Traum mit Wasser , Kinder und Auto

[marisa12]

Hallo,

heute Nacht hatte ich wieder einen Traum. Und wieder in zwei Teilen.

Zunächst war ich mit meiner ganzen Familie in einem Auto. (Ich kann mich noch an meine Oma erinnern). Da im Auto aber nicht genug Platz war, befand sich mein kleiner Bruder zunächst auf einem Fahrgeschäft auf einem Jahrmarkt oder einer Kirmes. Wir fuhren dann anscheined zurück um ihn zu uns zu holen. Wir zogen ihn dann von diesem Fahrgeschäft runter in unser Auto. Wir hatten irgendwie ein offenes Verdeck. Ich war zunächst skeptisch, da das Fahrgeschäft am laufen war. Ich glaube ,ich schrie die anderen sogar an, warum sie das machen ,weil ich Angst hatte , dass ihm was passiert. Weil es doch recht risikoreich war jemanden aus einem fahrenden Fahrgeschäft (vielleicht so eine Art Riesenrad) zu ziehen. Doch es schien gutzugehen und ich beruhigte mich scheinbar. Dann sah ich den Besitzer des "Riesenrads" bzw. den Mann der dort immer in diesem Häuschen sitzt und die Karten rausgibt. Er sah grimmig und schlecht gelaunt aus. Er wirkte unzufrieden. Ich dachte er würde uns vielleicht aufhalten oder irgendwas machen , weil wir meinen Bruder da einfach rausgeholt haben. Doch er blieb passiv und reaktionslos sitzen. Guckte mich nur grimmig an. Er sagte nicht mal was. wir konnten wohl einfach davon fahren. Er hatte einen Schnurrbart . Das alles passierte abends bzw. nachts. (Es hatte ein bisschen was Fluchtartiges an sich)

In der zweiten Szene ist es wieder hell. Ein Nachbar aus meiner Kindheit war mit seinen beiden Kindern an einem Swimming Pool . (dieser befand sich glaub ich unter einer weißen Kuppel, weitläufig). Das Wasser war hellblau und klar.(Wieder viel weiß wie in meinem anderen Traum) Mit den beiden Kindern haben wir früher im Realen gespielt. Sie sind jetzt etwa so alt wie ich, aber im Traum waren es Kinder. Ein Kind bekommt Schwimmflügel. Ich bzw mein Nachbar (Die Perspektive wechselt immer etwas) haben aber nur ein Paar Schwimmflügel. Das andere hat also keine. Mein Nachbar sagt zu den Kindern, dass sie nicht in den Pool springen dürfen. Aber schon während er das sagt, war irgendwie klar das genau das passieren würde. Dann geht mein Nachbar weg. Das Kind mit den Schwimmflügeln springt zuerst in den Pool. Ich (mein Nachbar) springe sofort hinterher um es zu retten. Da es die Schwimmflügel trägt, sinkt es nicht so tief und die Rettung fällt relativ leicht.
Währenddessen springt das andere Kind auch in den Pool. Auch dieses Kind will ich retten. Da es aber keine Schwimmflügel hat, sinkt es tiefer. Bis zum Grund. Ich versuche es zu erreichen und tauche hinterher. Aber immer wieder bekomme ich durch das Wasser Auftrieb nach oben und ich komme nicht bis nach unten. Der Widerstand des Wassers ist zu stark.Dann stehe ich nochmal am Beckenrand. Ich sehe das Kind am Grund liegen .Es tauchen wieder Zahlen auf. Wie schon im letzten Traum schwanken die Zahlen und ich muss genauer hingucken .Erst 4,5 ,dann5,4. Zum Schluss doch 4,5. Das ist die Wassertiefe (4,5m) Mir wird klar, dass das ziemlich tief ist. Ich bekomme auch Angst, da ich weiß , dass mir die Zeit davon läuft . Ich weiß ,wenn ich nicht rechtzeitig unten bin, bekommt das Kind keine Luft mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es nicht schon Schaden genommen hat, ohnmächtig ist. Vielleicht sogar schon zu spät ist. Es liegt regungslos und eingerollt am Grund. Dann sehe ich plötzlich eine Leiter ,die an der Seite des Beckens nach unten führt. Ich beschließe mich an der Leiter gegen den Widerstand des Wassers nach unten zu ziehen. Das funktioniert auch. Ich glaube das Kind überlebt und wird gerettet. 100% weiß ich es aber nicht. Das letzte was ich klar sehe, ist wie ich mich unter Wasser kopfüber an der Leiter runterziehe.


PS ich muss sagen, dass ich nach dem Aufschreiben erst irgendwie etwas Angst hatte, diesen Traum deuten zu lassen und hab etwas gewartet. (dabei ist mir mein erster Entwurf abhanden gekommen.dies ist mein zweiter, aber ich habe versucht es genauso wieder aufzuschreiben)

[Crank]

Hallo Marisa,

Angst vor der Deutung? Warum denn das? Weil man da zu tief blicken kann? Nun, hier bist Du doch anonym...

Deine Familie sind Deine Eltern, die Großeltern und Dein kleiner Bruder? Oder von den Großeltern nur die eine Oma? In jedem Falle hättest nach dem Traumbilde alle Persönlichkeitsanteil im Auto beisammen, das ist zunächst mal ein gutes Zeichen. Für was mag Dein kleiner Bruder stehen? Es scheint ein Persönlichkeitsanteil in Gefahr und Du rettest ihn, auch wenn er sich von Dir entfernt hatte oder Du von ihm - wie immer man das bei Persönlichkeitsanteilen betrachten soll. Als kleine Vernunft (m) macht er vielleicht wenig Sinn. Vielleicht als inneres Kind? Das gerettet werden muss? Kann sein.

Rein impressiv ist der kleine Junge für mich ein Persönlichkeitsanteil, den Du nicht auf die große Achterbahn (der Gefühle?) lassen willst, nicht auf das Riesenrad, Angst vor Höhe und daraus möglicherweise resultierendem Fall. Warum sonst holt man jemand aus einem Fahrgeschäft, dass doch eigentlich Freude verheißt? Selbst wenn Du real Angst vor Fahrgeschäften hättest, Dich daraus bei voller Fahrt herauszuzerren wäre sicher nicht Dein Wunsch und das erkennst Du auch im Traum. Hätte man ihn nicht einfach fahren lassen sollen, Erfahrungen sammeln und Spaß haben lassen? Aber nein, der Rest Deiner Persönlichkeitsanteile hat das blockiert. Weiter rein impressiv stellt sich mir die Frage, was der Riesenradbetreiber sein könnte. Er wirkt auf mich wie Gott, der Deine Schicksalpfade wohlmeinend lenkte, Du aber Dich nicht getraut hast und recht abrupt ausgestiegen bist. Darüber ist der alte Mann verdrossen, ganz unreligiös kann es auch Dein "Schicksal" sein oder Dein innerer Wunsch, dem Du Dich hier verweigerst. In welcher Sache? Nun sehen wir weiter im nächsten Abschnitt.

Tiefes Wasser, tiefe Gefühle, das ist ein häufiges Bild. Weiß als Farbe der Unschuld packe ich hier beiseite. Setzen wir wieder alle Personen als Persönlichkeitsanteile. Die tiefen Gefühle könnten Liebe sein, auch sie birgt Tiefen und Untiefen. Du hast im Vorfeld Angst, dass passieren könnte, was passieren muss. So kommt es denn auch. Das erste Kind, die erste Erfahrung, ist noch leicht zu retten, an der Oberfläche. Vielleicht eine oberflächliche und kurze Beziehung, wenn ich symbolhaft (!) in Dein Leben hereinraten darf. Die zweite Erfahrung ist tiefergehend. Ich weiß nicht, was passiert ist, es könnte sein, dass Du Dich da sehr verliebt hattest. Und da ist etwas schief gelaufen. Entweder hat er Dich verlassen, Dein inneres Kind ist abgesoffen und fast gestorben daran - verständlich, wenn man es einmal erlebt hat. Oder Du hast ihn verlassen, weil er sich fehlverhalten hat. Oder Du hast ihn verlassen aus Bindungsangst. Ich kann hier nur raten, insgesamt scheint mir aber die Angst vor tiefen Gefühlen das Leitmotiv des Traumes. Das heißt nicht, dass Du sie nicht entwickeln kannst oder Dich nicht danach sehnst - im Gegenteil. Der erste Teil deutet auch darauf, dass Du ausgestiegen bist, Dich nicht getraut haben könntest.

Das Wasser war Dir zu tief, das Riesenrad zu hoch - es deutet doch sehr auf eine starke Liebe, aus der Du Dich in beiden Situationen gerettet hast. Es könnte auch eine andere Baustelle Deines Lebens sein. Beruf? Familie? Freunde? Nein, glaube ich eher nicht, wenn ich ehrlich bin. Es könnte noch die Art sein, sich selbst im Inneren anzuschauen. Mir wurde das in der Schule abgewöhnt und es war mühsam das einigermaßen zu lernen. Ich finde den Blick auf sich selbst oft schwer. Vielleicht ist es bei Dir auch so.

Klingt vielleicht alles dramatischer, als es ist. Du bist in einem Alter, wo man vielleicht mit sich ins Reine kommen möchte, eine Familie gründen möchte. Dazu sollte man in sich aufräumen, damit neuer Platz frei wird. Wenn Du Dich mit Deinen Träumen auseinandersetzt und mit Deinem Inneren, ist das ein guter Anfang.

Diesmal bin ich bei den Zahlen verblendet, 45 m bin ich in 9 (Quersumme beider Traumzahlen) Stunden nicht mehr. 54 wäre Dein ungefähr doppeltes Alter. Die Zeit läuft davon? Nicht doch. Das Tor schließt nicht um 3,0 Uhr! Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass der Richtige noch nicht vorbeigeschaut hat bei Dir. Oder aber, dass er vorbeigeschaut hat...und das BKA allen Anlass zu Ermittlungen hat. Kunst kommt von Können, um die abstrakte Betrachtung noch eine Windung höher zu schrauben.

Nachträgliche Ergänzung: Mir fiel beim Spazierengehen noch auf, dass Deutschland 1945 den Krieg verloren hatte und kapitulieren musste. Manchmal ist Kapitulieren im Leben auch wichtig, um einen Neuanfang in Taten oder Glauben machen zu können. 1954 gewann Deutschland dann die Fußball-WM in der Schweiz, ein wichtiger Schritt in die Normalität, aber noch nicht der ausbrechende Wohlstand der 60er Jahre. Vielleicht passt das irgendwie zu Deinem Leben oder den Zahlen 1992 und 1998. Wie das in Deine Träume geraten ist, kann ich Dir nicht sagen, es ist aber zu markant, um es zu ignorieren. Bemerkenswerterweise drehte sich die 8.5. von 1945 zur 4.7. von 1954. Man muss dazu sagen, dass ich von Numerologie nicht viel halte und auch nicht viel verstehe.

LG,
Frank

P.S.: Den letzten Satz erläutere ich bei Bedarf gern, kam mir in dieser Form in den Sinn.

[marisa12]

Hallo Frank,

wieder vielen Dank für deine Antwort.

Also erstmal : Ja ich hatte Angst zu viel preiszugeben, aber ich hatte auch irgendwie Angst vor dem was der Traum aussagen könnte. Tatsächlich hatte ich nach dem Aufschreiben irgendwie Angst, dass der Traum mir etwas zu der Beziehung zu meinem Exfreund sagt, dass mich verletzen würde, womit ich nicht klar komme.

Ich denke, du liegst richtig mit der Deutung und der Traum befasst sich mit Gefühlen und Beziehungen und den verbundenen Ängsten. Meinen Exfreund habe ich überings wegen Fehlverhalten verlassen und das war auch tatsächlich auch sehr schwer für mich. Allerdings fiel es mir auch immer schwer mich ganz auf ihn einzulassen.

Mir ist eingefallen , dass ich zu der Zeit in der ich mich am intensivsten mit ihm getroffen habe, ab und zu davon geträumt habe , dass ich auf der Flucht vor Tieren ( Raubkatzen ?) war. Da diese zeit aber schon so 3 Jahre zurück ist, kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern. Nur bei einer Flucht weiß ich, dass ich irgendwie in ein Nachbarhaus aus meiner Kindheit geflohen bin und dann geschafft habe die Tür vor dem Tier zuzumachen. Ich glaube es war eine Glastür. Auf jeden Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass ich dann in dem dunklen Treppenhaus dieses Nachbarhauses stand. So habe ich es zumindest in Erinnerung.

Der Kontaktabbruch wurde tatsächlich ziemlich abrupt durchgeführt. Nach einer weile hatten wir dann nochmal etwas Kontakt . Dannhabe ich den Kontakt endgültig abgebrochen. Danach ist dann nochmal was verletzendes passiert.

Zu dem grimmigen mann : Die Deutung mit Gott und dem Schicksal finde ich gut. Da dieser Mann so auf mich wirkte, als sei er unzufrieden mit seinem leben wirkte, kann ich das als Warnung verstehen? Ich hatte zuerst überlegt ob das den "bösen" Ex darstellen könnte.

Ich würde aber auf jeden Fall noch gerne, deine Erläuterung zu dem letzten Satz hören.

LG

[marisa12]

Noch ein kleiner Nachtrag : Das ich manchmal das Gefühl habe die Zeit würde mir weglaufen (Familienplanung etc.), hatte ich im letzten Jahr tatsächlich.
Und der Nachbar von wurde damals überings von seiner Frau verlassen für einen anderen. Ich habe jetzt natürlich keine dramatischen Szenen in Erinnerung und ich konnte mit 10 Jahren die Emotionen noch gar nicht so nachempfinden. Kann es sein , dass ich ihn deshalb mit Verlassen werden in Verbindung bringe oder ist das zu weit hergeholt?

[Crank]

Hallo Marisa,

das mit dem Nachbarn und der Trennung kann sein - ich kann mir davon kein Bild vor Augen rufen, wie ich es bei den Träumen meist kann.

Ob der unzufriedene Gott eine Warnung ist? Egal, ob man nun gläubig ist oder es streng symbolisch ableitet: Es gibt keine höhrere Instanz.

Ich habe da ergänzt, der letzte Satz war ursprünglich der mit dem BKA aus dem Vortraume. Ich hatte den Verdacht, Du hättest Dich nicht richtig auf den Exfreund einlassen können (kommt von Kunst) und Du hättest ihn fortgeschickt und er wäre vielleicht doch der Richtige gewesen. Letzteres scheint mir aber nicht der Fall gewesen zu sein. Daher ein Freispruch erster Klasse! Selbst wenn es wirklich zu spät wird für Kinder, den falschen Partner sollte man den Kindern nicht antun, wenn man das im Vorfeld ahnt. Sich selber muss man das auch nicht antun.

Bleibt man bei den Zahlen, war "45" die totale Niederlage und dauert es noch ein wenig bis zum WM-Titel dauert. 3 Jahre sind herum, 7 magere Jahre kann man pessimistisch nach der Bibel erhoffen und wenn es 9 sein sollten - dann ist es eben so. Vielleicht sollte man da auch nicht so sehr an Zahlen denken. Ich bin jetzt 2,7 damit bald 3,0 deswegen muss ich aufpassen, dass ich mit 4,5 nicht kinderlos da stehe und mit 5,4 alt und einsam werde...vielleicht knabbert das unbewusst an Dir. Es mag Dich aber verschließen und schlecht sehen lassen. Der Schwimmtraum ist auch ein "dass mir das nicht noch einmal passiert" in emotionaler Hinsicht, fürchte ich.

LG,
Frank