3 Zombieträume in einer Nacht...

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

3 Zombieträume in einer Nacht...

Beitragvon Alena » 27.07.2015, 11:09

Hallo, ich bin weiblich, grade 18 geworden und gehe nach den Ferien in die 13. Klasse. Ja, wie gesagt, sind jetzt Ferien, und ich würde gerne ausschlafen, aber SEHR unschöne Träume hindern mich daran. Schreibe grade mal noch was über mich: Ich mache Sozialarbeit, leite Gottesdienste für Kinder und helfe demnächst Flüchtlingen beim Deutschlernen. Meine Hobbies sind lesen, schwimmen, Karate.
Was mir am Tag vorher passiert ist: Nicht viel. Habe FFXII gespielt, was nicht wirklich unheimlich ist (FSK 12), aber Zombies kommen darin vor, die jedoch nicht gruselig sind. Sonst habe ich noch bei einer Plattform eine Qualifizierung gemacht, um Texte zu schreiben, aber nicht bestanden. Mit der Methode hätte ich Geld verdienen können, was mich sehr ärgert. Wir haben wenig Geld in der Familie, deswegen muss ich auch etwas verdienen. Ich bin nicht sehr gesellig, einen Ferienjob zu suchen ist eine Qual für mich. Daher der Ärger. Für einen Traum relevant: Habe vorm Einschlafen ein Buch über ein Baby gelesen.

Traum 1:
Sehr merkwürdig, heftige Reaktion beim Aufwachen.
Renne bei Nacht auf der Straße herum, alles schwarz, ich sehe nichts. Ich habe ein Messer, mit dem ich Leute töte, die mich töten wollen. Irgendwie, um einen Ring zu bekommen. (Der Ring existiert wirklich, ist ein Plastikteil für Mädchen, hab ihn auf der Straße gefunden. Da ich Gottesdienst mit kleinen Mädchen mache, hab ich sie gefragt, ob er ihnen gehört. Ne, tut er nicht. Liegt bei mir daheim rum.) Habe dann den Ring und knutsche plötzlich mit einem der Männer, die mich töten wollten, rum.
Szenenwechsel, aber selber Traum.
Bin in meinem Dachzimmer. Meine kleine Schwester(14) kommt rein. Sie ist ein Zombie, aber nur für mich, nicht für Andere. Ein Gedanke kommt mir im Traum: Das liegt am Ring. Ich klettere aus meinem Fenster aufs Dach, auf die nächsten Dächer und dann runter. Ich fliehe zu meiner Oma, die ganz in der Nähe wohnt. Die sitzt komischerweise in Opas altem Auto, das wir nach seinem Tod vor 4 Jahren verkauft haben. Sie sitzt auf der Fahrerseite, obwohl sie nie fahren konnte, und strickt. Ich setze mich auf den Beifahrerplatz neben sie. Wir reden. Dann kommt meine Schwester, noch immer als Zombie, in den Hof. Ich habe Panik, rutsche auf den Fahrersitz (Oma ist weg) und fahre los. Ich hab den Führerschein schon, bin aber noch nie Automatik gefahren, also kann ich nicht höher als in den ersten Gang schalten (und ja, ich weiß, dass ein Automatik keine Gangschaltung hat). Meine Schwester hängt außen am Auto und versucht, durch das halboffene Fenster einzusteigen. Ich fahre im 1. Gang 70, laut rumorend natürlich. Meine Schwester fängt an, wie ein Stück Papier zu flattern, und verwandelt sich in einen Tausendfüßler. Sie fällt ab, ich fahre weiter.
Wache in dieser Nacht das erste Mal auf. Ich mag meine Schwester sehr, wir verstehen uns sehr gut. Gab in letzter Zeit keine Probleme. Schlafe, nachdem die Panik abgeklungen ist, wieder ein.

2.Traum
Ich bin am Anfang des Buches ein ca 8-jähriger Junge. Ich will einen Ca 4-jährigen Jungen davon abhalten, eine Tür zu öffnen, was mir aber nicht gelingt. Ich schreie laut, die Tür geht auf, viele kleine, verwundete, missgestaltete Zombie-Babies kommen raus, viele mit Messern in der Hand.
Wechsel auf mich, bin wieder ich selbst. Sitze mit meiner Schwester im Treppenhaus. Plötzlich erscheint oben an der Treppe der Junge, der ich vorhin war. Er hat tiefe Wunden im Gesicht und grinst uns an. Ich springe auf, renne ins Schlafzimmer meiner Eltern und rufe meiner Schwester zu: "Tür schließt sich in 3...2...1...". Sie kommt nicht, ich schließe die Tür und suche nach dem Schlüssel. Finde ihn nicht, will aus dem Fenster springen.
Ich wache auf. Etwas Angst, aber eher genervt und sehr müde. Schlafe noch mal ein.

3.Traum
Bin in einem Raum in der Schule. Ich will meinen Eltern sagen, dass ich verbotenerweise eine Party gefeiert habe, was nur im Traum geschah. Auf einer Staffelei male ich ein Bild von mir, neben mir Luftballons. Als meine Mutter reinkommt, schreit sie. Mein Bild hat sich in das Bild eines entstellten Gesichts verwandelt, das Ähnlichkeit mit dem von Freddy Krüger hat. Und dieser steht natürlich als Zombie neben mir. Wir rennen die Treppe hoch, ich gehe in die Bücherei, Freddy hinter mir, da ich nicht die Treppe hochrennen kann. Plötzlich ist er weg. Ich gehe aus dem anderen Ausgang raus. Plötzlich ist die vorher völlig leergefegte Schule voll mit Schülern. Aber alle sehen komisch aus. Ich gehe zu einer Freundin, die grau und weiß im Gesicht ist. Sie sagt, sie und einige andere Leute seien wandelnde Seelen, die mir nichts tun. Die anderen Schüler seien Zombies, die mir aber auch nichts tun. Ich frage sie, ob sie mich beißen kann, damit ich auch eine wandelnde Seele werde. Sie sagt nein, das geht so nicht. Mittlerweile befinde ich mich in einer riesigen Schülermenge, als Freddy und ein anderer Junge, den ich nicht allzu genau kenne, jetzt aber auch ein Zombie ist und mich jagt, auf mich zu. Ich renne in den Saal für die Oberstufe, mache ein Fenster auf und klettere raus. Die Schule ist auf einem Felsen erbaut, also müsste ich eigentlich 5 Meter runterspringen, aber im Traum ist dort eine Treppe. Ich will mit dem Bus heimfahren, aber der Zombiejunge beobachtet mich. Ich denke, es wäre das Beste, auch ein Zombie zu werden.
Ich wache auf, ängstlich, genervt und mit Kopfschmerzen.

So, das waren die Träume dieser Nacht. Ich bin furchtbar müde und verwirrt, ich habe keine Ahnung, was meine Träume bedeuten. Ich freue mich auf Antworten!
Alena
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Re: 3 Zombieträume in einer Nacht...

Beitragvon plush » 27.07.2015, 23:36

Sei gegrüßt!

Träume stellen Botschaften des Unbewussten dar, die über Deine seelisch-emotionelle Situation berichten, die ihrer symbolischen Sprache wegen aber ausgelegt werden müssen; dies erfordert Deine tätige Mithilfe. Im ersten Schritt heisst dies: Versetze Dich bitte erneut in das Geschehen Deines Traumes, lasse es auf Dich wirken und formuliere eine Überschrift, die zu seiner Dramaturgie gefühlsmäßig passt - am besten eine poetische, so wie es die Dichter machen mit ihren Werken... (Solltest Du bereits eine gefunden haben, suche nach einer zweiten, und unterteile vielleicht auch den Traum in Sequenzen mit jeweiligen Extraüberschriften.)...


Im nächsten Schritt geht es um die Symbole Deines Traumes:

Zu Dir bekannten Personen fertige bitte Charakterportraits an, die die positiven und negativen Eigenschaften so beschreiben, dass sich auch ein Mensch, der die Personen nicht kennt, eine genauere Vorstellung machen kann. Wenn Du eine Person nicht kennst, stelle Vermutungen oder Phantasien an, wer sie sein könnte. Berichte ebenfalls von Erinnerungen an frühere Erlebnisse/ Ereignisse, Dir Dir beim Nachsinnen einfallen, sowie von dem, was an dem Tag vor dem Traum passierte. Wie sieht Deine zwischenmenschliche Situation aus? (Intime Details sende per eMail, also nicht wegzensiert lassen.)

Für alle anderen Symbole gilt: Bestimme sie durch Markierung und überlege bei jedem gesondert für sich, wie es funktioniert, was es tut, woher es stammt (wie es hergesstellt, gemacht wird, ggf auch: wächst) und wozu es seinem Hersteller oder Nutzer dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schaue in einem Lexikon nach oder frage andere Leute nach ihren Ansichten. Den Prozess der Verarbeitung Deiner Situation (Selbstheilungskraft Deiner Seele) förderst Du nur, indem Du mit Dir selbst darum ringst, die für Dich plausiblen Beschreibungen aller Symbole zu entdecken.


Ein Beispiel:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Arzt/Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
..........................Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
......... Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen, die die Heilung fördern.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ersten 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen" Du Dir ertauchst aus den Inhalten unter der bewusst erinnerten Oberfläche Deines Traumes, desto besser. Desto tiefer ergründest Du Dein Unbewusstes und lieferst dadurch die Informationen, die ich brauche, um mit dem Versuch einer Deutung zu beginnen.
Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Ich freue mich auf Deine Vorbereitungen, viel Erfolg!
Dein Plus
https://www.academia.edu/42269167/MINDERHEITEN
https://www.academia.edu/20429164/Psychoanalyse_des_Werkes_Jokastes_Kinder
plush
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Re: 3 Zombieträume in einer Nacht...

Beitragvon Crank » 28.07.2015, 13:55

Hallo Alena,

Dein gesamter Text weckte im Wesentlichen EINE Frage in mir: Was ist mit Dir?

Also nicht, dass Du krank wärest. Aber vielleicht anders als die anderen, bewusst und betont anders?

Lesen, Schwimmen und Karate hört sich schon ein wenig nach Außenseiterin (?) an, Du schreibst ja auch, dass Dir Kontakte schwer fallen. Warum? Zu schüchtern, zu wenig Selbstwert? Oder sind Dir Menschen schlicht oft zuviel? Machst Du Deine sozialen Dienste als "Therapie"? Ansonsten müsste es Dir doch sehr unangenehm sein? Wie sieht es aus mit Interesse an Jungs/Männern?

Zu den Träumen.

Traum 1: Du bist zunächst orientierungslos, kämpfst. Das Ziel ist aber doch ein Ring und unbewusst letzlich doch ein Mann, der Dich küsst. Buch über ein Baby - so etwas will ich auch? Nicht die nächsten Jahre vielleicht, aber irgendwann schon?

Dazu müsstest Du Gefühle (w) zulassen, zunächst kleine Gefühle (kleine Schwester). Die ist Dir aber suspekt, fremdartig und Du hast Angst davor. Angst vor Gefühlen - das liegt am Ring? Angst, sich dauerhaft zu binden, schwer zu verlieben? Du versuchst, davonzulaufen, das abzuschütteln. Kommst nicht in die "richtigen" Gänge. Da fällt das Gefühl ab, wandelt sich, ist nicht mehr gut. Dennoch ist das Abfallen, das Ende von etwas nicht gut für Dich, Du gerätst in Panik.

Hattest Du Dich kürzlich in jemand verliebt? Und es wurde nichts daraus? Wegen ihm oder wegen Deiner Gefühslwelt samt Ängsten?

Traum 2: Sieht mir nach dem inneren Kind aus. Die kleinen Monster, die ich hier im Forum recht oft sehe, es sind oft Zweifel, Ängste, schlechte oder falsche Selbstwahrnehmung bis hin zu Selbsthaß oder Selbstverletzung. Tür- bzw. Torschlusspanik mit 18? Wohl kaum. Aber vielleicht doch Angst, etwas (Liebe?) zu verpassen. Oder auch die durchgefallene Prüfung, die Dich ärgert, eine verpasste Chance. Aber kein Grund aus dem Fenster zu springen oder Dich zu hassen.

Traum 3: Party verboten - wer hat Dir verboten, glücklich zu sein? Vielleicht unbewusst Du selbst? Das mit dem verzerrten Selbstbild hätten wir hier 1:1 - so es denn stimmt. Wenn Du anders bist, bist Du vielleicht, so wie Du es Dir wünscht. Aber andererseits wünscht Du Dir vielleicht auch unbewusst, so wie die anderen zu sein.

Das anders sein ist hier ganz schön beschrieben mit dem verrückten König (unterer Teil).

(Der Rest des Buches gefiel mir nicht so.)

Insgesamt ist es alles für mich ein Schrei danach, schön zu sein, frei und doch geliebt.

Die Normen der Gesellschaft sind aber oft gnadenlos. Geld, körperliche Idealmaße, Klamotten, neueste Geräte, Schulnotendruck, evt. Mobbing bzw. Gruppenzwang - das gab es schon in meiner Jugend und ist eher schlimmer geworden.

Passt der Satz: "Ich bin schön und wertvoll!" zu Dir, wenn Du ihn sagst? Wenn ja, sind meine Ideen Sondermüll und Du bist beim spirituellen Wachstum auf guten Wegen und siehst "zuviele" Zombiefilme/spiele. Passt er nicht, mahnen diese drei Träume das vermutlich an. Und es gibt noch vieles in Dir, was besser auf den Sondermüll gehört, damit das Gute wachsen kann.

LG,
Frank
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