Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

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Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon fluegelschlaege » 28.12.2014, 13:00

Gerade habe ich, noch morgens, geträumt, dass ich in einer großen Praxis bin / arbeite. Ich habe dort aber nicht wirklich gearbeitet. Es war, als ob ich dort verabredet gewesen wäre, zum Arbeiten, aber mit dem Arbeiten nicht anfangen konnte, weil erstmal meine Dozenten (zwei, Frauen) nicht kamen, dann mich auch sonst keiner in die Verantwortung nahm, mir heiß war und ich nicht wusste, wo anfangen. Es kam zu einem Techtelmechtel mit einem männlichen Mitarbeiter, den ich im real life kannte (hat in meinem Beruf gearbeitet). Seine Chefin, der hier auch die Praxis gehörte, die im RL jetzt im Ruhestand ist, und ein Vorbild und Mentorin für mich war, kam später auch, nahm mich garnicht wahr, war gealtert und sprach mit einer Freundin von mir, die dort arbeitete- garnicht mit Patienten, sondern mit meinem Sohn. Sie nahm mich aber auch nur oberflächlich wahr.

Der männliche Mitarbeiter hatte eine Freundin o.ä.

Es war ein Mittelding zwischen einer PRaxis, Werkstatt, Gipsherstellung, langgezogene, helle Räumlichkeiten, wie in einer ausgebauten Fabrikhalle mit Fenstern unter der Decke, wie ein Atelier mit verschiedenen Räumen. Der "Flur" war sehr geräumig und komfortabel, ohne viel EInrichtung, aber ein Kommunikationszentrum. Es staubte dort (Gipsstaub o.ä., nicht unangenehm, feiner Holzstaub..). Diese Praxis hatte eine ganz bestimmte Aufteilung, der Flur wand sich wie ein S, man konnte den Eingang nicht sehen, wenn man in der Küche (!) saß- Die Küche war sehr komfortabel und dorthin kamen auch die beiden Dozentinnen. Sie kamen dorthin, weil man ihnen das gesagt hatte, obwohl noch andere Studentinnen evtl hätten kommen können (in die Uni), wurden sie in diese Praxis geschickt, nur weil ich dort war. Sie redeten über ihr Fach und tranken Kaffee, ob ich oder jemand anders nun da war, oder nicht. Die Chefin war sehr wichtig, sie hatte eine große Aura und ich war stets bedacht, wo sie war. Und ich hatte das Gefühl, ihren Anforderungen nicht gewachsen zu sein, obwohl sich die Freundin um mein Kind kümmerte, kam ich zu nix.

Meine Gedanken dazu: Ich träume mich selten so offensichtlich "in den Mittelpunkt". Anscheinend habe ich aber den Wunsch, so im Mittelpunkt zu stehen(?) Im RL würde ich, obwohl ich studiere, auch in meinem alten Beruf "drinbleiben", beides verbinden, und fürchte, dass mir die Felle davonschwimmen. Mehr Infos gern auf "Anfrage".

Danke, fluegelschlaege
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Re: Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon fluegelschlaege » 29.12.2014, 02:34

Hallo nochmal,

ist dieser Traum sehr banal? Ich würde mich sehr freuen, wenn jemandem etwas dazu einfallen würde.

Diese Frauen einnern mich an meine Mutter, "Übermütter", die einem die Kontrolle abnehmen / vorenthalten.

Vielleicht gibt es ja noch mehr zu sehen.

Danke und schönes Jahresende.

Schönen Gruß, fluegel
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Re: Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon Crank » 29.12.2014, 10:16

fluegelschlaege hat geschrieben:ist dieser Traum sehr banal?


Nö. Da stecken Deine sexuellen Bedürfnisse, die Entwicklung Deiner Situation Studium/Beruf und die Betreuung Deines Kindes drin, wenn nicht sogar Deine emotionale Gesamsituation und/oder Lebenslage. Somit stecken dort 15-30 Minuten Arbeit drin. Geduld...
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Re: Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon Crank » 29.12.2014, 20:49

Hallo Fluegelschlaege,

mich verwirrte der Titel, kein Zugriff darauf würde auf Illusion und Hoffnungslosigkeit deuten, was ich den Leuten nur direkt sage, wenn ich mir dessen erstens sicher bin und es zweitens hoffnungsvoll relativieren kann. Traumdeutung soll ja kein Sprungbrett für Resignierte sein...

Mittelweile aber frage ich mich: Wieso kein Zugriff? Du steckst doch mitten drin im Traum(job) und im Leben! Das ist alles ein Prozess des Werdens, "kein Zugriff" ist da doch kompletter Unsinn.

Zum Traum. Du träumst vom späteren Traumjob und der ist nicht so, wie man sich das erträumt? Öh - das ist meist so auf die eine oder andere Art.

Du kommst im Traum nicht zum Arbeiten, Du studierst ja auch. Nur Studium, heißt es gern, dabei ist das ernsthaft betrieben und schon gar mit Kind eine anstrengende Tätigkeit. Wo man aber auch nicht immer so vorankommt, wie man gerne würde, sei es wegen verlegter Praktika, Vorlesungen, dauerverliehener oder vergriffener Bücher. Die Dozentinnen labern fröhlich dahin, egal ob man es versteht oder es einen interessiert. Ein Quantum Studienfrust?

Bei einem Techtelmechtel kann nun dies oder das passieren, wir wollen es auch gar nicht wissen. Es scheint ein gewisses sexuelles Bedürfnis da, Gelegenheiten sind rar oder in festen Händen und dann ist da noch das Kind und das Studium - keine Zeit dafür und auch keinen freien Kopf, außerdem findet man immer Gründe dagegen, was es auch jeweils ist. Ein Quantum sexueller Frust?

In der Küche gibt es oft Seelennahrung, wie man sich auch windet (durch den S-förmigen Flur), es gibt dort für Dich überraschenderweise eine Küche. Allerdings wird dort, wo Du Seelennahrung suchst, wieder nur schlau rumgelabert. Deine Mitmenschen? Diese Gruppe Träume zuvor? Keinen Menschen zum Austausch? Innere Einsamkeit? Ein Quantum emotionaler Frust.

Das Angestaubte ist angenehm? *ohrfeig* (Aufwachen!)

Auch wenn es an Deine alte Arbeit erinnert oder Erinnerungen weckt - das ist nicht gut. Wer will schon eine Angestaubte, hier ist Deine Vermutung auf die Verhaftung in der Vergangenheit, kontrollierenden Personen und alten Zwängen und Verhaltensweisen und Anforderungen vielleicht doch richtig. Gegen das Quantum Staub hilft nur Entstauben. Oder Feenstaub. Vorsicht mit Trollstaub, denke ich gerade wieder an z.B. die Gruppe oder andere Blender. Ups, hier habe ich mich mal wieder in der Phantasie verloren - reiche es ab "Feenstaub" zu Inspiration, Deutung ist das nicht! :wink:

Die Chefin, das scheint mir das Gegenstück zum Polizist diesmal, dieser ist oft der Traumzensor der Vernunft. Die Chefin also die Traumzensorin des Gefühles? Mag sein. Das Gefühl ist Dir sehr wichtig. Nur, kommst Du auf verschiedenen Ebenen gar nicht dazu, ist keine Zeit oder kein Zugang da, vielleicht auch weil Du in anderen Sorgen verstrickt bist, u.a. der Sorge, ob Dein Kind genug bekommt (reflektiv hier auch wieder das innere Kind) und ob das mit den Entscheidungen Studium und Beruf alles so richtig ist. Ein Quantum Zukunftsangst?

Nunja, heutzutage ist man mit dem Studium fertig und das angestrebt Berufsfeld gibt es gar nicht mehr. Die Zeit verändert sich rasend. Ich hätte fast einer Freundin den Rat gegeben, doch umzusatteln und Verlagskauffrau zu lernen. Wie gut, dass mir dei Broschüre Arbeitsamt in die Hände gespült wurde...

Du träumst Dich selten in den Mittelpunkt? Kann es sein, dass dieser Traum genau das anmahnt?

Das Quantum Trost ist: Auch dies geht vorrüber.

Das Studium ist eine Phase, Dein Sohn wird irgendwann erwachsen. Sorge um dies, Frust um das - enstaube Dich. Nimm Dir Zeit für Dich, Deine Gefühle. Irgendwer sollte sich auch um Dich kümmern. Ich vermute, Du lässt gar keinen Platz dafür. Räume muss man manchmal schaffen.

LG,
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Re: Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon fluegelschlaege » 08.01.2015, 01:27

Hallo Frank,

die Antwort kommt erst jetzt, weil ich etwas Abstand zum Traum brauchte.

Ja, das mit dem Traumjob ist in Arbeit, nur hat es lange gedauert, dahin zu kommen, das Ziel ins Auge zu fassen. Jetzt sehe ich es vor mir. Der Staub ist vielleicht auch Arbeitsstaub, wo gehobelt wird, fallen Späne. Gipsstaub hat allerdings eher etwas von Stillegung, das ist wahr, aber auch vom "Plastizieren", Formgebung (ob das in der Traumdeutung so ist, weißt Du besser). Klar, wenn Andere hobeln, gibt es auch Späne, und der Arbeitsstaub Anderer kann einen auch begraben ..

Soo viel Studiumsfrust habe ich nicht. Nur muss ich immer wieder Pausen machen, sei es die Nachmittage, damit das Kind genug bekommt und ich genug vom Kind und genau, dieses fröhliche Dahinlabern meint vielleicht auch fortgeschrittenere Kommilitoninnen, die schön, professionell reden können, aber keine Ahnung haben, wie es ist, mit Kind zu studieren oder ein Kind groß zu ziehen, vielleicht noch unbedarfter sind, oder die es nicht interessiert. Naja, die Dozentinnen reden ja wirklich fröhlich vor sich hin, sie müssen ja auch nicht in unserem Beruf arbeiten..

Das mit dem emotionalen Frust kann ich nicht so beurteilen, aber um meine Gefühle kümmern muss ich mich schon, mir diese Wohn-Küche irgendwie mehr einrichten, im übertragenen Sinne vor allem natürlich.

Kannst Du sagen, was "Wohnung" oder "Arbeitsplatz" im Traum bedeutet? Ich träume ja öfter von (großen) Behältnissen (Fähre, Flugzeug) oder einer Gruppe als "Behälter".

Meine Vergangeheit kommt mir oft angestaubt vor. Ist sie ja auch. Ich würde sie gerne mal abschütteln, fühlt sich an wie ein langes Anhängsel, wie bei einem Saurier, der viele Kilos mit sich schleppt und sich mal häuten müsste (wie ein Chamäleon).

Jetzt unterbreche ich mal, Rest-Antwort schreibe ich später.

Danke schonmal für Deine Deutung. Schön, dass Du weiterhin hier bist.

Schöne Grüße, Flügel
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Re: Tolle Arbeitsumgebung, aber ohne Zugriff darauf

Beitragvon Crank » 08.01.2015, 18:12

fluegelschlaege hat geschrieben:Kannst Du sagen, was "Wohnung" oder "Arbeitsplatz" im Traum bedeutet? Ich träume ja öfter von (großen) Behältnissen (Fähre, Flugzeug) oder einer Gruppe als "Behälter".


Hallo Fluegelschlaege,

die Wohnung stellt nach meiner Erfahrung oft das eigene Leben dar, das Innenleben, das Gefühlsleben. Der Arbeitsplatz ist oft eben dieser, auch und gerade wenn es dort Probleme gibt. Es kann aber auch ein Projekt sein oder "an sich arbeiten". Auto, Zug, Fähre oder Flugzeug sind nach meiner Erfahrung oft Mittel, sich auf den Weg zu machen und oft eine Mahnung, das auch umzusetzen. Als Behälter sehe ich sie nicht generell, wir waren nur irgendwie von der "Müllfähre" bei einer realen Gruppe von Dir gelandet. Schiffe fahren auf dem Meer der Gefühle, Flugzeuge sind oft im Bereich der Liebe oder überfliegender Wünsche und Auto und Zug haben oft einen vernunftbezogenen Hintergrund. Das ist aber nicht allgemein anwendbar und hängt vom Gesamtbild ab.

Gruppe als Behälter? Habe ich noch nicht so betrachtet. Sagt mir nichts. In Traumlexika eher noch die Herde als Behältnis für den Einzelnen.

Was Gipsstaub nun wirklich ist - keine Ahnung. Das "angestaubt" an sich gefällt mir heute noch am besten.

LG,
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