Castingshow

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Castingshow

Beitragvon Sed » 29.07.2014, 08:55

Guten Morgen!

Ich hatte gestern früh diesen Traum:

Ich bin bei einem Gesangscasting. Völlig unvorbereitet gehe ich auf die Bühne, stehe auf einem Podest inmitten eines Scheinwerferlichts und trotz schlecht sitzender unbequemer Schuhe liefere ich eine professionelle Show ab, obwohl ich noch nicht mal den Song kenne. Durch meine Ausbildung fühle ich, dass ich den Vorteil habe, dass ich weiß wie man sich bewegt und tanzt und fühle mich selbstsicher. Das Publikum ist begeistert und ich bin eine Runde weiter!

Hinter der Bühne bekomme ich Zweifel und sie werden immer stärker. Die Schuhe sind kaputt und ich fühle mich schlecht vorbereitet, weil ich den Songtext immer noch nicht weiß und keiner hilft mir weiter, sondern wimmelt mich ab. Umso näher mein zweiter Auftritt rückt, umso nervöser werde ich.
Plötzlich sehe ich einen Mitkandidaten, der als Cowboy verkleidet ist und befinde mich in einer Western-Szene. Er spielt einen naiven Cowboy, der durch seine Gutgläubigkeit mehrfach von anderen hintergangen und verspottet wurde. Als er dies kapiert, dreht er den Spieß um und rächt sich an ihnen. Wie er das macht, weiß ich nicht mehr.

Dann steht mein Auftritt an und ich stehe wieder im Blickpunkt und fühle mich jämmerlich, ich versuche meine Unsicherheit zu überspielen und mache das Beste aus der Situation, aber am Ende reicht es nicht und ich scheide aus. Ich verabschiede mich von den anderen Kandidaten und bleibe oben auf einer Rolltreppe (am Flughafen?) stehen und schaue, wie die anderen sich auf den Weg machen mit ihrem Gepäck.


Ich habe eine vage Ahnung, doch es ergibt für mich noch keinen genauen Sinn... Der Cowboy scheint mir meine Kindheit/Jugend zu spiegeln, wo ich oft gehört habe, dass ich naiv und verträumt bin und oft damit auf die Nase gefallen bin. Warum das jetzt aber als Cowboy symbolisiert wird ist mir nicht klar. Oder gibt es da noch einen weiteren Aspekt oder einen ganz anderen Zusammenhang? Kann mir jemand weiterhelfen?

Liebe Grüße, Sed
Es gibt Träume, die in Erfüllung gehen und solche, die man begraben muss, damit sie ewig leben...
Sed
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Re: Castingshow

Beitragvon Wolke7 » 29.07.2014, 14:25

Hallo :)

Hattest du auch Gepäck?
Illusionen erhalten die Gemeinschaft
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Re: Castingshow

Beitragvon Sed » 29.07.2014, 20:16

Hallo Wolke7 :)

Soweit ich mich erinnere nicht...
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Re: Castingshow

Beitragvon Crank » 29.07.2014, 20:28

Hallo Sed,

ich fasse mal die beiden Auftritte zusammen:

Auftritt 1: Du ist völlig unvorbereitet ohne Text, gehst mit schlecht sitzenden Schuhen auf die Bühne und stehst im Rampenlicht. Du bist trotzdem recht ruhig und professionell, weil Du durch Deine Ausbildung weißt, wie man sich bewegt und tanzt und fühlst Dich selbstsicher und glaubst an Dich. Du legst einen großartigen Auftritt hin, das Publikum ist begeistert und Du bist eine Runde weiter.

Auftritt 2: Du ist völlig unvorbereitet ohne Text, gehst mit schlecht sitzenden Schuhen auf die Bühne und stehst im Rampenlicht. Du bist deswegen recht unruhig und unprofessionell, obwohl Du durch Deine Ausbildung weißt, wie man sich bewegt und tanzt und fühlst Dich sehr selbstunsicher und glaubst nicht an Dich. Du legst einen jämmerlichen Auftritt hin, das Publikum ist nicht begeistert und Du bist keine Runde weiter.

Bitte die kleinen Unterschiede suchen und unterstreichen! :lol:

Was dreht alles ins Negative? Der gute oder schlechte Glaube. Eine triviale Botschaft - leider und zum Glück - sie ist gut verständlich und oft schwer umzusetzen.

(Dass man Texte können sollte und für Prüfungen lernen muss, weißt Du nun selber.)

Der Cowboy erinnert mich an mich! Das in Ddmos Lexikon ist nun nicht ganz schmeichelhaft. Aber, ist der Cowboy doch ein Idealbild des wilden, freiheitsliebenden Mannes, oft der gerechteste der Gerechten (oder der gerächteste der Gerächten), eng verbunden mit Natur und Tieren, Feind der Indianer und oft nicht wirklich Freund der seßhaften Siedler (Spießer). Du siehst ihn als Persönlichkeitsanteil von Dir und ich trete dem bei. Rache an der "Vergangenheit", den anderen Menschen? Nun, zur Wahl stehen vielleicht ein Leben als Eremit, Amokläufe oder Erhebung durch spirituelles Wachstum. Es nimmt ihnen die Macht des Bösen und der Vergangenheit nimmt es auch die Macht. Was für eine schöne Rache - und so friedlich! :wink:

Die Szene am Flughafen. Du scheidest aus? Du fliegst nach Hause, was sonst. Wie alle Ausgeschiedenen. Bist Du vielleicht gar nicht ausgeschieden, hat das Publikum doch genug angerufen für Dich? Wenn die anderen zur Challenge in der Karibik fliegen würden - was solltest Du am Flughafen? Fahren die anderen mit der Rolltreppe rauf oder runter? Oben oder unten ist immer eine Frage der Perspektive und immer relativ. (Einschub: Ich habe das Gefühl, manchem Gewinner oder Verlierer der Castingshows ist das Leben damit verkorkst.) Vielleicht bist Du auch auf der Ebene Abflug? In Hamburg zumindest ist oben Abflug und unten Ankunft. Wohin, wohin? Vielleicht hast Du Dein Gepäck schon eingecheckt. Da wäre es Unsinn, den anderen mit Gepäck nachzulaufen. Sie sind quasi noch belastet, auch so kann man das sehen. Noch eine Ebene höher wäre das Café/Restaurant mit Aussicht auf die Start-/Landebahn. Der Kaffee ist für seinen Preis nicht so besonders, aber irgendwas ist ja immer....der Flughafen ist ein Symbol des Sich-auf-den-Weg-machens. Wenn man nicht weiß wohin, ist das nicht unbedingt schlimm. Man hat den Flughafen gefunden - immerhin. Es gibt Flugpläne. Die müsste man finden. Und Ziele, auch die muss man finden. Und gelingt das Finden beider, so steht man immer wieder im Leben an der Rolltreppe des Flughafens und fragt sich nur - und jetzt? Das ist normal.

Wohin andere fahren oder fliegen oder welche Siege sie erringen - es ist nicht so wichtig, wenn man das selbst nicht kann oder auch nicht will. Nicht alles lässt sich mit Fleiß und gutem Glauben hinbiegen. Und mancher Sieg einer Castingshow lohnt vielleicht auch nicht.

LG,
Frank
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Re: Castingshow

Beitragvon Sed » 30.07.2014, 08:51

Guten Morgen Frank!
Jaa… Manchmal seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht :D

Ich find die Symbolik des Cowboys sehr toll und treffend! Er beschreibt offensichtlich meine Vergangenheit, wo ich oft in „offene Messer“ gelaufen bin mit meiner Naivität und all die Stationen durchlaufen habe: Rückzug, (gegen mich gerichteter) Amoklauf, also die Esstörungen und aktuell immer mehr die Hinwendung zu spirituellen Themen und auf dem Weg eine Lösung für mein Leben zu finden… Jedenfalls macht das im Augenblick Sinn für mich.

Es fällt auf, dass ich oft von der großen Bühne träume, dass ich gerne im Rampenlicht stehen will und deshalb beschäftige ich mich mit dem, was dahinter steht. Ich habe das Gefühl, dass es einerseits damit zu tun hat, dass ich als Kind unter einem Aufmerksamkeitsdefizit gelitten habe und andererseits habe ich auch was mitzuteilen, von dem ich glaube, dass es auch anderen helfen wird… In diesem Traum war es nicht mehr so dramatisch, dass ich nicht weiter gekommen bin, im Gegenteil. Ich wusste, dass sich eine neue Chance ergeben wird und so war es nur „ein kleiner Stich“ die anderen gehen zu sehen… Es dringt wohl immer mehr in Bewusstsein, dass die Show-Welt nur eine Illusion ist und wahre Erfüllung für mich woanders zu finden ist!
Ich stand oben auf der Rolltreppe, habe aber den Eindruck, dass die Flüge unten starten. Die Zeit zum Abflug scheint noch nicht „reif“ zu sein und ich darf wohl noch ein wenig Geduld haben. Die habe ich auch, vor allen Dingen, weil ich mit Sicherheit weiß, dass ich die Fähigkeiten dazu habe, jedoch nicht alle Voraussetzungen derzeit gegeben sind…

Danke! Ich bin mir wieder ein Stück klarer über meine Situation geworden, danke vielmals! Viele Grüße! :)
Es gibt Träume, die in Erfüllung gehen und solche, die man begraben muss, damit sie ewig leben...
Sed
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