Wege suchen

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Wege suchen

Beitragvon Hasenbein » 20.04.2015, 21:38

Hallo alle :-)

Ich habe seit langem einen immer wiederkehrenden Traum, der sich immer ein wenig ändert, aber im Prinzip das selbe erzählt. Würde mich über die ein oder andere Deutung von euch sehr freuen!!!

Es fängt immer an einem mir sehr gut bekannten Ort an. In der einen Variante im Haus einer ehemaligen besten Freundin von mir, mit der ich vor über zwanzig Jahren gebrochen habe, weil sie anfing, harte Drogen zu nehmen. In einer anderen Variante in der Kleinstadt, in der ich mein Abi gemacht habe, auf offener Straße.

Bei beiden Versionen fange ich an, (alleine) durch die Räumlichkeiten / Straßen zu gehen, ich nehme viele Details wahr, gehe so vor mich hin, habe aber kein Ziel vor Augen. Irgendwann befinde ich mich dann in einer fremden Umgebung, es ist sehr ländlich, während ich weitergehe, entwickelt sich die Landschaft zu einem hügeligen Wald. Ich gehe immer weiter, komme zu einem "Rand", den ich nicht wirklich sehe und jetzt beschreiben kann. Das ist auf jeden Fall der Punkt, an dem ich umkehre und den Weg zurück, abwärts, antrete. Daß der Weg dorthin bergauf ging, also beschwerlich war, träume ich allerdings niemals.

Auf der Wegstrecke zurück ist links des Weges auf einmal ein Gebäude / eine Burg zu sehen (manchmal zeigt es sich auch als ein riesiger Baum mit begehbaren Höhlungen und Plateaus). Ich beschließe, dort einmal abzubiegen und tue das auch. Und jetzt geht's los: Ich entwickle von Traum zu Traum ein immer detaillierteres Konstrukt der verschiedenen Gänge, Höhlen, Tricks, wie man an einer bestimmten Stelle weiter kommt, Öffnungen, wo man auf keinen Fall weitergehen sollte, weil sie eine Verlängerung des Weges bedeuten würden. Ich könnte jetzt fast eine dreidimensionale Karte dieses Ortes zeichnen, so fremd er mir auch in Wirklichkeit ist. Zum Schluß komme ich auch immer wieder "auf den rechten Weg zurück".

Ich empfinde diesen Traum niemals als beängstigend, sondern eher als entspannend, und freue mich jedes Mal, wenn er wieder kommt. Aber so ganz deuten kann ich ihn trotzdem nicht.

Vielleicht noch kurz zu meiner Person:
bin 41, weiblich, habe eigentlich nie den richtigen Partner gehabt/gefunden, trotzdem mal für acht Jahre verheiratet gewesen mit einem - mit Verlaub - stellenweise richtigem A****loch, berufsmäßig Ingenieurin, kann gut auf eigenen Füssen stehen und bin eigentlich auch ziemlich selbstbewußt und alleine ganz gut unterwegs.

Ich dank euch schonmal für eure Antworten :o
Hasenbein
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Re: Wege suchen

Beitragvon Hasenbein » 22.04.2015, 22:22

Hallo Almuth,

lieben Dank für deine Erklärungen.

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, daß ich manchmal (und das war zuletzt so, nicht als die Träume anfingen) nicht den "Umweg" über den "Rand" mache, sondern auf direktem Weg zu dieser Burg / diesem Baum gehe. Dann bin ich sehr zielstrebig und neugierig darauf, ob ich neue Abzweigungen oder Hindernisse entdecken werde, aber auch, ob ich den alten, bereits gefundenen Weg nach draußen (und das ist es im Grunde für mich, eine Art Labyrinth, in dem ich einen Weg zurück finden möchte) noch einmal wiederfinden oder nachverfolgen, nachzeichnen kann.

(vielleicht kannst du hierzu auch noch kurz was schreiben, bitteschön :P )

Ich hatte das Geträumte bisher immer auf Äußerlichkeiten (Beruf, Partnerschaft, Akzeptanz in der Gesellschaft etc.) bezogen - bin eigentlich nie selbst drauf gekommen, daß es doch auch mit meinem Inneren, Höchstpersönlichen zu tun haben könnte... deshalb danke ich dir ehrlich ganz herzlich; deine Antwort hat mir ein paar ganz tolle Denkanstöße verpaßt :D :roll:

Wenn meine Psyche oder was auch immer sich wieder auf diesem Kanal meldet, werde ich gerne weiterberichten!

LG
das Hasenbein
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Re: Wege suchen

Beitragvon Hasenbein » 24.04.2015, 21:44

Ich glaube, es bezieht sich alles auf mein karge Beziehungswelt...

... und erkläre dann auch mal kurz, wo ich in diesem Bezug herkomme :oops:
,
Ich habe sehr früh erkannt und mich eigentlich auch bewußt dafür entschieden ("Labyrinth, in das du zuvor ganz bewusst hineingegangen bist"), daß ich nicht ein typisches Mädchen war. Bin immer irgendwie angeeckt (ein Mitschüler nannte mich auf einem Ehemaligentreffen mal "Rebellin"), z.B. gegen Lehrer, Musikgeschmack, Kleidung, bin aktiv gegen Ungerechtigkeit angegangen, hab ältere Jungs mit meiner frechen Schnauze herausgefordert..., hatte zwar immer ganz viele lose Freundschaften, aber nur ganz selten und auch heute noch nicht eine wirklich beste Freundin für immer und für ALLE Themen, auch die intimsten (daher wahrscheinlich auch der Anfang des Traums im Haus meiner früheren heiß geliebten Freundin, die anfing mit harten Drogen und mich dafür aufgegeben hat, weil die es - die BFFI - glaube ich war). Der andere Traum-Anfang in der Stadt meiner Schule ist damit ja wohl auch klar, hatte eine Zeit lang eine wirklich coole Clique, ich hatte sie alle sehr lieb, aber die Clique hat sich aufgelöst, heute keinerlei Kontakt mehr zu irgendwem von denen. Das zieht sich so durch mein ganzes Leben... mußte halt wegen Studium, Arbeit ein paarmal umziehen, und alles hat sich aufgelöst. :( Ein paar Leute von früher, mit denen ich nicht so gut befreundet war sondern nur gut bekannt, haben sich mittlerweile als echte Freunde herausgestellt, aber die kann ich an einer Hand abzählen (und leider das sind sind da nicht solche, mit denen ich ALLES besprechen möchte, nur sehr nahe dran).

Liebesleben.... naja, mein erstes mal wirklich Verliebtsein war mit 13 in einen 19-Jährigen, der mich richtig verarscht hat. Seitdem waren eigentlich alle meine Liebes-Freundschaften von vorneherein zum Scheitern verurteilt, wenn ich so zurückblicke. Das war damals wirklich prägend für mich, der Typ war absolut oberflächlich, selbstbezogen und rücksichtslos... und so hab ich die erste Liebe erfahren - heul!!!!

In Beziehungen bin ich nicht die vielleicht gewünschte "typische Frau"... bin halt technisch begabt und brauche keine Hilfe, wenn ich ein Regal oder nen Schrank aufbauen will, hab beruflich hauptsächlich mit Männern zu tun und bin es gewohnt, mich gegen das andere Geschlecht durchzusetzen, das schreckte den ein oder anderen in der Vergangenheit schon mal ab... Auch, daß ich nicht mit der Mode gehe, sondern meinen eigenen, vielleicht nicht ganz so sexy Stil hab.

Ich sehne mich total nach einer stabilen Partnerschaft und ganz, ganz, ganz viel Liebe und Erotik (heule bei jedem Liebesfilm), aber wenn ich jemanden kennenlerne, der es vielleicht wirklich wert ist, bin ich nach drei bis sechs Monaten total gelangweilt, genervt, z.T. auch angeekelt, fühle mich in meiner Privatsphäre beschnitten und auch verletzt. Mit meinem Exmann hab ich es eigentlich nur so lange ausgehalten, weil ich fand, daß es eine Herausforderung ist (ich schrieb ja schon, daß er nicht einfach war).

Und dieses ganze Gequirle ist mein persönliches Labyrinth, meine Denke und meine Gefühle, die es mir bisher anscheinend unmöglich gemacht haben, richtig zu lieben und geliebt zu werden (bzw. das zu akzeptieren)... Und das möchte ich unbedingt auflösen. Nur fehlt mir gerade noch der "Schnips" (wie bei Wickie :) ), wie das nun gehen soll und mir auch tatsächlich helfen kann...

Danke dir vielmals, Almuth, für deine Antworten :-)
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Re: Wege suchen

Beitragvon Hasenbein » 05.05.2015, 23:13

Hallo Almuth,

ganz lieben Dank auch für deine letzte Antwort, Almuth.

Du triffst den Nagel ziemlich auf den Kopf... das was du zum Thema Partnerschaft schreibst, ist mir alles sehr bewußt und klar. Habe das, wie vermutlich jeder andere hier auch, alles erlebt, einmal was den "Anfang einer Beziehung" mit ganz viel Verliebtsein und Erotik (und dann das ernüchterte Aufwachen, sich wieder trennen, weil man anscheinend nicht gefunden hat, was man gesucht hat), aber auch was das Kämpfen um das Bestehen einer Partnerschaft angeht (war wie schon geschrieben mit einem sehr schwierigen Mann zusammen und habe fast 9 Jahre lang - leider vergebens - versucht, Kompromisse zu finden, einen gemeinsamen Weg, eine echte Freundschaft).

Ich muß dazusagen, daß ich diesen Traum hauptsächlich während dieser schwierigen Beziehung hatte... kann jetzt auch mit viel Nachdenken gar nicht sagen, wann zuletzt, und ob ich mich da schon von meinem Ex getrennt hatte. Wir sind jetzt seit zweieinhalb Jahren getrennt, und ich hatte seit dem keine neue Beziehung. Auf jeden Fall war ich schon während dieser Ehe und auch jetzt eigentlich immer mehr auf ein freundschaftliches, partnerschaftliches Zusammensein aus, und das habe ich leider nie erfahren.

Jetzt, wo ich älter werde, wird mir das immer mehr bewußt (klar, wenn man überwiegend nach außen hin glückliche Paare um sich herum sieht), und ich merke, daß mir die Nähe eines Menschen, eines echten Freundes und Partners, schon sehr fehlt.

Andererseits bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Freiheiten, die ich sehr liebe und genieße, auch aufgeben möchte / kann...

Der Anfang des Traums, der immer in einer Umgebung stattfinden, in der ich mit "nur" sehr guten Freunden - aber halt ohne Partner - eine sehr schöne Zeit verbracht habe, deutet für mich da auch ein bißchen meine Zweifel an... von da auch starte ich glücklich meinen Weg durch das Leben- irgendwie ohne was dazuzugewinnen und immer wieder auf den gleichen Weg zurück?!?????

Liebe Grüße
das Hasenbein
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