Weisses Auto und Verführung

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Moderator: Mirakulix

Weisses Auto und Verführung

Beitragvon Cadal » 12.05.2015, 11:40

Hallo an alle!

Ich war schon lange nicht mehr hier, habe aber weiter fleissig geträumt :D

Seit einigen Nächten habe ich Durchschlafprobleme, da mich seltsame Träume plagen. Vielleicht versucht mein Unterbewusstsein etwas mitzuteilen, was ich nicht verstehe. Also, brauche ich eure Hilfe.

Traum 1: Das war gestern Nacht. Ich befand mich auf einem riesigen Parkplatz, zusammen mit meinen Eltern. Vor uns stand ein Bus. Der sah sehr komisch aus: ein Wagen mit mehreren Anhängern, und war sehr hoch, sodass einen Leiter nach oben klettern musste, um hinein zu gelangen. Wir standen zu dritt erstmal etwa in der Mitte an dem Bus und haben versucht einzusteigen. Der Bus war leer. Wie auch der Parkplatz. Wir konnten nicht einsteigen, also suchten wir einen anderen Eingang, am Fahrer. Da haben wir festgestellt, dass auch der Fahrer fehlt. Hier hat sich meine Mutter vorgedrengt und kletterte nach oben, in den Fahrersitz. Ich wollte sie aufhalten, denn sie kann nicht fahren (sie hat keinen Führerschein), schon gar nicht ein Bus! Aber mein Vater hielt mich zurück mit den Worten "Lass sie doch!". Er machte sich nicht die Mühe zu Mama einzusteigen. Und ich hatte ein komisches Gefühl, er wollte sogar, dass sie alleine fährt. Also fuhr sii los. Ich beobachtete, wie sie ein paar mal gefährliche Kurven eingenommen hat, die Wagen neigten gefährlich zur Seite. Ich wollte zu ihr rennen, aber Papa hielt mich zurück und beobachtete Mama ganz genau. Dann passierte es: Aus dem Nichts ist ein LKW seitlich von Mama aufgetaucht und rammte den Bus. Der Bus ist umgekippt und ist einige male umgeschlagen. Ich riss mich von meinem Vater los und rannte schreiend zu Mama... An dieser Stelle wachte ich auf in kaltem Schweiß gebadet...


Traum 2. Diesen Traum habe ich heute Nacht gesehen. Ich war mit dem Auto unterwegs und mein Wagen streikte genau an dem Haus meines EX-Chefs. (Die Vorgeschichte: Vor drei Jahren gab es eine Auseinandersetzung zwischen uns beiden und ich wurde gekündigt. Wir sind nicht in Gutem auseinadergegangen, sein Berhalten war verletzend und hinterließ deutliche Spuren an meinem Selbstbewusstsein.Wir haben seitdem keinen Kontakt mehr). Ich stieg aus uns sah ihn vor mir stehen. Er sprach mich an und wollte, dass ich ihn für seine Grobheit verzeihen würde. Was mich wunderte, ich war sehr selbstbewusst in diesem Traum. Ich sah ihn an und sagte, dass ich keinen Groll mehr habe, bin sogar ihm dankbar (eine gesunde Portion von Skepsis :) ), da ich jetzt beruflich sogar besser stehe als bei ihm, obwohl es mir unglaublich schwer gefallen ist. Ich habe hinter mir meinen Wagen gesehen, ein großes weißes Auto. Ich hielt mich auf Distanz zu ihm und sagte, ich will meinen Wagen zurück haben. Da stand plötzlich seine Frau am Haus und wollte, dass ich gehe. Ich sagte aber, dass ich gleich die Polizei hole, wenn mein Wagen mir nicht sofort überlassen wird. Ich ging ins Nachbarhaus und rief tatsächlich die Polizei. Ich befand mich in einem großen, hellen Raum mit wenig Möbel und viel Sonnenlicht. Da standen plötzlich vier Personen vor mir. Ich erkannte die Frau von meinem Ex-Chef, die mir den Polizisten vorstellte und beide andere Personen kannte ich nicht. Der Polizist kam mir seltsam vor. Es war ein mittelgroßer Mann mit dunklem, vollem Haar und Schnurbart, sehr schlank. Er hatte ein albernes TShirt an, in blau und rot mit Glitzersteinchen (total albern, ich weiß, aber die Farbe ist mir sehr deutlich im Gedächtnis geblieben). Ich hatte ein komisches Gefühl dabei und war mir sicher, dass das ein falscher Polizist wäre. Das bestätigte sich, als er versuchte, mich von meinen Absichten, das Auto zurück zu erhalten, abzubringen. Zuerst mit Worten. Dann hat er versucht, mich zu verführen. Ich muss zugeben, seine Berührungen waren nicht unangenehm, besonders, als er eine besonders empfindliche Stelle an meinem Hals erwischte. Aber es fühlte sich dermaßen falsch an, dass ich mich intensiv gewährt habe und ihn wegschubste. Ich wollte um jeden Preis diesen Wagen zurückhaben. Mit dieser Gedanke bin ich dann aufgewacht...

Was ich manchmal träume.... :o

Was sagt ihr dazu?
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Re: Weisses Auto und Verführung

Beitragvon Crank » 12.05.2015, 18:24

Hallo Cadal,

ich habe mal zurückgeblättert und gefunden, dass Du mit Deiner Mutter noch einen Konflikt offen hast, der seit Jahren schwelt.

Traum 1 passt vielleicht dazu. Betrachten wir Deine Mutter als Deine reale Mutter, so sieht es so aus, als habe sie (über die Jahre vielleicht immer wieder, die Anhänger) versucht, auf Dich zuzugehen. Der Weg ist schwierig (die Leiter) und sie - kann das einfach nicht. Dein Vater will sich da auf keinen Fall einmischen und so fährt es wieder und wieder an die Wand. Der Unfall der Verletzung wiederholt sich, vielleicht wieder und wieder über die Jahre. Eine kleine Warnung ist, dass die Lebzeit Deiner Mutter endlich ist (ist sie bei uns allen) und dass sie vielleicht eines Tages nicht mehr hier ist und sie dann den Konflikt mit ins Grab nähme, was vielleicht nicht nötig ist.

Rat zu tun - ich nehme nicht an, dass meine Ideen funktionieren würden oder noch nicht probiert wurden. Verfahrene Situationen festigen sich nach Jahren selbst. Viellleicht würde sie abblocken, haben Mütter immer alles nur gut gemeint (was auch stimmt) und ist es nicht möglich zuzugeben, dass man mal was falsch gemacht hat und dass es einem rückblickend leid tut. Ich kenne die Situation nicht. Der Traum muss etwas Schwerwiegendes sein, dass er Dich so erschüttert.

Auf der symbolischen Ebene mag Deine Mutter in Traum 1 Dein Gefühl sein. Umgekehrt der Versuch, auf sie zuzugehen, analog scheiternd aus Gründen, die auch bei Dir liegen könnten. Zum Streit oder Konflikt gehören immer zwei. Deine Vernunft (Vater, m) will sich da auf keinen Fall einmischen und so fährt es wieder und wieder an die Wand. Der Unfall der Verletzung wiederholt sich, vielleicht wieder und wieder über die Jahre. Eine kleine Warnung ist, dass Dein Gefühl am Ende schwer verunglückt. EInerseits mag die Stimme Vernunft eine Form der Gelassenheit sein, "Lass sie doch!". Es sind viele JAhre und man soll es gut sein lassen. Es könnte aber auch eine Ausrede sein. Du warst mit Deinen Kindern beschäftigt, bsi sie nun bald erwachsen sind. Nach so vielen Jahren ist es doch sinnlos, da noch einmal anzuknüpfen, oder? Mitnichten und Neffen, es kommt die Zeit, wo Du dafür vielleicht einen freien Kopf hast und auch Kinder "hattest". Du musst Dich entscheiden, ob sie es irgendwann mit ins Grab nimmt oder ob Du noch einen Versuch unternimmst. Und ja, es gibt in manchen Dingen den letzten Versuch oder die letzten Versuche. Dann, genau dann ist der Zeitpunkt für ein "Lass sie doch!". Dem Aufwachen nach dem Traume nach ist dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen. Oder - Du hast ihn irgendwann verschlafen! :wink:

Truam 2 werde ich kürzer fassen, das ist seelischer Müll aus der Vergangenheit, den kann man nur wegbringen, zu heilen ist da nichts. Ich mische auch die Bedeutung der Personen im Traum als die realen Personen und als symbolische Deutung, wo man sie als Persönlichkeitsanteile von Dir deuten könnten. Methodisch nicht sauber, didaktisch nicht wertvoll, läuft aber im Gegensatz zu Traum 1 auf eins raus und könnte auch tatsächlich gemischt sein.

Vermutlich geht es wiklich um diese Angelegenheit und Du wünscht Dir, dass er Dich um Verzeihung bittet. Oder Deine Vernunft wünscht sich, dass Du ihm verzeihen kannst. Die Sicht, dass es letztlich besser so war damals, fällt Dir heute noch schwer. Du willst das zurück, was Dir damals genommen wurde, vielelicht auch an Früchten Deiner Arbeit. Im Traum fährst Du mit einem Auto dahin und willst noch eines zurück, möglichst in unschuldig unbeschädigtem weißen Zustand. Das ist irrational, weder macht der Wunsch nach zwei Autos im Traume Sinn (Du kannst dann nur eines fahren und wohin?), noch benötigst Du zwei Arbeitsplätze und es macht keinerlei Sinn mehr, sich mit der Geschichte zu befassen, es kommt dabei nichts herum. Seine Frau scheint doch irgendwie Dein Gefühl und sie kommt mit dem Polizisten, auch wenn sie zunächst will, dass Du Dich dieser Sache nicht stellst, weggehst. Du musst Dich dem aber stellen, es ist nicht zu ändern.

Ich war zunächst versucht, den falschen Polizisten als falschen Traumzensor zu interpretieren, das habe ich aber verworfen. Er hat womöglich recht. Das möchstest Du nicht wahr haben und stattest ihn unbewusst mit albernen Attributen aus, um ihn zu diskreditieren. In meinen Augen ist das gescheitert, Du hast einen Hofnarr aus ihm gemacht, der den Leuten den Spiegel der Wahrheit vorhalten darf, man kann es ja als Narretei abtun. Er will Dich auf den Weg der Vernunft bringen. Vergessen, vergeben, was für eine sündige Verführung - Du gibst ihr nicht nach und bringst Dich so um die Befriedigung. "Ich darf das nicht!"und musst das weiter verfolgen. (Hat Dir diese Sperre vielleicht unbewusst und ungewollt Deine Ma eingetrichtert?). Du kriegst Deinen Arbeistplatz von damals aber nicht zurück, brauchst und willst ihn eigentlich auch nicht und an den Tatsachen des Auseinandergehens ist nichts und rein gar nichts zu ändern.

Merke: Du liegst schlaflos im Bett und grollst? Der, dem Du grollst, liegt friedlich in seinem Bette und schläft.

(Das ist nicht von mir, Quelle finde ich gerade nicht wieder.)

Fazit: Es geht in beiden Fällen um Gespenster der Vergangenheit. In Traum 1 lässt es sich vielleicht doch noch bereinigen. In Traum 2 muss Du es endlich loslassen. Ein JETZT setze ich einfach mal frei erfunden dazu.

Deine Sperren sind Ängste, glücklich zu sein. Klingt erst mal falsch, es braucht Zeit, so einen Satz an sich heran zu lassen. Schmeckt nach bitterer Kröte - Glas Wasser zum Schlucken dazu? :mrgreen:

LG,
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Re: Weisses Auto und Verführung

Beitragvon Cadal » 14.05.2015, 00:11

Hmm... erstmal vielen Dank für Deine Deutung... darüber muss ich wohl noch grübeln.

Das mit meiner Mutter stimmt schon. Ich dachte immer, sie würde meinen Mann nicht akzeptieren. Immerhin sind wir schon seit fast einem viertel Jahrhundert verheiratet, aber immer wieder kommt dieser Konflikt an die Oberfläche. Auch nach längerer Ruhepause, wenn ich denke, es ist vorbei. Aber jetzt habe ich überlegt, ob dies nicht ein kleiner Teil von einem größeren "Problem" wäre... Ich war ein Wunschkind, wurde aber sehr schwach und kränklich geboren. Meine Eltern - und vor allem meine Mutter - mussten viel Mühe und Geduld aufbringen, um meine Krankheit zu besiegen. Neben einem enormen Erfolgserlebnis und Freude, hatte diese Tatsache auch Schattenseiten. Eine davon - die Verbindung zu meiner Mutter ist nur schwer zu lösen geworden. Irgendwann bin ich erwachsen geworden und wollte selbstverständlich selbstständiger werden, eigene Entscheidungen treffen. Hier begannen erste Konflikte. Und es ist egal, wer mein Ehemann geworden wäre, Mama würde es aus einem einfachem Grund nicht akzeptieren: sie will mich nicht los lassen. Sie kämpft verbittert dafür, dass ich an ihrer Seite stehe, was völlig absurd ist, da ich immer an ihrer Seite stehe. Es ist einfach eine andere Beziehungsebene. Aber mit den Jahren wird es besser. Wenn ich so überlege, den gleichen Verhaltensmuster zeigt sie auch im Bezug zu der Ehefrau meines Bruders. Nur etwas schwächer, da mein Bruder nicht so geduldig ist als ich. Das Problem ist, es ist ihr nicht bewusst. Und, wenn wir versuchen, mit ihr darüber zu sprechen, zieht sie sich beleidigt zurück oder bricht den Kontakt ab.

Und mein Ex-Chef... Ich ärgere mich darüber, dass es mich immer noch berührt, was damals passiert ist. Es ist vorbei. Im Geiste habe ich mit dieser Episode abgeschlossen, aber immer wieder kommt es hoch. Ich glaube, das liegt daran, dass er mich in einem schwachen Moment meines Lebens erwischt hat. Mein beruflicher Weg stand auf der Kippe und es könnte durchaus sein, dass ich für lange Zeit keinen vernünftigen Job mehr finde. Ist eine lange Geschichte.... Diese Kündigung hat mein Selbstbewusstsein empfindlich beschädigt und ich brauchte einige Monate und starke Unterstützung meiner Familie, um wieder Boden zu fassen. Deshalb löst wohl die kleinste Erinnerung (ich habe vor Kurzem seine Visitenkarte gesehen) solche Träume. Albern, ich weiß...
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