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Flucht vor der Überflutung

BeitragVerfasst: 09.12.2014, 11:07
von Liricas
Hallo!
Ich würde mich freuen, wenn sich jemand meinen heutigen Traum durchliest und mir ein Feedback geben könnte :-)

1. Angaben zur Person
-22
-weiblich

2. Angaben zum Vortag & der momentanen Lebenssituation
-Ein langweiliger normaler Arbeitstag. Lustiges Abendessen mit meinem Stiefvater (mit dem ich zusammen wohne). Eig. glücklich ausser Selbstzweifel, weil Blödsinn gelabert zu heimlichem Schwarm auf Arbeit - wieder ein Tag nicht weitergekommen...
-Arbeiten, Langeweile, es tut sich wenig im Freundeskreis und berufliches alles ok ausser eben heimlich verschossen in Kollegen. Versuche ihn kennen zu lernen aber es entwickeln sich nur langsam Pausengespräche. Leider zurzeit ein sehr präsentes Thema :?

Nun zum Traum:
Wir (meine Familie und ich) standen bis zu den Knien im Wasser an einem Fluss, unter dem Dach von Pferdestallungen. Wir wussten, dass wir flüchten müssen weil das Hochwasser die Welt zu überschwemmen drohte. Ich bin eine langjährige erfahrene Reiterin und muss im Traum die Familie zur Flucht führen. Ich habe aber grossen Respekt vor dem Pferd, dieser wunderschönen Stute. Ich habe Angst sie brennt durch, wirft mich ab und ich bleibe zurück im Wasser. (Es ist klar, dass die Familie nie warten kann, sobald sie losreitet). Das würde bedeuten ich ertrinke. Wir warten länger als alle anderen mit flüchten. Das Ziel ist klar, wir wissen bis wohin wir es schaffen müssen, um in Rettung zu sein. Im Traum reiten wir nicht los. Wir setzen uns auf die Pferde, ich streichle das Pferd und kriege eine gutes Gefühl und wache auf.

3. Angaben zum Traum
- Gefühle und Gedanken: Ich habe mich verantwortlich für die Flucht gefühlt, da ich am Besten reiten kann. Ich wollte voraus reiten und versuchte meine Familie zu retten, bevor das Wasser uns zu überschwemmen drohte. Andere waren schon weg, wir haben zu lange gewartet und waren die Letzten, die flüchteten. Ich hatte Respekt vor dem Pferd, hatte Angst es zu reiten, obwohl ich ein sehr erfahrener Reiter bin, besonders im Umgang mit schwierigen, temperamentvollen Pferden. Es trug aber keine Trense und es erschien mir gefährlich, bei dieser Flucht und so viel Wasser ohne Trense zu reiten.
- Ich dachte mir nach dem Aufwachen was für ein tolles Pferd. Warum hatte ich wohl Angst? Mit meiner Erfahrung hätte das bestimmt problemlos funktioniert! Das Tier war wunderschön, genau nach meinen Vorstellungen.
- "Kommen Dir das Thema / Bilder / Personen oder etwas anderes aus anderen Träumen bekannt vor?"
Nein, noch nie so etwas gehabt. Von Pferden träume ich häufig, bestimmt monatlich aber der Rest war mir unbekannt und neu.
- "Beschreibe bitte die Stimmungen und Örtlichkeiten im Traum so genau wie möglich (Farbe, Positionen, Laute, Gerüche usw.)"
Es war an einer Stallung nähe eines Flusses. Meine Familie und ich warteten auf den geeigneten Moment loszureiten, da wir wussten, dass die Welt überflutet wird und wir flüchten müssen. Aus irgend einem Grund (mir unbekannt) warteten wir aber. Ich glaube es war, weil ich mich nicht bereit für dieses Pferd fühle und die Familie auf meine Anweisungen wartete.

4. Bitte um eigene erste Einordnung des Traums
- "Womit könnte der Traum zusammenhängen? Was war elementar? Woran erinnert Dich der Traum oder woran lässt er Dich denken?"
Elementar war bestimmt das Thema Wasser. Wir standen schon bis zu den Knien im Wasser. Dann das Pferd. Es war wunderschön, eine Stute aber ich kannte sie bisher nicht. Sie trug keinen Trensenzaum. Elementar war auch, dass ich dachte ich müsse die Führung übernehmen. Für mich war klar weil ich die sicherste Reiterin der Familie bin aber ich glaube es hatte andere Gründe unbewusst?!

Ich deute öfters Träume aber bei diesem ergibt mir das alles wenig Sinn.
Ich freue mich auf eine Einschätzung!

Liebe Grüsse

Re: Flucht vor der Überflutung

BeitragVerfasst: 09.12.2014, 12:12
von kyomotion
Aloha!

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand meinen heutigen Traum durchliest und mir ein Feedback geben könnte :-)

1. Angaben zur Person
-22 [...] Leider zurzeit ein sehr präsentes Thema :?


Aha! Aha! Aha! :)

Nun zum Traum:
Wir (meine Familie und ich) standen bis zu den Knien im Wasser an einem Fluss, unter dem Dach von Pferdestallungen. Wir wussten, dass wir flüchten müssen weil das Hochwasser die Welt zu überschwemmen drohte.


Das macht alles ein Bild Im Zusammenspiel mit deinem Schwarm: Du stehst bis zu den Knien in deinen eigenen Emotionen. Und du musst die "Familie" retten... lass mich raten, du bist der einzige Weibliche Nachkomme in eurem Familienzweig? Denn hier geht es praktisch ausschliesslich um deine Qualitäten als...

Ich bin eine langjährige erfahrene Reiterin und muss im Traum die Familie zur Flucht führen. Ich habe aber grossen Respekt vor dem Pferd, dieser wunderschönen Stute.


...Frau. Pure Weiblichkeit.

Ich habe Angst sie brennt durch, wirft mich ab und ich bleibe zurück im Wasser. (Es ist klar, dass die Familie nie warten kann, sobald sie losreitet).


Du hast Angst davor dass dir deine eigenen Gefühle durchgehen. Was wohl auch der Grund dafür ist das du bei deinem Schwarm nicht weiterkommst. Du hast Angst das du dich quasi selber abhängst/blossstellen (alleine zurück bleiben und alle starren dich an) könntest. Warum?

Das würde bedeuten ich ertrinke.


Ah... da ist es ja. Angst davor dass du von deinen Gefühlen "übermannt" werden könntest, vor Kontrollverlust :)

Wir warten länger als alle anderen mit flüchten.


Deine Freundinnen sind wohl schon länger (mal wieder) alle in "festen Händen"

Das Ziel ist klar, wir wissen bis wohin wir es schaffen müssen, um in Rettung zu sein. Im Traum reiten wir nicht los. Wir setzen uns auf die Pferde, ich streichle das Pferd und kriege eine gutes Gefühl und wache auf.


Na dann streichel dein weibliches Selbstbewusstsein halt noch ein wenig aber dann wirds wirklich Zeit deine "Stute" einfach mal losreiten zu lassen damit sie sich sehen lassen kann, so das auch andere merken wie wunderschön sie ist.

Also lass krachen und auf ins Abenteuer!
kyo

Re: Flucht vor der Überflutung

BeitragVerfasst: 09.12.2014, 12:39
von Liricas
Wow, so einfach ist das? :D
Hatte bei bestem Willen keinen Zusammenhang gesehen zum Thema Schwarm.
Vielen Dank, hast du dir die Zeit genommen und die Mühe gemacht hast. :wink:

Nein ich habe noch eine Schwester und eine Halbschwester. Schwester ist seit Jahren glücklich in festen Händen.
Alle anderen in meinem Umkreis ebenfalls sind in festen Händen, ganz genau. Deshalb im Moment auch Langeweile was Freunde betrifft. Alle machen ihre Pläne als Paar, da haben Single im Freundeskreis manchmal wenig Beachtung, besonders zur Weihnachtszeit :(
Ich habe tatsächlich Angst vor Kontrollverlust. Habe Angst mich auf Arbeit zu blamieren, in dem ich mich "oute" als Person mit Interesse an ihm. Bin zudem der Meinung wenn Mann Interesse hat, würde er selbst auf mich zugehen, das hält mich davon ab Initiative zu ergreifen. Könnte das damit zu tun haben, dass Pferd kein Mundstück trägt? Dies wäre meine "Sicherheit", dann würde ich losreiten.
Verstehe ich das also richtig, mein Wunsch weiterzukommen symbolisiert das Pferd? Wenn ich mich mit ihm "anfreunde" und es zulasse, kann ich aus dem Sumpf der aufgestauten Gefühlen raus reiten?
Ich habe oft Träume von wunderschönen Stuten, die ich reite. Könnte ich das damit assozieren, dass ich schüchtern und zurückhaltend bin und gerne mehr aus mir raus kommen möchte? Die Pferde symbolisieren du kannst es, schau her wie schön sie sich mit dir bewegen ?!

Manchmal träume ich auch nur ich sehe mich selbst reiten, wunderschön. Es war die Zeit, die mir eine Identität gab. Ich brauchte nicht Selbstbewusst zu sein, ich hatte einfach immer eine Ursicherheit/ein Urgefühl dafür. Ohne mir Gedanken zu machen hat alles geklappt. Das war glaube ich mein gewünschtes ich. Auf Kontrolle "sche***" und Freude an Aufgaben haben (schwierige Pferde gerne reiten) und nicht nachdenken zu müssen und einfach zu Handeln und glücklich zu sein...

Ich denke ich komme weiter, vielen Dank! 8)
Liebe Grüsse

Re: Flucht vor der Überflutung

BeitragVerfasst: 09.12.2014, 13:36
von kyomotion
Wow, so einfach ist das? :D


*lacht* Naja du hast ja mit deinen zusätzlichen Kommentaren auch schon einen ziemlich deutlichen dunkelroten Faden zum hinterherdeuten ausgelegt :)

Hatte bei bestem Willen keinen Zusammenhang gesehen zum Thema Schwarm.


Ausserdem ist es für Aussenstehende einfach immer sehr viel leichter Zusammenhänge zu erkennen als für den Träumenden selbst. Das liegt in der Natur der Sache.

Vielen Dank, hast du dir die Zeit genommen und die Mühe gemacht hast. :wink:


Oh prima. Die Blumen stelle ich zu den paar anderen aufs Regal. Am besten direkt neben die stacheligen DIsteln die ich Gestern bekommen habe :) noch!

Nein ich habe noch eine Schwester und eine Halbschwester. Schwester ist seit Jahren glücklich in festen Händen.


Und dennoch liegt das Schicksal deiner gesamten Familie in deinen Händen? Woher dieses Verantwortungs/Vorbild-Gefühl?

Alle anderen in meinem Umkreis ebenfalls sind in festen Händen, ganz genau. Deshalb im Moment auch Langeweile was Freunde betrifft. Alle machen ihre Pläne als Paar, da haben Single im Freundeskreis manchmal wenig Beachtung, besonders zur Weihnachtszeit :(


Tja das ist halt leider normal. Und passt auch, wie du schon bemerkt hast, einfach zu Weihnachtszeit. Alle sind erstmal mit jenen beschäftigt die ihnen (scheinbar) am nächsten stehen.

Ich habe tatsächlich Angst vor Kontrollverlust.

Das ist halt auch normal, nichts wofür man sich schämen müsste. Das wird uns halt so anerzogen. Dieses anerzogene Muster zu überwinden, das ist dann die Herausforderung die das Leben an uns stellt :)

Habe Angst mich auf Arbeit zu blamieren, in dem ich mich "oute" als Person mit Interesse an ihm.


Ja und? Was soll denn dann passieren? Das du zur Zeit solo bist ist warscheinlich kein Geheimnis. Und wenn er dich abweist und geschwätzig ist wissen sie halt deine Kollegen dass du ihn attraktiv findest. Und dann sagen ein paar von ihnen vielleicht sowas wie:
"Blahblah... ja wie konntest du es nur wagen! Den-und-den da anzusprechen! Das war doch klar! Blahblahblah."
Und dann kannst du sagen?
"Ja und? Ich find ihn halt attraktiv. Und das brauche ich nicht zu verstecken, denn ich bin eine Frau. Warum versteckt ihr das denn?"

Bin zudem der Meinung wenn Mann Interesse hat, würde er selbst auf mich zugehen,


Jajajajajaja... das ist dann etwa so, wie bei Scooby Doo. Der grosse Junge und das grosse Mädchen fühlen sich zu einander hingezogen können es aber nicht thematisieren... und kommen so einfach nicht zusammen. Klarheit schafft man durch Kommunikation. Vergiss nicht das heutzutage auch die meissten Männer "nur" von ihren Müttern aufgezogen werden und von daher auch sehr oft durch solche (pardon) weiblichen Hemmungen belastet sind (nicht den ersten Schritt machen können, weil man könnte sich ja blamieren).

das hält mich davon ab Initiative zu ergreifen. Könnte das damit zu tun haben, dass Pferd kein Mundstück trägt?


Ja sicher hat das Pferd kein Mundstück. Darum reitest du ja damit auch nicht los! Denn du weisst genau was das Pferd *ohne Mundstück* machen würde: Es würde "den Mund aufmachen".
Dies wäre meine "Sicherheit", dann würde ich losreiten.


Macht aber keinen Sinn. Denn mit Trense wäre es ja wieder nicht in der Lage sich auszudrücken, weiblich zu sein. Es wäre weiterhin dem Zwang "den Mund halten zu müssen" unterworfen. Diese Stute gibt es nur OHNE TRENSE. Sonst wäre sie so etwas wie ein weiblicher Wallach. Das ist der Deal und das zu akzeptieren und damit umzugehen ist die Aufgabe die dieser Traum an dich stellt.

Verstehe ich das also richtig, mein Wunsch weiterzukommen symbolisiert das Pferd?


Das Pferd, insbesondere die von dir als so wunderschön empfundene Stute- steht für (in aller Macht) Frau sein, bzw deine Sehnsucht danach die Frau zu sein die du du sein möchtest. Ohne die Fesseln von willkürlich festgelegten Konventionen ("Er muss den Anfang machen meh"). Weiblichkeit. Herrlich archiarisch.

Wenn ich mich mit ihm "anfreunde" und es zulasse, kann ich aus dem Sumpf der aufgestauten Gefühlen raus reiten?


Die Verbindung zu dieser Stute (stell sie dir ruhig noch mal bildhaft vor) geht weit über alles hinaus was du mit dem Wörtchen "Freundschaft" verbindest. Sie steht für dich. Du selbst bist diese Stute.
Was also in deinem Traumbild fehlt ist nicht eine etwaige "Freundschaft" zu dieser Stute sondern es fehlt das Vertrauen zu der Stute und damit das Vertrauen in dich selbst. Stichwort: Selbstvertrauen.
Es wäre aber sehr schön wenn du ihr vertrauen könntest denn dieses Vermügen würde dein Leben unglaublich bereichern ...und natürlich hat es auch negative Begleiterscheinungen wenn man die Zügel schleifen lässt.
Nicht alle attraktiv erscheinden "Hengste" halten auch das ein, was sie zu versprechen scheinen. Es wird auf dieser Weide also auch viele Entäuschungen, Verletzungen und Demütigungen geben. Aber das gehört eben auch dazu eine (pardon) erfüllte Stute zu sein: Es zu leben mit allen Hochs und Tiefs.

Ich habe oft Träume von wunderschönen Stuten, die ich reite. Könnte ich das damit assozieren, dass ich schüchtern und zurückhaltend bin und gerne mehr aus mir raus kommen möchte?


Ist es nicht eigentlich herrlich wie du dich hier selber bereits sehr gut durchschaust und deutest? Dem muss man doch nicht mehr viel beifügen oder? :)

Die Pferde symbolisieren du kannst es, schau her wie schön sie sich mit dir bewegen?!


Ein Schamane würde hier möglicherweise sagen, "schau wie schön sie mit dir tanzen". Ja das tun sie. Und diesen Tanz kann man lernen. Die Regeln kennt man schon lange. Man muss sie halt nur zulassen.

Manchmal träume ich auch nur ich sehe mich selbst reiten, wunderschön. Es war die Zeit, die mir eine Identität gab.


Pubertät.

Ich brauchte nicht Selbstbewusst zu sein, ich hatte einfach immer eine Ursicherheit/ein Urgefühl dafür. Ohne mir Gedanken zu machen hat alles geklappt. Das war glaube ich mein gewünschtes ich.

Nochmal Pubertät, diesmal garniert mit einem Ideal.

Auf Kontrolle "sche***" und Freude an Aufgaben haben (schwierige Pferde gerne reiten) und nicht nachdenken zu müssen und einfach zu Handeln und glücklich zu sein...


...Ja genau: Ronja Räubertochter :)

Schau,du kannst nicht auf alle Konventionen gleichzeitig shicen aber du kannst dich (so nach und nach) von denen lösen die dich in deinem Leben einschränken. Und ich die nächste derartige Einschränkung auf deinem Weg heisst: "Er muss den ersten Schritt machen." Nö. Muss er nich. Wie lange willste denn noch warten?

In diesem Sinne!
kyo