Habe ich mich selbst getroffen im Traum?

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Habe ich mich selbst getroffen im Traum?

Beitragvon Paikya » 19.05.2015, 10:58

Hallo miteinander

Seit heute morgen glaube ich, dass ich mich gestern Abend selbst getroffen habe im Traum. Ich bin mir aber nicht sicher und hoffe auf eure Deutung.

Ich war ich im Traum. Praktisch die ganze Zeit wurde ich von einem gleich altrigen Mädchen (ich nenne Sie mal Lisa) begleitet mit braunen langen, zusammengebundenen und doch etwas zersausten haaren. Sie wollte ein Thema mit ihrem besten Kollegen klären. Sie war fest entschlossen und sehr sicher. Ich stand mit ihr vor einer Bäckerei und sie rief ihren Kollegen unter einem Vorwand an. Sie hätte eine geeignete leere Bäckerei gefunden die sie kaufen könnten.

Plötzlich war ich vor einem Zaun, der um eine Wiese herum war. Es hatte darin keine Tiere. Dann kam ein etwas kleineres Mädchen in meine Richtung gerannt und sprang über den Zaun hinter mir. Sie hatte Angst vor Kontakt mit Menschen, war sehr verschlossen und sprach nie. Sie war ängstlich. Dann war Lisa wieder neben mir. und vor mir war ein kleiner aufgedrehter Junge. ein gerissener kleiner Junge der im Kindergarten alter war. Lisa jagt ihn schon seit einiger Zeit weil er immer frech ist. Doch es gelang ihr nicht ih nzu erwischen. Lisa ging weg von mir. Und ich dachte mir, ich könnte versuchen den Jungen zu fangen. er kannte mich nicht. Ich näherte mich ihm und packet ihn dann schliesslich. mein Chef schaute mir dabei zu. Der Junge war etwas erschrocken und ich wollte nicht dass er sich wehrt oder unwohl fühlt. Also fragte ich ihn, ob er mir auf den Rücken springen möchte... ich würde ihn tragen.

Ich trug den Jungen bis zu Lisa. Lisa sass mit jemand anderem in einem kleinen zimmer und war sichtlich bedrückt. Sie schluchzte. Ich sagte zu ihr: Reiss dich zusammen! Das bist doch nicht du! Wo ist die starke? überleg dir mal wie du da sitzt, wie ein häufchen Elend! ich ging wütend weg. Ich kam dann plötzlich aus dem Haus meines Vaters raus. Und vor mir stand ein grosser,etwas breiterer Junge. Ich glaube das war im Traum mein bester Freund. wir waren zerstritten. ich sah ihn.. rannte auf ihn zu und er nahm mich in den arm. das war das zeichen dass wir einander verziehen haben. er drückte meinen Kopf an seine Brust. ich fühlte mich so wohl, so sicher. Ich befand mich in schützenden Händen....

ich bin mir aber nicht sicher ob all die Personen im Traum möglicherweise mich selbst wieder spiegeln? Was bedeuten all diese Menschen? Kann mir jemand helfen?

Danke und liebe Grüsse
Paikya :shock: (w,20)
Paikya
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Re: Habe ich mich selbst getroffen im Traum?

Beitragvon Crank » 19.05.2015, 18:03

Hallo Paikya,

das Träumen von Persönlichkeitsanteilen als Personen ist durchaus üblich - zumindest scheint diese Deutung oft Sinn zu machen.

Lisa scheint Deine innere Schwester, ein Spiegelbild. Anfangs ist sie fest entschlossen und sehr sicher. So wie auch Du real oft bist, vermute ich. Eine leere Bäckerei? Hm. Welches Projekt kann das sein? Neue Wohnung, neues Auto, neuer Job, neues Hobby? Das musst Du wissen.

Dann stehst Du vor einem Zaun, vor Dir die grüne Wiese des Lebens, der Hoffnung auf eine gute Zukunft. Hinter Dir der Zaun, die Vergangenheit. Warst Du als KInd eher verschlossen und schüchtern? Vielleicht ist es auch ein Persönlichkeitsanteil heute noch. Nicht schlimm. Der andere Teil bzw. Aspekt des inneren Kindes ist heute frech und selbstbewusst, ganz so, wie Lisa es innerlich immer haben wollte! :D

Diesen Aspekt des inneren Kindes möchtest Du fangen und tragen, damit er nicht wieder flüchtig wird. Es gelingt - real vielleicht teilweise. Denn da ist noch die andere Lisa. Die schnell viel fühlt und am Boden ist, wenn man ihr die Puppe wegnimmt oder die Aufmerksamkeit oder was immer vielleicht auch real passiert sein mag. Das verurteilst Du ihm Traum als Schwäche und haderst real vielleicht mit Dir selbst. Die Vernunft als bester Freund muss Dir dann aber sagen, dass Du okay bist, so wie Du bist. Der Traum mit dem Fleischgesicht deutete bereits an, dass Du das manchmal bezweifelst. Lebst Du im Einklang mit Dir, ist alles gut, wie am Traumende.

LG,
Frank

P.S.: Es erinnert mich ein wenig an ein Puppenspiel Therapie, wo der Patient mit zwei Handpuppen Szenen nachspielen soll. Vielleicht erleichtert Dir dieses Bild das Verständnis solcher Träume. Und Gefühle sind keine Schwäche, sie zeichnen den Menschen aus. Auch wenn auf manchem Stuhl am Arbeitsplatz oder eine Behörde ein Hai oder Krokodil (durchaus auch in Form w) zu sitzen scheint. Es ist nur eine Erfolgsstrategie.
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Re: Habe ich mich selbst getroffen im Traum?

Beitragvon Paikya » 20.05.2015, 11:57

Hallo Crank,

Herzlichen Dank für die Deutung. Ich weis nicht ob das die Deutung noch etwas beeinflusst, der Zaun war um eine Wiese herum und BEIDES lag hinter mir. Vor mir war ein normaler "Beton Platz", auf dem ja der kleine Junge rumrannte. Der Schluss war wirklich schön. Ich hatte im Traum so richtig das Gefühl von Geborgenheit. War schon ein spezieller Moment.

Als ich dann erwacht bin am Morgen hab ich mir gleich Gedanken dazu gemacht. Da wirklich sehr viele Menschen in unterschiedlichstem Alter und Geschlecht vorkamen hatte ich das Gefühl Sie möchten mir einen Teil von mir zeigen. Als Kind war ich eigentlich nicht verschlossen. Also.. teilweise vielleicht. Ich war schon immer ein offener und kontaktfreudiger Mensch. Ich war nur was meine damaligen Probleme betraf eher in mich gekehrt. Ich habe das Gefühl dass ich meinen Charakter selbst nicht richtig bestimmen kann. Es gibt Personen die sind z.B selbstsicher, kontaktfreudig, humorvoll und andere die sind schüchtern, intelligent, einfühlsam. Auch da gibt es immer ein wenig abweichungen je nach situation..aber grundsätzlich bleibt die chraktereigenschaft über eine Zeit bestehen und ändert nicht jeden tag.

Aber ich komme mir manchmal vor wie ein Chamäleon mit meinem Charakter. Obwohl ich sehr offen und kontaktfreudig bin, bin ich auf die andere Seite auch sehr schüchtern und verschlossen für Neues. Ich liebe Abenteuer und traue mich trotzdem nicht aus meinen 4 Wänden. Ich bin direkt und doch sage ich nicht immer was ich denke. Ich bin selbstbewusst und habe doch meine Zweifel. Ich kann überzeugen und doch zweifeln manche an mir. Ich bin intelligent und komme mir oft dumm und nutzlos vor. Irgendwie find ich es gut, wenn ich das so schreiben kann. erst jetzt fällt mir auf dass ich nicht weis wer ich bin. und manchmal weis ich auch gar nicht was ich will... :?


Unter deinem PS: " Auch wenn auf manchem Stuhl am Arbeitsplatz oder eine Behörde ein Hai oder Krokodil (durchaus auch in Form w) zu sitzen scheint"
Da musste ich sofort an meine Mitarbeiterin denken. Sie ist wahrscheinlich das Krokodil... :lol:


Liebe Grüsse Paikya
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Re: Habe ich mich selbst getroffen im Traum?

Beitragvon Crank » 20.05.2015, 19:18

Paikya hat geschrieben:Aber ich komme mir manchmal vor wie ein Chamäleon mit meinem Charakter. Obwohl ich sehr offen und kontaktfreudig bin, bin ich auf die andere Seite auch sehr schüchtern und verschlossen für Neues. Ich liebe Abenteuer und traue mich trotzdem nicht aus meinen 4 Wänden. Ich bin direkt und doch sage ich nicht immer was ich denke. Ich bin selbstbewusst und habe doch meine Zweifel. Ich kann überzeugen und doch zweifeln manche an mir. Ich bin intelligent und komme mir oft dumm und nutzlos vor. Irgendwie find ich es gut, wenn ich das so schreiben kann. erst jetzt fällt mir auf dass ich nicht weis wer ich bin. und manchmal weis ich auch gar nicht was ich will... :?


Du beschreibst es doch recht genau, wer und wie Du bist. Ich selbst kenne es als Gespaltenheit. In gewissem Rahmen wie Yin und Yang ist es wohl normal bei allen und in allem. Ich wäre vielleicht gern weniger gespalten, habe aber gelernt, es zu akzeptieren. Vielleicht habe ich auch nur zuviel darüber nachgedacht. Hätte nur Goethe es nicht festgeschrieben im Faust: "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust...", so wüsste ich davon vielleicht nicht. Ein Traum vor etlichen Jahren war, dass Außerirdische bei einer Untersuchung meines Kopfes mit einer dicken Nadel vergaßen, eine Seele hineinzutun danach. Erst als ich viele Jahre später die Gespaltenheit in Worte fassen konnte, kam ich drauf, dass es vielleicht zwei Seelen sein könnten. Da ich aber bislang keinerlei Anzeichen von Schizophrenie zeige, ist es wohl in Ordnung so.

Und Du weißt auch, was Du willst, meist tust Du es dann nämlich auch. Dass es manchmal zwischen zwei Polen springt, macht das Leben schwieriger, aber interessanter.

Zur genauen Art der Wiese im Traum: Auch hier zeigt sich die Gespaltenheit, die grüne Wiese der Hoffnung, des Lebens und die graue Betonwüste. Das verschlossene Mädchen und der freche Junge. Der Schluss wäre dann so etwas wie Selbstverständnis und/oder Selbstakzeptanz.

Nochmals: "Die Vernunft als bester Freund muss Dir dann aber sagen, dass Du okay bist, so wie Du bist. Lebst Du im Einklang mit Dir, ist alles gut, wie am Traumende."

LG,
Frank
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