Hilflos, Stecknadeln in Füße

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Hilflos, Stecknadeln in Füße

Beitragvon TheChosenPessimist » 21.07.2015, 14:05

Hallo liebe Leute
ich war schon ziemlich lange nicht mehr Aktiv hier. In letzter Zeit sind meine Träume extrem intensiv und ich leide sehr darunter.
Der Grund: Mein Freund hat mich letzte Woche verlassen. Wir waren 6 Jahre zusammen und haben auch eine gemeinsame Wohnung, die ich nun alleine stemmen muss und in drei Monaten verlassen muss. Achja, ich bin Weiblich und 22 Jahre alt und studiere.

Mir geht es durch die Trennung sehr schlecht, ich fühle mich einsam und habe angst, dass ich das alles nicht alleine schaffe. Er hat mich immer unterstützt, vor allem hatte ich durch sein Auto viele Möglichkeiten wodurch es mir im Studium (architektur) sehr vereinfacht wurde, beispielsweise wenn ich große Modelle zu bauen hatte, Materialien kaufen usw. Nun muss ich das alles alleine schaffen.

In meinen Träumen passiert es oft, dass ich mich an einen unbekannten Ort befinde und keine Ahnung habe wie ich nach Hause kommen soll. Ich habe immer mein Handy dabei und schreibe mit meinem (ex)freund. Im ersten von diesen Träumen hat er mich noch mit dem Auto abgeholt, ich war sehr erleichtert aber im selben Moment ist mir eingefallen, dass ich sowas nicht mehr habe. Ich bin wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen..

Heute Nacht war es ähnlich. Nur da kommen noch ein paar Einzelheiten hinzu. Ich war mit einem anderen Mädchen unterwegs, wer es war weiß ich nicht mehr.
Wir sind mit dem Fahrrad gefahren, eine Straßen entlang die einen breiten Fahrradweg hatte und von Bäumen gerahmt war. Wir haben irgendwo eine Pause gemacht, wo ich mir Stecknadeln aus meinen Füßen gezogen habe :shock: Es war von den Schmerzen her sehr intensiv und auch das Gefühl wie diese Nadeln durch mein Fleisch fuhren.. Ich kann mich auch erinnern das ich sie vor der Reise auch selber rein gesteckt habe. Aber warum?
Wir wollten wieder zurück aber die Fahrräder waren nicht mehr da.
Also habe ich meinen (ex)freund gefragt, der mich diesmal aber nicht abholen wollte. Mir ist dann auch wieder eingefallen das er ja jetzt nicht mehr mein Freund ist und ich meine das habe ich zu diesem Mädchen auch gesagt, dass ich nun keine Möglichkeit mehr habe sicher nach Hause zu kommen. Wir sind dann diese Straße entlang gelaufen. Da war eine Bushaltestelle und man musste dort an einen Knopf drücken damit sie rot leuchtet, und schon kam ein Bus, der aber einfach vorbei gefahren ist.
Ich habe mich sehr hilflos gefühlt..

Da war nochwas aber ich kann mich nicht erinnern..
Fakt ist: ich fühle mich Hilflos und allein. Aber was bedeuten denn Stecknadeln in den Füßen?

Ich bedanke mich für eure Antworten.
TheChosenPessimist
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Re: Hilflos, Stecknadeln in Füße

Beitragvon plush » 21.07.2015, 16:41

Sei gegrüßt!

Bevor wir mit der Arbeit beginnen können, eine Beschreibung, worauf es ankommt beim Traumdeuten: Träume stellen Botschaften des Unbewussten über Deine seelisch-emotionelle Situation dar, die ihrer symbolischen Sprache wegen ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deine Mitarbeit. Im ersten Schritt heisst dies: Versetze Dich bitte erneut in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Sequenzen mit jeweiligen Extraüberschriften.)...


Im nächsten Schritt geht es um die Symbole Deines Traumes:

Zu Dir bekannten Personen fertige bitte Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften so beschreiben, dass sich auch ein Mensch, der die Personen nicht kennt, eine genauere Vorstellung machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, stelle Vermutungen oder Phantasien an, wer sie sein könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Intime Details sende per eMail, also nicht wegzensiert lassen.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es hergesstellt, gemacht wird, ggf auch: wächst) und wozu es seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten. Den Prozess der Verarbeitung Deiner Situation (Selbstheilungskraft Deiner Seele) förderst Du nur, indem Du mit Dir selbst darum ringst, die für Dich plausiblen Beschreibungen aller Symbole zu entdecken.


Ein Beispiel:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und sollte operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten die Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ersten 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der bewusst erinnerten Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Desto tiefer ergründest Du Dein Unbewusstes und lieferst dadurch die Informationen, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!
Dein Plus
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
plush
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Re: Hilflos, Stecknadeln in Füße

Beitragvon Trigital » 22.07.2015, 10:40

Hallo TCP,
irgendwie erinnert mich das an Akupunktur. Es könnte also der Wunsch/Drang nach Heilung ausdrücken? Dass du es selbst machst könnte dann bedeuten, dass du es selbst in die Hand nehmen musst. Es geht also im RL nicht nur darum dein Leben nun selbst zu organisieren, sondern auch um deine seelische Seite. Also wie du das machst. Mit welcher Einstellung und wie du mit deinen Gefühlen dabei umgehst.
Für mich steckt in der Nadelszene etwas von einer Sensibilisierung. Normal fühlen wir mit den Füssen nicht so viel. Aber durch die Nadeln. Sprich duhast zur Zeit 'neue' unangenehme Gefühle. Du solltest versuchen sie genauer zu verstehen, um dich besser entscheiden und verhalten zu können
lg
Zu Wissen ist ein Moment.
Unwissenheit der Zustand vom restlichen Teil des Lebens.
Das Schöne daran gut geschlafen zu haben ist, daß der Tag gut war, bevor er angefangen hat.
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Re: Hilflos, Stecknadeln in Füße

Beitragvon Dichterseele » 22.07.2015, 23:57

Die Stecknadeln in deinen Füßen sind die vielen kleinen Pießackereien, die Du bisher auf Deinem Weg einstecken musstest und weswegen Du jemanden brauchtest, der Dich chauffiert.

Wenn Du entfernst, was Dir weh tut, wird alles heilen und Du wirst auf eigenen Füßen stehen können.
Nur im Moment weißt Du nicht wie...

Finde im richtigen Leben alternative Möglichkeiten:
Was die 'Sticheleien' auf Deinem Lebensweg angeht, sprich darüber mal mit einem Psychologen.
Betreffs Wohnung: Such Dir ein Zimmer in einem Studentenheim in der Nähe Deiner Fakultät, dort bist Du nicht alleine und wenn Du mal ein Modell transportieren musst (kommt ja nur 1x im Semester vor), findest Du dort bestimmt eine/n Kommilitonen/in mit Auto, der/die Dir hilft. Vielleicht denkst Du auch mal darüber nach, was Du für andre tun kannst und nicht nur, wofür Du alles Hilfe brauchst. Die besten Freundschaften sind die, wo man sich bei Bedarf gegenseitig hilft, ohne aufzurechnen.
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