Seit Jahren wiederkehrender Traum

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Moderator: Mirakulix

Seit Jahren wiederkehrender Traum

Beitragvon razmaela » 15.03.2015, 11:24

Guten Morgen zusammen,

ich habe heute Nacht mal wieder einen Traum gehabt von welchem ich, in immer leicht abgeänderter Form, bereits seit mindestens 15 Jahren immer wieder träume. Es geht dabei immer um einen Tsunami welcher auf mich zukommt...interessant finde ich, dass ich erst seit dem Tsunami in Thailand weiß dass es solche Monsterwellen wirklich gibt, dennoch kommen sie in meinen Träumen bereits seit meiner Jugend immer wieder vor. Gemeinsam haben alle diese Träume wie bereits erwähnt dass ich auf ein aufgewühltes Meer schaue. Ich empfinde dabei eine Mischung aus Faszination, kindlicher Aufregung und großem Respekt vor der stürmischen See, eigentlich genauso wie ich es in Wirklichkeit empfinde wenn ich mir hohe Welle anschauen.Dann sehe wie sich in der Ferne eine Riesenwelle auftürmt, unrealistisch groß so um die 50 m hoch. Und nun kommt das komische an den Träumen...ich laufe NIE weg. Ich bin so überwältigt vom Schauspiel das sich mir bietet dass ich wie festgewurzelt vor Ehrfurcht und Faszination vor der Macht und Größe der Welle einfach stehen bleibe und sie auf mich zukommen lasse. Eine gewisse Angst verspüre ich beim Anblick schon aber das andere Gefühl ist stärker. Wenn ich im Traum im Freien bin werde ich meistens in dem Moment wach wo die Welle über mir einbricht. In meinem Traum von heute Nacht war ich mit Bekannten erst in einer Holzhütte in einem Wald, als ich im Inneren des Häuschen war sah dies allerdings nicht mehr nach Holzhütte sondern nach Hochhaus am Strand aus. Als ich zum Fenster rausblickte sah ich runter auf das aufgewühlte Meer und dann eine Welle, höher als das Hochhaus in dem ich mich befand auf uns zukommen. Ich dachte mir noch "Ohje, ich hoffe das Haus hält das aus"...und tatsächlich hielt alles stand als die Welle über uns hereinbrach. Dann wurde ich wach.

Ich habe natürlich hier im Forum bereits die "Tsunami Threads" gelesen, trotzdem gelingt es mir nicht wirklich meinen Traum zu deuten weil die Gefühle ja doch etwas verschieden sind. Die meisten laufen davor weg im Traum...ich starre fasziniert und ehrfürchtig drauf und bleibe stehen, empfinde eine gewisse Angst aber konkret an ertrinken oder gar sterben denke ich gar nicht.
Ein Muster in welchen Lebenssituationen diese Träume auftreten konnte ich trotz der großen Zeitspanne bisher nicht erkennen. Das aufgewühlte Meer passt jedoch recht gut zu meiner jetzigen Situation da ich mich erst vor Kurzem von meinem Lebenspartner getrennt habe. Für den Rest wäre ich ganz dankbar ein wenig Hilfe bei der Deutung von euch zu bekommen...

Liebe Grüsse
razmaela
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Re: Seit Jahren wiederkehrender Traum

Beitragvon yogini » 15.03.2015, 19:16

Hallo Razmaela,

vielleicht rollt manch einer mit den Augen , wenn ich das schreibe. Aber ich sehe in deinem Traum die erste Welle , die über einen Menschen im Leben hereinbricht. Nämlich die Geburt.
Die aufgewühlte See können die Wehen repräsentieren. Auch die Hütte oder ein Strandhotel passen ins Bild, als Symbol für die ,dich damals umgebende Gebärmutter. Du läufst vor der Welle nicht weg. Das ist auch gut so ! Nur wer den ersten Tsunami im Leben annimmt , kann lernen, die Welle zu surfen.

Ich glaube , dass der Katastrophengedanke , bei dir weniger ausgeprägt ist. Bei anderen Tsunamiträumern geht es vielleicht mehr um das Gefühl unterzugehn oder überrollt zu werden. Du aber stehst da und nimmst es scheinbar an. Möglicherweise treten die Träume verstärkt auf in Zeiten des Umbruchs und wenn du das Gefühl hast , dass du dich bewähren mussst. Eine Geburt als Baby mitzumachen ist eine große Bewährungsprobe und es zeigt oft , aus welchen Holz ein Mensch geschnitzt ist und in welcher Gangart er durch sein Leben schreitet.
Das alles würde weniger passen , wenn du per Kaiserschnitt ohne Wehen zur Welt gekommen bist.

Vielleicht stehst du ja mal im Traum vor der Welle und bist dir deiner Traumsituation bewusst. Dann könntest du versuchen das Geschehen bewusst zu lenken. Du könntest wie eben erwähnt die Welle surfen. Oder du bleibst stehen und lässt sie vorüberrollen. An dem Moment , wo sie sich am schlimmsten anfühlt ist es schon so gut wie vorbei. Bewahr dir das Vertrauen dass nichts geschehen wird.
Den Tipp solltest du aber nur befolgen , wenn dein Bauch dir sagt , dass es absolut richtig ist , sich der Sache zu stellen.

Mit ganz lieben Grüßen Yogini.
yogini
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Re: Seit Jahren wiederkehrender Traum

Beitragvon plush » 16.03.2015, 23:37

Hallo Razmaela.

Ich habe natürlich hier im Forum bereits die "Tsunami Threads" gelesen, trotzdem gelingt es mir nicht wirklich meinen Traum zu deuten weil die Gefühle ja doch etwas verschieden sind.


Ja, ein Glück. Sonst wäre es wirklich ziemlich eintönig wenn alle die gleichen Gefühle hätten in all den maximal an ihrer äußersten Obefläche gleich aussehenden Symbolen ihrer Träume. Träume stellen höchst individuelle Botschaften des Unbewußten dar, die über die innere Situation des Träumers oder der Träumerin berichten, die aber ausgelegt werden müssen; dafür versuche bitte, die vorkommenden Symbole selbst zu bestimmen und zu beschreiben was sie machen oder wie sie funktionieren. Außerdem: Träume stellen kleine Dramen dar, so setze dem Trauminhalt eine gefühlsmäßig passende Überschrift auf, am besten eine poetische, so wie es die Dichter mit ihren Werken machen.

Hierfür ein Beispiel:

Ein Junge träumte, daß er von 3 Ärzten untersucht wurde. Sie stellten fest: ein Organ liegt schief und sollte operiert werden. Davor aber schickten sie ihn ein Stockwerk höher zu einem anderen Arzt, der seine Nase untersuchte. Er entdeckte Polypen , sie sollten vorher operiert werden.

Dieser Traum enthält 5 Symbole, die vom Träumer definiert und mit Kommentaren versehen werden sollen. Dabei soll man schreiben was man glaubt. Ob es wissenschaftlich richtig ist oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall im Lexikon nach Erklärungen der Symbole suchen, bzw. irgendwen anderen fragen!

Ärzte : a) Sie verfügen über Gesundheitsmodelle. Gesundheit: Naturzustand
......... b) Sie erkennen Abnormitäten und beheben sie zwecks Heilung.

Organ : Körperteil mit Fähigkeiten, die der Lebenserhaltung dienen.

operieren : Eingriffe machen.

Nase : ein Organ a) zum Luft holen. Luft : ein lebensnotwendiger Stoff.
..................... b) zum Riechen. Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen : verstopfen die Nase.

Wie Du siehst, beim Kommentieren tauchen neue Symbole (Gesundheit, Luft, Riechen,...) auf, die auch beschrieben und definiert werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Dir zu Deinem Traum einfallen (- bei Personen kleine Charakterportraits machen), desto besser... Diesem Traum gab der Junge die Überschrift: "Überraschende unangenehme Entdeckung".

So weit nun vorerst zu Deiner Anfrage, Dir bei Deinen Träumen zu helfen.

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen,und wenn Du vorher Fragen haben solltest, sag mir Bescheid; ich werde mich selbstverständlich gerne weiter mit Dir befassen!

Dein P
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
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Re: Seit Jahren wiederkehrender Traum

Beitragvon razmaela » 17.03.2015, 22:23

Guten Abend zusammen,

An erster Stelle möchte ich mich ganz herzlich für eure Antworten bedanken :D

Yogini, ich finde deine Deutung sehr interessant, so habe ich das bisher noch gar nicht gesehen. Das Gebäude als Symbol für die Gebärmutter kann ich mir sehr gut vorstellen da es im Traum ja ebenfalls eine gewisse Geborgenheit und Schutz bot. Allerdings stand ich in diesen Träumen auch schon komplett ungeschützt im Freien, einmal sogar in einer Stadt am Meer..ich nehme an das hing dann mit meiner jeweiligen Lebenssituation zusammen. Dass die Träume verstärkt in Zeiten des Umbruchs und wenn ich das Gefühl habe mich bewähren zu müssen verstärkt auftreten würde auf jeden Fall dieses Mal absolut zutreffen, denn ich stecke tatsächlich mitten in einer Zeit des Umbruchs (Trennung) und auf der Arbeit bin ich nun befördert worden und will natürlich mein Bestes geben was aber nicht so einfach ist wenn die Moral wegen der Trennung noch etwas leidet. Leider ist es bisher noch nicht vorgekommen dass ich den Traum bewusst hätte lenken können...ich bin natürlich neugierig was passieren würde wenn ich nicht immer genau im Moment in dem die Welle über mir zusammenbricht aufwachen würde. Wobei es dieses Mal ja eigentlich bis kurz NACH der Welle war...ich hab gehört wie sie am Dach des Hauses aufgeprallt ist und war erleichtert dass das Haus standgehalten hat.

Plush, ich bin dir sehr dankbar dass du dir die Zeit genommen hast mir diese Vorgehensweise zur Traumdeutung so ausführlich zu beschreiben.Vor Allem weil ich nun weiß wie ich die Sache anpacken kann. Ich werde mir heute Abend noch Stift und Papier schnappen und probieren den Traum zu analysieren. Ich werde mich dann mit "gemachten Aufgaben" wieder zu Wort melden :wink:

Einen ganz lieben Dank nochmal euch Beiden!
razmaela
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