Umfallender Baum, Wasser, Morast

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Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon EllaB » 12.11.2013, 18:56

Hallo, kann mir jemand bei der Deutung folgenden Traumes helfen?
Ich war mit meiner Familie an einem See. Wir haben ein Picknick gemacht, wobei die Umgebung nicht allzu sehr einladend wirkte. Es handelte sich dabei um einen umzäunten See oder Weiher mit unregelmäßiger Form und dunklem, stehendem Wasser. Mein Sohn und ich saßen auf einer Decke am Ufer und schauten vom Weiten meinem Mann zu, wie er versuchte, einen Baum zu fällen. Er stand ziemlich weit entfernt an einem anderen Ufer und machte sich an einem trockenen Baum zu schaffen.
Direkt vor mir und meinem Sohn standen zwei trockene, unterschiedlich große Bäume. Der große Baum erinnerte mich entfernt an eine abgestorbene Eiche, war ziemlich hoch, mit großen Ästen versehen und saß recht gruselig aus. Der kleinere war nicht so verzweigt, aber ebenfalls abgestorben. Ich sagte zu meinem Sohn, dass die Bäume kaputt seien, weil der Morast zu unseren Füßen nicht gut für sie wäre. Ich sah einen großen Platz mit zerfurchter Elbe, Matsch und Morast. Die tiefen Furchen zeigten so etwas wie Reifenspuren.
Die toten Bäume knackten und knirschten und wir schauten recht skeptisch nach oben. Irgendwann sagte ich, dass mir das zu bunt wäre. Wir sind aufgestanden und sind hinter die Umzäunung gerannt. Als wir uns umdrehten, sahen wir zu, wie der große Baum umstürzte und genau auf unsere Picknickdecke fiel. "Innen drin wächst ein neuer Baum und deswegen ist der alte Baum umgefallen", sagte ich noch zu meinem Sohn. Dann bin ich aufgewacht.
Ich habe mich heute mit einer Bekannten über den Traum unterhalten. Sie meinte, der Traum wäre unglaublich mit Symbolik bespickt: das dunkle Wasser, der abgestorbene Baum, die zerfurchte Erde. Sie meinte, es wäre nichts Gutes, was der Traum mir sagen will… :shock:
Was meint Ihr? Vielen Dank für Eure Ideen!
EllaB
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon kyomotion » 13.11.2013, 10:09

Moinmoin!

Hallo, kann mir jemand bei der Deutung folgenden Traumes helfen?
Ich war mit meiner Familie an einem See. Wir haben ein Picknick gemacht, wobei die Umgebung nicht allzu sehr einladend wirkte. Es handelte sich dabei um einen umzäunten See oder Weiher mit unregelmäßiger Form und dunklem, stehendem Wasser.


Der Zaun symbolisiert die von dir selbst gesteckten Grenzen deiner jetzigen Lebensführung. Ich würde sagen, das ist der "Rahmen" in dem sich dein Leben bewegt: Familie, Ehemann etc. Das dunkle, stehende Brackwasser deutet darauf hin, das es im untergründ gehörig gärt und dass du in dem See dort ein paar Konflikte versenkt hast die nun den Ablauf verstopfen und den See zu vergiften drohen.

Mein Sohn und ich saßen auf einer Decke am Ufer und schauten vom Weiten meinem Mann zu, wie er versuchte, einen Baum zu fällen. Er stand ziemlich weit entfernt an einem anderen Ufer und machte sich an einem trockenen Baum zu schaffen.

Die Decke ist deine kleine Heile Welt auf der du mit deinem Kind sitzt. Du befürchtest wohl das dein Mann es mit der ehelichen treue nicht so genau nimmt und bei einer älteren Beziehung/Frau "hackt".

Direkt vor mir und meinem Sohn standen zwei trockene, unterschiedlich große Bäume. Der große Baum erinnerte mich entfernt an eine abgestorbene Eiche, war ziemlich hoch, mit großen Ästen versehen und saß recht gruselig aus. Der kleinere war nicht so verzweigt, aber ebenfalls abgestorben.

Der große Baum ist deine Beziehung zu deinem Mann, der kleinere ist die deines Sohnes.

Ich sagte zu meinem Sohn, dass die Bäume kaputt seien, weil der Morast zu unseren Füßen nicht gut für sie wäre.

Die unausgesprochenen Konflikte. Der ganze Schmutz in der Beziehung. Jede Menge ungewaschener Wäsche = Gift für jede Beziehung.

Ich sah einen großen Platz mit zerfurchter Elbe, Matsch und Morast. Die tiefen Furchen zeigten so etwas wie Reifenspuren.

Fluchtspuren und Narben, Da verdrückte sich jemand schnell mit dem Auto obwohl jede Menge Arbeit wartet im Morast. Ist das der "Fremdhacker?"

Die toten Bäume knackten und knirschten und wir schauten recht skeptisch nach oben. Irgendwann sagte ich, dass mir das zu bunt wäre.

Ja, die unausgegorene Situation wird dir zu Bunt. Überlebensinstinkt hakt sich ein!

Wir sind aufgestanden und sind hinter die Umzäunung gerannt.

Und du verlässt die selbstgesteckten Grenzen (Familienverbund)

Als wir uns umdrehten, sahen wir zu, wie der große Baum umstürzte und genau auf unsere Picknickdecke fiel.

Und kaum betrachtest du die Sache von aussen, bricht alles zusammen.

"Innen drin wächst ein neuer Baum und deswegen ist der alte Baum umgefallen", sagte ich noch zu meinem Sohn.

Du gewinnst Abstand und kannst die Misere aus einer frischen Perspektive betrachten. Du erkennst: Aus dem alten toten erwächst etwas neues. Das ist interessant, da auch die neue Pflanze innerhalb der alten Umzäunung wächst. In diesem Bild drückst du wohl den Willen zu einer Klärung des bestehenden aus.

Ich habe mich heute mit einer Bekannten über den Traum unterhalten. Sie meinte, der Traum wäre unglaublich mit Symbolik bespickt: das dunkle Wasser, der abgestorbene Baum, die zerfurchte Erde. Sie meinte, es wäre nichts Gutes, was der Traum mir sagen will… :shock:

Also ein unverbindlicher Rat wäre etwa: Lass dich nicht von irgendwelchen pessimistischen alten Unken vollunken, die in ihrem eigenen Leben nix auf die Reihe gebracht haben!
Greif dir leiber endlich deine männliche "Kröte" mitsamt ihrem Auto und klärt was zu klären ist, der Wille zum Neuanfang ist ja da: Legt also gemeinsam diesem Sumpf aus Anschuldigungen und Verdächtigungen trocken. Pflanzt frische Bäume. Lass der "Kröte" die Luft aus den Reifen wenn sie wieder vor den Problemen flüchten will. Und, das lege ich dir besonders ans Herz: Keine Unken auf diesem Grundstück. Das ist euer Gelände, also Krötengebiet.
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon EllaB » 14.11.2013, 00:32

Hallo kyomotion,
vielen Dank für deine Antwort. Sehr interessant und grundsätzlich richtig. Meine Picknickdecke, das dunkle Wasser, die tiefen Furchen, die Entfernung...
Einzig bezüglich meiner Bereitschaft zu einem Neuanfang: die gibt es nicht. Auch nach "Fremdhacken" vermag mich nicht mehr zu erschüttern: keine Ahnung, ob es welches gibt. Ich habe also keine Lust auf ein trockenes Krötengebiet. Ich will bloß hinter die Umzäunung und hinterlasse das emotionale Schlachtfeld hinter mir. Viel zu lange habe ich die Illusionen festgehalten.
Der neue Baum wächst in der abgestorbenen Eiche drin und bringt sie dadurch zum Fall. Er zwingt mich indirekt zur Flucht und das Betrachten der Szene aus einer anderen Perspektive. Vielleicht bin ich das ja selbst? Sozusagen: Eine neue Kraft den Trümmern entwachsen?
Liebe Grüße
EllaB
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon kyomotion » 14.11.2013, 10:50

Hi!
Natürlich bist du das! Das was du beschreibst ist sehr interessant und vor allem das Wort "Flucht" klingt bei mir nach. Lass mich dir hierzu noch etwas mitgeben. Schau dir den Wachstumsort der neu erwachten Pflanze an: Sie wächst am gleichen Fleck, der auch der Ursprung... deines Kindes ist. Diese Pflanze ist neu aber auch zugleich alt. Und sie flüchtet auch nicht. Sie macht etwas ganz anderes: Sie beginnt von neuem. Und Neuanfang bedeutet weder Flucht noch, dass man lernen muss eine "Kröte zu schlucken". Neuanfang heißt, dass du und deine Kröte für "klares Wasser"/"klare Verhältnisse" zu sorgen habt, bevor ihr (du, dein Kind und auch die Kröte) weiter gedeihen könnt. Und dafür muss der Morast weg. Weglaufen hilft da einfach nicht.
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon Crank » 15.11.2013, 14:05

Hallo Ella,

ich sehe vieles ähnlich wie kyomotion.

Der Ist-Zustand ist wirklich ein ein unerfreulicher. Dem muss man sich stellen und sehen, wo man hin will.

Das kann auch eine Trennung sein, selbst der Tod ist im Traum immer Symbol des Neuen, wobei man das Alte erst beenden muss, damit dann neues (Holz) wachsen kann.

Im Bild des Traumes kann man nicht bleiben und Du willst nach Aussage dazu dort auch nicht mehr säen.

Das macht vermutlich auch Sinn, saftige Wiesen, fruchtbare Äcker oder Pferde am Strand - könnten woanders zu finden sein.

Die Symbolik des Traumes ist in der Tat sehr trostlos, ich mochte erst gar nicht dazu schreiben. Aber, wenn man im Leben schaut, ob da noch etwas Gutes zu finden ist, dass es wert ist, daran festzuhalten, so kann das auch zeigen, dass dem eben nicht so ist.

LG,
Frank
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon EllaB » 17.11.2013, 03:22

Hallo kymotion, hallo Frank,
ich selbst versuche, den Traum positiv zu deuten. Ich ergänze eure Ideen um meine Lebensumstände und erhalte dabei ein Bild, das zwar einen "Mahncharakter" besitzt aber dennoch positive Einblicke ermöglicht. Schließlich hat uns der fallende Baum NICHT unter sich begraben. Ich habe geschafft, uns zu "retten" - Wir saßen nicht mehr auf der Picknickdecke, als der Baum fiel. Das ist doch was, oder?
Es gibt auch etwas Neues, eine Person, die mich an etwas erinnert hat. Ohne dass sie es wollte oder bewusst tat. Es gibt manchmal solche Momente: du triffst jemandem, schaust ihn kurz an und kannst dich der Wirkung kaum entziehen. Das ist keine Beziehung, auch keine Freundschaft, eher eine flüchtige Bekanntschaft mit einem BUM-Effekt. Solange der alte Morast mich umgibt, werde ich keine Basis für eine neue Beziehung schaffen. Ich muss die alte Trägheit überwinden und endlich etwas unternehmen. Nur dann gibt eine Chance für etwas Neues.
Bemerkenswert ist, dass mir die Wirkung der neuen Bekanntschaft erst durch den Traum bewusst geworden ist. Danke für Eure Hilfe!
EllaB.
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Re: Umfallender Baum, Wasser, Morast

Beitragvon Crank » 17.11.2013, 14:41

EllaB hat geschrieben: Solange der alte Morast mich umgibt, werde ich keine Basis für eine neue Beziehung schaffen. Ich muss die alte Trägheit überwinden und endlich etwas unternehmen. Nur dann gibt eine Chance für etwas Neues.


Als Kern des Traumes halte ich das für eine sehr sinnvolle und zutreffende Deutung.

Mein Kurzfassung wäre gewesen: "Du musst da raus!" :)

Viel Erfolg damit, es ist nicht immer einfach.
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