Traumdeutung

Hallo,

weiblich, Mitte 40, frisch getrennt nach jahrelangem Zaudern, erste eigene Wohnung nach 24 Jahren...

Folgendes habe ich geträumt und fand es - irgendwie - positiv...

Traum: ich verlasse ein Haus ich weiß nicht genau wo es ist die Tür geht schwer auf aber ich trete hinaus ins Licht. Ich muss mich auf einen Weg machen. Er führt in ein Tal. Ein alter Mann sagt mir ich soll klettern aber aufpassen wie. Ich sehe die vor mir liegenden Berge und Abhänge und Felsen und denke das kann ich nie schaffen aber ich versuche es. Plötzlich sehe ich dass es auch Hilfsmittel wie Hängebrücken und Seile gibt. Es kommt also drauf an die richtige Methode für den Abstieg zu finden. In meinem Mund befindet sich ein komischer kaputter Zahn. Es ist ein Milchzahn und er ist aufgeplatzt wie eine reife Kastanie darunter ist ein junger bleibender (?) Zahn der aber eigentlich auch schon zu groß und zu lang ist und fast rausfällt. Ich denke ich hättte schon längst zum Zahnarzt gehen sollen. Ich erreiche das Tal und sehe einen wunderbaren See, Bäume (Pappeln im Wind). Es ist eine sehr schöne Landschaft ich möchte meine Eindrücke gerne teilen. Ich komme zu einer Theateraufführung. Dort treffe ich auf einen jungen Mann den ich sehr anziehend finde. Ich will dass wir die Aufführung schwänzen und statt dessen weggehen, Ob wir das dann tun weiß ich nicht aber die Anziehung ist sehr groß.

Was mich interessiert: wer sind die Männer die vorkommen? Der Zahn ist ja echt der Hammer - überfällige Abnabelung oder was

Danke für eure Ideen

Sei gegrüßt!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine seelisch-emotionelle Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert zunächst Deinen Einsatz. Versetze Dich dafür bitte erneut in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Sequenzen mit jeweiligen Extraüberschriften.)...


Im nächsten Schritt geht es um die Symbole Deines Traumes:

Zu Dir bekannten Personen fertige bitte Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften so beschreiben, dass sich auch ein Mensch, der die Personen nicht kennt, eine genauere Vorstellung machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, stelle Vermutungen oder Phantasien an, wer sie sein könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Intime Details sende per pn, also nicht wegzensiert lassen.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es hergesstellt, gemacht wird, ggf auch: wächst) und wozu es seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten. Den Prozess der Verarbeitung Deiner Situation (Selbstheilungskraft Deiner Seele) förderst Du nur, indem Du mit Dir selbst darum ringst, die für Dich plausiblen Beschreibungen aller Symbole zu entdecken.


Ein Beispiel:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Beschreiben der ersten 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der bewusst erinnerten Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Desto tiefer ergründest Du Dein Unbewusstes und lieferst dadurch die Informationen, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!
Dein Plus

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Also Almuths Deutung konnte ich gefühlsmäßig nachvollziehen. Der alte Mann mit seinen unkonkreten Ratschlägen - evtl. eine Männerfigur von der ich mich gerade abnabele (Vater, Mann - in meinen Träumen bin ich häufig nicht sicher ob ich von meinem Vater oder von meinem Mann träume - und das obwohl ich im realen Leben zu meinem Vater eher eine Nicht-Beziehung habe...). Der junge Mann - ich weiß nicht, ich sehe es weniger als potentiellen Partner sondern eher als Wunsch nach etwas Neuem, ein anderes Ich?

@plush - ich tue mich ein wenig schwer mit der systematischen Symboldeutung der Untersymbole... Ich hab jetzt mal frei aus dem Bauch raus geschrieben:

Haus: Schutz,
Geborgenheit
Gefängnis: beengt

Tür: Tor nach draußen, zu anderen

Licht: Wärme, Liebe, höheres Wissen
Weg: Neues, unbekannt, Gefahr
Tal: im Schatten, Gefahr, Enge
Berge/Abhänge/Felsen: alt, starr, Behinderung, urtümlich
alter Mann: alte Rolle (?) habe keine Beziehung zu ihm, er bleibt vage und gesichtslos
Zahn: Wachstum, erwachsen werden
See: Seele, Frieden
Bäume: Schutz, Wachstum
Theater: künstliche Welt im Gegensatz zu Natur, Rolle, Regisseur (sagt wo es lang gehen soll)
junger Mann: mein jüngeres Ich? Nicht festgelegte Rolle? Ungestüm?

Es ist sehr ungeordnet aber eben assoziativ

@plush - ich tue mich ein wenig schwer mit der systematischen Symboldeutung der Untersymbole... Ich hab jetzt mal frei aus dem Bauch raus geschrieben (...) Es ist sehr ungeordnet aber eben assoziativ
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Das macht nichts, "freies assoziieren" stellt eine Technik dar, die sich nur durch 'learning by doing' aneignen lässt.

Für den Anfang unternehme bitte zweierlei:

a) Versetze Dich bitte erneut in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt, am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Versuche bitte, Deinen Traum in zwei Sequenzen mit je einer eigenen Überschrift zu unterteilen).

b) Zu dem Symbol alter Mann waren Deine bisherigen Freien Assoziationen:

alte Rolle (?). [Er mit seinen] unkonkreten Ratschlägen. habe keine Beziehung zu ihm, er bleibt vage und gesichtslos. Vater, Mann - in meinen Träumen bin ich häufig nicht sicher ob ich von meinem Vater oder von meinem Mann träume - und das obwohl ich im realen Leben zu meinem Vater eher eine Nicht-Beziehung habe...

Wie Du siehst, tauchen in diesen Assoziationen unter anderem zwei Symbole von Dir bekannten Personen auf, so fertige bitte zwei Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften so beschreiben, dass sich auch ein Mensch, der die Personen nicht kennt, eine genauere Vorstellung von ihnen machen kann. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse), Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte.

Wahrscheinlich wirst Du einen Widerstand spüren, dies mir Unbekanntem gegenüber machen zu sollen und vermeindlich dazu öffentlich, im Forum. Letzteres wäre ein Mißverständnis: für das Liefern solch privater, intimer Informationen wurden die PN- und eMail-Knöpfe eingerichtet.