Fremde Familie, Schutzlosigkeit

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Fremde Familie, Schutzlosigkeit

Beitragvon Mogli » 21.04.2015, 19:52

Der Ort, in dem mein Traum spielte, war relativ klein. Ich glaube, es war sowas wie eine Kommune. Es waren vielleicht 300 – 400 Menschen, die ich alle mindestens vom Sehen her kannte. Meine Eltern, meine Oma und meine Tante und mein Onkel lebten dort mit mir, aber es wirkte eher wie ein Ferienlager, als unser echter Wohnsitz. Jedenfalls stand dort ein sehr altes Gebäude, ein Haus mit einem sehr kleinen Innenhof. Der war so klein, dass gerade so eine Bierbank hinpasste und außen herum noch ungefähr drei Autos parken konnten. An dieser Bierbank saß meine Familie. Der Boden war aus Stein und am Haus direkt war Gras. Also der Innenhof war quasi von dem Haus „umzingelt“. Da führte so ein kleiner Bogen nach draußen. Innen am Haus, also da wo der Innenhof war, musste ich einen braunen Holzsteg nach oben laufen, um zu meinem Zimmer zu kommen. Das Haus war nicht groß. Eher wie ein kleines Wirtshaus. Wenn ich am Steg ganz oben ankam, dann war ich ca. 4 Meter von der Bierbank entfernt (in die Höhe). Dort war eine Klappe wie bei einem Speicher. Wenn ich die aufmachte, musste ich da durch diesen Speicher, und dort in der Ecke des Speichers war eine schmale Treppe, die direkt in mein Zimmer führte. An diesem Ort gab es ein unsichtbares College, welches man nur dann sah, wenn man das Abzeichen an die Klamotten steckte. Für alle anderen war es unsichtbar. Ich muss eine Studentin gewesen sein. Wir hatten Stundenpläne mit Vorlesungen, die man aber freiwillig besuchen konnte. Ich war eine gute Schülerin, verstand mich mit den anderen Schülern und wurde von den Vorlesern / Lehrern immer freundlich gegrüßt, wenn ich die Backsteintreppen zwischen den Backsteinmauern herunterlief. Ich hatte zwei beste Freunde. Der eine ein typischer Sunny-Boy. Blonde Haare, sonnengebräunte Haut, blaue Augen. Der andere sandbraune Haare und ebensolche, freundliche Augen. Ich liebte sie und sie waren wie Brüder für mich.
Am letzten Tag des Colleges‘ blieb ich ganz oben im Werkraum. Die Wände außen waren aus Glas und ich konnte über die ganze Kommune blicken. Ich konnte sogar meine Familie in Miniatur an der Bierbank beobachten. Es war ruhig und schön in diesem Raum. Die Sonne schien herein. Die Werktische und inneren Wände waren aus weißen Holz. Ich sah mich um, fuhr mit der Hand über den Tisch und blieb an einer schwarzen Box mit Stiften, Radiergummis, Büroklammern etc. hängen. Mir fiel ein, dass ich hier in meinen ersten Tagen auf dem College etwas aus Metall gemacht hatte. Ein kleiner Hammer war das. Nicht größer als mein kleiner Finger. Wenn ich den mitnahm, konnte ich wieder hierher zurück. Unsere Abzeichen mussten wir ja abgeben.
Ich nahm den Hammer und steckte ihn in meine Jackentasche. In dem Moment kamen meine zwei besten Freunde und eine halb Japanerin, halb Mexikanerin. Die Jungs begrüßten mich lachend mit einem Umarmen. Das Mädchen würdigte mich keines Blickes. Sie hatte langes, schwarzes Haar, welches ihr über die Schulter fiel. Sie strich mit er Hand genauso über den Tisch, wie ich vorhin, und hielt ebenfalls bei einem kleinen Metallwerk inne. Sie sah die Jungs mit funkelndem Lächeln an und nahm das Teil in die Hand.
„Leg das zurück“, forderte der Braunhaarige.
„Spinnst du? Das ist unsere einzige Verbindung zum College!“ Rief sie und ließ das Teil in die Jackentasche gleiten. Auf einmal taten alle so, als wäre ich nicht mehr im Raum. Die folgende Szene lähmte mich vor Schock.
Als das Mädchen an ihnen vorbeigehen wollte, hielt der Braunhaarige sie eisern fest und schubsten sie an die Wand. MEINE Freunde! Sie hielten sie fest und sie wehrte sich, aber die beiden waren viel stärker als sie. Der Blonde drehte sich um, während der Braune ihre Arme rechts und links neben ihrem Kopf an die Wand gedrückt hielt. Der Blonde nahm einen Hammer und einen Nagel und ich wollte vor Angst schreien, als die Jungs ihr die Nägel durch das Handgelenk bohrten und mit dem Hammer an der Holzwand befestigten. Direkt neben der Tür zum Ausgang. Doch anstatt dass der Schrei durch meine Kehle dring, entfuhr sie den Lippen des Mädchens. Sie weinte und trat mit den Füßen nach den Jungs, was nichts half, da sie durch das Zerren nur noch mehr Schmerzen bekam. Sie tat immer genau das, was ich tun wollte: treten, kratzen, spucken, schreien. Aber ich stand nur starr da. Auf einmal nahm einer der beiden einen Bohrer aus einer Ecke und drückte die Spitze an ihren Bauchnabel. Wieder ein Schrei aus Todesangst aus ihrer Kehle und meinen Gedanken.
„Willst du hier auch befestig werden?“, grinste der Blonde spöttisch. Das Mädchen wirkte auf einmal tot. Sie schloss die Augen und schien aufzugeben. Nach dem Motto: Macht doch was ihr wollt, schlimmer kann es nicht mehr werden.
In dem Moment taute ich auf. Ich schnappte mir ein Brett das an der Wand lehnte und schlug damit so fest auf den Arm des Blonden, dass ihm der Bohrer aus der Hand fiel. Das schien ihm komplett egal. Sie taten, als würden sie von einem Geist angegriffen werden. Während ich mit dem Blonden beschäftigt war, merkte ich, wie der Braune ihre Hose öffnete und sie untenrum komplett auszog. In dem Augenblick, in dem ich sah, dass die Jungs ihre Schwänze auspackten, und ich wusste, sie würden sie vergewaltigen, durchfuhr mich Adrenalin. Sie weinte nur noch leise mit geschlossenen Augen und ließ es über sich ergehen. Ich schnappte mir das Brett und schlug so fest den Jungs immer und immer wieder in den Schritt, dass sie vor Schmerz eigentlich zusammenbrechen mussten. Unter dem Mädchen hatte sich wegen ihrer durchbohrten Handgelenke schon eine Blutlache gebildet und ich wusste nicht mehr, was ich noch tun sollte. Es kam ein Lehrer in die Klasse und Erleichterung überfiel mich. Ich wollte schreien, um Hilfe, aber er sah uns nur an, lächelte, drehte sich um und ging wieder.
Schließlich nahm ich vor Zorn und Aussichtslosigkeit einfach die Schwänze der Jungs in die Hand und drückte zu. Ich drückte immer fester und immer fester, so dass die Jungs anfingen vor Schmerz schwer zu atmen. Ich würde nicht zulassen, dass sie das Mädchen vergewaltigten. Auf einmal drückte ich so fest zu, dass es sich anfühlte, als würde irgendwas innerlich platzen und schließlich erschlafften sie. Ich war so angeekelt, dass mir das Essen fast wieder hochkam.

Cut –

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging. Ein Tag? Zwei Tage? Jedenfalls war ich traumatisiert von dem Erlebnis und vertraute auf einmal keinem mehr in der Kommune. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass JEDER wusste, was passiert war. Sie wussten es alle und hatten nicht geholfen. Das Schlimme am ersten Tag war, also an dem, kurz nachdem ich geflüchtet war, dass meine ganzen Klamotten voller Blut waren. Meine Klamotten, meine Hände und mein Gesicht. Und obwohl mich jeder ansah, taten sie nichts. Fragten nicht. Nicht einmal meine Familie. Ich bemerkte irgendwann Löcher in meinem Handgelenk und in dem Moment wurde mir bewusst, dass ICH das Mädchen gewesen war, welches fast missbraucht wurde. Aber wer war die, die mich rettete? Kann ich zwei Personen gleichzeitig sein?
Ich lief voller Hass durch die Gegend, weil mich alle angrinsten, als wäre nie etwas passiert. Mir kam das alles komisch vor. Die ganzen Leute, die ich dachte zu kennen, wirkten auf einmal komplett fremd. Sie wirkten irgendwie … fies… verschwörerisch, böse.
Am schlimmsten war es, als das geschah:
Viele Leute standen vor einem riesigen Wasserbecken, als gäbe es eine Delphinshow oder so, aber da war rein gar nichts im Wasser. Neben dem Becken standen Aufseher und dann sah ich es: diese Bestien hatten ein verletztes Reh auf ein Floß gesetzt und es an den Beinen mit Nageln befestigt, so wie mich / das Mädchen an der Wand.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Alle Menschen sahen zu, wie das hilflose Reh in die Mitte des großen Beckens trieb und stehen blieb. Und dann erkannte ich noch etwas: Dem Reh hing ein totes Neugeborenes halb aus dem Leib. Die Menschen starrten. Stumm, ausdruckslos. Auf einmal hörte ich Gelächter und Spott. Weiter weg von mir sah ich, wie ein kleiner schwarzer Junge, so um die fünf Jahre, sich gerade Kunstfüße anschnallte. Den Jungen kannte ich von Sehen, Er hatte keine eigenen Füße und diese Kunstdinger sahen aus wie Yeti-Füße. Sie waren größer als sein Kopf. Dieser Junge lief los, auf das tiefe Becken zu. Alle fingen an schadenfroh zu lachen. Als ich wusste, was er vorhatte, lief ich ohne nachzudenken hinterher. Er wollte das Reh retten. Mit einem lauten PLATSCH landete er im Wasser, genauso wie ich. Kurz bevor ich sprang und unterging, sah ich das Floß mit dem Reh sinken. Das Reh sah mich direkt an. Ich brauchte einige Minuten, bis ich meine Orientierung unter Wasser fand und wartete, bis sich die Luftbläschen um mich herum auflösten, um mich umzusehen. Das Becken war leer. Weder der Junge, noch das Reh waren mit mir unter Wasser. Auf einmal hörte ich dumpf über mir Jubeln und Lachen und sah wie ein riesiges, schweres Gitter in das Wasser gesenkt wurde. Über das ganze Becken! Es war kleiner als das Becken, es würde also untergehen und mich erdrücken! Während das geschah, hörte ich unter dem Jubeln und Anfeuern (es war wie bei einer öffentlichen Hinrichtung), wie jemand schrie: „Lasst das Wasser ab!“ Ich sah, wie in der Mitte des Beckens, ein schwarzes, klaffendes Loch auftauchte. Wie ein Gulli, welches das Wasser mit einer unglaublichen Stärke hinab sog. Ich bekam panische Angst und wollte weinen und schreien, aber mir ging die Luft gleich aus. Ich schwamm mit den letzten Kräften noch in die Ecke des Beckens und versuchte mich irgendwo festzuhalten. Nur noch wenige Sekunden, und ich würde sterben. In der letzten Sekunde, ich hatte schon die Augen geschlossen und wartete auf den Tod, hörte ich eine kräftige, hasserfüllte Männerstimme: „Zieht das Gitter hoch. S O F O R T!!!“ Mir wurde schon schwindlig und gerade als ich in Ohnmacht zu fallen drohte, packten mich zwei Hände unter den Armen und zogen mich ins Trockene. Ich spuckte Wasser, schnappte nach Luft und versuchte mich aus irgendeinem Grund am Boden festzuhalten. Egal wo, irgendwo! Ich konnte mit verschwommenem Blick den Mann erkennen, der das Befehl ausgeteilt hatte und mir damit das Leben gerettet hatte. Er stand an der anderen Seite des Beckens und lächelte mich kühl aber mit einer Sicherheit an, die mir sagte, ich brauchte nun keine Angst mehr haben. Er hatte stoppelkurze, wasserstoffblonde Haare und eisblaue Augen. Sein Gesicht war lang und markant und er sah sehr wichtig aus. Trug einen beigen Smoking. Das alles erkannte ich im Bruchteil einer Sekunde, denn in der nächsten drehte ich den Kopf und sah über mich in das Gesicht einer bildschönen Frau, die mich aus dem Wasser gezogen hatte. Sie musste so um die Mitte / Ende 30 gewesen sein. Ihre Augen waren von einem freundlichen sommertags Himmelblau, ihre goldblonden Haare zu einem Zopf gebunden, aus dem sich einzelne Strähnen lösten und in ihr Gesicht fielen. Sie trug eine weiße Blus, die ihr locker über dem schlanken Körper hing und eine beige Hose. Sie nickte mir zu und half mir auf die Beine. Erst jetzt wurde mir klar, dass die ganze Kommune es auf mich abgesehen hatte. Sogar meine Familie war wie Fremde.
„Du musst hier weg“, sagte sie mit ihrer warmen, ruhigen Stimme und hielt mich an der Schulter.
„Und wo soll ich hin?“, fragte ich, und war den Tränen nahe.
„Hol deinen Koffer und komm zu meinem Auto.“ Sie deutete zwischen zwei Bäume, etwas abseits der Kommune. Ich nickte und sie drückte mir zuversichtlich die Schulter. Als ich den Steg zu meinem Zimmer hoch lief, sah mich meine Familie von der Bierbank aus grinsend an. Mit ihnen saßen noch andere Bekannte und Verwandte, die mich fremd anlächelten. In dem Moment brach es in mir aus. Ich blieb stehen und hielt mich am Geländer fest vor Wut, als ich zu ihnen herabschrie(sie waren nur ca. 2-3 Meter von mir entfertn): „Ihr seid Bestien! Warum lacht ihr über mich?“ Ich weinte vor Verzweiflung, sie grinsten weiterhin. Kalt und beherrscht. „Ich habe geblutet, als ich angekommen bin“, schrie ich und verschluckte mich an meinen eigenen Tränen, „ICH WURDE FAST VERGEWALTIGT!“ Das letzte Wort triefte nur von Hass und Ekel. Meine Oma kicherte spöttisch. Ich blitzte sie an wie ein Raubtier „DU bist eine Furie! Ein Mensch ohne Herz. DU warst NIE ein Teil unserer Familie.“ (ich liebe meine Oma eigentlich über alles!!!)
Ich brach mit jedem Wort welches ich schrie ein Stückchen mehr auseinander. Mit dem Weinen konnte ich schon gar nicht mehr aufhören.
„Ich könnte tot sein! Ich hasse euch! Ihr seid nicht meine Familie. Seht, was mir angetan wurde, schaut, was IHR mir angetan habt!“ Ich streckte ihnen meine durchlöcherten, wunden Handgelenke entgegen. Mein Onkel wollte gerade einen dummen Spruch erwidern, aber ich schnitt ihm das Wort ab „Wenn du jetzt auch nur ein Wort sagst…“
Ich wollte gerade weiterlaufen, als ich mir dachte, dass ich niemals heimlich mit dem Koffer an ihnen vorbei kam. Und wenn sie merkten, dass ich floh, würden sie keine Sekunde zögern um mich umzubringen. In dem Moment sah ich meinen Koffer bereits unten an der Hausecke stehen, wo meine Familie nicht hinsehen konnte. Ich stolperte schluchzend und weinend den Steg wieder nach unten, ignorierte meine grinsende Familie, griff nach meinem Koffer und lief, bis ich die Frau zwischen den Bäumen vor dem weißen Auto stehen sah. Ich blieb direkt vor ihr abrupt stehen und ließ den Koffer fallen. Mein Atem verfiel durch das Weinen und Laufen in hilfloses Keuchen. Sie lächelte mich an. Ich weinte, schluchzte und wimmerte immer noch, und fühlte mich auf einmal schrecklich einsam. Und als ich mich in ihre Arme warf und ich fühlte, wie sie mich auffing, ich fest in die Arme schloss und über den Kopf streichelte, als ich ihre Wärme spürte, die sich um mich legte, weinte ich noch viel mehr, weil ich so froh war, mich bei ihr geborgen und sicher zu fühlen. Ich wollte sie nie wieder loslassen, ich wollte nicht einmal aufwachen, als mir klar wurde, dass ich träumte… doch genau dann öffnete ich meine Augen und verlor die Frau und dieses warme Gefühl um mich herum…
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Hallo :-) Also, ich weiß, meine Träume sind immer sehr lang und detailliert, deshalb fiebere und hoffe ich immer ganz besonders, dass und ob ihn wirklich jemand liest und mich unterstützt. Einige Sachen kann ich zwar selbst interpretieren, bin mir aber nie sicher, ob sie so stimmen.
Zum Beispiel mit der Fast-Vergewaltigung.
Als ich elf war, kurz nach oder vor dem Tod meiner geliebten Tante (ich erinnere mich nicht mehr genau), wurde ich von einem Nachbarsjungen im Keller mehr oder weniger missbraucht. Also… wir hatten Sex, obwohl ich es nicht wollte, aber ich hatte auch nicht Nein gesagt, genauso wenig, wie ich mich gewehrt hatte. Ich nehme an, das hat ne Verbindung mit der Szene im Werkraum, oder?
Ich war mit Anfang 14 (zwei Wochen vor den Pfingsferien, 2011) das erste Mal in Therapie, wo ich meine Missbrauch(s)-Geschichten mit meiner Therapeutin durchnahm. Ich war zwei Mal in Kliniken, einmal wegen Selbstmordversuch und das andere Mal wegen starken Zukunftsängsten. Seit Anfang April 2013 lebe ich in einer therapeutischen WG. Ich habe bis vor zwei Monaten immer schwören können, dass mich meine Missbrauchsgeschichte nie getroffen hat. Ich konnte immer offen und einfach darüber reden. War einfach nicht gefühlsverbunden, als wäre es nicht mir passiert, sondern als hätte ich es mal aus irgendeinem Buch gelesen, und würde eine Geschichte erzählen… (vielleicht deshalb die Szene, in der ich den Jungs im ersten Moment nur als „Ich“ zusah und erst handelte, als sie sie vergewaltigen wollten? Ich weiß es nicht…)


Gestern hatte ich noch einen Traum (bzgl. Dem Reh und der Fehlgeburt im heutigen Traum).
Ich war zu Hause und musste dringend aufs Klo, aber mein Papa ist immer so ein Egoist (auch in real). Er muss immer der Erste, der Beste sein. Also musste ich ihn vor mir aufs Klo lassen. Im selben Moment merkte ich, das sich es nicht mehr aushalte und flehte meine Mutter total gedemütigt an, ob ich ins Bad darf…
Ich lief rein und pinkelte, bis ich merkte, dass es Blut war. Wirklich richtig dunkelrotes Blut. Ich bekam auf einmal richtige Bauchkrämpfe, mir stiegen Tränen in die Augen und auf einmal kam ein totes Baby heraus. Es war noch sehr klein… sah noch aus wie ein Alien…
Wieso habe ich Träume von Todgeburten?

Ich habe am Freitag Antichrist von Lars von Trier angesehen und mich arg damit befasst. (Interpretationen usw.) Auch in dem Film verliert die Mutter im Prolog das 3-jährige Kind, weil es aus dem Fenster springt (bewusst!), während die Eltern Sex haben (und die Mutter sieht es, handelt aber nicht). Im Rest des Filmes passiert immer wieder sowas… unter anderem auch ein Reh im Wald, dem ein totes Rehkitz halb aus dem Leib hängt und ein Küken, welches aus dem Nest fällt und von der eigenen Mutter gefressen wird. Ist das vielleicht der Auslöser für meine Todgeburt-Träume?

Und den Rest… nun, seit ich aufgewacht bin, lässt mich dieses Gefühl des … naja, es ist nicht direkt Einsamkeit… Aber ich wünsche mir schon den ganzen Tag, bzw. lässt es mich nicht los, diese Frau… dass es sie wirklich gäbe.
Ich meine, ich bin nicht oft traurig. Absolut nicht. Ich bin eher Optimist, liebe die Natur und die Tiere und kann von jedem Tag etwas Positives abgewinnen. Ich vergesse nach 10 Minuten, worüber ich mich geärgert habe, und vor allem weiß ich, dass ich nicht alleine bin…
Und dennoch wünsche ich mir seitdem diese Frau in mein echtes Leben… warum?


Ich weiß nicht, ob das vielleicht eine Rolle spielt, für meinen Traum…

Nun… mehr fällt mir zurzeit nicht ein, über mich…

Ich hoffe, es hat sich jemand die Zeit nehmen können um das zu lesen, und falls ja, dann danke ich HERZLICH im Voraus (vor allem für Unterstützung bei der Deutung!)

Liebe Grüße,
Mogli
Zuletzt geändert von Mogli am 28.06.2019, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fremde Familie, Schutzlosigkeit

Beitragvon Mogli » 23.04.2015, 15:49

Hallo lieber Almuth,
und wieder danke ich Dir für Deine schnelle und flüssige Antwort. Sie hat mir viel zum Nachdenken gegeben und mich glücklich gestimmt.
Am meisten aber fand ich faszinierend, dass Du etwas ansprachst, worüber ich gestern erst schrieb (der Gedanke kam mir während der Interpretation zu Trier's Antichrist)
Nämlich bezüglich Deiner Aussage, in mir stecke beides. Sowohl Mann, als auch Frau, sowohl Freund, als auch Feind.
Denn ich schrieb nämlich:

" (...)Dem Mann und der Frau stehen die durchschnittlichen Eigenschaften (und eigentlich hasse ich es, über einen Durchschnitt zu reden) in einer unglaublich ausgeprägten Stärke quasi auf die Stirn geschrieben. D.h. Dafoe (der "Mann), spiegelt das absolut Rationale wider. Nicht aus der Fassung zu bringen, alles verstehen und analysieren zu müssen.
Gainsbourg (die Frau) hingegen, das komplett Irrationale. Das emotional Instabile, wankelmütige Wesen. (Und jetzt sage mir einer, dass im Spontandenken nicht jeder sofort die Frau eher als emotional und den Mann eher als sehr sachlich beschreiben würde – und ich meine wirklich SPONTAN-denken!) (...)
(...)Ich habe mir auch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob Trier nicht eventuell den Antichristen im Allgemeinen, also auf die ganze Welt bezogen meint. Vielleicht, dass die ganze Welt ein Stück „Antichrist“ verkörpert. Denn in jedem von uns steckt beides.

Irgendwo las ich mal, dass Dafoe und Gainsbourg sinnbildlich für ihn sowas wie das Ying und Yang darstellten. Zwei absolute Gegensätze, die sich ergänzen. Und das würde nun zu meinem Gedankengang passen.

Willem Dafoe verkörpert in dem Film das Rationale. Charlotte Gainsbourg das Irrationale. Sie sind in der Person Eins. Anders wie es “normal“ üblich ist. Also, das s eigentlich in jedem von uns sowohl als auch besteht. Sowohl das Rationale, als auch das Irrationale. Täter und Opfer, Gut und Böse, Christ und Antichrist, Ying und Yang.
Das hieße allerdings, dass die beiden als Person, vielleicht EINEN Antichristen verkörpern, aber würden sich ihre Eigenschaften verbinden, wären sie vielleicht nicht mehr der vollkommene Antichrist?
Ach, keine Ahnung. Es ist wirklich ein endloser Mindfuck.(...)"



Das hat mich total an Deinen Teil aus der Deutung erinnert:

"Jeder Mensch hat nun einen in inner-seelischen Anteil, der dem anderen biologischen Geschlecht entspricht. Du hast also einen inneren männlichen Anteil. Der wird von den zwei besten Freunden symbolisiert.(...)
(...)Du bist also als Frau so was von uneins mit dir selbst, hast sehr, sehr verschiedene Eigenschaften, die dein reales Leben wie du es unten beschrieben hast, mit all seinen Widersprüchen gut erklären.(...)
(...)Aus all dem ergibt sich aber nun absolut logisch, dass die folgende Gewaltszene etwas ist, was du dir selbst antust. Dein männlicher Teil will deinen weiblichen Seelenanteil festnageln im übertragenen Sinne und vergewaltigen. Und der weibliche Teil kann sich wehren und behaupten, muss dabei aber den eigenen männlichen Teil sozusagen entmannen.
Damit hast du dir ein Bild deiner Seele geliefert.(...)"


Als ich das las, dachte ich kurz drüber nach, und dachte... hey, ich habe einen Tag zuvor eine Interpretation zu einem eigentlich total krank-wirkendem Film aufgeschrieben, die meinen Traum, meinen seelischen Zustand oberflächlich im Allgemeinen umschreibt. Bzw... damit, dass ich in meiner Interpretation die Menschheit ansprach, vergaß ich ganz, dass ich da auch dazu gehöre. Ich bin auch Opfer und Täter, Gut und Böse, Christ und Antichrist, Mann und Frau. Aber ich dachte nach meinem Traum nicht mehr an meine Interpretation. Aber Deine Deutung scheint mir sehr erleuchtend, bzw, verständlich / logisch.
Oder verstehe ich vielleicht etwas komplett falsch?

Ganz liebe Grüße und herzlichen Dank,
Jessi
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Re: Fremde Familie, Schutzlosigkeit

Beitragvon Mogli » 26.04.2015, 11:15

Hallo Almuth,

ich mag Deine Deutungen. Immer wenn ich sie lese, beruhigen sie mich.
Mir ist im Nachhinein dann noch etwas ein- bzw aufgefallen. Die Szene mit meiner Familie... sie erinnerte mich an einen fürchterlichen Albtraum, den ich ales Kind so ungefähr alle drei Tage hatte.
Bis zu meinem 8. / 9. Lebensjahr. (mit 8 oder 7 schlief ich das letzte Mal bei meinen Eltern, weil ich so schreckliche Albträume hätte. Also ... Monster, Vampire (nein, nicht diese netten von Twilight :roll: ) Mörder, meine Wohnung, in die ich flüchten will, aber die Treppe einfach immer weiter geht oder mein Namensschild nicht mehr dran ist oder meine Familie nicht mehr in der Wohnung.

Aber unter all den Monster Träumen, gab es einen Traum, den ich ganz besonders schlimm fand. So schlimm, dass mir meine Mutter am nächsten Tag in der Früh sehr ungeheuer war.
Es waren immer so eine kleine Szene. Zum Beispiel saß ich auf der Couch und hinter mir, direkt an der Wand, so wie als würde von einem Projektor das Motiv hingebeamt werden, tauchte das Portrait meiner Mutter auf. Also es schob sich immer von irgendwo hoch. (Kam hinter der Couch an der Wand herauf, hinter meinem Bett an der Wand etc.) Aber es war kei MOTIV. Das Gesicht bewegte sich und sie grinste mich immer direkt und sehr bestialisch an.
Auch im Traum hatte ich Angst davor. Und dann wachte ich auf.
Diese Träume hatte ich so oft! Und es ging mir schrecklich den Tag danach, hatte Angst, fühlte mich beobachtet...
Und obwohl das letzte Mal gut 12 Jahre her ist, kann ich mich so genau an meine Gefühle dabei erinnern, als würds mir jetzt auch noch passieren.

Und das erinnerte mich ein wenig an den Teil, wo meine GANZE Familie mich angrinste. Nur dass es in diesem Fall nicht so bestialisch oder mörderisch, irrsinnig aussah, sondern eher ruhig, teilnahmslos - eben nach dem Motto, wie du schon sagtest: sie wussten, dass ich mich quasi grundlos fürchte.
Aber damals war dieses Grinsen eben anders.
Und das Gesicht meiner Mama tauchte immer als Projektormotiv an einer Wand auf.
Von untern nach oben kam es hinter irgendwas hervor.

Ich weiß es nicht....
Vielleicht könnte ich es einfacher nachvollziehen oder versuchen zu deuten, wenn ich wüsste, was damals in meinem Leben so aktuell war gerade...
Aber ich weiß es nicht mehr.. Das war immerhin noch in der Grundschule.... es kommt mir so schrecklich lange her vor...
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