Am Lager

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Am Lager

Beitragvon wobblie » 01.09.2014, 23:39

Hallo zusammen,

Ich befinde mich in einem Notlager mit vielen anderen Menschen, einer Notgemeinschaft. Ein Sturm wütet, wir sind beinahe mittellos. Wir hocken in einem Graben und beobachten wie ein Garten/Feld vom Wind zerfetzt wird. Es regnet stark. Neben mir hockt einer der ganz nass ist und ich denke daran, dass er keinen Platz hat an dem er sich trocknen und wärmen kann.
Nach dem Sturm lade ich ein paar Leute ein um darüber zu reden gemeinsam einen Rückzugsort zu erschaffen. Wir sitzen im Kreis in der Nähe eines heruntergekommenen doch noch intakten Gebäudes welches ich dafür auserkoren habe. Sie erzählen, dass schon einmal etwas gemeinsam geplant war, dieses aber nicht funktioniert hat. Es ging darum ein Loch zu graben im Keller des Hauses. Es gibt einen berühmten Schauspieler der von den Leuten geschätzt wird. Er redet nicht viel, aber wenn hört man ihm zu, auch wenn es nur Nichtigkeiten sind. Während ich rede und versuche die Leute davon zu überzeugen, dass wir eine Basis brauchen wird der Kreis um mich herum immer kleiner, die Leute gehen weg obwohl sie keinen Ort haben an den sie gehen könnten, sie haben sich aufgegeben. Niemand hört mir zu, dabei bin ich sehr enthusiastisch und weiß, dass mein Anliegen wichtig ist und eine gute Sache.


Ich habe das aus meinem Traumtagebuch abgeschrieben und teilweise ergänzt und verfeinert. Jetzt habe ich schon eine bessere Idee von dem Traum. Vielleicht sollte ich in Zukunft einzelne Träume noch am gleichen Abend nochmal rekapitulieren, das scheint dem ganzen etwas mehr Klarheit zu geben.
Ich bin natürlich trotzdem gespannt auf eure Interpretationen. :D
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Re: Am Lager

Beitragvon yogini » 02.09.2014, 19:27

Hallo Wobblie,

du machst also stürmische Zeiten durch oder hast sie durchgemacht. Der Regen könnte bedeuten , dass es Tränen gegeben hat.
Deine Strategie in diesen Zeiten ist Rückzug , das wird einmal durch das gebäude deutlich. Aber noch mehr zeigt es sich durch das Loch im Keller , das geraben werden sollte. Das könnte bedeuten , dass du dich mehr und mehr in dich selbst zurückziehst oder dasss du Schutz bei MUTTER Erde suchst.
Am Ende sind ein paar Personen weg. Bist du sicher , dass sie aufgegeben haben ? Wenn sich Personen auflösen , kann das ebenso bedeuten , dass sich ein thema oder Problem in luft aufgelöst hat.

Das Traumtagebuch ist eine gute Idee. Ich rate nur in sofern zur Vorsicht , als das der Versuch das Geträumte in Worte zu fassen schon eine Verfälschung des Traummaterials mit sich bringen kann. Mann versucht ja irgendwie im Zusammenhang zu schreiben. Aber im Traum herrschen andere Gesetze als in einem Film zum Beispiel. Personen tauchen auf , verschwinden , Szenen wechseln plötzlich und man neigt dazu völlig unangenehme Inhalte schlecht zu erinnern oder aus Versehen wegzulassen.

So vielleicht hat dir das nochmal eine andere Idee gebracht , als die die du eh schon hattest. Gute Träume wünscht yogini.
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Re: Am Lager

Beitragvon Wolke7 » 02.09.2014, 22:45

Hallo

Eine Notgemeinschaft ist nicht
mehr NOTwendig da DU ja den
Plan bezw eine Lösung gefunden
hast. Deshalb können diese Leute ja gehen.
Die Leute interpretiere ich als
Anteile deines Selbst.

Aber das war nun nur ein zusätzlicher Gedanke
zu deinem Traum. .Nicht die komplette Deutung.
Liebe Grüße :)
Illusionen erhalten die Gemeinschaft
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Re: Am Lager

Beitragvon wobblie » 07.09.2014, 23:07

So, eine Woche später ein ganz praktischer Deutungsversuch von mir:

Die (Not)-Gemeinschaft ist meine WG. Ich war ein paar Monate unterwegs, hatte einen Untermieter und seit ich wieder da bin ist hier dicke Luft und ich fühle mich hier gar nicht wohl. Blöderweise musste ich den Leuten alles aus der Nase ziehen, weil keiner auf mich zugekommen ist.

Der Sturm ist der Streit. Der Mensch der neben mir im Graben hockte ist einer meiner Mitbewohner. Er fühlt sich hier auch nicht mehr so wohl, ordnet sich den Gardinenpredigten des selbsternannten WG-Papas aber unter. Der Schauspieler ist ein Mitbewohner mit dem ich mich immer gut verstanden habe, der jetzt aber eine sehr krasse Eskalationsschiene und eine regelrechte Kampagne gegen mich fährt. Mit einer weiteren Mitbewohnerin sind diese Drei jetzt ein Gespann mit dem sich nicht reden lässt und für die klar ist: Ich muss raus! Also, das Gerede des Schauspielers dem die anderen folgen obwohl es nicht konstruktiv ist und vor allem nichts mit den Tatsachen zu tun hat.
Ich habe mich dazu entschieden nicht noch einmal ein klärendes Gespräch zu suchen, weil mir heute klargemacht wurde, dass daran kein Interesse besteht. Ich finde das sehr schade und das macht mich traurig, von der Enttäuschung über die Art und Weise mal abgesehen.
Das Loch das sie im Keller graben wollten deute ich als missglückten Versuch einer gemeinsamen Anstrengung ihrerseits. Warum gräbt man ein Loch im Keller? Man möchte etwas verschwinden lassen, etwas ungeschehen machen. Das veranschaulicht auch deren Unfähigkeit sich gemeinsam um etwas zu kümmern. Die Wohnung sieht inzwischen aus wie hulle, Herd kaputt, Glühbirnen wurden nicht gewechselt, eine Menge Kleinigkeiten um die sich keiner gekümmert hat, was wiederum, sehr praktisch, als Grund für die angespannte Lage hier angeführt wird und man versucht das ganz billig auf andere abzuwälzen obwohl wir hier alle Hauptmieter sind und somit jeder Verantwortlich ist für die Wohnung.
Der Schauspieler geniesst es, dass ihm jemand zuhört und, dass man seinen Worten folgt. Darum hat er auch ein Interesse daran die Situation so wie sie ist aufrecht zu erhalten anstatt vorhandene Probleme zu lösen, im Gegensatz zu mir hat er es aber besser verstanden die Leute zu beeindrucken. Ganz so traurig bin ich darüber nicht mehr, denn auch er wird die Fassade nicht immer aufrecht erhalten können.

Edit:

Ein weiterer Traum von gestern Nacht der mich in dieser Deutungsvariante bestärkt hat:

Ich fahre im Bus und denke daran, dass ich ja mal den Keller aufräumen könnte. Im Bus auf einer Anzeigetafel gibt es eine Zitaterubrik und dort steht ein Zitat was so viel heißt wie: " Es ist eine gute Idee den Keller aufzuräumen." Also gehe ich, zu Hause angekommen direkt in den Keller um dort Ordnung zu schaffen. Dort steht eine Menge Krempel herum und ich verschaffe mir einen Groben Überblick in der Hoffnung auch etwas zu finden was ich vllt noch gebrauchen oder vllt sogar verkaufen kann. Ich treffe meinen Hausmeister der mir Geld in die Hand drückt und mir sagt, dass es mir gehöre. Es ist fast genau so viel wie eine Monatsmiete. Ich bin überrascht, frage nach ob mir das auch wirklich zusteht, er besteht darauf. Ich verlasse den Keller und freue mich. Als ich wiederkomme ist dieser aufgeräumt und der Hausmeister hat sich dort eine Werkstatt eingerichtet. Nebenan wird eine Party gefeiert.

Meine Deutung:
Eine Fügung mit Beigeschmack. Die zurückgegebene Monatsmiete steht wohl dafür, dass ich hier nicht mehr erwünscht bin. Dafür muss ich mir allerdings auch nicht die Arbeit machen mich um das Gerümpel zu kümmern was sich hier über die Monate angesammelt hat.
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Re: Am Lager

Beitragvon Caterina » 08.09.2014, 12:04

Hallo Wobblie,

Es ist eine gute Idee den Keller aufzuräumen." Also gehe ich, zu Hause angekommen direkt in den Keller um dort Ordnung zu schaffen. Dort steht eine Menge Krempel herum und ich verschaffe mir einen Groben Überblick in der Hoffnung auch etwas zu finden was ich vllt noch gebrauchen oder vllt sogar verkaufen kann.


Es gibt "viel Verdrängtes" in Eurer WG und in Dir - Vieles, das (bisher) nicht ausgesprochen wurde. Um neu anfangen zu können, bedarf es für dich einer inneren Klärung. Das Du für dich deine Gefühle (wie Enttäuschung, Wut etc.) sortierst und dann damit abschliessen kannst. Du trägst es sonst unbewusst in eine neue WG oder in neue Gruppen mithinein - ungewollt versteht sich. Du hast aber die Fähigkeiten dazu und die Energie (Montasmiete, Geld, Hausmeister), das für dich zu lösen und zu ordnen. :-) Es wird sozusagen "alles gut"
Nebenan wird eine Party gefeiert.
. Das Mobbing wirst du überstehen, es hinterlässt keine gravierenden Spuren in dir und woanders auch Unterstützung erfahren und wieder "happy" sein.

VG
Caterina
 

Re: Am Lager

Beitragvon wobblie » 09.09.2014, 18:03

Heute wieder ein Traum zur WG Thematik.

Ich ging in mein Zimmer und dort saß auf meinem Sofa der Anführer der Meuterei hier, Person X. Ich war sehr sauer, dass er in meinem Zimmer war, noch dazu saß er da so siegessicher, als gehöre ihm die Wohnung allein, als hätte er hier etwas zu sagen. Ich war sehr aufgeregt und sagte ihm er solle mein Zimmer verlassen, stattdessen reagierte er nur auf arrogante und herablassende Weise und fuhr fort seine zusammengeklaubten Halb und Unwahrheiten herunterzubeten. Ich holte aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, aber er machte weiter. Ich redete auf ihn ein, versuchte ihm klarzumachen, dass er eine Grenze überschritten hat, dass er kein Recht hat so über mich zu reden, so mit mir umzugehen. Er war nicht besonders stark, aber machte unbeirrt weiter, ich schlug immer wieder zu. Zwischendurch holte ich eine schwarze Skimaske aus einer Schublade, zog sie mir über den Kopf und traktierte ihn weiter mit Schlägen. Er lag auf dem Boden unter mir, ich redete weiter auf ihn ein, würgte ihn. Da kam einer der anderen Mitbewohner und versuchte dazwischen zu gehen, aber ich wehrte ihn mit einem Schlag ab, dann verzog er sich. Als Person X so unter mir lag, ich sah seinen Kopf kaum, weil ich ihn auf den Boden presste, biss ich mir in die Lippe und als es anfing zu bluten liess ich das Blut auf sein Gesicht tropfen durch die Mundöffnung der Skimaske.

Hintergrund:
Dass Gewalt so explizit gezeigt wird kommt nicht oft in meinen Träumen vor. Hin und wieder wehre ich Angreifer bestimmt und auch mit körperlicher Gewalt ab und nach solchen Träumen fühle ich mich meistens sehr gut, als Sieger, als einer der sich nichts antun lässt. Ich bin kein Gewalttätiger Mensch, aber Gewalt in Träumen fasziniert mich, sie entzückt mich geradezu. Auch heute Morgen nach dem Aufstehen hatte ich ein gutes Gefühl, so männlich und unbezwingbar, sowas.

Generell ist es gerade sehr schwer mit der WG-Situation. Sie erinnert mich an eine Zeit in meinem Leben als ich sehr schwach war, als ich mir vieles gefallen liess. Ich war von anderen abhängig, war auf der Suche nach Hilfe, Verständnis und Geborgenheit, aber ich habe das alles nicht bekommen. Im Gegenteil wurde damals, so wie jetzt, alles gegen mich verwendet, umgemünzt und ich habe mich dem gefügt und irgendwann selbst angefangen es zu glauben.
Als Beispiel: Person A war sauer auf mich, obwohl es dazu keinen Grund gab. Ich musste mich wehren, was ich auch getan habe, aber das hat Person A nicht davon abgehalten weiter böse auf mich zu sein. Diesem "Streit" wohnten Personen B und C bei, die ihn hätten lösen können, weil sie über die Tatsachen bescheid wussten. Sie haben es aber nicht getan. Stattdessen wurde ich nach dem Streit von Person B aufgefordert "die Klappe zu halten", also es einfach über mich ergehen zu lassen. Dabei wussten Personen B und C um die Tatsachen, weil sie sie selbst verschuldet haben, konnten aber in dem Moment nicht dazu stehen und liessen es zu, dass die Wut an mir entladen wurde.
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