Bizarrer Traum

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Bizarrer Traum

Beitragvon Soleil » 14.06.2014, 11:11

Hallo an alle :),

da ich vor ca. 2 Monaten einen Traum hatte, den ich nicht mehr vergessen kann, wollte ich diesen mit euch teilen, in der Hoffnung, ihn irgendwie deuten zu können (Anmerkung: der Traum war recht grausam, ich werde die Details allerdings nicht auslassen, da sie für die Deutung wohl wichtig sind bzw. sein könnten).

In meinem Traum war recht dunkel, es war ein kalter Tag und es hat geregnet, ich war in einem Haus oder einer größeren Wohnung, stand in einem langen Gang, der spärlich beleuchtet war und es war vom Aussehen der Einrichtung in den 40er Jahren, vielleicht noch früher, aber keinesfalls unsere Zeit. Außerdem war der Traum wohl in London, da ich später Kontakt zur Scotland Yard hatte (ich habe auch in Englisch mit den Kollegen von Scotland Yard gesprochen...).

Nun zum Teil, den ich schwer nachvollziehen/verstehen kann: Ich war wohl ein Privatdetektiv. Ich bekam einen Anruf von einer Person, was allerdings besprochen wurde bzw. wer denn angerufen hat, kann ich nicht sagen. Ich wusste aber, dass jemand angerufen hat und ich wegen dieses Anrufes dort zu dieser Wohnung bzw. Haus gefahren bin. Ich stand eben in dem Flur und am Ende des Flurs war eine Türe angelehnt, aus dessem Raum ein unangenehm künstliches Licht brannte. Im ganzen Haus war es sonst still. Ich ging also zu dieser Türe und öffnete sie langsam. Und dort sah ich 2 nackte Kinder, maximal 10 Jahre jung, einen Jungen und ein Mädchen, mit einer geöffneten Schädeldecke in der Badewanne liegen und außerdem erdrosselt mit etwas, was ich nicht mehr näher beschreiben kann. Ich habe in diesem Moment nichts mehr gefühlt, habe diese 2 Leichen noch eine Zeit lang angeguckt und bin langsam raus.
Dann weiß ich nur noch, dass eben Scotland Yard da war und mir Fragen dazu gestellt hat, danach bin ich schweißgebadet aufgewacht.


Mein eigener Deutungsversuch: Zu viel Stress und "offene Baustellen", die in meinem Leben da sind. Womit ich mir allerdings schwer tue, ist die Deutung des Mordes und meine Position.


Ich kann diesen Traum kaum deuten. Das war bisher mein bizarrster Traum, den ich auch nicht mehr vergessen kann, weil er so grauenvoll war. Vielleicht kann mir hier jemand zumindest Teile davon verständlich machen.

Noch ein wenig zu meiner Person: Ich bin 24 Jahre alt und besuche momentan ein Kolleg, bin allerdings oftmals gestresst mit dem Lernstoff, da wir sehr viel in relativ kurzer Zeit lernen und verstehen müssen. Außerdem bin ich Transsexuell (Frau zu Mann), was mich natürlich auch in meinem "normalen" Leben sehr belastet.
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Re: Bizarrer Traum

Beitragvon kyomotion » 15.06.2014, 00:16

Aloha!

In meinem Traum war recht dunkel, es war ein kalter Tag und es hat geregnet,

Dunkler Erinnerung. Trauer.

ich war in einem Haus oder einer größeren Wohnung,

Das Haus bist du, bzw dein Geist/Gedächnis/Erinnerung.

stand in einem langen Gang, der spärlich beleuchtet war und es war vom Aussehen der Einrichtung in den 40er Jahren,

Eine Gedächnisverbindung in die Vergangenheit. Kaum benutzt, sonst wäre die Beleuchtung wohl besser.

vielleicht noch früher, aber keinesfalls unsere Zeit. Außerdem war der Traum wohl in London, da ich später Kontakt zur Scotland Yard hatte (ich habe auch in Englisch mit den Kollegen von Scotland Yard gesprochen...).

"London" begegne ich in letzter Zeit immer öfter. Ich habe den Eindruck das es mittlerweile oft als ein "Magischer Ort" empfunden wird. Möglicherweise durch die popularisierung etwa von Harry Potter. Mal schauen...

Nun zum Teil, den ich schwer nachvollziehen/verstehen kann: Ich war wohl ein Privatdetektiv.

Privat und Detektiv: Ermittler in eignener (Privater) Sache.

Ich bekam einen Anruf von einer Person, was allerdings besprochen wurde bzw. wer denn angerufen hat, kann ich nicht sagen.

Ein Trick des Unterbewusstseins um an deinem Wachbewusstsein (Zensor) eine Botschaft vorbeizubekommen. Du hast sie im Traum schon mitbekommen. Darauf kommt es an.

Ich wusste aber, dass jemand angerufen hat und ich wegen dieses Anrufes dort zu dieser Wohnung bzw. Haus gefahren bin.

Mehr wollte der Anrufer nicht. Da es ein "anderes Haus" ist, zumal an diesem "magischen Ort" finde ich es sehr naheliegend zu deuten dass es sich hier um ein verdängtes Gedächnisfragment aus deiner Kindheit handelt.

Ich stand eben in dem Flur und am Ende des Flurs war eine Türe angelehnt, aus dessem Raum ein unangenehm künstliches Licht brannte.

Kunst und Licht = Künstlich hervorgehoben = "Schau hin!"

Im ganzen Haus war es sonst still. Ich ging also zu dieser Türe und öffnete sie langsam. Und dort sah ich 2 nackte Kinder, maximal 10 Jahre jung,

Eher jünger. Das Lebensalter dieser Kinder ist die Datierung der hier hinterlegten Erinnerung.

einen Jungen und ein Mädchen, mit einer geöffneten Schädeldecke

Kinder unterscheiden noch nicht so sehr zwischen ihrer "weiblichen" und "männlichen" Seite. Du im erwachsenenalter schon. Daher erscheint dir das Kind hier sowohl als Mädchen, als auch als Junge. Der Grund warum die Schädel offen sind ist klar: Du schaust dir hier selbst in den Schädel. Ergo muss er offen sein. Die Welt der Metaphern ist oftmals sehr rustikal weil es hier nicht um Schönfärberei sondern um Verständlichkeit geht.


in der Badewanne liegen

Die/ Das Kind wurde vor dem "Mord" von der (inneren und äusseren) Umwelt emotional isoliert

und außerdem erdrosselt mit etwas, was ich nicht mehr näher beschreiben kann.

Der Versuch dieses etwas zu beschreiben wäre ein guter Ansatzpunkt, da hierin die Botschaft dieser Szene zu liegen scheint.

Ich habe in diesem Moment nichts mehr gefühlt,

Du bist in Verbindung mit den Kindern getreten und wie sie... hast du "nichts mehr" gefühlt. Badewanne.

habe diese 2 Leichen noch eine Zeit lang angeguckt und bin langsam raus.

Das hast du gut gemacht. Du hast die Existenz dieses Raumes angenommen anstatt entsetzt zu flüchten.

Dann weiß ich nur noch, dass eben Scotland Yard da war und mir Fragen dazu gestellt hat, danach bin ich schweißgebadet aufgewacht.

Dein innerer Zensor. Der Versuch deines Wachbewusstseins diesen "Unfall" (Ich denke du hättest diesen Raum nach Meinung deines Zensors nicht sehen sollen) zu ver-rationalisieren.

Mein eigener Deutungsversuch: Zu viel Stress und "offene Baustellen", die in meinem Leben da sind. Womit ich mir allerdings schwer tue, ist die Deutung des Mordes und meine Position.

Ich denke in diesem Fall hängt schon etwas mehr dran, etwa ein Trauma aus der Kindheit. Den passenden Schlüssel dazu hast du übrigens mitgenommen, es handelt sich um "das" mit dem die Kinder erdrosselt wurden. Das wird dich weiterführen.

Ich kann diesen Traum kaum deuten. Das war bisher mein bizarrster Traum, den ich auch nicht mehr vergessen kann, weil er so grauenvoll war. Vielleicht kann mir hier jemand zumindest Teile davon verständlich machen.

Nun solche starken Emotionen unterstreichen oft einen Traum der auf ein schon lange nicht verarbeitetes Trauma hindeuten will. Jeh älter diese Traumata werden desto grösser werden sie.

Noch ein wenig zu meiner Person: Ich bin 24 Jahre alt und besuche momentan ein Kolleg, bin allerdings oftmals gestresst mit dem Lernstoff, da wir sehr viel in relativ kurzer Zeit lernen und verstehen müssen. Außerdem bin ich Transsexuell (Frau zu Mann), was mich natürlich auch in meinem "normalen" Leben sehr belastet.

Ah okay. Damit ist dann auch das Auftreten der zwei Kinder (Mädchen/Junge) klar. Jetzt würde ich mich sogar dazu hinreissen lassen das die beiden toten Kinder in der emotions-isolierenden Badewanne eine direkte Verbindung mit der Sicherlich auch in deiner Kindheit bereits präsenten Transsexualität hat. Ferner würde ich jetzt auch behaupten das du nach wie vor dazu neigst dich emotionell abzukapseln und keine tieferen Verbindungen mit deinen Mitmenschen eingehst. Soll heissen:

Ich glaube du liegst noch immer in dieser Badewanne und du bist noch immer "tot".

Und ja, dieses Problem ist nur zum Teil aus diesem Traum herauszulesen. Zu einem anderen Teil ist es leider auch so dass man als Transsexueller mit Sicherheit eine Probleme mit damit hat Akzeptiert zu werden. Akzeptanz findet man zunächst dadurch sich selbs zu akzeptieren und ich denke ein Schlüssel zu deiner Selbstakzeptanz liegt darin dieses "Werkzeug" das die beiden Kinder erwürgt hat zu identifizieren, aus diesem Raum zu entfernen und in etwas anderes zu wandeln.

Ich wünsche dir alles Gute für diese Aufgabe. Es ist eine Menge Arbeit so etwas zu lösen. Aber es wird sich lohnen
kyo
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Re: Bizarrer Traum

Beitragvon Soleil » 15.06.2014, 01:53

Hallo Kyo,

erstmal danke für deine Mühen, meinen Traum zu deuten : ).

Es stimmt wohl, dass ich gefühlskalt geworden bin, wohl einfach aus Selbstschutz. Transsexualität ist in der "normalen" Gesellschaft noch nicht wirklich akzeptiert, ich wurde deswegen allerdings auch von Freunden schon verletzt, von daher habe ich diesen "Wall" einfach zu meinem Schutz vor weiteren Verletzungen errichten und es fällt mir schwer, jemanden hinter diese Mauer blicken zu lassen. Das die beiden Kinder wohl meine Transsexualität widerspiegeln sollen, dachte ich mir fast schon...zumal es eben ein Junge und ein Mädchen war.

...aber wie du schon sagtest, fängt Akzeptanz erstmal mit der Selbstakzeptanz an.

Die Sache, mit der die beiden erdrosselt waren, kann ich dir nicht sagen, da ich mir nicht mehr 100pro sicher bin, was genau das war. Ein normaler Strick war es nicht, etwas aus deren eigenen Körpern, vielleicht der Darm (wäre anatomisch ja möglich bei der Länge, auch bei Kindern).

Aber es stimmt auch, dass ich, so wie ich jetzt lebe, nicht wirklich lebendig bin. Ich muss mich (leider) noch immer verstecken und das macht mir zu schaffen.


Danke und viele Grüße :),


A.
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Re: Bizarrer Traum

Beitragvon kyomotion » 15.06.2014, 15:02

Sososo... :)

Die Sache, mit der die beiden erdrosselt waren, kann ich dir nicht sagen, da ich mir nicht mehr 100pro sicher bin, was genau das war. Ein normaler Strick war es nicht, etwas aus deren eigenen Körpern, vielleicht der Darm (wäre anatomisch ja möglich bei der Länge, auch bei Kindern).


Ja, manchmal muss man die Leute nur ein wenig "kitzeln" und schon wird ein Schuh drauss:
Du empfindest dich also "als in dir selbst verfangen". Von deiner eigenen Körperlichkeit erstickt.


Aber es stimmt auch, dass ich, so wie ich jetzt lebe, nicht wirklich lebendig bin. Ich muss mich (leider) noch immer verstecken und das macht mir zu schaffen.

So? Warum musst du dich denn verstecken?


A.[/quote]
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