Von Gandhi um den Lohn geprellt

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon wobblie » 28.01.2015, 21:56

Hallo zusammen,

ein Traum der mich beschäftigt. Ich bin unterwegs auf einer Straße und es geht darum, dass Gandhi mir meinen Lohn nicht zahlen will. Ich bin ziemlich aufgeschmissen, weil ich auf das Geld angewiesen bin. Ich will ihn zur Rede stellen und suche einen Weg nach Indien zu reisen. Ich treffe auf einen Zuhälter, wir sitzen gemeinsam in seinem Auto, als ich mich verabschiede sage ich ich hoffe wir sehen uns bald wieder, er sagt er hofft das nicht. Ich komme an eine Bushaltestelle, aber da fährt nichts nach Indien. Ich gehe auf ein Dorffest, dort treffe ich eine alte Schulfreundin der es sehr schlecht geht. Ich treffe auch meine Mutter die mich mit Lügen dazu nötigen will meine Schwester anzurufen, aber ich weiss, dass sie lügt und schaffe es ihr die Bitte abzuschlagen.

Ich habe jetzt eine Biografie von Gandhi gelesen,denn ich wusste kaum etwas über ihn.
Also so weit bin ich schon in meiner Deutung: Gandhi hatte keine Angestellten, er hatte Freunde und Mitstreiter. Er hat schon klar angesagt was getan werden muss, aber die Leute haben immer freiwillig mitgemacht, natürlich haben sie sich was davon erhofft. Was Gandhi erreichen wollte und wohl auch oft erreicht hat war es Menschen zusammen zu bringen und Probleme zu lösen. Das, sowie gegenseitiges Verständnis, Frieden, Respekt, Anerkennung von unhaltbaren Umständen in der Öffentlichkeit etc, waren sein Gewinn, bzw. Lohn.
Das sind auch ungefähr die Dinge die mir gerade sehr fehlen. Ich habe bei meiner Lektüre festgestellt, dass ich in der Vergangenheit ziemlich oft in Ghandis Sinne gehandelt habe, aber irgendwann wurde es mir zu viel und ich habe mich zurückgezogen. Mein Wunsch nach Abstand wurde aber nicht respektiert, ich wurde dafür angegriffen und man hat versucht mir so arg wie möglich zu schaden. Ich weiß, dass Gandhi auch oft missverstanden wurde und sich auch viel Spott und Mißgunst durch seine Konsequente Haltung eingehandelt hat.
Gandhis Kampf fand nie ein Ende, stetig hat er etwas neues gefunden wofür es seiner Meinung nach zu kämpfen lohnte.
Die Erfolge die Gandhi erzielte schienen ihm immer wieder wie Sand zwischen den Fingern zu zerrieseln und er musste immer wieder aufs neue Kämpfen und sich bemühen die Umstände in seinem Sinne zu beeinflussen. Will mir der Traum sagen, dass ich nicht aufgeben soll? Habe ich Gandhi mißverstanden und wie viele seiner Anhänger im Eifer des Gefechtes etwas falsches getan? Zwei Möglichkeiten die Konträrer nicht sein könnten. Weitermachen und unter Umständen noch mehr unbewusst erzeugtes Leid in kauf nehmen oder aufhören und unter Umständen kurz vor dem Ziel aufgeben?

Würde mich über Input von euch freuen, vor allem über eigene Deutungsversuche, ihr könnt aber auch gerne eure Gedanken zu meiner Deutung mitteilen. :)
wobblie
Traumolog(e/in)
 
Beiträge: 27
Registriert: 01.09.2014, 23:20

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon Kaeptn » 29.01.2015, 02:02

Nur so aus Interesse, hast du dich in letzter Zeit mit Geldfreiem Leben oder so befasst?
Der Mensch ist kein Mensch, wenn er aufgibt zu kämpfen.
Kaeptn
Träumerle
 
Beiträge: 5
Registriert: 21.01.2015, 00:58

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon Wolke7 » 29.01.2015, 12:22

Hallo

Der Traum zeigt dir deine bisherige
Lebensreise.
Du bekommst deinen Lohn nicht
den du eigentlich erwartest.
Keine Anerkennung!
Die Menschen die du im Traum triffst, sind
im Grunde "schlecht"..Lüge und Manipulation
von der Traum Mutter.
Obwohl du solche Menschen treffen willst (siehe
Zuhälter)
Aber ALLES bist du und der Teil der Leute verschachert
will dich gar nicht wieder treffen.
Fazit
Biete dich nicht zu sehr an die Menschen
danken es dir nicht so wie du es erwartest.
Was du dir selbst als "Lohn geben solltest
ist SCHUTZ..
und vielleicht mehr bei dir selbst sein. Innenschau
halten. Kein Mensch ist permanent GUT.
Jeder trägt beide Seiten in sich.
Kümmere dich um DICH sei dir selbst LEHRER
und suche nicht im Außen nach so etwas.

Ich habe nur meinen Eindruck zu deinem Traum
wieder gegeben. Muß also nicht stimmen.
Was stimmt merkst du nur alleine.

Liebe Grüße :)
Illusionen erhalten die Gemeinschaft
Wolke7
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 228
Registriert: 21.02.2014, 00:53

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon wobblie » 29.01.2015, 15:14

Hey Kaeptn,
sehr witzig. Wie kommst du darauf? In der Tat habe ich zuletzt von sehr wenig Geld, von der Hand in den Mund gelebt, weil ich den Überblick verloren habe. Also habe ich mich mit dem Thema nicht nur befasst sondern, es auch "praktiziert". :)

Hey Wolke 7,
du hast recht, ich bin so ein Mensch. Ich habe mir zuletzt besonders viel Mühe gegeben, weil ich eine Pflanzenerfahrung hatte deren Deutung mich zu dem Schluss kommen liess, dass es meine Aufgabe, Verpflichtung, was auch immer sei diesen Menschen beizustehen. Auch wenn es sehr schwer und schliesslich enttäuschend war bin ich froh, dass ich das gemacht habe. Ich habe dadurch manches gelernt. Zum Beispiel meine Wahrnehmung oder Idee von Liebe. Ich habe das Muster was ich aus meiner Familie kenne in einem anderen Menschen sehr genau wiedergefunden und war deshalb der Meinung, dass das die Große Liebe sei, in der Tat war das aber einfach nur enttäuschend und frustrierend. Ich habe mir das regelrecht schön geredet genauso wie ich mir die Verhältnisse in meiner Familie schöngeredet habe. Dabei musste ich immer auf mich verzichten, auf meine Bedürfnisse, auf meine Wünsche und gleichzeitig für alles andere Verständnis haben selbst es mich verletzt hat und unwahr war.
Das hat alles ganz schön lange gebraucht um das zu verstehen und vor allem zu akzeptieren. Die Folgen die das ganze mit sich bringt sind aber wunderbar. Ich fühle mich freier, selbstbewusster, attraktiver, bin sexuell wieder aufgeschlossen und habe vor allem Bock auf Zärtlichkeit und Liebe und Zweisamkeit und Zuneigung.
Ich freu mich schon richtig auf den Frühling. 8)
wobblie
Traumolog(e/in)
 
Beiträge: 27
Registriert: 01.09.2014, 23:20

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon kyomotion » 29.01.2015, 20:27

Dein Traum gibt gerade im Zusammenhang mit deiner eigenen... Deutung ein recht klares Bild. Ich nehme dir auch nicht ab, daß du dich zuvor noch nicht mit ihm (Ghandi), bzw einer anderen Person die sich dem Pfad der Gewaltlosigkeit/Selbstlosigkeit verschrieben hat. Deine geradezu ausufernden Schilderungen und Deutungen zu einer Vorbildperson sprechen Bände.

Zum besseren Verständnis deute ich es hier etwas aus:
ein Traum der mich beschäftigt. Ich bin unterwegs auf einer Straße und es geht darum, dass Gandhi mir meinen Lohn nicht zahlen will.


Du folgst einem Pfad/Straße der nicht der deine ist. Das Ausbleiben des "Lohns" ist die konsequente Folge daraus.

Ich bin ziemlich aufgeschmissen, weil ich auf das Geld angewiesen bin.


Ohne diesen "Lohn" bist in in deiner spirituellen Entwicklung gehemmt/blockiert. Stagnation.

Ich will ihn zur Rede stellen und suche einen Weg nach Indien zu reisen.


Du suchst die "Schuld" für dieses Dilemma zunächst bei jenen die dich Umgeben frei nach dem Motto: "Alle sind gegen mich/An meiner Situation Schuld."
Ich treffe auf einen Zuhälter, wir sitzen gemeinsam in seinem Auto,


Das ist ein sehr starkes Symbol. Der Zuhälter verkauft Sexualität/Verbundenheit/Austausch.
Das steht für deine tatsächliche Beziehung zu dem Ideal dem zu zur Zeit verbunden ist. Du folgst einen "gekauften" Ideal. Es erscheint dir sehr schön und erstrebenswert... das kann schon sein. Aber du empfindest es nicht. Es ist nicht dein Pfad.

als ich mich verabschiede sage ich ich hoffe wir sehen uns bald wieder,


Du willst dir diese Erkenntnis nicht bewusst werden lassen...

er sagt er hofft das nicht.


..aber deinem Wesensgrund ist das wohl schon eine Weile klar. Darum schickt er dir wohl auch diesen Traum.

Ich komme an eine Bushaltestelle, aber da fährt nichts nach Indien.


Liegt nicht auf deinem Weg. Warum auch? Wozu immer in die Ferne schweiffen. Das Gute liegt oft..

Ich gehe auf ein Dorffest,


..so nah.

dort treffe ich eine alte Schulfreundin der es sehr schlecht geht.


"Schule des Lebens". Die Freundin der es schlecht geht in dieser Schule... das bist du selbst.
Ich treffe auch meine Mutter


Das ist wohl deine Momentane Gesinnung/Motivation

die mich mit Lügen


aka "Lebenslüge".
dazu nötigen will meine Schwester anzurufen,


Sie ist dein geistiger/spiritueller Aspekt den du mit dieser Lebenslüge behelligen/überzeugen sollst.

aber ich weiss, dass sie lügt und schaffe es ihr die Bitte abzuschlagen.


Darum bist du hier.

Von daher ist die Botschaft des Traumes sehr klar: Du versuchst so sehr wie jemand anderes zu sein das du dabei vergisst du selbst zu sein. Was dir fehlt ist: "Selbsterkenntnis". Es wundert mich nicht das der hier scheinbar fällige "Lohn" ausbleibt.
Dies ist eine Signatur.
Benutzeravatar
kyomotion
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 839
Registriert: 25.10.2013, 11:34

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon wobblie » 30.01.2015, 15:39

hey kyomotion,
danke für deine Deutung. Das wissen um Gandhi von dem ich hier schreibe habe ich mir zuletzt erst in einem Buch angelesen.
Deine Deutung muss ich erstmal sacken lassen. Die Schuld bei anderen Suchen war auf jeden fall Thema. Hab ich das richtig verstanden, du bist der Meinung, dass ich im Begriff bin meine Lebenslüge zu demontieren indem ich meiner Mutter die Bitte abschlage?
wobblie
Traumolog(e/in)
 
Beiträge: 27
Registriert: 01.09.2014, 23:20

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon Crank » 30.01.2015, 17:53

Hallo Wobblie,

ich las gerade im Archiv, dass ich Dich bei einer Deutung eher als Frau einschätzte, in einem anderen Thread aber, dass Du männlich bist und auch als solcher wahrgenommen weden möchtest. Die Träume ermöglichen oft eine Einordnung, das ist aber kein Urteil. Weicher, emotionaler - ist von weiblicher nicht immer zu unterscheiden, wobei wir alle unser weiblichen und männlichen Anteile haben.

Zum aktuellen Traume. Witzigerweise hatte ich vor Monaten einen Traum über Marx quasi überstrapaziert. War aber wohl etwas dran, aus dem Fenster hier komme ich da grad nicht hin.

Ghandi ist auch ohne Kenntnis das Bild des waffenlosen Kämpfers für den Frieden, des normativen Gutmenschen und des Helden, der Indien in die Freiheit und Unabhängigkeit geführt hat. Ein Land voller Religionen, Glauben und Hoffnungen und viel Lebenskraft.

(Ich schaue beim Nachschlagen gerade erstaunt: Er hieß nicht wirklich Mahatma, ist Jahrgang 69 und am 30.1. ist sein Todestag.)

Im Traum wird Dir der Lohn verweigert. Hast Du doch nach gutem Glauben und guten Regeln gehandelt und nun das. Also Deine aktuelle Situation der letzten Monate oder Jahre. Worte des Dankes oder der Anerkennung sind in vielen Dingen sehr selten. Im Traume dann der Zuhälter, der an Geld und Frauen kommt. Davon willst DU Dich abgrenzen und weigerst Dich vermutlich, Methoden verwandten Geistesgutes anzuwenden oder auch nur Ideen zu übernehmen. Lebenslüge? Die Menschen sind nicht so, wie man sich das wünscht. Das gilt weder für die "Guten" noch die "Bösen" und gegenseitig. Für die Gelassenen gilt es bedingt - sie wünschen sich andere Menschen gelassener. Auch wenn sie das nie zugeben würden - sie nehmen es gelassen hin. Lebenslüge? Vielelicht, vielleicht auch nur mangelnde Selbstfindung oder Mittenfindung. Ein Bus nach Indien fährt nicht am nächsten Busbahnhof. Hinfliegen könnte man. Die Reise geht aber nach innen, und wer sich dem verweigert, wird unverändert oder gar verbitterter zurückkkehren. Im Traum schaffst Du es immerhin, Lügen zu benennen und deren Benutzer in die Schranken zu verweisen. Gut so. Es macht keinen Sinn, Dinge zu tun, die für einen falsch sind. Und einem nicht gut tun. Nicht zu Verwechseln mit der Faulheit, Dinge zu tun, die eigentlich richtig sind und einem guttun.

LG,
Frank
Benutzeravatar
Crank
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 1028
Registriert: 22.09.2013, 13:24

Re: Von Gandhi um den Lohn geprellt

Beitragvon kyomotion » 31.01.2015, 01:41

Aloha!

wobblie hat geschrieben:hey kyomotion,
danke für deine Deutung. Das wissen um Gandhi von dem ich hier schreibe habe ich mir zuletzt erst in einem Buch angelesen.
Deine Deutung muss ich erstmal sacken lassen. Die Schuld bei anderen Suchen war auf jeden fall Thema. Hab ich das richtig verstanden, du bist der Meinung, dass ich im Begriff bin meine Lebenslüge zu demontieren indem ich meiner Mutter die Bitte abschlage?


*lacht* nein eigentlich nicht... genau... so :)

Das da in deinem Traum war eine Metapher. Es geht wohl darum mit alten Angewohnheiten (dafür dürfte deine Mutter in diesem Traum stehen) zu brechen. Und diese Angewohnheit dürfte eben jener moralische Pfad sein dem du wohl aus rationalen Erwägungen folgst aber nicht mit Leben (Emotion/Lohn) erfüllen kannst. Schau halt mal wo du eigentlich wirklich hin willst wenn du mal ein bisschen zu dir selber kommst :)
Dies ist eine Signatur.
Benutzeravatar
kyomotion
Traumaturg(in)
 
Beiträge: 839
Registriert: 25.10.2013, 11:34


Zurück zu Träume und Deutungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste