Mutter gestorben im Rettungswagen

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Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon dreamcatcher1 » 11.01.2014, 10:18

Hier ein traum, der sehr klar war. Viele Details und so. Meine Mutter ist vor 4,5 Jahren gestorben und aufgrund meines Unfalls damals habe ich sie nicht mehr gesehen, als ich im Krankenhaus war. sie starb dann während meines Krankenhausaufenthaltes. Das letzte mal, wo ich sie gesehen habe, war beim Unfall. sie hat mir - weil sie damals schon gebrechlich war - mit letzter Kraft geholfen, indem sie den Krankenwagen geholt hat. Manchmal finde ich es schade, sie nicht mehr gesehen zu haben, leide aber nicht allzusehr darunter. So ist es halt gewesen.
Ich bin mal einige Jahre ehrenamtlich Rettungswagen gefahren in der Vergangenheit.

der Traum:
Ich war mit meiner Schwester und meiner alten Mutter im Kindheitshaus wo ich aufgewachsen bin. aber die Gegend draußen war eine andere, unbekannte. Die Mutter lag im Bett und war dement. Sie erkannte mich teilweise nicht mehr. Meine Schwester und ich kümmerten sich um sie. Da wurde sie noch einmal klar und wollte "Heim - nach Hause", obwohl sie zu hause war. Dann versank sie wieder in Lethargie. Ich und meine Schwester sahen, dass sie demnächst sterben wird, und ich versuchte den Rettungswagen zu rufen per Telefon. Aber ich hörte im Telefon viele verschiedene Leute reden, aber nicht die Rettungswache. Es war schwierig, Hilfe zu holen übers Telefon. Irgendwie hörte ich dann doch einen Mann, der von der Wache stammte. Es war aber die Wache in Halle. Weit weg von mir. Ich wusste aber, das macht nix aus, denn er konnte den Notruf weiterverbinden in meine Gegend. Daher sagte ich ihm, was los war und gab meine Adresse durch. Er schickte daraufhin einen Wagen los.
Ich und meine Schwester stützten meine alte Mutter, die in einem ganz weißen Kleid oder Nachthemt war, und gingen mit ihr schon mal auf die Strasse um den Rettungswagen entgegenzukommen. Da kam er auch schon um die ecke mit Blaulicht. Die Mutter wurde eingeladen und vom Arzt behandelt. Er sagte zu mir: Wollen sie sich von ihrer Mutter noch verabschieden? sie stirbt. Er stellte die Behandlung ein und alle warteten auf das Ereignis. Für mich war es nicht besonders traurig, denn ich dachte, sie wird es gleich besser haben im Himmel. Das war für mich wichtig, daher verspürte ich keine Traurigkeit. Die Mutter verdrehte die augen und schloss sie. Ich musste aufs Klo. Es war sehr dringend. Die Mutter war noch nicht tod, da bemerkte der Arzt mein bedürfnis und sagte: Gehen sie schnell raus aufs Klo, die Mutter ist noch nicht tod. kommen sie schnell wieder. Ich ging hastig raus und suchte eine Ecke, wo ich pinkeln konnte, ohne gestört zu sein. Das war nicht einfach, denn Gaffer und Publikum war draußen. Viele freche Jugendliche übgigens. Ich rannte zu einem Bach und suchte eine Stelle zum pinkeln. (Dann bin ich aufgewacht und musste aufs Klo)

Auffallend waren die vielen Stimmen im Telefon und die Mutter im weißen Nachthemd.
Was bedeutet ein Sterbetraum mit der Mutter? Ich lebe alleine (keine Partnerschaft).
dreamcatcher1
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Re: Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon yogini » 11.01.2014, 21:23

Hallo Dreamcatcher,

es gibt viele die sagen , wenn man von einem verstorbenen Verwandten träumt , so kommuniziert man mit der Seele dieses Menschen. Vielleicht hast du mit deiner Mutter kommuniziert ODER es geht nur um deine eigenen Gefühle zu ihrem Tod, sowie deren Verarbeitung.
Nach meiner Erfahrung ist es möglich , dass eine Seele ein paar Tage bis Jahre in der Nähe ihrer Lieben verweilt um dannn erst endgültig loszulassen und weiter zu ziehen. Manche brauchen Zeit , um ihr Leben zu verarbeiten oder wollen nach jemandem sehen, ob es ihm gut geht.
Dass sie nun nach Hause will, bezieht sich in meinen Augen nicht auf das Gebäude sondern eben das zu Hause , von dem aus wir alle hier her zur Erde gekommen sind.
Das weisse Nachthemd symbolisiert ebenso den Tod als Übergang. Wobei ich nochmal betonen möchte dass weiss eine helle schöne Farbe - nichts dunkles oder düsteres ist.
Du allerdings versuchst noch einen Krankenwagen zu organisieren, damit sie hier bleiben kann.
Der Sanitäter erkennt ,dass keine Maßnahme mehr Sinn macht. Es ist ihre Zeit gekommen und du bist nur ein bischen traurig. Viel deutlicher wird das Gefühl , zur Toilette zu müssen. Sprich, du musst Ballast loswerden.
Alles in allem zeigt der Traum einen friedlichen Prozess. Deine Mutter kann heimreisen und du bist tief in dir ruhig , weil du weisst , dass es ihr dort gut gehen wird. Alle übrigen Gefühle oder belastenden Gedanken kannst du jetzt getrost die Toilette runter spülen und in der Gewissheit der Liebe ,die zwischen euch immer bestehen wird , weiter deinen Weg gehn.

Alles Gute Yogini.
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Re: Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon dreamcatcher1 » 12.01.2014, 11:49

=> Alles in allem zeigt der Traum einen friedlichen Prozess. Deine Mutter kann heimreisen und du bist tief in dir ruhig , weil du weisst , dass es ihr dort gut gehen wird.

Genau das ist das Gefühl, dass ich schon lange habe. Für mich ist der tod eine Heimreise in ein besseres Zuhause.
(Und dort wird sie mit ihren Geschwistern jeden Tag Kaffe trinken in angenehmer Runde, und Jesus ist ein Kabarettist, der jeden Tag ne Vorstellung gibt, bei der man sich totlacht :=) )
Nein ernsthaft:
Dann hat der Traum noch einmal meine einstellung zu dem Thema gezeigt. Das mit dem Toilettengang kann man so sehen wie du. Aber ich glaube eher, das damit mein realer Harndrang gemeint ist. Da muss man nicht unbedingt etwas hineindeuten. Einfach nur Harndrang. Fertig. Solche Traum-Toilettengänge habe ich öfters und dann wache ich auf und muss mal.
Steht weiss nicht für Frieden? Oder kindliche unschuld?
Auffällig waren auch die vielen Gaffer und Leute. Vorallem junge Leute und Jugendliche. die ganze Strasse war voll davon rund um den Rettungswagen.
Aber danke für die Deutung. Sie passt ja sehr gut auf meine einstellung.
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Re: Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon Crank » 13.01.2014, 16:48

Hallo Dreamcatcher,

von der Gesamtaussage schließe ich mich Yogini absolut an.

Ich habe aber noch eine Idee, wie der Traum zustande kam. Da sie mir auch neu ist, möchte ich sie gerne ausführen. Ich sehe darin die Struktur eines Spiegeltraumes. Nun spiegeln Träume oft die Realität wieder, hier aber weitgehend auch tatsächlich spiegelverkehrt. Bis auf das Symmetriezentrum, den Punkt, an dem man etwas geometrisch spiegelt.

Es dreht sich doch nach Deiner Einführung um die "Abschiedszene" von Deiner Mutter, die Euch beiden beim Unfall nicht bewusst war.

Real warst Du in einem lebensbedrohlichen Zustand - im Traum ist sie es.
Real rief sie den Krankenwagen - im Traum tust Du das.
Das Stimmengewirr am Telefon - ein Symmetriepunkt. Vielleicht wolltet ihr bewusst oder unbewusst zum Abschied oder danach kommunizieren.
(Das ist bewusst nicht mehr möglich gewesen. Unbewusst?)
Real kam der Wagen - Zeit für Dich, sich auf den Weg zu machen. Im Traum war es Zeit für sie.
Real wusste sie vielleicht, dass sie Dich nicht mehr sehen wird nach der Abfahrt des Rettungswagen. Im Traum ist es umgekehrt.
Real war sie noch nicht tot und Du auch nicht. Im Traum ist es umgekehrt, Du bist nicht tot und sie auch nicht.
(Wie man so schön sagt, dass Menschen in anderen Menschen weiterleben.)
Das dringende Bedürfnis im Traum - vielleicht real das dringende Bedürfnis, sie noch einmal zu sehen.
Letzteres ging aber nicht. Vielleicht musstest Du das real "Schaulustigen" erklären, die nicht verstehen, dass Du nicht zu ihr konntest.
Vielleicht hättest Du gekonnt, wenn transporfähig, was aber unvernünftig gewesen wäre. Und gewusst hat man ja auch nicht, wann sie stirbt.

Da weiße Kleid eine Zeremonie des Gehens - real war es halt ein wenig anders herum, aber doch im Geiste auf Deiner Seite genau so. Und auf ihrer Seite vermutlich auch so - sie wird Dir in vieler Hinsicht ähneln! :)

Die Schaulustigen mögen unverständige Außenstehende sein, die Deine Bedürfnisse nicht verstehen oder gar behindern. Soweit würde ich das dringende Bedürfnis doch interpretieren wollen. Was sollen sonst Schaulustige beim Wasserlassen?

Insgesamt spiegelt es für mich einen friedlichen Heimgang wieder, auch wenn die Umstände anders ausgesehen haben mögen. Und jeder Unverständige sagen mag: "Oh, das war aber ein furchtbares Drama!". Wünscht man sich vielleicht alles anders, aber im Geiste kann doch alles gut sein und das zeigt der Traum, der das innere spirituelle Erleben wiederspiegelt. Interessanterweise spiegelverkehrt, dessen bin ich mir nach der Ausarbeitung auch sicher. Sonst würde ich das auch nicht "veröffentlichen". Und das Spiegeln ist sicher kein Standardwerkzeug der Traumdeutung.

LG,
Frank
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Re: Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon yogini » 13.01.2014, 18:10

Hallo Crank,

interessante Idee ...
Wo ist der "Gefällt-mir-Button" ?
yogini
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Re: Mutter gestorben im Rettungswagen

Beitragvon Crank » 15.01.2014, 01:43

yogini hat geschrieben:Wo ist der "Gefällt-mir-Button" ?


Den gibt es hier nicht und das ist gut so! :P

Vielleicht erklärt es Schwierigkeiten beim Feedback... (der entsprechende Thread, ist klar.)

Ich muss gestehen, dass mir ein Rating-System in einem anderen Forum mehr Kummer als Verdruß bereitet. So ist es hier doch gut, wenn man ein paar Worte findet.

Gruß,
Frank
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