RENÉ, 28, ein Bekannter, in den ich mich mal verguckt hatte, Blutgruppe AB positiv
CHRISTOPH, 24, mein jetziger Partner, mit dem ich im Allgemeinen sehr glücklich bin. Wir sind seit Mai zusammen. Blutgruppe 0 negativ
MICHAEL, 29, ein guter Freund und früherer Techtelmechtel-Partner. Er hat ein „arisches“ Aussehen, ist aber überzeugter Links-außen-Wähler. Einer seiner Großväter war Nazi, der andere Kommunist. Er ist immer für mich da, auch wenn unser letztes Stelldichein schon ein Jahr her ist. Blutgruppe A positiv
ICH, 21, Studentin, Blutgruppe B positiv
Angaben zum Vortag und der momentanen Lebenssituation
Am Vortag hatte ich nur einen kurzen Termin an der Uni und habe sehr viel für eine bevorstehende Prüfung (was mit Zahlen, nix Spirituelles) gelernt. Ich habe bei meinem Partner genächtigt. Er hat mich vor dem Einschlafen noch eindringlich gebeten, dass ich beim „kleinen Christoph“ für „Entspannung“ sorge. Und ich kam mir sehr ausgenutzt vor, schließlich hatte ich andere Gedanken als seine sexuellen Bedürfnisse.
Ich studiere zwei Studiengänge parallel, momentan bin ich im 3. Semester. Die ersten beiden Semester waren von Erfolg gekrönt (fast 100 ECTS in 2 Semestern), doch dieses Semester läuft leider nicht ganz so rund. Das nagt sehr an meinem Selbstwertgefühl. Ich habe ein angespanntes Verhältnis zu meiner Mutter.
Der Traum selbst
René ruft mich an und sagt: „Sie kommen. Und sie werden euch alle holen, die nicht in ihr Schema passen.“ Ich bekam Panik, rief meinen Partner in der Arbeit an und wollte zu Michael flüchten, der als Doppelagent arbeitet. Österreich war zweigeteilt: Die östliche Hälfte wird von Kommunisten kontrolliert und von Nordwesten her kamen die Nazis und machen sich auf den Weg. Michael gibt vor, für die Nazis zu arbeiten, in Wirklichkeit arbeitet er aber für die Kommunisten. In meinem Traum wollten die Nazis nicht etwa Juden oder Schwule aussortieren und „beseitigen“, sondern Menschen mit der Blutgruppe B bzw. später auch AB bzw. Leute mit dem Rhesusfaktor negativ, da diese nicht dem arischen Rassenbild entsprechen bzw. der negative Rhesusfaktor und die Blutgruppe B (und folglich auch AB) vermehrt in Asien vorkommen. Aufgrund einer Typisierung sind die Bluteigenschaften eines jeden Bürgers zentral erfasst und die Nazis haben. René hat sich wegen seiner Blutgruppe schon längst nach Frankreich abgesetzt und wollte mich warnen. Mein Partner kam nach Hause, wir wollten über Umwege nach Graz fahren, um dort einen Unterschlupf von Michael zu bekommen. Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis alle direkten Wege kontrolliert wurden. So nahmen wir das oö. Kennzeichen und fuhren damit über Schleichwege bis zur Nazi-Kommunisten-Grenze und gaben dann das nö. Kennzeichen drauf und fuhren weiter nach Graz. Auf dem Weg nach Graz wurden Christoph und ich von Menschen in brauner Uniform gefangen genommen, unser Eigentum wurde konfisziert und wir wurden in eine Art „Konzentrationslager light“ gesteckt. Ich machte mir große Sorgen um Christoph, da er von Natur aus sehr mager ist und wir kaum Essen bekamen. Es erfolgt ein Zeitsprung.
Michael erfuhr durch einen Brief, den ich schmuggeln konnte, von meiner Situation und erreichte, dass wir als Agenten für die Nazis freigelassen werden, da wir die perfekten Blutgruppen dafür hatten und ich auch ein wenig Russisch kann (konnte ich tatsächlich). Schließlich tauchten wir in Graz unter, Michel überließ uns das zweite Schlafzimmer seiner Wohnung.
Kurz, bevor ich aufwache, falle ich Michael dankbar um den Hals.
Eigene Gedanken zum Traum:
Ich beschäftige mich seit ca. 10 Monaten mit den Blutgruppen und Genetik allgemein. Für mich ist es interessant, dass alle vier gängigen Blutgruppen (0, A, B, AB) und die Rhesusfaktoren sogar ca. in dem Verhältnis, wie sie tatsächlich vorkommen, im Traum vorhanden sind bzw. die Protagonisten je eine dieser Blutgruppen haben. Vor allem wundert es mich, dass René vorkommt, wir haben nur sporadisch Kontakt, mit Michael ist es ähnlich, wenn auch etwas häufiger. Ich war nach dem Traum irgendwie sehr erschrocken und „verängstigt“. Ich habe das ganze Leid der Menschen im KZ gesehen und hatte Angst, dass mein Freund verhungert. Farben waren vor allem rot, braun, lila, schwarz.
Ansonsten kann ich leider mit dem Traum rein gar nichts anfangen.

Ich gelobe hiermit feierlich, auf jeden Beitrag zu reagieren und etwaige Fragen zu beantworten. Der Traum beschäftigt mich schon den ganzen Tag und auch bei meiner heutigen Klausur musste ich ständig daran denken.
