weißer Hund, vergiftetes Essen?

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Moderator: Mirakulix

weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon sanjarica » 21.07.2015, 13:10

Hallo,

hab schon lang nicht mehr geschrieben und auch nichts dolles geträumt - dennoch möchte ich diesen Traum bzw. dessen Sequenzen posten weil ich denke dass er mir was sagen möchte, hab aber keine Idee was.

Kurz zu meiner Situation: lebe in Trennung und werde in Kürze mit dem jüngeren Kind ausziehen. Der Ältere (16) bleibt beim Vater (fand er praktischer und ist ein Gewohnheitstier). Nach langen Jahren von Stress und Streit in der Familie ist jetzt so etwas wie Ruhe eingekehrt, mein Mann renoviert mir grad die neue Wohnung, wir reden so viel wie die vergangenen Monate nicht mehr... das also der Hintergrund.

Traumsequenz 1: ich laufe durch einen Park da kommt ein weißes Hündchen angerannt. Es ist ganz niedlich, zutraulich, springt mir auf den Arm - ich denke, dich würde ich am liebsten mitnehmen, meine Tochter würde sich bestimmt auch freuen, aber es geht nicht, da wir keine Zeit für einen Hund hätten und er nicht in der Wohnung erlaubt ist.

Traumsequenz 2: ich laufe mit einer mir vage bekannten Frau (Nena???) durch eine Shopping-Mall. Sie will mir ihr Baby zeigen. Es ist winzig klein mit einem ganz wachen Gesicht und liegt da auf einem Handtuch auf dem Boden etwas abseits von den Besucherströmen. Ich denke nur: was ist das denn für eine Mutter, legt das Baby auf den harten Boden nur auf ein Handtuch hier in diese Massen wo es jeder mitnehmen kann. In der nächsten SEquenz sehe ich wie wir das Baby quasi aus dem Fußboden ausbuddeln Schicht um Schicht, es guckt uns ganz wach an und schreit nicht.

Dritte Sequenz: ich bin in einer Küche und spüre die Anwesenheit einer Frau beim Kochen (sie ist irgendwie unsichtbar aber ich spüre da ist eine Frau die mir über die Schulter schaut). Ich kommentiere beim KOchen die Vorgänge ähnlich wie bei einer Kochshow, es dauert lange und ist kompliziert. Irgendwann, als sie nicht hinguckt, werfe ich aus Versehen (?) ein blaues Spülmaschinenpad in das Essen, alles wird blau und verdorben... Jemand ne Idee? Wer kann Baby sein? Mein Sohn?
sanjarica
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon Crank » 22.07.2015, 21:08

Hallo Sanjarica,

Traum 1 sehe ich wie Almuth, der Hund steht oft im Traume für einen Freund, der Dein Mann nun im günstigen Falle geworden ist.

Traum 2 sehe ich das Baby als inneres Kind, es ist unter die Räder geraten, in den Boden einbetoniert. Eine Trennung ist ein Rückschlag und die Abwicklung vermutlich recht anstrengend, wenn es um Wohnung und Kinder geht. Platz für Neues ist noch nicht, Du müsstest erst aufgetaut werden, vermute ich. Bevor vielleicht ein anderer Mann Dein Herz erobern kann.

Traum 3 sehe auch ich die Küche als Ort, wo Seelennahrung bereitet wird. Die Beziehung war lange und komplizert, es wurde viel kommentiert und zwei Köche waren zuviel, verdarben den Brei. Da sind recht oft zwei daran beteiligt, wenn eine Beziehung scheitert. Das blaue Tab sehe ich zweideutig. Es könnte ein unbewusster Schuldvorwurf sein, die Beziehung mutwillig verdorben zu haben. Oder auch das Werfen der Reinigungstablette, als es Dir reichte, Du es eskaliert hast und zur Scheidung getrieben hast. Was nicht verkehrt gewesen sein muss, im Gegenteil.

Ich stelle mir das gerade als Werbung für Spülmaschinentabs vor. Man wirft den Tab ins Essen und schon werden die Teller und Schüsseln sauber! :lol:

Achso, so einfach ist das nicht? Nein, auch bei einer Trennung nicht. Man wirft den Tab, das Essen geht nicht weiter und das saubere Geschirr oder gute Speisen sind gerade nicht in Sicht. Essen sollte man es keineswegs, es würde zu Erbrechen führen.

Den neuen Partner sehe ich erst am Ende des Spülprogrammes. Wobei, manche Leute kochen ja auch in der Spülmaschine. Nicht meins.

LG,
Frank
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon Dichterseele » 22.07.2015, 23:10

Kleine Variante gefällig?

Das weiße Hündchen ist ein unschuldiger 'kleiner Freund' (petit ami nennt man in Frankreich einen Liebsten). den Du Dir verkneifst, obwohl Deine Tochter ihn mögen würde...

Die Frau im Kaufhaus ist Dein zweites ICH und das vernachlässigte Baby ist etwas, das Du achtlos links liegen gelassen hast - das Kaufhaus deutet auf eine Geschäftsidee hin.
Jetzt nach der Trennung kommt sie Dir wieder in den Sinn und Du 'buddelst sie aus'.

Kochen ist eine Metapher für die Liebe. Wer Dir da über die Schulter guckt, das ist Dein Gewissen.
In Deine Liebesbeziehung (Gekochtes) ist aus Versehen (?) eine bereinigende Wahrheit (blaues Spültab) gefallen und hat alles verdorben.
Mit anderen Worten: Du hast die Liebe (das Essen) vergiftet, anstatt die Ehe zu sanieren (das Geschirrzu reinigen).

Mein Tipp:
Wenn ihr mal ein bisschen Abstand habt, dann geht mal zu einer Eheberatung...
Vergiss aber trotzdem nicht, Dich um Dein 'Baby' zu kümmern .-)
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon sanjarica » 23.07.2015, 00:35

Hey ich danke euch allen! Hatte echt Gänsehaut beim Lesen, fand das sehr passend! Ist schon irre was man so alles träumt . hatte ja hier schon ein paar Träume gepostet über die Jahre und es ist echt spannend wie sich das alles mit der Entwicklung meines Lebens abbildet... Hatte ich anfangs stets wiederkehrende Träume in denen ich durch viele Zimmer in alten Häusern ging, änderten sich die Inhalte immer mehr - manchmal sehr offensichtlich -über Bord gespült werden, im Meer versinken, vor verschlossenen Türen stehen, dann wieder vor offenen... Sehr spannend und faszinierend. Danke für die Deutungen!
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon Dichterseele » 23.07.2015, 13:18

Na, wir wären schon neugierig, was genau zutrifft - aber wenn Du das für Dich behalten willst, ist das auch o.k.
Alles Gute :-)
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon sanjarica » 23.07.2015, 23:07

Hallo Dichterseele,

was zutrifft? Ja also die Ehe ist tatsächlich vergiftet... Das weiße Hündchen sehe ich nicht bzw. weiß nicht wer das sein könnte. Jetzt wo ich drüber nachdenke - vielleicht so der unschuldige Anfang der Beziehung, als alles verspielt war... Ich dachte ja zuerst die Person die mir über die Schulter guckt ist meine Mutter... Gewissen? Ich weiß nicht, ich glaub dann doch es ist eher mein Mann, der hat mir auch immer über die Schulter geguckt und rumgenörgelt. Das hat mich nervös gemacht, daher aus Versehen das Spülmaschinentab im Essen? Oder doch ganz bewusst aber heimlich - also als Rebellion so zusagen. Und das Baby - also doch ich, das weise Alter ego dass in einer Masse von Leuten und Geschäftigkeit (Familie?) links liegen gelassen wurde (ist glaub ich auch so ein Muster aus meiner Kindheit)... Und mein Anspruch eine gute Mutter zu sein, andere zu beurteilen, mir nen Kopf zu machen, dabei würde ich doch lieber mit dem weißen Hündchen spielen. Also ihr seht, ist gerade eine Metarmophose, eine Befreiuung von dem sich über die Schulter gucken lassen.
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Re: weißer Hund, vergiftetes Essen?

Beitragvon Dichterseele » 24.07.2015, 13:15

Hallo Sanjarica,
Gewissen entsteht durch die Eltern und Männer übernehmen gern die Rolle dieses Kontrolleurs - insofern schaut Dir die Mutter über die Schulter und Du willst Dich nun freischwimmen von jeder Bevormundung, indem Du Dich von Deinem Mann trennst.
Das Problem liegt aber in Dir, weil sich das Kind in Dir nicht entwickeln konnte - es ist im Boden versunken und Du buddelst es jetzt aus und machst Deiner Mutter Vorwürfe, weil sie es vernachlässigt hat. Zum Bevormunden gehören immer zwei, einer, der gern den Ton angibt, und einer, der nach dessen Pfeife tanzt.
Weil Du Dich in der Pubertät innerlich nicht von der Mutter gelöst hast, konnte Dein Mann diese Rolle übernehmen und Dich weiter bevormunden.
Was Dir also fehlt, das ist ein gesundes Selbstbewusstsein (das Baby, das da sprichwörtlich "am Boden liegt", ist schwach).
Nähre Dein Selbstwertgefühl, aber übertreibe nicht, wie das viele Pubertierende und ausgewachsene Neurotiker tun, die zu krankhafter Selbstüberschätzung auflaufen.
Und lass' Dir als Mutter nicht auf der Nase herum tanzen, wie das viele Kidner mit seelisch schwachen Müttern tun.
Kinder brauchen klare Grenzen, das hat ncihts mit der bevormundung zu tun, die Du erlitten hast.
Alles Gute :-)
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