Hallo liebe Traumdeuter in diesem Forum,
ich hatte heute einen Traum, der mich sehr beschäftigt. Dies vermutlich auch dem Hintergrund meiner aktuellen Lebenssituation.
Ich bin 47. 2014 war das Jahr des großen Umbruchs in meinem Leben, in dem kein Stein auf dem anderen blieb. Ich habe mit meinem "alten" Leben vollkommen gebrochen,
mich Hals über Kopf verliebt und mich nach 17 Jahren Ehe scheiden lassen. Der Ehe entstammt eine Tochter, die heute neun Jahre alt ist.
Der neue Mann in meinem Leben war aber nicht der Grund, sondern nur der Auslöser für die Scheidung,
meine Ehe hatte ich zuvor schon jahrelang als Hölle erlebt. So richtig glücklich bin ich mit meinem neuen Partner bislang nicht geworden, nach der ersten Phase der Verliebtheit
traten viele Dinge zutage, die uns eher trennen als verbinden. Zudem währte die Phase der Trauer um meine alte Beziehung lange, in Wahrheit habe ich mich innerlich bis heute noch nicht ganz
von meinem Exmann lösen können. Ich suchte immer wieder in Gedanken nach Möglichkeiten, es "doch noch einmal zu versuchen", am Schluss kam aber immer wieder die Erkenntnis,
dass die Partnerschaft meines Exmannes und mir keine Zukunft hat
Zudem drücken mich auch Existenzängste. Ich habe jahrelang in der Firma meines Exmannes gearbeitet und war plötzlich von einem Tag auf den anderen auf mich allein gestellt.
Die anfängliche Vorfreude auf die Herausforderung und das Leben "in Freiheit" ist der Angst gewichen, es allein nicht zu schaffen. Mein Selbstvertrauen zerbröselt zusehends.
Das ist der Punkt, an dem ich im Moment stehe, die Ausgangssituation.
Nun zu meinem Traum. Die Grundsituation in diesem Traum ist eine wiederkehrende, ich habe sie also schon früher geträumt, auch schon lange vor der Scheidung.
Grundsätzlich erlebe ich alles in meinen Träumen nie zuhause. Ich bin stets an einem fremden Ort, meistens irgendwo in einem Hotel. Und an diesem Ort bin ich immer unterwegs.
So auch in dem aktuellen Traum von heute nacht. Wir waren in einem Warteraum mit vielen anderen Menschen. Ich bin nicht sicher wo, dachte, es könnte ein Krankenhaus gewesen sein.
Wir, damit meine ich meine Tochter, den sechsjährigen Sohn meines aktuellen Partners, noch ein paar weitere ("gesichtslose") Kinder, die sich das Warten mit Spielen vertrieben, während
ich mich mit meiner Kusine angeregt unterhielt. Ich mag sie gern, sie brachte mich auch hier, während des Wartens, mit Anekdoten aus ihrem Leben zum Lachen, es war eine entspannte,
angenehme Atmosphäre.
Bis mein Exmann auftauchte. Dann eine Situation, wie ich sie aus dem realen leben kenne. er machte einen Riesenwirbel um irgendetwas Unbedeutendes, alle Augen auf ihn gerichtet,
alle ruhig, die Stimmung im Raum kippte schlagartig. Er wollte offensichtlich, dass wir diesen Ort verlassen, ich musste zuvor noch irgendetwas in diesem Haus holen und verließ dazu den Raum.
Es stellte sich nun heraus, dass dieses Haus ein Hotel war. Mit unzähligen riesigen, oppulenten Hallen und Fluren. Ich lief die Treppen nach unten und war mir lange Zeit vollkommen sicher,
den Weg zurück zu finden. Aber das änderte sich dann. Ich verirrte mich in dem Gewirr aus Treppen und Fluren vollkommen.
Das ist die Situation, die ich eingangs erwähnt habe, von der ich immer wieder träume: Dass ich durch irgendwelche Treppenhäuser hinauf und hinunter laufe, irgendwann gar nicht mehr weiß,
wohin ich wollte und weshalb und dann den Rückweg nicht mehr finde und weiterlaufe und laufe.
So auch im aktuellen Traum. Ich rannte und rannte, ich wurde immer schneller und auch verzweifelter, ich hatte das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Ich musste unbedingt zurück, zu meiner Tochter vor allem,
ich wollte sie nicht so lang allein lassen mit meinem Exmann und ich hatte angst, sie würde sich Sorgen machen, dass ich nicht zurückkomme, dass ich sie im Stich lasse. Dass ich mein Wort nicht halte.
Sie würde vielleicht schon weinen.
Ich wollte anrufen und zumindest Bescheid geben, dass ich mich verirrt hatte, aber ich kam mit dem Handy nicht zurecht. Ich fand meine Brille nicht und die Anzeigen auf dem Display
waren folglich zu verschwommen. Ich war total verzweifelt und rannte weiter. Ich konnte einfach nicht glauben, dass man sich in einem so überlsichtlichen Haus verirren konnte.
Ich traf viele nette Leute unterwegs, Personal, alle erzählten mir immer wieder, ich sei hier nicht richtig und holten mich von meinem Weg zurück. Aber dort, wohin sie mich zurückholten, fand ich mich auch nicht zurecht.
Niemand sagte mir letztlich, wohin ich mich wenden sollte. Also lief ich einfach planlos weiter. Alles sah gleich aus, an manchen stellen hatte ich das Gefühl,
hieer schon x-mal vorbeigekommen zu sein. Langsam blieb mir der Atem weg von der Hetzerei, ich bekam kaum noch Luft und keuchte wie ein Walross.
Dann wurde auch das Umfeld immer unfreundlicher. In der Hotelküche verstellten mir die Angestellten den Weg durch alle möglichen Schikanen. Glitschige Brühe wurde auf dem Boden vergossen,
angeblich unabsichtlich, ich musste mir mühevoll den Weg bahnen, niemand half mir, die Angestellten lachten mich aus, wie ich da so hilflos durch diese elends lange Küche irrte
und in der Brühe herumwatete. Als ich es endlich geschafft hatte, da rauskommen, riefen sie mir spottende Worte nach. Sie signalisierten mir mit ihren Worten,
wie wenig sie von mir hielten. Ich verstand das gar nicht, ich war doch ein netter Mensch, sie mussten doch sehen, dass ich Hilfe brauchte.
Ich drückte die Schwingtür aus der Küche auf, wieder ein weiterer Gang vor mir. Dann bin ich aufgewacht. Mit einem Gefühl derResignation, weil ich nicht an mein Ziel gekommen war.
Gleichzeitig erinnerte ich mich an andere Träume, wo es auch immer nur um Treppenhäuser und blinde Hetzerei gegangen war.
So, das war´s im Grunde. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand in diesem Forum bereitfinden würde, diesen Traum / dieser Träume aus seiner Sicht zu analysieren.
Schon einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die sich die Zeit dafür nehmen.
Liebe Grüße
Ulrike