Es ist selbsterklärend und doch wieder nicht...
Ich fahre im Auto mit. Es gibt übrigens kein Verdeck. Was für ein Auto es ist, spielt keine Rolle.
- mein Sohn (23) steuert - er hat gute Laune und ist ein wenig übermütig, macht Witze, während er in eine Kurve fährt. Ich sehe schon, dass er in diesem Tempo die Kurve nicht nehmen kann. Sehe wie er lenkt und wie das Auto aus der Kurve heraus getragen wird... bis über einen Abhang.
Voller Schreck erkenne ich, dass wir keine Chance haben, das Auto bewegt sich scheinbar in Zeitlupe, oder meine Gedanken überschlagen sich.
Erster Gedanke: ich konzentriere mich auf den beginnenden Sturz, dieses Kribbeln im Magen, was man hat, wenn man tief fällt (z. B. in einer Achterbahn oder einer Schiffschaukel). Sozusagen möchte ich mich vergewissern, das wir tatsächlich abstürzen.
Gleichzeitig denke ich, dass dies nun das Ende ist. Dass wir gleich aufschlagen und tot sein werden. Ich spüre, wie wir stürzen und ich fange vor Verzweiflung an zu beten. (Bin im wirklichen Leben kein bißchen religiös!). Ich registriere, dass es mucksmäuschenstill ist um mich herum und ich wundere mich während des Gebetes, dass der Sturz so lange dauert. (Zeitlupe oder endloser Fall??)
Schließlich denke ich, dass doch noch gar nicht alles zu spät ist, so lange wir fallen. Das Auto dreht sich nicht im Fall in der Luft - in seitlicher Lage. Ich beschließe irgendetwas zu tun. Mein Sohn spielt hier keine Rolle mehr. Ich klettere auf die obere Türe zu und steige aus dem offenen Auto heraus, stehe jetzt auf dem stürzenden Auto und fühle mich dabei schon sicherer oder besser. Ich hoffe darauf, irgendwie nun abspringen zu können, bevor wir aufschlagen. Ich schaue mich um - die Sonne scheint und hier endet mein Traum.....
Und ich habe tatsächlich keine Ahnung, was mir der Traum sagen will....
Ist mein Sohn derjenige, der mir Sorgen macht? Oder nimmt er zu stark Einfluss auf mein Leben, weil er noch zuhause wohnt? Wir gehen jeder unserer Wege - es ist eine sehr lockere WG. Ich möchte allerdings bald umziehen mit meinem Lebensgefährten zusammen ziehen und dann wird er wohl in eine eigene Wohnung ziehen.
Oder warnt der Sturz mich vor meinem geplanten Weg? Vor dem bevorstehenden Jobwechsel? Ich bewerbe mich seit einigen Monaten und habe durchaus oft auch ein ungutes Gefühl - Angst, ich könnte nicht bestehen im neuen Job.
Warum aber fährt mein Sohn? Und warum ist er plötzlich im Sturz sozusagen gar nicht mehr da? Ich finde es merkwürdig.....Das Gefühl, ausgeliefert zu sein in einem Fahrzeug, das ich nicht selbst gefahren habe....das Gefühl, dass mein Sohn die Fahrt nicht schafft - und letztendlich hatte ich ja recht....