Ungebetene Gäste

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Ungebetene Gäste

Beitragvon Monk90 » 28.07.2015, 19:13

Hi,

habe seit einigen Tagen immer wieder dieselben Träume:

Dabei sind einige meiner Freunde und deren Bekannte (mit denen ich nicht wirklich viel zu tun habe und von denen ich einige auch nicht wirklich mag) zu mir zu Besuch und machen Party. Allerdings habe ich sie nicht eingeladen und mir ist nicht gerade wohl dabei. Zumal ich immer das Gefühl habe, die Party könnte außer Kontrolle geraten und mein Zuhause beschädigt werden.

Zudem träume ich zur Zeit auch immer wiederkehrend von Verrat seitens eines guten Freundes von mir und eines Bekannten, mit dem meine Exfreundin neuerdings wieder mehr zu tun hat. Ohne genau zu wissen, was im Einzelnen gesagt wurde, weiß ich dabei, dass schlecht über mich geredet wird, was mich ziemlich wütend macht und andererseits Angst in mir auslöst, meine Exfreundin könnte bewusst gegen mich aufgebracht werden.

Zu meiner Person: Bin 24 Jahre (m) jung, studiere in den letzten Zügen und bin gerade in einer Phase, mich von alten Freunden langsam aber sicher zu lösen, weil ich das Gefühl habe, die Verhältnisse haben sich mehr oder weniger überlebt. Allerdings ist es momentan nicht wirklich leicht für mich entsprechend "Ersatz" zu finden, obwohl ich im Prinzip genug Leute kenne, mit denen ich meine Zeit vertreiben kann, jedoch kommt da keine richtige Beziehung untereinander zustande.
Zudem bin ich Ende letzten Jahre unschön mit meiner damaligen Freundin auseinandergegangen. Ich selbst habe den Kontakt abgebrochen, obwohl ich noch starke Gefühle hatte und immer noch habe. Dementsprechend denke ich in der letzten Zeit oft an sie und wünsche mir, wir würden uns wieder verstehen.
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Re: Ungebetene Gäste

Beitragvon Trigital » 28.07.2015, 20:32

Hallo Monk,
für mich sieht es so aus, als hättest du eine ungute psychische Einstellung.
Einerseits ist es richtig zu merken, dass wir uns weiter entwickeln und uns an Menschen gewöhnen. Das ändert aber nichts dran, dass diese Menschen mal wertvoll für dich waren. Was du beschreibst erscheint mir so, als würdest du ein bisschen die Freunde schlecht machen, um deine Gefühle zu rechtfertigen oder gar deine Gefühle ihnen gegenüber ins Schlechte zu wandeln, um sie deinem gegenwertigen Eindruck anzupassen.
Das hätte zur Folge, dass du deine damalige Entscheidung für diese Menschen zu einem Irrtum werden. Das ist aber nicht so. Sie sind mit ein Grund, weshalb du dich so entwickeln konntest. Jetzt macht es dir weniger Spass mit ihnen Zeit zu verbringen. Es ist schon richtig auf dein Lust empfinden zu achten. Aber du solltest trotzdem sehen können, dass einige für diese vergangene Zeit gut waren.
lg
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Re: Ungebetene Gäste

Beitragvon plush » 28.07.2015, 20:49

Sei gegrüßt!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine seelisch-emotionelle Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deine tätige Mithilfe. Im ersten Schritt heisst dies: Versetze Dich bitte erneut in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Sequenzen mit jeweiligen Extraüberschriften.)...


Im nächsten Schritt geht es um die Symbole Deines Traumes:

Zu Dir bekannten Personen fertige bitte Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften so beschreiben, dass sich auch ein Mensch, der die Personen nicht kennt, eine genauere Vorstellung machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, stelle Vermutungen oder Phantasien an, wer sie sein könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Intime Details sende per eMail, also nicht wegzensiert lassen.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es hergesstellt, gemacht wird, ggf auch: wächst) und wozu es seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten. Den Prozess der Verarbeitung Deiner Situation (Selbstheilungskraft Deiner Seele) förderst Du nur, indem Du mit Dir selbst darum ringst, die für Dich plausiblen Beschreibungen aller Symbole zu entdecken.


Ein Beispiel:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ersten 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der bewusst erinnerten Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Desto tiefer ergründest Du Dein Unbewusstes und lieferst dadurch die Informationen, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!
Dein Plus
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
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Re: Ungebetene Gäste

Beitragvon Monk90 » 28.07.2015, 20:53

Hallo Trigital,

danke für deine Einschätzung.

In der Tat bin ich derzeit mit mir selbst etwas überfordert. Ich habe das Gefühl, nicht mehr einschätzen zu können, was mir gut tut. Ich weiß nur, dass ich momentan unzufrieden bin und ich etwas ändern muss.
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Re: Ungebetene Gäste

Beitragvon Trigital » 29.07.2015, 18:38

Ich kann da nur sagen...
...Was tust du JETZT???
Zu Wissen ist ein Moment.
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