Hallo Libera,
was mag hinter dem Hund stecken und warum?
Der Hund als "bester Freund des Menschen" steht auch im Traum oft für einen oder mehrere (gute?) Freunde. Wäre das real so, so wäre es kein guter Freund, er würde Dich beißen, nicht unterstützen, vielleicht sogar aussaugen. So jemand will man eigentlich nur loswerden, was in Traum 3 auch gelungen scheint.
Ich habe nicht das Gefühl, mit diesem Ansatz des Pudels Kern auch nur im Ansatz zu treffen. Es muss also etwas anderes sein. Der Schmerz ist noch die Hauptbaustelle, wenn es andere Baustellen (Beruf, Familie, Freunde) geben sollte, kann man es darauf vielleicht zuschneiden.
Der Schmerz soll Dein Freund sein, verkörpert durch den Hund im Traum? Das hört sich überraschend an. Er lässt Dich aber nicht los, beißt Dich immer wieder, was vermutlich schon mal passt. Dein Vater maf für Deine Vernunft stehen - es hilft nicht in Traum 1. Und in Traum 2 ist die Vernunft gar nicht im Spiel. Es beißt einfach nur emotional, hindert Dich nicht am Weitergehen im Leben, aber vermutlich doch an gewissen Hand-lungen oder gar Um-Arm-ungen.
Traum 3 habe ich erst nicht recht verstanden.
Ich habe mich dann von einer Eingebung inspirieren lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=lcMvb9ljeroTraum 3: Die Wohnung ist meist die eigene Gefühlswelt. Der erste Mann wieder ein Aspekt der Vernunft. Der hat gefegt (Besenstiel) und durch den Reinigungsprozess ist der Hund (Schmerz) mal verschwunden. Du suchst ihn aber wieder. Weil Schmerz schön ist? Es gibt dieses Sucht-Muster. Wenn die Erinnerung verblasst, ist das eine Phase der Trauer. Es ist noch einmal ein Verlust. Der Geliebte verschwand und nun auch ein Teil der Erinnerungen. Diese sucht man dann und das bedeutet Schmerz. Der Hund (und Schmerz) ist und bleibt im Traum aber verschwunden, nicht vergessen. Das ist eigentlich gut. Es taucht ein anderer Aspekt Deiner Vernunft (zweiter Mann) auf. Er trägt hellgrau, ein deutlich aufgehelltes Schwarz der Trauer. Kuchen backen und tiefe Gefühle hegen tust Du aber immer noch für Deinen verstorbenen Partner. Realer könnte der Mann mit dem Besenstiel etwas von Dir wollen und den Schmerz so vertreiben. Der andere kommt ohne Besenstiel daher, real will er vielleicht nichts von Dir, nur Freundschaft erst einmal. Dafür bist Du aber auch noch nicht offen. Abstrakt symbolisch kommt der Aspekt der Vernunft ohne reinigenden Besen wieder durch und damit die Erinnerung und die Bindung an alte Gefühle.
Lexikalisch gesehen ist Kuchen backen etwas Gutes, verheißt eine gute Enwicklung - trotz der Bindung an Vergangenheit, sollte man hoffen.
Zufällig auch lexikalisch über den Keks gestolpert:
"Wenn man sich einen auf der Zunge zergehen läßt, ist eigentlich Lustbefriedigung gemeint. Wer hat mit Ihnen aus einer Dose genascht?
Hatten Sie hart daran zu kauen - oder war es ein Genuß ohne Reue?" (Aus Didi´s Lexi der Traumsymbole)
Ich mische mal frei: Vielleicht ist real ein Krümelmonster im hellgrauen Anzug (George Clooney???) in Dein Leben getreten. Mit Besenstiel zur Hand oder ohne. Das Krümelmonster will Kekse, Du bist aber noch am Kuchenbacken, wenn wir den Trauerprozess als Weg zu Neuem begreifen.
Du bekommst das schon gebacken. Trauer dauert, bis sie zuende ist. Bücher oder Menschen, die schlauer sind und Zeitrahmen setzen, kann man diebezüglich vergessen, das Buch getrost entsorgen, der Mensch kann anderen Wert haben und es nur "gut" meinen.
Und eigentlich reicht hier ein Satz statt meines langen Geschreibsels: Dein Partner hätte nicht gewollt, dass Du alleine in der Küche sitzt und ihm nachtrauerst. Die Trauer überwinden und jemand vergessen sind verschiedene Dinge. Du darfst den Schmerz loslassen.
LG,
Frank