Schlachtfeld Kochen

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Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Shen_0 » 16.06.2015, 22:23

Hallo alle zusammen!,

da es mein erster Beitrag ist und ich gerne mal wissen würde, was dieser Traum bedeutet:

Normalerweise konnte ich mich jahrelang nicht an meine Träume erinnern, erst mit dem Studium hatte ich dann bewusste Erinnerungen an meine Träume. So aber jetzt zum Traum (da ich mich oft nicht an meine Träume erinnere, ist das hier eine "stehende" Bildbeschreibung des Traumes, was ablief kann ich mich nicht mehr erinnern):
Ich konnte mich noch daran, dass ich in einem Raum stand, links und rechts waren zwei große Töpfe vorhanden, in denen gekocht wurde/war. Zu jedem Topf gehörte eine weibliche Köchin, wobei das Gesicht gesichtslos war und die typische Mütze des Kochs nicht hoch war, sondern eher breit. Beide Personen schauten sich gegenseitig an (bzw. in die Richtung vom anderen, sie hatten ja kein Gesicht). Dazwischen lagen übergroßdimensionale marshmallows, die einen in der Farbe schwarz und die anderen in der Farbe weiß. Die Marshmallows waren eindeutig voneinander getrennt und nicht vermischt und überall per Zufall auf dem Boden verteilt. Sah wie ein Schlachtfeld aus, bloß halt mit Marshmallows.

Nach dem Aufwachen hatte ich das Gefühl, dass die beiden Seiten sich mit dem selbstgemachten Essen, Sonstwas bekriegt haben. Ob das Gefühl daher stammt, dass es nach Schlachtfeld aus oder ich den Krieg geträumt habe und mich daran nicht mehr erinnern kann, kann ich leider nicht beurteilen. Wollte den Boden gedanklich zusammenkehren.

Versuch der allerersten Interpretation:

Da schwarz und weiß getrennt sind und sich bekriegt (ich geh jetzt mal davon aus) haben, liegt vllt. daran dass ich jahrelang mit Depressionen (negativ) zu tun hatte und erst seit letztem Jahr diese bekämpft, ausgeheult, zum Freund gemacht habe und jetzt eigentlich im positiven Sinne lebe. Könnte evtl. ein Hinweis darauf sein, dass weiß und schwarz bei mir noch in den verschiedensten Aspekten getrennt ist und diese in Wirklichkeit zusammenkommen wollen. Dasselbe würde dann auch für meine Hochsensibiltät gelten, wo ich den männlichen und weiblichen Aspekt zu stark trenne und dieses zusammenfügen/ausgleichen sollte.
Was aber die gesichtslosen Köchinnen in meinem Leben bedeuten können, bleibt etwas rätselhaft.

Zu meiner Person: 23 Jahre alt, männlch und Student an der Uni.

Fragen werden, soweit möglich, gerne beantwortet :D
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Re: Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Crank » 17.06.2015, 12:17

Hallo Shen_O,

Deine Deutung bezüglich Deiner Gefühle und Persönlichkeitsanteile halte ich für sinnvoll, da sie Dir in den Sinn kam, möchte ich sie sogar für richtig halten, aber nicht dafür erklären, das musst Du tun.

Das Weibliche im Traum steht oft für die eigenen Gefühle. Dafür könnten die Köchinnen stehen bzw. kochen (produzieren) sie Deine Gefühle, was auf eines herauskommt, ein Gesicht haben Gefühle nicht. Meine erste Eingabe war, dass zuviele Köche den Brei verderben. Dann dachte ich, dass zwei doch OK wären, eine fürs Gute und eine fürs Schlechte, wenn man bei schwarz und weiß bleiben möchte. Aber sie sind eben doch getrennt. Zwei Kochweiber, die nicht gut miteinander auskommen. Stumm, es sind schließlich keine Waschweiber und so nicht zum Ausdruck von Gedanken und Gefühlen fähig. Vielleicht wünscht Du Dir bildhaft einen männlichen Koch, der Beides kocht und sich auch ausdrücken und wahrnehmen kann. Eine Köchin ohne Augen, Nase, Mund und vielleicht auch ohne Ohren - da sieht es schlecht aus mit Wahrnehmung und/oder Ausdruck in Sprache oder Mimik.

Ich kenne Deine Innenwelt aber zu wenig, vielleicht sind zwei Köchinnen auch ganz gut, als schwarz und weiß passen sie doch ins Bild von Yin und Yang. Da es um Gefühle geht, wäre es traumsymbolisch auch schlüssig, wenn beide w sind und nicht m und w.

Aus Deiner Deutung und dem Traum schöpfe ich noch den Verdacht, dass Du unbewusst dazu neigst oder gar süchtig bist, jeden Gedanken und jedes Gefühl zu kategorisieren und schwarz und weiß und m und w. Das ist i.O., wenn es nicht überhand nimmt. Denn es hat alles seine zwei Seiten. Beispiel: Es regnet - ich kann keinen schönen Spaziergang machen, es schlägt vielleicht auf die Stimmung, den Pflanzen tut es sehr gut und genug Trinkwasser werden wir hier die nächsten Jahre wohl auch haben dadurch. Ist das nun gut oder schlecht? Beides.

Und so ist es auch in Dir. Der Wunsch des Fegens ist der Wunsch nach einem sprirituellen Reinigungsprozess. Und auch des Mischens der Marshmallows.

Selbstannahme ist oft ein schwieriges Unterfangen und mir scheint, Du hast es doppelt schwer, da Du zum Trennen neigst. Ein erster Schritt ist oft, den inneren Ist-Zustand für in Ordnung zu erklären. Verinnert man das, nimmt die innere Unruhe ab. Und ob es dann eines Tages schwarz oder weiß oder zwei Köchinnen, ein Koch oder Koch und Köchin sein werden, wird dann immer unwichtiger. Oder ein besonderer Wert, wenn zwei Köchinnen etwas Ungewöhnliches sein sollten, was ich nicht beurteilen kann.

Hm, was habe ich denn eigentlich gefühlt in mir? Spontan: Eine Köchin, die mal was anbrennen lässt und mal nichts anbrennen lässt.

Insgesamt kocht sie für meine Begriffe ganz gut und jeden Tag besser. Das Anbrennenlassen liegt an mangelnder Achtsamkeit, das Angebrannte hätte vielleicht gar nicht geschmeckt und es ist halt angebrannt, was sich nicht mehr ändern lässt. Sie ist weitgehend Autodidakt, was in ihrem Wesen und ihrer Werdensgeschichte liegt.

Ob andere hier auch innere Köche haben und sich trauen, sie zu benennen? Ich bin neugierig.

LG,
Frank
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Re: Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Trigital » 17.06.2015, 17:29

Hallo Shen_O,

ich denke, dass das wichtigste Signal für dich sein sollte, dass du die Sauerei von dir aus bereinigen wolltest. Und das sagt es ja schon. Du träumtest von einem Missstand in deinem Unterbewusstsein.
Ich hab auch eine Idee. Aber dazu müsste ich wissen: wie groß ist dein soziales Verhältnis da wo du wohnst?
lg
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Re: Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Caterina » 17.06.2015, 18:06

Versuch der allerersten Interpretation:

Da schwarz und weiß getrennt sind und sich bekriegt (ich geh jetzt mal davon aus) haben, liegt vllt. daran dass ich jahrelang mit Depressionen (negativ) zu tun hatte und erst seit letztem Jahr diese bekämpft, ausgeheult, zum Freund gemacht habe und jetzt eigentlich im positiven Sinne lebe. Könnte evtl. ein Hinweis darauf sein, dass weiß und schwarz bei mir noch in den verschiedensten Aspekten getrennt ist und diese in Wirklichkeit zusammenkommen wollen. Dasselbe würde dann auch für meine Hochsensibiltät gelten, wo ich den männlichen und weiblichen Aspekt zu stark trenne und dieses zusammenfügen/ausgleichen sollte.
Was aber die gesichtslosen Köchinnen in meinem Leben bedeuten können, bleibt etwas rätselhaft.


Hallo Shen0,

deine eigene Interpretation greife ich mal auf und erweitere sie um meine eigenen Gedanken und Ideen zu deinem Traumbild. Schau einfach, ob du damit was anfangen kannst.

Der Koch ist jener, der das Essen für uns zubereitet - wenn wir es nicht selbst sind ;-). Kochen als solches ist ein Hinweis auf eine Wandlung, denn Nahrungsmittel werden gewandelt bzw. umgewandelt mittels Hitze, Dampf etc.. Nach meinem Gefühl bist du derzeit in einem "inneren Wandlungsprozeß". Deinen Hinweis mit Schwarz/Weiß kann ich teilen, wobei der Kontrast für mich hier auch mitschwingt zwischen "dir unbewusst (=schwarz)" und dir "bewusst (=weiß)". Es ist denkbar, dass es zwei unterschiedliche sich im Wettstreit befindenden Kräfte sind - könnt aber auch "der Gegensatz" bedeuten. Schwarz ist sowohl das Unbekannte (Unbewusste) als auch ein Hinweis auf das Loslassen und das kann durchaus mit Widerstand (Kampf) verbunden sein.
Mir ist bei deiner Interpretation aufgefallen:

zu tun hatte und erst seit letztem Jahr diese bekämpft, ausgeheult, zum Freund gemacht habe


Du hättest auch formulieren können: "das ich gewonnen, besiegt, vereint, verbunden" what ever - habe ;-). Dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass es nicht einfach für dich war und mit Widerstand und enormem Kraftaufwand verbunden war, gleichzeitig die Erkrankung dich in den Rückzug, die Einsamkeit, das Abseits gedrängt hatte. Der Prozeß, so empfinde ich das, ist noch nicht ganz abgeschlossen, ABER in Wandlung, in Veränderung - ok...auch das hat Unsicherheit, Angst (Widerstand = Schwarz) als Begleitsymptom - aber es ist in Bewegung. Persönlich halte ich "Bewegung" immer für positiver denn der Stillstand. Doch es fühlt sich für dich nach "Chaos" - innerem Chaos oder Durcheinander an. Du fühlst dich noch nicht als EINS...die im Wettstreit sich befindenden Anteile sind noch nicht zu einem "Sowohl als Auch" oder zu "Grau- und Zwischentönen" geworden...was konkret hält dich davon ab? Was symbolieren für dich die Mashmallows?...im Übrigen eine "weiche zuckrige Masse" - ganz schön klebrig...woran "klebst" du (noch)? Was versperrt dir "das Loslassen" - wovon, kannst nur du ergründen und wissen.

Sind so meine Ideen, die müssen nicht zutreffen.

Viele Grüße
Caterina
 

Re: Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Shen_0 » 21.06.2015, 15:22

Trigital hat geschrieben:Hallo Shen_O,

ich denke, dass das wichtigste Signal für dich sein sollte, dass du die Sauerei von dir aus bereinigen wolltest. Und das sagt es ja schon. Du träumtest von einem Missstand in deinem Unterbewusstsein.
Ich hab auch eine Idee. Aber dazu müsste ich wissen: wie groß ist dein soziales Verhältnis da wo du wohnst?
lg


Naja, nach dem ich mit dem Studium begonnen habe, wollte ich mich sofort um meine Depressionen kümmern (Nr. 1 Ziel gewesen), wo ich auch genug Gründe dafür hatte und hab da auch BEWUSST in Kauf genommen, wenn es erstmal freundschaftlich nicht so klappt. Seit dem ich die Ursache der Depression kenne, welche familiär begründet ist, hat es sich etwas später im Bereich der Freundschaft sozialmäßig stark verbessert. Aber was mir aufgefallen ist, dass die Leute anfangs verschlossener sind, gegenüber Fremden, was in meiner Heimatstadt nicht so stark auffällig war. Liegt aber auch an der damaligen Trennung Ost-West Deutschlands und ist halt das "Bewusstsein" dieser Stadt.

@Hauswindrose: Nach mehrmaligen Lesen hatte ich das Gefühl, dass es sich nach Vergangenem, abgeschlossenem liest.

(gelöschter User) hat geschrieben:Du hättest auch formulieren können: "das ich gewonnen, besiegt, vereint, verbunden" what ever - habe ;-).


Zuerst wollte ich nur schreiben besiegt, aber das hat es nicht auf den Punkt gebracht und weilenmeit entfernt. An den Satz musste ich auch kurz denken, aber für mein Gefühl war es zu wenig & hab mich blöd gefühlt das zu schreiben und hab dann meinen Satz oben im Text hingeschrieben, der für mich aber auch nur die Kurzfassung davon ist und ja, es war ein jahrelanger Kampf.

Als Ergänzung: Je nachdem, was ich esse bzw. koche, hängt oft meine Tageslaune ab :mrgreen: .
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Re: Schlachtfeld Kochen

Beitragvon Trigital » 28.06.2015, 19:54

Hallo,
kann auch sein, dass ihr das sowieso macht, aber kocht doch ab und an mal was zusammen. vielleicht vor dem Weggehen?
lg
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