Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

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Moderator: Mirakulix

Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon viennamike » 18.02.2015, 06:30

Hallo,

hatte heute einen Traum der mich von seiner Intensität gleich aus dem Schlaf gerissen hat.

Ich träumte, dass ich skifahren war und bei einer Wegeabfahrt hinter einer Kurve gestanden bin und anderen Skiläufern zugeschuat habe, wie sie den Weg und die Kurve herunterfuhren. In der Kurve war die Spur über den normalen Weg hinausgehend und die Skifahrer fuhren nach der Reihe herab. Bei den letzten 3 habe ich bemerkt, dass in dieser Spur, die über den Weg hinaus ging, es um eine vereiste Spur handelte die über ein Wasser führte und zusehens schlechter wurde. Der vorletzte Skifahrer fuhr schon im einbrechenden Schnee und mehr im Wasser als auf Schnee. Der letzte Skifahrer war ein junges Mädchen (ca 15 Jahre) in einem türkisblauen Skianzug. Sie war etwas stärker gebaut und keine so gute Skifahrerin. In der Kruve ist sie dann eingebrochen und kurz untergegangen. Als sie wieder auftauchte wollte ich ihr helfen und bin vorsichtig mit meinen Füßen und Skiern voran zu ihr hingekrochen und wollte ihr den Skistock reichen um sie aus dem Wasser zu ziehen. In dem Moment ist aber auch die Schneedecke unter mir eingebrochen und wir sind beide in eine tiefes Schneeloch gefallen.Ich bin dannsogar noch etwas weiter angerutscht, so dass ich bemerk habe, dass übermir noch mehr einbrechen könnte. Das Mädchen war im Loch gefühlter Weise auf der sicheren Seite.In dem Moment habe ich bemerkt, dass mein 6-jähriger Sohn an der Schneekante stand und schauen und helfen wollte. Ichh abe ihm gesagt, er soll von dort weggehen. Er ließ sich aber nur schwer überzeugen weil er natürlich total verängstigt war.Ich wußte auch nicht wie ich ihm bitten sollte Hilfe zu holen. Zu Fuss oder mit Skiern, er hat gerade erst skifahren gelernt und ich wollte ihn nicht auch noch gefährden. Dem Mädchen habe ich gesagt, sie soll ja nicht schreien, weil ich Angst hatte, dass durch den Schall noch mehr einbrechen könnteund wir bzW ich total verschüttet werden könnte.Meine letzten Gedanken waren noch, so schnell kann es gehen und du steckst voll in der Sch....! Dann bin ich aufgewacht.

Zu meiner Person: Ich bin 45 Jahre, seit 3 Jahren getrennt und habe 2 Kinder (6 und8). Seit einem halben Jahr bin ich selbstständig und habe seit ca 3 Monaten eine liebe Freundin. Der Beruf macht mir aber zur Zeit Sorgen, weil der Firmenaufbau länger dauert als erwartet, und wir noch keinen Auftrag bekommen haben. Wir arbeiten nur im Ausland und haben einiges in Aussicht, aber noch nix fixes. Dieser Druck und die intensive Zeit haben mich auch zu dem Gedanken gebracht, dass ich für einen Beziehungsaufbau eigentlich jetzt keine Zeit habe. Das habe ich gestern mit meiner Freundin besprochen.
Ich spüre, dass dieses ins Loch fallen im Traum ein berückendes belastendes Gefühl ist, aber ich kann es nicht zuordnen ob es Beruf, Privat oder beides es und was mir mein Unterbewusstsein sagen will.

Daher wende ich mich an Euch und bitte um Hilfestellung.

Danke Michi
viennamike
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Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon Joppop » 18.02.2015, 13:13

Herunter fallen in einen traum ist immer eine warnung,die falsche entscheidung zu treffen.
Schnee ist zwar schon anzusehen aber verganglich.

Also las dich nicht blenden.
Joppop
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Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon Caterina » 18.02.2015, 15:54

Hallo Michi,

hier mal meine Gedanken-Gänge zu deinem Traumbild. Sie müssen nicht zutreffend sein:

Das Grundthema in deinem Traum ist nach meinem Verständnis ich die"Angst vor Gefülen". Ich "vermute", dass du in Beziehungssachen tiefer verletzt wurdest?
Der Schnee deutet in erster Linie auf "Distanz und Gefühlskälte" hin. Gleichzeitig ist der Schnee "die Decke" im Winter, unter der die "Blumen" etc. Schutz finden. Er kann uns auch auf unsere blinden Flecken hindeuten. Welche "Gefühle" kannst oder willst du nicht zulassen, weil du Angst hast, die Situation gerät für dich ausser Kontrolle (also Kontrollverlust)?
Dies hier scheint mir dein Argument zu sein, Nähe zu vermeiden:

dass ich für einen Beziehungsaufbau eigentlich jetzt keine Zeit habe. Das habe ich gestern mit meiner Freundin besprochen.


Erlaube mir eine persönliche Anmerkung an der Stelle:

Dieses Argument von dir - an dem "Vordergründig" durchaus eine Logik ist - dient dir als Schutz. "Eigentlich" passt Nähe jetzt so garnicht in dein Konzept. Du bist viel zu beschäftigt, mit dem Aufbau deiner Firma, damit dort auch das richtige Ergebnis herauskommt. Es ist schließlich deine neue Existenz, die mit Unterhaltszahlungen verknüpft ist. Sie ist "nur eine gute Freundin", das wird sie schon verstehen, das das jetzt überhaupt nicht geht.
Ja, das trifft zu, aber "eigentlich hast du sehr große Angst" vor deinen eigenen Gefühlen. Die "eingefahrenen Wege" führen nach der Kurve (aus der das korpulente Mädchen ja herausfällt) geradeaus....aufs Glatteis?
Herbert Grönemeyer hat in einem seiner Lieder geschrieben: ...ich weiss nicht wohin das führt, vielleicht nur hinters Licht? Deine Angst ist es, wieder "einzubrechen", wenn "das Eis schmilzt" und du Gefühle wieder zulässt, die du vermutlich länger nicht so zugelassen hast. Der Schnee wird brüchig, also schmilzt bzw. du fällst in das Wasser - also der Gefühlsteil von dir (das korpulente Mädchen). Du "ringst um Rettung", weist es aber nicht so genau, wie du es anstellen sollst. Der "kleinere Wesensanteil" ist zwar da, aber hat auch noch kein Konzept, einzugreifen und du willst ihm nicht noch (mehr) zumuten, nachher passiert ihm (dir) was. Wirst du (wieder) verletzt.

Die Krux an der Liebe Michi ist, dass wir uns "nicht nur ein bisschen einlassen können", weil - ok, du bist ein Mann ;-), aber kannst als Vater trotzdem was damit anfangen, wenn ich sage - ein "bissl schwanger geht nicht". Wann immer wir Gefühle investieren, uns auf jemanden (die Frau) oder auch etwas (die Firma) einlassen, können wir natürlich verletzt werden, reinfallen, hinfallen, what ever...davor sind wir leider nicht gefeit. Aber wenn wir uns nicht drauf einlassen, erfahren wir weder uns , noch den anderen ;-). Du kannst keine Risikovermeidung machen, aber du kannst lernen, mit Risiken umzugehen und auch, mit verletzten Gefühlen ;-)

Ich denke, das ist im Augenblick auf beide Bereiche von dir anwendbar, tendiere aber zum privaten Bereich "mit der lieben Freundin".

Was könnte "unterm Schnee zugedeckt sein" - oder anders gefragt: Was möchtest du beschützen, was ist dir (derzeit noch) unbewusst?

Ich spüre, dass dieses ins Loch fallen im Traum ein berückendes belastendes Gefühl ist


Hier wird es aus meiner Sicht ganz deutlich (spürbar): was, wenn du ins "bodenlose" abstürzt, den Boden unter den Füßen verlierst? Die Angst ist belastend - keine Frage.

Soweit meine Ideen und Gefühle, die dein Traumbild für mich widerspiegeln - ich kann damit auch daneben liegen.

Ich wünsche dir den Mut zum Risiko, den beide Bereiche dir derzeit abverlangen und das Quäntchen Glück.

Liebe Grüße
Caterina
 

Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon viennamike » 18.02.2015, 17:40

@caterina,

danke für Deine ausführliche Interpretation, ich sehe mich da sehr gut darin und Du hast siche in einigen Aspekten recht. Das ich Nähe nicht zulasse oder mir dabei schwer tue weiß ich schon länger.
Kann es dann auch damit zusammenhängen, dass ich fast ausschließlich vom skifahren, schnee und skiliften träume?
Sehr oft bin ich auch in Hotels oder Jugendherbergen, meistens im Winterurlaub irgendwo.

Lg Michi
viennamike
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Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon Caterina » 18.02.2015, 22:02

Hallo Michi,

schön, dass du mit meinen Anregungen etwas anfangen konntest :-)

Ich denke wenn du häufiger von Schnee träumst ist dies schon ein Hinweis auf eine gewisse "Gefühlskälte", die ich aber so verstehen würde, dass du zu bestimmten Gefühlsbereichen Distanz hast. Die Distanz hat viele Funktionen in dem oben beschriebenen Traum verstehe ich sie als eine Form des Schutzes vor emotionaler Verletzung. In dem Traum warst du auch der Skifahrbeobachter...standest zwar auf SKirn, aber letztlich mehr die Beobachterfunktion. Skifahren an sich ist ja eine Wintersportart, die auch Freude bereitet, so dass hier eine gewisse Lustkomponente mitschwingt. Letztlich gibt dir die Distanz zu deinen Gefühlen ein "sicheres Gefühl", weil das so deine Angst vor Verletzung reduziert, du "denkst", das du "alles unter Kontrolle hast". Wenn du wiederholt auch von Skifahren träumst, wo du der Fahrer bist, kann das eine Warnung sein, weil Schnee und Eis (Glatteis) kein sicherer Untergrund bieten und die (Unfall-)Gefahr steigt. Also ein Hinweis, die Bodenhaftung nicht zu verlieren, weil du dich durch die Distanzierung zu deinen Gefühlen in manchen Bereichen scheinbar sicher fühlst.

Hotel verstehe ich dann als eine "Übergangssituation", in der du dich befindest, denn in einem Hotel sind wir immer nur temporär bzw. für "eine bestimmte" Zeit - bis wir weiterreisen oder wieder heimkehren. Aber das müsste man dann im Traumkontext sehen.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG
Caterina
 

Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon viennamike » 21.02.2015, 15:47

Hallo (gelöschter User),

danke für deine weitere interpretation, trifft es ziemlich genau. wurde schon als baby abgeschoben und konnte nie die mütterliche nähe genießen.ich habe das thema schon mehrmals aufgearbeitet, aber anscheinend noch immer nicht verarbeitet, denn sonst würde mir mein unterwebusstsein nicht diese träume schicken. ja, es ist schon fast ein mnuster, dass ich einen rückzieher machen wenn mir jemand zu nahe kommt, aus der angst verletzt zu werden wie du es richtig feststellst..

bei meinen träumen als skifahrer, bin immer ich der, der sicher die piste runter kommt und auf die anderen wartet und so...also eigentlich keine angst oder gefühl der unsicherheit..

danke für deine hilfe...wie sooft wird es an der umsetzung liegen, das mal richtig zu lösen..

lg michi
viennamike
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Re: Die Hilfe die mir zum Verhängnis wurde

Beitragvon Caterina » 21.02.2015, 20:29

Hallo Michi,

you've got Mail. :D
Caterina
 


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