Hallo,
zuerst möchte ich sagen, dass ich eigentlich nur sehr selten in Foren Rat suche, genau genommen so gut wie nie.
Aber dieser Traum war so verstörend, dass ich mir nicht anders zu helfen weis.
Aber erstmal zu mir:
Ich bin 21 Jahre alt, weiblich, studiere im Moment Jura, überlege aber eventuell zu Biologie zu wechseln. Das belastet mich im Moment sehr, da ich micht einfach nicht entscheiden kann. Bio interessiert mich definitiv mehr, aber bis jetzt hatte ich so gute Noten, dass es fast schon eine Schande wäre aufzuhören. Ansonsten gibt es keine größeren Konflikte in meinem Leben.
Meine Eltern sind geschieden, ich habe eine kleine Schwester, die noch zuhause bei unserer Mum wohnt.
Zum Vortag:
Ich hab mit meiner Mum zusammen meine Oma zum Augenarzt gefahren, danach waren wir noch einkaufen und essen. Nix großartiges also. Danach war ich eigentlich nur noch daheim und hab gelesen.
Und jetzt zum interessanten Teil, dem Traum:
Ich gehe einen ziemlich breiten Kiesweg entlag, ungefähr so breit wie eine Landstrasse.
Rechts und links von mir ist Wiese, ein wenig abschüssig. Danach kommen jeweils eine Böschung/Ufer und ein Fluss. Auf beiden Seiten von mir befindet sich also Wasser. An mir fahren ständig Südamerikaner (zumindest sehen sie südamerikanisch aus) auf Fahrrädern vorbei, allesamt mit Reishüten bekleidet.
Einer nach dem anderen versucht mich auf sein Fahrrad zu ziehen und ich versuche wegzulaufen. Plötzlich höre ich Sirenen und lauter Polizei und Krankenwagen fahren an mir vorbei und ich winke wie verrückt, damit jemand auf mich aufmerksam wird und mich rettet. Es dauert ziemlich lange aber irgendwann hält tatsächlich ein Krankenwagen und ein Sanitäter sagt, ich soll ihm folgen, meine Familie hätte einen schweren Unfall gehabt und die Opfer würden alle verstreut am Flussufer liegen.
Ich bekomme natürlich furchtbar Angst, laufe hinunter zum rechten Ufer. Dort liegen tatsächlich überall Menschen, tot und lebendig und ich suche wie verrückt nach meiner kleinen Schwester und bete, dass sie noch lebt. Und tatsächlich finde ich sie und eine ihrer Freundinnen am Ufer liegen. Es ist schlammig und rutschig und ich rutsche dauernd aus, aber irgendwann bin ich bei ihr und kann sehen, dass sie verletzt ist, aber lebt. Und jetzt kommt was wirklich gruseliges. Meine Schwester hat Sprünge im kopf, mann muss sich das ungefähr wie bei einer alten Porzellanpuppe vorstellen, die mal auf den Boden gefallen ist. Aber sie lebt und alles andere ist mir egal. Sie kann sogar mit mir sprechen. Schlimmer hat es dagegen ihre Freundin erwischt (Die ich zwar kenne und nett finde, aber mit der ich nie wirklich viel zu tun hatte). Sie hat auch diese Risse am Kopf aber zusätzlich ist ihr ganzer Mund weg. Stattdessen klafft da nur ein großes Loch, Wie bei gebrochenem Porzellan eben. Der Anblick ist wirklich kaum zu ertragen. Dabei streiche ich meiner Schwester ständig über den Kopf (Alles ist ganz blutig) und sage immer wieder das alles Gut wird und dass sie nur durch halten muss... Dan bin ich aufgewacht.
Ich glaube, ich war schon lange nicht mehr so froh, dass alles nur ein Traum war.
Das ganze ist jetzt bestimmt 12 Stunden her, aber ich kriege die Bilder nicht aus dem Kopf. Das ist seltsam, weil ich bisher alle meine Träume nach den ersten Stunden sofort wieder vergessen haben.
Ich weis, das war eine lange Geschichte, aber ich wollte alles so genau wie möglich wiedergeben.
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich schon immer sehr viel Angst vor dem Tod habe. Nich so sehr vor meinem eigenen, sondern vielmehr, dass jemand stirbt den ich liebe. Man muss kein Genie sein um sich jetzt noch auszumalen, dass der Tod meiner kleinen Schwester mit Abstand das Schlimmste wäre, dass ich mir vorstellen kann. Ich mag eigentlich gar nicht darüber nachdenken.
Ich hoffe, es kann mir hier jemand weiterhelfen, der Traum hat mich wirklich ziemlich mitgenommen.
Ich kann mir einfach keinen Reim drauf machen.
vielen Dank schonmal im Vorraus,
Nora