Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

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Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

Beitragvon Fernweh » 21.02.2014, 17:06

Ich wohne jetzt seid knapp drei Monaten in einer neuen Wohnung und träume seit dem unfassbar wirres Zeug, welches ich im Schlaf immer mit einer ungeheuren Angst verbinde.

Der erste Traum liegt schon ein paar Wochen zurück.
Ich war in einem Fahrstuhl mit meinen drei ältesten Freundinnen aus der Kindergartenzeit. Wir stehen noch immer im guten Kontakt. Der Fahrstuhl fährt nach oben. Wir sind auf einer Art Mission die im Weltall stattfinden soll. Dafür müssen wir hochfahren. Im Fahrstuhl bin ich schon sehr nervös, meine Freundinnen sind sehr unbekümmert und versuchen mich zu beruhigen. Plötzlich steigen wir aus. Es ist ein Dach eines riesigen Gebäudes. Ich habe das Gefühl wir sind Kilometerweit über dem Boden. In der Ferne kann ich auf dem Boden winzige Autos sehen und andere kleinere Gebäude. Auf dem Dach ist ein Helikopter in den wir einsteigen müssen um noch höher zu fahren. Erst laufe ich normal mit den anderen in die Richtung des Helikopters. Nach den ersten Schritten bekomme ich wahnsinnige Höhenangst und krall mich mit aller Kraft an meine Freundinnen, weil ich so Angst habe runterzufallen obwohl ich sehr weit weg vom Rand bin. Nach weiteren Schritten lähmt mich die Angst. Ich setze mich hin, lege mich danach ausgesreckt auf den Boden. Ich kann mich nicht mehr bewegen, ich kann nicht aufstehen, ich bin starr vor Angst. Meine Freunde tragen mich die letzten Schritte während ich schreie und weine.

Diesen Traum hatte ich, nachdem ich ein paar Tage zuvor geträumt hatte, dass ich in einen Keller getanzt bin und in diesem Keller wahnsinnige Platzangst hatte. Die Motive waren unterschiedlich aber bei beiden war es dasselbe Gefühl. Ich komme in die Tiefe, bzw Höhe. Um mich herrum sind Freunde die ich kenne und liebe und die mir helfen, am Schluss kommt eine Urangst zum Vorschein - Platz, bzw Höhenangst die mich so sehr lähmt das ich schreie und weine. Erst jetzt habe ich diese beiden Träume in Verbindung gebracht.

Der zweite Traum war nicht wirklich ein Traum. Es war eher eine Vorstellung wieder Verbunden mit Angst in einer Phase zwischen Wachsein und Schlafen. Es war gestern Abend. Ich war schon eingedöst, dh. ich konnte mich nicht an die letzte halbe stunde erinnern bis ich plötzlich "hoch"schreckte. Also eigentlich wachte ich auf und schrie. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich hatte das Gefühl etwas liegt auf mir und berührt meine Beine, berührt mein Gesicht. Ich dachte ich werde vergewaltigt. Ich war nicht ganz wach ich war aber auch nicht schlafend. sehr seltsam. Ich musste mich zwingen ganz aufzuwachen und den Fernsehr anzumachen weil ich panische Angst vor der Stille hatte. Ich habe in diesem Wachtraum sehr merkwürdige Gedanken gehabt - "ich muss den Bus erwischen" (bin seid Ewigkeiten kein Bus mehr gefahren), "Mein Freund darf nicht erfahren das ich hier mit jemand anderem im Bett liege" (Ich war allein), "Ich war viel zu lange nicht mehr im Deutschunterricht" (Ich geh nicht mehr zur schule). Das alles verwirrt mich. Hat jemand ne Erklärung für sowas? Und sorry wenns in eine andere Kategorie gehört

Ich bin 21 blabla, Studentin, habe einen Freund, tolle Freunde, tolle Wohnung. Ich würde jetzt nich sagen das ich super glücklich bin, dafür langweile ich mich selber viel zu viel, aber eigentlich läuft doch alles super. Nur meine Träume sprechen eine total andere Sprache.


Sorry für den Roman :D , wäre schön wenn trotzdem jemand antwortet !
Fernweh
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Re: Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

Beitragvon Fernweh » 21.02.2014, 20:18

Danke für deine Antwort!
Mein Studium hat glaub ich weniger damit zu tun. Klar will ich hoch hinaus, aber diese Vorstellung ängstigt mich nicht im geringsten. Eher umgekehrt, ich habe Angst davor keinen Job zu bekommen, weil mein Fach eher - naja nicht grade die Karrieresicherung ist. Geisteswissenschaft ist grad eben nicht so angesagt. Besonders verunsichert mich die Meinung der andere, die mir immer wieder unter die Nase reiben wie schwer ich es eines Tages haben werde auf dem Arbeitsmarkt.

Woraus kann ich nicht? Aus meiner Beziehung. Wir sind super frisch erst zusammen und ich mag ihn so gerne. Es gibt nix an ihm auszusetzen aber irgendwie bin ich unzufrieden und ich weiß nicht woran es liegt. ch bin gelangweilt. Er entspricht nicht meiner Vorstellung eines Abenteurers. Sehr pragmatisch, sehr behaftet in seiner kleinen Welt bestehend aus Studium, Freunde, Feierei und Sicherheit. Da wir aber einen Freundeskreis haben und dasselbe Studienfach und wir ewig lange gebraucht haben zum Paar zu werden kann ich jetzt auf garkeinen Fall ihn hängen lassen, grade wo ich sehe wie glücklich ihn diese Beziehung macht. Ich wäre der Buhmann.

Wo fühl ich mich wohl?
Bei meinen Eltern zuhause in meiner Stadt auf meinem Sofa.
Wenn ich auf Reisen bin wie in den letzten Jahren. Weit weg von zuhause mit dem Rucksack durch Südamerika. Mit Abenteuern und Affären und neuen Eindrücken.
Wo fühl ich mich wohl wenn mein Freund dabei ist?
Wenn wir mit anderen zusammen sind. Mit meinen anderen Freunden. Ja klingt komisch, aber grade dann mag ich ihn am meisten. Wenn er an meiner seite is in der Öffentlickeit.

Ich habe keine Angst. Denke ich. Oder vielleicht die Angst gebunden zu sein. An eben diese Stadt und diesen Freund und diesem Leben. Das kann sein.
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Re: Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

Beitragvon yogini » 21.02.2014, 21:12

Hallo Fernweh,

ich lese aus deinen Träumen , dass du grad nicht in deiner Mitte bist. Die Gebäude im Traum sind dein Innenleben. Du begibst dich in geistige Höhen und erfährst dort eine tiefe Erschütterung und Angst. Du gehst in den Keller / ins Unterbewusste und erfährst Enge und Platzangst.
Ich halte das für einen Ausdruck dafür , dass du hin und her gerissen bist zwischen dem Wunsch nach Ferne , geistiger Erweiterung und Abenteuern und dem Wunsch nach Vertrautem und Geborgenheit. Wobei das Vertraute ein Gefühl der Einengung und das Weite eine Verunsicherung mit sich bringen.

Der Umzug in die neue Wohnung hat bei dir vielleicht einfach was ins Fließen gebracht - eine Schleuse geöffnet , durch die auch diffuse ältere Ängste im Halbschlaf nach oben gespült wurden. Eigentlich erinnert es mich an einen geistigen Reinigungsprozess , einen Frühjahrsputz. Alles was hochgespült wird , schaut man sich ja noch mal an , um es dann zu entsorgen. Das kann auch in der Seele so funktionieren.

Einen Hinweis auf deinen Freund kann ich in deinen Träumen nicht finden. Ich weiß nur ; dass , wenn man selber nicht mit sich zufrieden ist , es so gut wie unmöglich ist , mit seinem Liebsten zufrieden zu sein.
Auch wenn in deinem Leben alles halbweg läuft und es dir im großen und ganzem gut geht, halte ich es für wichtig festzustellen , dass du allgemein in einer Phase des Wandels bist. Du bist schon recht erwachsen und löst dich doch immer noch mehr von Kindheit und Jugend ab.
Man sagt mit 30 hat man so seinen Platz gefunden und auch sich selbst. Auf dem Weg zu dieser inneren Sicherheit durchlebt man viele Verunsicherungen.

Bleib locker und schwimm weiter in deinem Strom. Das wird schon wieder! Es braucht vielleich einfach noch etwas Zeit, bis du wieder in balance kommst.
Wenn die Ängste wider Erwarten sich nicht lösen , solltest du mal nach einer genauen Ursache forschen. Dann muss es aber was sehr gut verstecktes sein.
Liebe grüße Yogini.
yogini
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Re: Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

Beitragvon GwueFi » 22.02.2014, 16:37

Hallo Fernweh

Ich bin relativ neu hier, möchte aber dennoch etwas zu deiner Schilderung vom zweiten Traum schreiben.

Der zweite Traum war nicht wirklich ein Traum. Es war eher eine Vorstellung wieder Verbunden mit Angst in einer Phase zwischen Wachsein und Schlafen. Es war gestern Abend. Ich war schon eingedöst, dh. ich konnte mich nicht an die letzte halbe stunde erinnern bis ich plötzlich "hoch"schreckte. Also eigentlich wachte ich auf und schrie. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich hatte das Gefühl etwas liegt auf mir und berührt meine Beine, berührt mein Gesicht. Ich dachte ich werde vergewaltigt. Ich war nicht ganz wach ich war aber auch nicht schlafend. sehr seltsam. Ich musste mich zwingen ganz aufzuwachen und den Fernsehr anzumachen weil ich panische Angst vor der Stille hatte. Ich habe in diesem Wachtraum sehr merkwürdige Gedanken gehabt


Das kling für mich sehr nach Wachanfall/Klartraum

"Die Schlafstarre ist die nahezu vollständige Bewegungsunfähigkeit des Körpers während der Traumphasen. Dieser natürliche Vorgang verhindert, dass im Traum erlebte Muskelbewegungen auch in der Realität ausgeführt werden. Die Schlafstarre wird in der Regel nicht bewusst erlebt, da sie beim Aufwachen ohne Verzögerung beendet wird. Die Schlafstarre kann über den Traum hinaus in die Wachphase andauern. Zwar sind dabei alle Muskeln, auch die Augenlider, bewegungsunfähig, doch ist die Tiefensensibilität nicht länger mit einem Traumkörper identifiziert, sondern mit dem gelähmten physischen Körper. Dabei ist es möglich, dass sich die Augenlider unwillkürlich öffnen und in Folge reflextypisch blinzeln. Manche Menschen haben in diesem Zustand das Gefühl, zu ersticken, da sie ihre Atmung nicht spüren. (Der Körper atmet flacher im Schlaf). Manchen gelingt es, mit äußerster Willenskraft Zehen oder Finger zu bewegen und sich so aktiv aus der Lähmung zu lösen. Andere schlafen wieder ein. Dieser Zustand der bewusst erlebten Schlafparalyse dauert üblicherweise nicht länger als zwei Minuten an.

Oft befindet sich der Geist während der Paralyse noch in einem verschlafenen Zustand, so dass er mit geöffneten Augen wieder zu träumen beginnen kann. Das bedeutet, man projiziert Trauminhalte visueller und taktiler Art nahtlos über die tatsächlichen sinnlichen Wahrnehmungen der geöffneten Augen sowie die der schwach ausgeprägten Körperempfindungen. Nicht selten treten auch auditive Fehlwahrnehmungen auf, welche ein breites Spektrum einnehmen können: Rauschen, Brummen, Knistern, Schrittgeräusche, Knall- und Explosionsgeräusche usw. über komplexere Geräusche (wie das Klingeln eines Telefons oder das Läuten der Türglocke) bis hin zu Musik und Stimmen. Die auditiven Ereignisse können ohne äußere Ursache auftreten oder auch durch externe – meist völlig anders geartete – Geräusche ausgelöst werden.

Menschen, die Schlafstarre zum ersten Mal bewusst erleben, kommen jedoch meist nicht auf die Idee, sie könnten selbst „verantwortlich“ sein für das, was um sie geschieht. Nachdem sie erkennen, dass sie gelähmt sind, überkommt viele eine Urangst des Ausgeliefertseins und diese führt wahrscheinlich zum Projizieren der Befürchtungen."

Durch das Erstickungsgefühl und das vermischen von Traum und Realität wird häufig von einer Kreatur oder einer Person die einem auf der Brust sitzt, gesprochen. In so einem Fall musst du dir versuchen Bewusst zu machen das du träumst. Wenn du es schaffst einen Zeh ider einen Finger zu bewegen solltest du augenblicklich aufwachen und du bist von der Schlafstarre befreit.

Gruss GwueFi
GwueFi
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Re: Fahrstuhl in den Weltall/ Von Unsichtbarem vergewaltigt

Beitragvon kyomotion » 23.02.2014, 04:23

Fernweh hat geschrieben:Der erste Traum liegt schon ein paar Wochen zurück.
Ich war in einem Fahrstuhl mit meinen drei ältesten Freundinnen aus der Kindergartenzeit. Wir stehen noch immer im guten Kontakt. Der Fahrstuhl fährt nach oben. Wir sind auf einer Art Mission die im Weltall stattfinden soll. Dafür müssen wir hochfahren. Im Fahrstuhl bin ich schon sehr nervös, meine Freundinnen sind sehr unbekümmert und versuchen mich zu beruhigen. Plötzlich steigen wir aus. Es ist ein Dach eines riesigen Gebäudes. Ich habe das Gefühl wir sind Kilometerweit über dem Boden. In der Ferne kann ich auf dem Boden winzige Autos sehen und andere kleinere Gebäude. Auf dem Dach ist ein Helikopter in den wir einsteigen müssen um noch höher zu fahren. Erst laufe ich normal mit den anderen in die Richtung des Helikopters. Nach den ersten Schritten bekomme ich wahnsinnige Höhenangst und krall mich mit aller Kraft an meine Freundinnen, weil ich so Angst habe runterzufallen obwohl ich sehr weit weg vom Rand bin. Nach weiteren Schritten lähmt mich die Angst. Ich setze mich hin, lege mich danach ausgesreckt auf den Boden. Ich kann mich nicht mehr bewegen, ich kann nicht aufstehen, ich bin starr vor Angst. Meine Freunde tragen mich die letzten Schritte während ich schreie und weine.


Hier hätte ich zunächst getippt das du auf irgendeinem spirituellen Trip bist, aber nach deiner Aussage das du wohl so etwas geisteswissenschaftliches studierst macht die Sache klarer.
Es ist nunmal so, dass die Philosophen alle "sehr abgehobenen" Gedankengebäuden nachgehen. Und wenn sie dann oben angekommen sind, dann geht die Reise noch höher. Denn das ist nunmal das Wesen der Philosophie.
Deine Höhenangst lässt zwei Deutungen zu.
Zum ersten: Existenzangst- Du zweifelst daran ob man "von so etwas Leben" kann.
Zum zweiten (das wäre eher meine Lesart): Du kannst den Inhalten des Studiums nicht mehr folgen. Es ist dir zu abgehoben. Darum der Wunsch nach "Erdung" (sich flach auf den Boden legen).
In beiden Fällen ist das Motiv Angst: Das eine ist Zukunftsangst ("werde ich ein Einkommen erzielen"), die zweite Existenzangst ("Oh Gott, habe ich etwa das falsche Studium gewählt?"

Vielleicht kannst du ja erkennen von welcher Natur die Angst ist, die du spürst.

Fernweh hat geschrieben:Der zweite Traum war nicht wirklich ein Traum. Es war eher eine Vorstellung wieder Verbunden mit Angst in einer Phase zwischen Wachsein und Schlafen. Es war gestern Abend. Ich war schon eingedöst, dh. ich konnte mich nicht an die letzte halbe stunde erinnern bis ich plötzlich "hoch"schreckte. Also eigentlich wachte ich auf und schrie. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich hatte das Gefühl etwas liegt auf mir und berührt meine Beine, berührt mein Gesicht. Ich dachte ich werde vergewaltigt. Ich war nicht ganz wach ich war aber auch nicht schlafend. sehr seltsam. Ich musste mich zwingen ganz aufzuwachen und den Fernsehr anzumachen weil ich panische Angst vor der Stille hatte. Ich habe in diesem Wachtraum sehr merkwürdige Gedanken gehabt - "ich muss den Bus erwischen" (bin seid Ewigkeiten kein Bus mehr gefahren), "Mein Freund darf nicht erfahren das ich hier mit jemand anderem im Bett liege" (Ich war allein), "Ich war viel zu lange nicht mehr im Deutschunterricht" (Ich geh nicht mehr zur schule). Das alles verwirrt mich. Hat jemand ne Erklärung für sowas? Und sorry wenns in eine andere Kategorie gehört


Das was da auf dir lastet ist deine verdrängte Angst.
Bus erwischen = "Ich muss hier weg." Wieder ein Hinweis dass das Studium möglicherweise keine gute Entscheidung war.
"Mein Freund darf nicht erfahren".... dein Freund studiert möglicherweise das gleiche wie du?
"Zu lange nicht mehr im Deutschuntericht" = Erdung, Kommunikation. Klare einfache Worte für klare Einfache Sachverhalte. Das wünscht du dir im Augenblick wohl sehr. Keine Philosophischen Wortgefechte.

Schönes Wochenende!
kyo
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