Hallo Wassernymphe!
Wassernymphe hat geschrieben:Vllt ein Sinnbild dafür, dass sie Dinge nur so bedrohlich sind wie ich sie bewerte?
Haja, das ist sehr oft so!
In der Tat haben wir Menschen ein Angstsystem, dass vor wilden Tieren, tiefen Abgründen und Verhungern im Winter warnt. Es ging sehr oft um das blanke Überleben. Wir haben nun zur Zeit Frieden und Wohlstand und das Angstsystem hat nichts zu tun. Um sich zu beschäftigen, reicht es nicht, sich um die nächsten 24h zu sorgen oder wie man den Winter überlebt. Daher werden nach meiner Theorie die kleinen Probleme mit geringen Wahrscheinlichkeiten als größte Gefahren erfasst und bewertet. Ein Steinzeitmensch würde unsere heutigen Probleme und Ängste nicht verstehen und wenn, würde er sich schlapplachen.
So bleibt denn nur die Einsicht: "Am meisten Angst hatte ich vor den Dingen, die niemals eintrafen."
OK, das eine oder andere ist auch passiert. Aber die Masse der Sorgen und Ängste? Illusionen, wenn auch durchaus Reale und Quälende. Angstgespenster trifft es auch, den Vorwurf der Illusion mögen schwer Betroffene gar nicht.
Wassernymphe hat geschrieben:Das Grundproblem überfordert mich also mache ich mir das Leben im kleinen schön und verdränge.
Das ist eine gute Pause zur Regeneration und eine sehr gute Aufstellung für das nächste Gefecht mit dem Grundproblem. Vielleicht kannst Du es auch schrumpfen, relativieren und eines Tages ganz bequem im Handtäschen verschwinden lassen und noch ein Weilchen mit Dir rumschleppen, bis Du bereit bist, es ganz loszulassen. Natürlich denkt und fühlt man, dass ein Problem einen im Griff hat. Es ist aber umgekehrt, man hält daran fest, wie an etwas Wichtigem oder einer Sucht. Und es frisst sich über die Jahre ordentlich Masse an und wird schwerer und schwerer mitzuschleifen.
Auflösen und loslassen muss man letzlich selbst. Einige wenige Menschen können helfen. Andere füttern es lieber 1-2 Jahre gegen Entgelt...
Man kann seine Grundprobleme entweder angehen oder ruhenlassen. Ich brauchte lange, das zu verstehen.
LG,
Frank