Strand , Meer, fremdes Kind

[Murial]

Hallo!

ich bin weiblich, 47 Jahre.
Befinde mich beruflich in einer Umbruchphase/Neuorientierung.

Mein Traum:

Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Mit dabei habe ich im Kindersitz einen kleinen Jungen, von ca. 4 Jahren.Er ist mir nicht bekannt und ich fühle auch keine besondere Beziehung zu ihm. Er hat kurze blonde Haare.

Ich bin auf dem Weg nach Hause und schiebe das Fahrrad die Straße hoch, da es eine Steigung gibt. Es ist warm, ich trage eine kurze Hose und T-Shirt. Wir kommen auf dem Weg an einer kleinen Bucht mit Sandstrand vorbei (in diesem Traum wohne ich anscheinend an einer Küste). Ich denke: Jetzt wohne ich schon hier und war nicht einmal am Strand. Das könnten wir doch jetzt mal machen.

Wir gehen an den Strand. Es sind einige Leute mit Kindern da. Es fällt mir eine sehr dicke Frau auf einer Decke auf. Sie schaut aufs Meer und auch zu den Kindern im Wasser. Einige Kinder laufen zu ihr und dann wieder zurück zum Wasser.
Ich schaue mir den Strand an und gehe zum Wasser, um zu schauen ob es für den kleinen Jungen ungefährlich ist. Ich sehe, dass an dieser Stelle der Strand steil abfällt und es nach einem Meter schon zu tief für ihn wäre. Das Meer ist türkisgrün und es gehen auch leichte Wellen.ich schaue den Strand herunter und sehe in einiger Entfernung Kinder im Wasser schwimmen. IcDie Köpfe sehen alle gleich aus: blond und kurzhaarig. Ich denke, dass es dort anscheinend flacher ist und ungefährlich. Ich schaue mich beunruhigt um und kann den Jungen nicht sehen.

Dann fällt mir auf, dass ich nicht weiß wie er genau aussieht und wie er heißt, um ihn von den anderen Kindern zu unterscheiden und ihn zu rufen.
Ich bekomme Panik und weiß nicht was ich machen soll. Ich kann noch nicht einmal sehen ob er noch da ist. Meine Gedanken und Gefühle überschlagen sich.

Dann bin ich aufgewacht.


Was sagt ihr dazu?

[Crank]

Hallo Murial,

ein wenig erinnert mich der Junge an das Bilde vom inneren Kinde. Die Schwierigkeiten bei der beruflichen Neuorientierung könnten anhalten, aber es geht doch schon bergauf und für die Anstrengung richtig angezogen bist Du im Traume auch, Überanstrengung vermeidest Du, in dem Du bergauf schiebst. Das ist erst mal gut und richtig.

Dann aber merkst Du, dass Du vergessen hast, Dich an den schönen Dingen im Leben zu freuen, vielleicht haben die in dieser Phase auch gar keinen Platz. 47 ist ein gutes Alter, aber man sollte schon sehen, das man noch macht, woran man Freude hat - was immer das beruflich oder privat sein mag.

Die sehr dicke Frau könnte ein Persönlichkeitsanteil sein, der träge am Strand sitzt, statt sich ins Wasser zu stürzen. Du selbst prüfst es im Traum und es wäre tief genug zum Schwimmen, aber Du traust Dich nicht. Berufliches Freischwimmen? Und woanders wäre das Gras mal wieder grüner im Leben - so scheint es oft, ist es aber gar nicht. Die richtige Stelle zum Schwimmen hattest Du vielleicht schon gefunden.

Der Verlust des inneren Kindes im Traume wäre übel, es nicht zu kennen und keinen Zugang dazu finden zu können, wäre aber durchaus heilbar im realen Leben. Rein impressiv drängt sich mir Deine unbewusste Frage auf: "Ist das, was ich gemacht habe oder was ich in ZUkunft machen werde, noch meins?". Diese Frage könnte eine Erkenntnis nach sich ziehen, die wiederum dann Panik nach sich zieht.

Einen Rat zur Abhilfe birgt der Traum in meinen Augen nicht. Finde zu Dir, tue auch etwas für Dich, sonst verlierst Du Dich und vielleicht auch ein Stück Freude am Leben. Zum Ende des Traumes kannst Du das nicht benennen - das scheint mir aber nur eine Ausrede. Es fehlen vielleicht "nur" Zeit und Energie. Das aber kann u.U. ein Ergebnis nach sich ziehen, dass die Investition von Zeit und Energie in Frage stellen kann.

LG,
Frank

[Trigital]

Hallo Murial,

ich verstehe deinen Traum so, dass du zur Zeit zwar irgendwo angreifbarer bist, aber innere Stärke zeigst. Und diese beruht auf deinen bisherigen Lebenserfahrungen. Das macht dich vielleicht zu etwas fähig mit mehr feingefühl für andere Menschen durchs Leben gehen zu können. Du kannst ja mal versuchen bewusster drauf zu achten. Oder gar was mit Kindern machen. Wenn ichs richtig einschätz und eine selbstbewusste und sensible Frau unter Kindern vorstelle... Du wirst da schon deine Pläne haben.
lg