Alternative Realitäten

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Alternative Realitäten

Beitragvon milano.1990 » 15.08.2010, 13:54

Hallo Zusammen,

ich hatte letzte Nacht einen Traum, den ich drei mal, aber je nach dem wie ich handelte mit einem anderen Ende träumte.

Vorgeschichte: Ich bin mit meiner Mutter und meiner Schwester (14 Jahre) zusammen in einer Wohnung - anscheinend leben wir dort zusammen.

(In Wirklichkeit habe ich eine eigene Wohnung und wir leben nicht mal im gleichen Bundesland. Auch diese Wohnung gibt es in meiner Realität nicht, aber sie hatte die selbe Adresse wie die richtige Wohnung meiner Mutter.)

Szenario 1:

Meine Schwester lässt einen Mann zur Tür herein - anscheinend hat es geklingelt, ich wollte ihr noch sagen, dass sie erst fragen soll, wer an der Tür ist, aber es war schon zu spät. Es ist ein gesuchter Mörder/Vergewaltiger oder so. Meine Schwester hat ihn im Chat kennengelernt, wo er sich für jemand anderen ausgegeben hat und sie hat ihm verraten wo sie wohnt. Er hat ein Messer. Plötzlich bin ich in meinem Zimmer und versuche die Tür abzuschließen. Die Tür ist komplett aus Glas, bis auf die metallene Klinke und das Schloss. Ich nehme mein Handy und will die Polizei rufen. Doch bevor ich jemanden erreiche, stößt der Mann die Tür auf (sie war wohl doch nicht richtig abgeschlossen). Irgendwo hinter ihm endecke ich meine Schwester und denke noch so etwas wie: "Was passiert mit ihr, wenn er mit mir 'fertig' ist? Dann stürzt er sich auf mich und der Traum ist vorbei.

Szenario 2:

Ich bin schon in meinem Zimmer, die Situation ist gleich. Diesmal schließe ich die Tür sorgfältiger ab und achte darauf, dass der Riegel auch wirklich ins Schloss fällt. Dann gehe ich auf den Balkon, der von meinem Zimmer abgeht und schließe auch die Balkontür ab. Ich nehme wieder mein Handy und versuche die Polizei zu rufen. Egal wie oft ich anrufe - es geht niemand ran. Ich höre Rufe und laute Geräusche aus dem Zimmer von meiner Mutter und meiner Schwester und denke noch, dass das alles viel zu lange dauert. Dann fällt mir auf, dass ich die ganze Zeit die falsche Nummer gewählt habe (101 statt 110 glaube ich). Ich wähle die richtige Nummer und kann die Polizei rufen. Dann ist der Kerl weg und ich eile ins Zimmer meiner Mutter und meiner Schwester. Beide liegen je auf einem Doppelbett mit auseinandergespreizten Beinen, der Schambereich ist voller blutender Schnittwunden - überhaupt ist alles voller Blut und meiner Mutter ist der rechte Unterschenkel abgetrennt. Ich bedenke mit dem rechten Arm meine Augen und wende mich ab, weil ich diesen Anblick nicht ertragen kann. Ende des Traums.... mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich daran denke...

Szenario 3:

Ich stehe wieder auf dem Balkon und ich glaube er steht irgendwie auf einem Nebenbalkon glaube ich... Jedenfalls rede ich mit ihm und kriege ihn irgendwie dazu, dass er unten auf mich wartet - also draußen. Er springt dann vom Balkon und ich sehe wie er unten katzengleich auf den Füßen landet. Er ruft mir noch irgendwas zu wie: "Bis gleich".. es hatte auch irgendwas mit der Höhe zu tun und dass er auf mich wartet und mir glaubt, dass ich zu ihm komme. Ich gehe wieder rein und schließe dabei die Balkontür und meine Zimmertür hinter mir ab, damit er mir nicht folgen kann. Im Flur stoße ich auf meine Schwester, die sehr aufgeregt, aber ansonsten gesund ist. Ich weiß, dass es auch meiner Mutter gut geht. (Ich glaube dann habe ich die Haustür zugemacht) und mit meiner Schwester die Polizei gerufen. Diesmal habe ich auf Anhieb jemanden erreichen können und der Traum war zu Ende.

Ach ja: ich habe im letzten noch irgendwann erfahren, dass er sich im Chat jünger gemacht hat (etwa 16, aber schon über 20 war) und dass er schon öfter in bei meiner Mutter und meiner Schwester war - aber als eine Art Kumpel von meiner Schwester. Ich hatte eine Szene vor Augen wie die drei mit noch einer weiteren Person (an die ich mich nicht erinnere, sie war wie ein Schatten, aber 'gut') in der Küche Kaffee getrunken haben. Der Typ wollte erst ihr Vertrauen gewinnen...

So noch kurz zum 'echten' Leben:
Ich bin 19, weiblich und vor fast drei Jahren ausgezogen. Vor etwa 4-5 Wochen habe ich mit meinem Freund Schluss gemacht (nicht aus dem Streit heraus, sondern gut überlegt, auch wenn ein Streit mich dann dazu veranlasst hat, es endlich auszusprechen). Ich habe seit gestern Urlaub und mein Job beschäftigt mich im Moment ziemlich stark, da ich nicht glücklich damit bin, ich aber vielleicht versetzt werde - der Termin dafür rückt nur leider immer weiter nach hinten. Ich denke aber nicht, dass der Traum auf irgendwas berufliches hinweist.
Zu meiner Schwester - und besonders zu meiner Mutter - habe ich eine sehr starke Bindung und sie sind mir sehr wichtig. Meine Mutter lebt mit meiner Schwester und ihrem Freund zusammen (also nicht mein Vater). Ihr Freund kam in dem Traum aber nicht vor. Ich mag ihn nicht besonders, weil er nicht gerade nett zu meiner Schwester ist. Mittlerweile ist meine Mutter aber auch nicht mehr wirklich glücklich mit ihm.
Meine Schwester chattet auch in Wirklichkeit und hatte da schon mehrere komische, kaputte Typen dran... und manchmal macht mir das auch Sorgen, aber eigentlich nicht so schlimm, dass ich so schlimme Träume davon kriege...
Gestern oder vorgestern habe ich mit meiner Mutter ausgemacht, dass ich sie nächste Woche besuche und die beiden und ich freuen uns total.

Im Traumlexikon konnte ich leider wenig hilfreiches dazu finden... und ich habe zwar ein paar Puzzelteile, aber mir fehlt irgendwie der Gesamtüberblick und ich glaube auch mir fehlt die Objektivität... ist denke ich auch verständlich...

So, was sagt ihr denn dazu? Eigentlich hab ich keine Ahnung was das alles bedeuten soll....

Liebe Grüße


PS: ich glaube wichtig waren die verschiedenen Wirklichkeiten... also dass mein Handeln meine Zukunft beeinflussen kann.... jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass es wichtig war.
milano.1990
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Beitragvon sternenmann » 15.08.2010, 16:05

Hi Milano,
meine Erfahrung ist, dass sich Träume nicht einfach so ändern, sondern dass sie sich ändern, wenn Du bestimmte Entscheidungen für Dich getroffen hast, die Deinem Herzen entspringen. Die Träume ändern sich, weil Du Dich änderst.

Trotzdem kehren sie wieder. Wenn bei mir Träume wiederkehren gehe ich davon aus, dass hier etwas wichtiges für mich zu lernen ist, was mir solange vorgehalten wird, bis ich es gelernt habe.

Meine Vermutung ist also, dass der Vergewaltiger bei Euch einbricht, weil er Dir etwas mitteilen möchte. Eine Botschaft, die Dir momentan sehr unangenehm ist, wie die Bilder zeigen.

Es könnte Dich weiterbringen, wenn Du - in einer ruhigen Minute - Dir die gute Person, die als Schatten in der Küche war versuchst wachzurufen. Lasse Dir dabei etwas Zeit - es werden schon weitere Eindrücke kommen! Vlt. helfen Dir die Fragen dabei: Was für ein Gefühl entsteht in Dir, wenn Du Dir diese Person vorstellst? Wieso war sie in die Küche eingeladen worden? Wie standen Deine Schwester und Mutter zum ihr?

Gab es kürzlich in Deinem Leben ein Vertrauensmissbrauch? Eine Vergewaltigung könnte für einen Vertrauensmissbrauch stehen. Eine Vergewaltigung im Traum muss keinen sexuellen Hintergrund haben. Bei Deinen Traumbildern kann ich mir aber vorstellen, dass jemand über Deine sexuellen Grenzen gegangen ist (letzte Szene im zweiten Traum). Kann das sein?

Ich habe auch den Eindruck, dass Du einen weiteren Schritt ins Erwachsenwerden vornimmst: weitere Abnabelung vom Eltern- bzw. Mutterhaus und Deine Rolle als Frau finden. Stimmt das?

Lieben Gruß,
Sternenmann
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Beitragvon milano.1990 » 15.08.2010, 16:40

Hallo Sternenmann,

erst mal danke für deine Antwort - hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt.

Kann man sich denn innerhalb von einem Traum verändern? Es war ja nicht Traum 1, ein paar Tage dazwischen, Traum 2 usw.... sondern alles aufeinanderfolgend, also Traum1, Traum2, Traum3. Wie bei dem Film "Lola rennt", falls du den kennst. Und ich hab ihn das erste Mal geträumt.
Oder zeigt das wie ich mich schon verändert habe?

Mir ist noch eingefallen, dass mir der Traum vielleicht sagen soll, dass ich evtl. mutiger und oder konzentrierter sein soll? Denn beim ersten habe ich Schaden genommen, weil ich den Kopf verloren habe (Scheitern beim Tür abschließen), beim zweiten haben mir wichtige Menschen Schaden genommen, weil ich auch Panik hatte (falsche Nummer wählen). Erst bei dritten, als ich ruhig und besonnen war und auf mich und meine Fähigkeiten verlassen hab, ist alles 'gut gegangen'.

Eine Botschaf? Hmmm... aber er hat das Schlimme ja selbst verursacht... und meine Schwester hat ihn ja auch noch hereingelassen. Ist das eigentlich wichtig? Dass ihm praktisch Einlass ins Haus gewährt wurde?

Die schattenhaft Person wurde von niemandem bemerkt. Sie hat auch nicht gehandelt, sie war einfach da und hat die Situation beobachtet. Aber es war irgendwie fast selbstverständlich, dass sie da war, jedenfalls habe ich mich im Traum nicht gewundert, dass sie da war. Wenn ich an sie denke, habe ich ein warmes Gefühl, irgendwie vertraut. Möglicherweise ist das meine verstorbene Oma, die jetzt vielleicht über ihre Hinterbliebenen wacht... sie ist aber schon ein paar Jahre vor meiner Geburt gestorben.

Als der Mann mir ihnen in der Küche war, herrschte eine freundliche, helle Atmosphäre - als wenn man mit lieben Menschen ganz normal Kaffee trinkt und Kuchen isst.... und alle machten einen glücklichen Eindruck.

Also so weit ich weiß, gab es in meinem Leben in letzter Zeit keinen Vertrauensmissbrauch... also ich weiß, dass mein Ex meine SMS gelesen hat, aber das ist ja jetzt schon eine ganze Weile her. Dass jemand über meine sexuellen Grenzen gegangen ist, denke ich nicht, nein.

Das mit dem Erwachsenwerden kann schon sein. Ist sogar ziemlich wahrscheinlich... eine Kartenlegerin meinte letztens auch sowas in der Art, dass ich "die Entwicklung vom Junghuhn zur Henne durchlebe", um es mal mit ihren Worten zu sagen.
Aber was hat der Traum mit Abnabelung zu tun?

Liebe Grüße
milano

PS: Mir ist außerdem noch eingefallen, dass ich zwar ständig geträumt habe wie ich irgendwelche Türen abschließe, aber nie geträumt habe wie ich sie wieder aufmache und dann aber trotzdem im anderen Raum war...
milano.1990
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Beitragvon sternenmann » 15.08.2010, 20:18

Hey Milano,
ich erinnere mich nicht an Träume in denen ich hintereinander das gleiche träumte. Interessant! Würde mich aber wundern, wenn es anders wäre als bei größeren Zeitabständen.

"Erst bei dritten, als ich ruhig und besonnen war und auf mich und meine Fähigkeiten verlassen hab, ist alles 'gut gegangen'."
ja das ist in meinem Leben (nachts und tags) auch so.

"Eine Botschaf? Hmmm... aber er hat das Schlimme ja selbst verursacht..."
Es ist Dein Traum und DEINE SICHT! Alles was Du befürchtest geschieht und alles worauf Du vertraust geschieht im Traum!

"und meine Schwester hat ihn ja auch noch hereingelassen. Ist das eigentlich wichtig? Dass ihm praktisch Einlass ins Haus gewährt wurde?"
Ich behaupte, dass er nur rein kann, wenn Du ihn rein lässt (das ist das gleiche Prinzip, wie Du es mit 'auf Deine Fähigkeiten verlassen' beschrieben hast). Es ist ja nicht wirklich Deine Schwester gewesen: Es ist Dein Traum, nicht der Deiner Schwester! Die gläserne Tür alleine ist wahrscheinlich schon willkommend...

Ich bin überzeugt, dass der beste "Schutz" ist, zu wissen wer man ist. Das Gefühl zu Dir selber ist etwas was man Dir nicht nehmen kann.

Erwachsenwerden und abnabeln sind sehr nah beieinander. Ich formuliere mal besser - anstatt Abnabeln: die eigene Freiheit entdecken.

Im Traum brauchst Du keine Türen aufschließen oder abschließen. Die Bilder im Traum helfen Dir zu verstehen, was Du gerade machst und fühlst und worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest. Die Traumwelt ist weniger eine materielle Welt.
1. Es geschieht was Du befürchtest bzw. worauf Du vertraust.
2. kommst Du an den Ort auf den Du Deine Aufmerksamkeit richtest.

Viel Spaß beim Reisen,
Sternenmann
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