@Alpha: ich habe dein Zitat jetzt einfach mal hier rüber gezogen, ich hoffe das ist Ok?
Mann braucht seinen eigenen von der Frau freien Rückzugsort. Und wenn du es lernst, deinen Mann so zu akzeptieren wie er nun mal grade so drauf ist, dannnnnn ... wirst du staunen, wenn seine unbewussten Spielchen mit dir nicht mehr ziehen.
Ich meine, du kannst von diesem Mitarbeiter, den du so sehr ablehnst, etwas erkennen, das dir gefällt und dir hilft, mit deinem Mann besser klar zu kommen, schau genau hin. Denn Leistung erbringen ist nicht das, was Mensch liebenswert macht. Was liebtest du denn anfangs an deinem Mann? Erinner dich eurer unbeschwerten Zeiten.
Was tötet Lieben? Schau in dich hinein, wann meinst du es gut und dein mann reagiert "falsch"?
Meinen Mann und mich verbindet tatsächlich etwas kumpelhaftes. Wir sind beide im Herzen Handwerker & Gestalter. Was ich am Anfang unserer Beziehung so reizvoll fand, war sein "rassiges" Äußeres (-> der Südländer!) und seine handwerklichen Fertigkeiten. Ich dachte oft "Wow, endlich ein Macher!"
Dass er in Wirklichkeit gar nicht so sehr der Macher, sondern eher ein Nachdenker/Grübler ist, das hat mich lange aufgeregt. Und ich habe mir oft überlegt, wie ich ihn wieder aktivieren kann.
Kurz ausgeholt: Er hat im frühen Erwachsenenalter (seiner Blütezeit) ein Trauma erlebt, durch einen Sturz den er glücklicherweise überlebt hat. Seinen bis dahin großen Freundeskreis hat er danach verloren und sich nie wieder um neue Freundschaften bemüht. Er war von den Menschen enttäuscht. Ich bin für ihn, seiner eigenen Äußerungen nach, ein Hafen in dem er sich aufgehoben und angenommen fühlt.
Ich möchte aber gar nicht nur in seichtem Wasser hin und her plätschern. Ich möchte mit ihm das Leben genießen. Das heißt nicht dass ich Party machen will. Sondern, dass wir beide aus unseren Gewerken etwas gemeinsames erschaffen können, das uns erfüllt und uns von einer überfrachteten, fremdgesteuerten Arbeitswelt befreien kann.
Mit unserer Hausrenovierung arbeite ich in gewisser Weise tatsächlich auf eine zukünftige "Gastgeberschaft" hin. Ich will den Nährboden erschaffen für die Umsetzung unserer lange versagten Lebens-Wünsche. Das war ja auch seine Absicht - großes Haus - Platz für unsere Ideen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass er diese Bemühungen zunichte macht. Nicht aktiv, nicht zerstörend, sondern eher indem er passiv zuschaut und nicht mitmacht, mich nicht unterstützt. Oder selbst nur zu lange nachdenkt, ohne ins Tun zu kommen.
Nun ist es aber auch so, dass er ebenso wie ich, im turbulenten Berufs-Alltag seine Kräfte verschossen hat. Und abends nicht mehr konnte. Ich habe das verstanden, mir ging es auch oft so und doch habe ich mich bemüht, trotzdem weiterzumachen, mich nicht in eine "Feierabendträgheit" hineinfallen zu lassen. Denn ich habe unser Ziel weiterhin vor Augen.
Meine Hoffnung bestand nun darin, dass er durch seine berufliche Entschleunigung wieder "frei wird"
Das wird eine falsche Hoffnung sein, wenn mir jetzt schon vorwarnend im Traum die "Arschkarte" gezeigt wird.
