Ertrinkendes Kaninchen

[Sed]

Guten Morgen,

ich habe da ein Symbol, was ich nicht so ganz in Zusammenhang bringen kann:

Ich befinde mich mit zwei anderen Personen am Meeresgrund, um ein gekentertes Schiff zu erforschen, als plötzlich aus dem Schiff ein weißes Kaninchen mit schwarzen Punkten auf Rücken und Gesicht mit uns schwimmt. So ganz selbstverständlich als würde Kaninchen schwimmen, auch die anderen finden es gar nicht weiter bemerkenswert, nur ich wunder mich und bin besorgt, dass es ertrinken könnte. Letztendlich akzeptier ich das aber so, bis ich später feststelle, dass es doch ertrunken ist.

Wie ist das zu deuten? Ich bin dankbar für Hilfe!

Liebste Grüße, Sed

[Crank]

Hallo Sed,

es scheint im Traum, als versuchtest Du etwas, vielleicht krampfhaft oder unter unrealistischen Bedingungen. Das scheint zu klappen, scheitert aber letztlich.

WAS das in Deinen Leben ist, weiß ich nicht. Schaue halt die Bereiche Studium, Hobby, Freundschaft oder Liebe an.

Die typischen Bedeutungen des Kaninchens erscheinen mir unpassend, für mich naheliegend nur eine Bedeutung aus einem Lexikon: "wird es getötet: man opfert der Umwelt zuliebe eigene Ideale und positive Eigenschaften, doch wird man auf Dauer unglücklich." Nützt Dir das was?

Ich zitiere mich mal selbst aus der Deutung zum vorherigen Traum:

vielleicht liest Du noch einmal Deine vorherigen Träume hier, deren Deutungen und auch Dein Feedback dazu. Dort kündigt sich bereits die Welle an, die Dich nun erwischt hat. Der Druck war zuviel, dann nimmt die Leistung ab.

Immerhin ist das Wrack jetzt gesunken und Du besuchst es am Meeresgrund. Tauchen ist eigentlich gut, eine Reise ins Unterbewusstsein, vielleicht auch die Traumdeutung. Du erkennst, wo die gesunkenen Schiffe liegen. Das Kaninchen wäre an sich auch ein gutes Symbol. Die schwarzen Flecken auf dem reinen und guten Weiß deuten aber schon an, dass etwas nicht stimmt und "Böses" im Anzug sein könnte. Für mich sieht es nach einem gestorbenen Projekt, Traum oder Gefühl aus. Das kann auch gut sein, der Tod ist immer ein Neuanfang und Altes kann sich als Ballast erweisen.

Ich war unsicher, ob ich das "Tote Pferd des Managments" zitieren sollte. Es ist mehr so der Ulk, aber mit vielen Wahrheiten darin. Ich fand aber doch eine Version, die vielleicht den Kern treffen könnte:

http://www.abhaengig-keit.de/totes-pferd-reiten/

Auch von Burn-out ist dort wieder die Rede, was mich aufmerken ließ. Vielleicht verfolgst Du Ziele, die Du nicht erreichen kannst oder hast zumindest Angst, sie nicht zu erreichen, was berechtigt oder unberechtigt sein kann. Abstrakter, auch aus dem verlinkten Text, kann es sein, dass Du bei der Forschung nach den Ursachen für Dein Unwohlsein noch nicht auf das richtige Pferd setzt. Oder, Du hast es erkannt und reitest es weiter. Letzteres glaubt man nur.

Unbeschwertere Versionen des toten Pferdes liefert die Google-Suche "totes pferd management". Es ist nicht nur lustig, wenn wir ehrlich sind, verwenden wir alle doch gelegentlich die eine oder andere Strategie davon. Was keineswegs heißt, dass man seine Träume und Ziele aufgeben soll. Und es ist etwas dran, dass wer gewinnen will, lernen muss, aufzugeben.

Unter´m Strich halte ich das tote Kaninchen für eine herbe Kritik Deines Traumzensors nach dem Motto: "So geht es nicht!". Was auch immer damit gemeint ist. Deine Aufgabe und Chance ist es nun, das tote Kaninchen zu identifizieren und erfolgreich weiter zu tauchen, zu schwimmen und tragfägige Schiffe und lebendige Karnickel zu finden. Welche nicht tauchen können, sie ertrinken schlicht.

LG,
Frank

P.S.: Ich wollte gerade noch behaupten. dass es keine Kaninchenfische gibt. Die gibt es aber doch. Reingefallen!

[Sed]

Guten Abend Frank!

Großartige Nachricht! Vielen Dank für deine Mühe!! Und danke für den Link zum toten Pferd! Ich habe doch sehr Schmunzeln müssen Und mich total wieder gefunden!
Was dieses tote Pferd ist, kann ich noch nicht mit 100%iger Bestimmtheit sagen, doch ich habe eine Ahnung und glaube ganz stark, dass der Sturkopf in mir das bisher nicht wahrhaben wollte/konnte... "Krampfhaft" ist wohl ganz treffend, sagt mein Körper mir auch, daher auch meine Schmerzen im Brustkorb und ich denke, dass es da um meine Ausbildung geht und ich so kurz vor dem Ziel nicht "scheitern" will, weil ich dann ja ohne Ausbildung dastehen würde, was wieder das Außen betrifft und nicht mit meinem Inneren zusammenpasst...

"wird es getötet: man opfert der Umwelt zuliebe eigene Ideale und positive Eigenschaften, doch wird man auf Dauer unglücklich." - ich denke, dass es so ist, aber ganz klar und bewusst ist es mir noch nicht...

Das ist ganz schön viel Input für mich gerade und ich werde es mir zu Herzen nehmen, denn ich glaube, dass du mit deinen Anregungen richtig liegst! Ich glaube, es geht darum, dass ich mir selbst erlauben darf, den Gedanken zu haben, die Ausbildung abzubrechen. Bisher war da immer nur ein stricktes "Nein, auf gar keinen Fall!" Mal sehen, was das mit mir macht...

Generell denke ich, dass ich die letzte Zeit ein ziemlich totes Pferd geritten bin, doch jetzt bin ich in der Endphase und habe die Möglichkeit "Lehrerin" zu sein und ich bin ehrlich begeistert und ich glaube, das liegt mir! Allein die Atmosphäre, die Kinder, die anderen Lehrer das tut mir unwahrscheinlich gut! Ich bemerke jedoch, dass ich die Gehetztheit aus meiner Ausbildung noch "künstlich" am Leben halte, um es mir bloß nicht "zu einfach" zu machen und ich denke da liegt der "hase im pfeffer"... Wie gesagt - dem komme ich so allmählich auf die Spur und ich wünsch mir da noch Zeit, um mich zu sortieren und das zuzulassen... Aber ich denke fürs erste habe ich schon einen bequemeren Sattel gefunden

Großartig - ich bin ganz beglückt Nochmals vielen, vielen lieben Dank!! Ich nehm die Antwort erstmal mit und verdau sie die nächsten Tage

Die Kaninchenfische hab ich auch gleich mal gegoogelt - die gibts sogar in der Nordsee
Eine gute Nacht noch! Sed