Hallo!
Ich habe neulich seit Langem wieder mal einen Traum erlebt, der mich einfach nicht los lässt. Wisst ihr...so ein seltsames Gefühl, aus einer anderen Realität zurückgekehrt zu sein...
Wir waren im Ausland. Ich (weibl., 42) weiss nicht wo, aber im Traum war ich mir sicher, dass wir im Ausland waren. Wir feierten den Geburtstag meines Mannes. Die Gesellschaft - meist Verwandte, meine Schwiegereltern auch - saß draußen in so einer Art kleinem Vorhof vor dem Haus. Das Hof war halbrund, davor verlief die Straße, dahinter stand das Haus. Es war Dämmerung und alles war in so einen grauen Schleier getaucht. Die Bäume waren nackt, was mich jetzt wundert, denn mein Mann hat im Mai Geburtstag, es war aber definitiv später Herbst. Wir saßen alle um einen runden Tisch herum.
Wenn ich die Straße entlang schaute, sah ich am Ende eine Kreuzung und ein See. Dahinter ging die Sonne runter, aber die Farben blieben sehr dezent, ausdruckslos. Wir redeten. Dann begann die Gesellschaft, sich zu verändern. Meine Schwiegereltern und mein Mann drückten sich nach und nach in den Hintergrund. Statt dessen kamen neue Menschen dazu - meine Klassenkameraden. Es war seltsam. Ich meine, ich habe die Schule vor 25 Jahren beendet. Aber meine Klassenkameraden waren in meinem Alter, teilweise sogar mit ihren Kindern da, obwohl ich sie nie gesehen habe. (Ich bin nach der Schule weit weg umgezogen und sah meine Klassenfreunde nie wieder.)
Wir redeten lebhaft mit einander. Dann wollte ich spazieren gehen und eine junge Frau ging mit. Ich konnte sie nicht richtig erkennen. Sie trug weisses Kleid - sehr sommerlich, - hatte langes, blondes, gelocktes Haar und trug eine wesse Blume im Haar. Ich sah sie fast die ganze Zeit von hinten, da sie ständig mir ein paar Schritte voraus war. Aber ihr Kleid leuchtete buchstäblich in der Dämmerung. Wir gingen die Strasse entlang bis zur Kreuzung und sind dann nach links abgebogen. Die Strasse ging etwas nach unten, unten sah ich eine Reihe von Geschäften, Lebensmittel. Wir gingen ein paar Schritte, es war mir aber langweilig, Geschäfte interessierten mich nicht und wir kehrten zur Kreuzung zurück. Dann gingen wir über die Strasse zum See. Er war rund und lag etwas tiefer unten in so einer Art Krater. Die Ufer waren auch recht steil und mit niedriger Böschung bewachsen. Keinerlei Blattwerk, alles leer. Auf der anderen Ufer sah ich ein Schönes Gebäude. So eine Art Arkade mit mehreren Kolonnen. Sie hatte hellblaue Wände und weisse Kolonnen. Davor waren einige Reihen von weissen Bänken. Darauf saßen einige Menschen, die ich nicht kenne. Hinter dem Gebäude ging die Sonne unter.
Die junge Frau ging ins Wasser, ich hinterher. Das wasser war etwas trüb und recht flach. Ich war nur bis zur Knöcheln drin. Die Frau watete zum Gebäude hin. Ich dagegenblieb stehen. Mit jedem ihrer Schritte wuchs in mir ein Gefühl der Gefahr. Ich rif sie zurück, sie hörte mich aber nicht und ging weiter. Erst nach dem dritten Ruf schaute sie sich um und kehrte zurück. Wir kletterten die Ufer nach oben. Ich konnte hören, wie die trockene Äste unter meinen Händen abbrachen, weil ich versuchte, mich daran festzuhalten. Aber wir gelangten recht schnell wieder nach oben und gingen wieder die Strasse zurück. Auf dem Rückweg ist es kühler geworden und ich kuschelte mich in ein großes Tuch, das mir über den Schulter lag. Ich sah an einem Haus ein Strauch mit vielen weissen Blumen. Ich roch an einer Blume. "Es ist eine Orchidee." - sagte ich und ging weiter und kehrte schließlich zu der Gesellschaft zurück. Die Junge Frau war nicht mehr da...
Seltsamer Traum, der in mir eine leichte Wehmut auslöst, ich verstehe aber nicht warum. Zugegeben, letzte Zeit musste ich mein Berufs- und Privatleben öfter mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Wisst ihr, so ein Wendepunkt... Aber warum dieser Trauer? Das verstehe ich nicht... Ist es ein Wink von meinem Unterbewusstsein, dass ich mir mehr zutrauen sollte? Eine Ermutigung, über eigene Grenzen zu steigen? Oder eine Warnung, rechtzeitig Halt zu machen? Sich nicht in die Gefahr zu bringen? Wie sieht ihr das?