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"Witstef"

BeitragVerfasst: 18.12.2013, 23:02
von noise
Hallo zusammen,

ich hatte einen Traum, bei dem der Name "Witstef" auftauchte. Da ich in meiner Kindheit immer wiederholende Albträume vom "Witbil" hatte (schwarze Kreisel, die mich immer dann bedroht hatte, wenn ich alleine war). Deshalb möchte ich darüber kurz schreiben:

Ich war mit meinem besten Kumpel unterwegs. Er hatte ein Treffen (Date) mit einer großen langhaarigen Frau. Wir standen zu dritt am Straßenrand. Irgendwie beim Reden bekam ich aber das Gefühl, dass diese Frau mich persönlich mehr sympatisiert, als meinen Kumpel, mit dem sie sich eigentlich verabredet hatte :o Sie lächelte mich auch immer an. Ich fing dann an sie zu betrachten und sie gefiel mir. Sie war geschätzt in meinem Alter, wirkte aber reifer. Irgendwie gingen wir dann gemeinsam in die Wohnung und wir warfen uns beide aufs Bett, so wie wenn jemand müde nach hause kommt. ...Ich wachte dann auf, wollte es aber bewusst unterdrücken. Ich wollte ihre Kontaktadresse wissen. Durch Konzentration ging der Traum kurz weiter... Ich fand im Traum heraus, dass sie im Internet angemeldet ist. Sie hatte dort den Pseudonym "Witstef", wenn ich mich richtig erinnere. Eine merkwürdige Zusammensetzung aus meinem Namen "Stef" (ich heiße Stephan) und "Wit" (wie der Witbil von früher) :)
In der gleichen Nacht hatte ich davor eine Traumszene von einer schmalen Straße, die einen Hügel hinauf führte bis ins Dorf. Unten war eine breitere Straße mit einer Abzweigung nach links zu dieser schmalen Straße. An dieser Abzweigung stand ein sehr alter Mann mit Narben und Falten. Dann beobachtete ich einen Mopedfahrer, der diese schmale Straße hinauf fuhr. Ich war nur Beobachter. Oben im Dorf kam es dann aus Unachtsamkeit zu einem Zusammenstoß mit anderen Motorradfahrern aus der Gegenrichtung und folglich zu einer Massenkarambolage... :?

Heute hatte ich noch einen kurzen Traum, dass ich plötzlich einen Bekannten wieder getroffen habe, den ich aber eine Weile schon nicht mehr gesehen habe. Er zeigte mir ein Foto, wo ich mit zwei anderen Freunden auf einer Veranstaltung in fröhlicher Stimmung zu sehen war. Wir hatten auf dem Foto eine Gesichtsbemalung, d.h. schwarze Streifen im Gesicht wie ein Indianer. Daraufhin musste ich über mich selbst lachen, als ich das Bild sah... :lol:

Ich schätze mal, dass der Traum mit dem Foto mit dem anderen Traum wenig zutun hat. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob der Traum mit dem "Witstef" etwas mit dem "Witbil" von früher zutun hat. Aber wenn ich über den Namen Witbil nachdenke, kam mir bereits früher schon das Wort Witwe manchmal in den Kopf (reines Wortspiel). Früher als Kind kam der Witbil immer dann, wenn ich alleine war, meistens aus dunklen Ecken heraus. Ist es die Angst vor dem alleine sein, in welcher Form auch immer?

Danke
und Grüße Stephan

Re: "Witstef"

BeitragVerfasst: 19.12.2013, 03:16
von monsignore
Lieber Stephan, ich bin bereit, Deinen Traum zu deuten:

In Deiner Familie gab es öfters Streit zwischen Deinen Eltern. Insgeheim hast Du Dir die Schuld an diesen Auseinandersetzungen gegeben. Du wärst gerne vor diesen Streitereien, die Dir als "Katastrophen" im Gedächtnis geblieben sind geflohen, aber Du konntest nicht. Insgeheim hattest Du eine Neugierde in Dir, eine Art heimlicher Grusel, diese Streitereien anzuschauen, auch wenn sie Dich terrorisiert haben. Es muß nicht unbedingt Vater und Mutter gewesen sein, es könnte auch Vater und Schwester sein, in jedem Fall sehe ich Deinen Vater als zwar hilflose, aber verantwortliche Figur in diesen Kämpfen. Du warst als Kind äußerst empfindsam und hilflos, aber auch auf eine seltsame, gewissermaßen erotische Art daran interessiert, wie sich Erwachsene streiten. Ich vermute diese Ereignisse irgendwann zwischen Deinem 9. und 12. Lebensjahr.
Du interessiert Dich für Frauen, lehnst aber direkten Kontakt ab. Es kostet Dich ein wenig Überwindung, bevor Du Dich an Berührungen und an den Geruch einer neuen Frau gewöhnst und bist froh, wenn sie nicht sofort die Initiative ergreift.

Du würdest Dich gerne mehr ausleben. Insgeheim denkst Du darüber nach, wie es wäre, eine Frau zu haben, die Dir ohne eigenes Mitbestimmungsrecht zur Verfügung steht. Allerdings müßte sie sich von Dir frei machen, damit Du zur Gänze befriedigt wärst. Ich denke, daß Du das mit Verspieltheiten tarnst, vor allem bei Bekanntschaften mit neuen Frauen.

Ich empfehle Dir, mehr Respekt vor der Frau als Phänomen zu entwickeln und nicht mehr den Clown zu spielen. Du sehnst Dich nach einem Ernst, den Du Dir selbst nicht einräumst.

Bitte teile uns mit, ob Du Dich in der Deutung wiederspiegelst.
Mein Name ist monsignore.

Re: "Witstef"

BeitragVerfasst: 24.12.2013, 01:00
von noise
Hallo Almuth und monsignore,

Danke für eure Deutungen...

@Almuth:
Mir ist aufgefallen, dass es für dich doch einen Unterschied in der Bedeutung macht, ob man den Witbill jetzt mit "V" oder "W" schreibt. Ich kann dazu nur sagen, dass ich den Witbill als Kind auch genau so ausgesprochen habe, als wie ein "W", und auch Bill wie der Name Bill, d.h. die beiden "i" jeweils kurz gesprochen. Von daher würde ich eher auf "W" tippen, anstatt auf "V" :)
Es ist lediglich so, dass man im Englischen das "V" wie ein "W" ausspricht... Wenn man aber in der deutschen Sprache bleibt, dann definitiv "W".
Ergibt das alles für dich nun ein neues Bild?

Ich finde aber deine Überlegungen mit dem Traum von der Frau interessant, und nehme sie erstmal zur Kenntnis, weil ich in dem Zusammenhang jetzt nicht allzu viel dazu sagen kann.

@monsignore:
Aus welchem Merkmal heraus leitest du ab, dass es Streit bei meinen Eltern gab?
Ja es gab öfters mal Reibereien, die mehr (was ich zuletzt mitbekam) auf die Sexualität und Zuneigung zwischen ihnen zurückzuführen war... Meine Mum liebt ihn, aber oft hatte sie das Gefühl nur die Küchenfrau in ihrem Leben gewesen zu sein...
In meinem Kindesalter zwischen 9-12, da hatte meine Oma (die bereits verstorben ist) sich oft eingemischt, was von meinen Eltern auch nicht gerade so gut aufgenommen wurde. Gelauscht habe ich aber immer gerne ja, das stimmt :) das liegt aber eher daran, dass ich allgemein gerne beobachte, wenn sich welche streiten oder sogar raufen... Da ich ein Nachzügler bin, habe ich aber oft die Rolle, alles besser machen zu müssen als mein Bruder.

Ich denke viel nach, aber es fällt mir trotzdem öfters schwer Entscheidungen zu treffen. Ich mag es mir Hintertürchen offen zu halten.
In Bezug auf Partnerschaft lass ichs gerne eher langsamer angehen. Umgekehrt ist für mich Trennung fast unvorstellbar. Ich integriere meinen Partner gerne in meine Fantasiewelt mit ein, so bischen auf die kindliche Art und Weise, bestimmte Merkmale die ich an ihr/ihm lustig empfinde. Mir wird oft nachgesagt, dass ich viel "Kopfkino" besitze...
Clown? naja... ich komme aber nicht dahinter, dass ich damit etwas tarnen könnte... Von daher lass ich letzteres mal noch in Frage...

Grüße Stephan