"Wofür bin ich da?"

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Moderator: Mirakulix

"Wofür bin ich da?"

Beitragvon Cogitum86 » 24.02.2015, 14:28

Hey Leute,

hatte heute einen Traum, der sehr detailliert und in sich schlüssig war und mir thematisch so nahe ging, dass er mir einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen seine Bedeutung zu ergründen und eventuell sogar aus ihm Schlüsse für mein waches Leben zu ziehen.

Zur Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit habe ich mich in ein Mädel verliebt (nennen wir sie "L."). Habe dann erstmal leider den Kontakt zu ihr vorloren aber Ende letzten Jahres ist sie in meinen Musikverein eingetreten und ich sah sie wieder regelmäßig. Blöderweise hat sie sich kurz nach Ihrem Eintritt in einen meiner besten Freunde verliebt :?
Zwischen den beiden hat es nicht geklappt und beide sind jetzt nurnoch befreundet (ungefähr so gut befreundet wie ich mit ihr) und sie ist damals auch erstmal wieder aus dem Verein ausgetreten. Im Zuge dessen hab ich auch von meinem Kumpel erfahren, dass sie mich zwar mag, aber ich eher keine Chance bei ihr habe. Sie wiederum hat von meinem Kumpel erfahren, dass ich ziemlich viel für sie übrig habe. Deshalb und weil es problematisch werden könnte mit der quasi-Ex von nem Freund was anzufangen, habe ich sie mir so gut wie möglich aus dem Kopf geschlagen und versuche sie seither nurnoch als gute Freundin zu sehen (mit mittelmäßigem Erfolg ^^).
Vor ein paar Wochen ist sie wieder dem Verein beigetreten und wie es der Zufall so wollte, wurde ich eingeteilt sie an ihrem Instrument auszubilden. Ich habe also seitdem mehr Kontakt zu ihr als jemals zuvor.


Nun zu meinem Traum:
Ich bin in der Kneipe, in der die Probe unseres Musikvereins stattfindet und sitze mit L. und drei ihrer Freundinnen (ich habe sie mir wohl ausgedacht, denn ich kannte keine der Freundinnen, die im Traum vorkamen) an einem Tisch. Ein paar meiner Kumpels waren auch in der Kneipe (nicht ihr quasi-Ex, was allerdings normal ist, weil er die Proben nicht oft besucht). Wir haben zu viert am Tisch ein Spiel gespielt und hatten sehr viel Spaß. Das besondere an dieser Runde war, dass mir nicht L. am meisten aufgefallen ist sondern eine ihrer Freundinnen, mit der ich mich im Traum sehr gut verstanden habe. Hier macht der Traum einen Sprung.

Ich wache (im Traum) am Tisch auf und die ganze Kneipe ist dunkel. Ich höre aber, dass noch eine weitere Person im Raum ist. Ich gehe also zum Lichtschalter und bevor ich ihn anschalte frage ich in den Raum hinein "Wer ist denn noch übrig geblieben?" Ich schalte das Licht an und sehe L. (eigentlich war ich darüber verwundert, dass sie es war).

Jetzt wirds wichtig:
Sie fragt mich "Wofür bin ich da?"
Im Traum war ich von der Formulierung der Frage etwas verwirrt und interpretierte nach kurzem Überlegen "Als was siehst Du mich?"
Im Traum überlege ich was ich antworten soll. Ich habe die Wahl ihr die Wahrheit zu sagen, dass ich immernoch viel für sie übrig habe und damit unsere Beziehung zu verkompliezieren. Oder ich sage ihr ich würde sie nur als gute Freundin sehen, was uns erlauben würde Freunde zu bleiben und auch meine Freundschaft zu ihrem quasi-Ex nicht belasten würde.
Ich entscheide mich für die letztere Variante.

Ihre Reaktion darauf ist ein skepischer und enttäuschter Blick (enttäuscht, weil ich sie angelogen habe).

In diesem Moment wache ich auf.

Was mir unmittelbar nach dem Traum durch den Kopf gegangen ist, war, dass ihre Frage "Wofür bin ich da?" eher bedeuten sollte "Wofür bin ich als einziges hier mit dir in der Kneipe geblieben?". Darauf hätte ich keine Antwort gehabt.

Was auch eine plausible interpretation der Frage wäre: "Welchen Zweck erfülle ich in Deinem Leben?". Dies würde allerdings bedeuten, dass sie für diese Frage in eine andere Metaebene des Traums gewechselt ist. Sie also die Frage nicht an mein "Traum-Ich" stellt sondern an mich selbst. Sie hatte in der Vergangenheit nämlich einen gigantischen Einfluss auf mein Leben. Ich habe damals wegen ihr 35kg abgenommen und habe den Arsch hochbekommen an meiner Masterarbeit weiterzuschreiben, die ich dann mit einer 1,0 abgeschlossen habe. Die Antwort auf diese Frage wäre also "Du bist der Grund warum ich endlich zufrieden mit mir bin!"


Da ich überhaupt keine Ahnung von Traumdeutung habe, mach ich mal hier Schluss und überlasse die Interpretation des Traum Euch.
Freue mich schon sehr auf Eure Antworten!

Danke im Voraus!
Cogitum86
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Re: "Wofür bin ich da?"

Beitragvon kyomotion » 24.02.2015, 15:05

Aloha.

"Cogito ergo sum"

Kann man schon als Beweisführung zur eigenen Existenz heranziehen. Eines kann "Cogito ergo sum" jedoch nicht sein:

Was auch eine plausible interpretation der Frage wäre: "Welchen Zweck erfülle ich in Deinem Leben?". Dies würde allerdings bedeuten, dass sie für diese Frage in eine andere Metaebene des Traums gewechselt ist. Sie also die Frage nicht an mein "Traum-Ich" stellt sondern an mich selbst.


Eine Form der Lebensführung. Zumindest nicht so lange du "Cogito" als allein rationales Denken betreibst und auf diese Weise deine inneren Gefühlszustände so wie hier...

Im Traum überlege ich was ich antworten soll. Ich habe die Wahl ihr die Wahrheit zu sagen, dass ich immernoch viel für sie übrig habe und damit unsere Beziehung zu verkompliezieren. Oder ich sage ihr ich würde sie nur als gute Freundin sehen, was uns erlauben würde Freunde zu bleiben und auch meine Freundschaft zu ihrem quasi-Ex nicht belasten würde.
Ich entscheide mich für die letztere Variante.


...kaputtrationalisierst.

Sie hatte in der Vergangenheit nämlich einen gigantischen Einfluss auf mein Leben. Ich habe damals wegen ihr 35kg abgenommen und habe den Arsch hochbekommen an meiner Masterarbeit weiterzuschreiben, die ich dann mit einer 1,0 abgeschlossen habe. Die Antwort auf diese Frage wäre also "Du bist der Grund warum ich endlich zufrieden mit mir bin!"


Spätetens ab hier könnte man schon klar sagen das sie für etwas "da" ist. Sie ist da, damit man mit ihr Sprechen und in Kontakt treten kannst.

Das besondere an dieser Runde war, dass mir nicht L. am meisten aufgefallen ist sondern eine ihrer Freundinnen, mit der ich mich im Traum sehr gut verstanden habe.prung..

Und zwar nicht auf Weise wie du es bisher durch Getuschele und Herumgeiere mit zig Freunden dazwischen betrieben hast, sondern von Angesicht zu Angesicht. In diese dunkle Angelegenheit/Kneipe gehört Licht gebracht. Von dir. Und dann wirst du auch erfahren wer von den Drei Möglichen Personen sie wirklich ist. Dafür "ist sie da".

MfG
kyo
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Re: "Wofür bin ich da?"

Beitragvon Cogitum86 » 25.02.2015, 00:05

Danke für die tolle Interpretation!
Auf die Bedeutung der Dunkelheit in der Kneipe wäre ich nie gekommen. Bin wirklich schwer beeindruckt!

Mich würde noch interessieren, wie eigene Handlungen in Träumen zu bewerten sind. Im Traum habe ich ihre Frage ja auf eine bestimmte Weise interpretiert. Macht es überhaupt Sinn diese Interpretation der Frage im wachen Zustand in Frage zu stellen? Immerhin wurde die Frage ja nicht wirklich von L., sondern von meinem Unterbewusstsein gestellt. Demnach müsste ja auch die Interpretation dieser Frage, die mein Traum-Ich angestellt hat richtig sein, oder?

Des Weiteren würden mich weitere Deutungen des Traums von anderen Forenmitgliedern interessieren. (Kenne mich wie gesagt noch garnicht mit Traumdeutungen aus, aber wenn es ähnlich ist wie eine Gedichtsinterpretation damals auf der Schule, dann kann es nicht verkehrt sein verschiedene Blickwinkel auf das Thema zu erhalten ^^)
Cogitum86
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