Die Königin im Keller

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Moderator: Mirakulix

Die Königin im Keller

Beitragvon mangal » 03.06.2014, 15:46

Hallo!
Hier noch ein Traum, den ich merkwürdig finde. In letzter Zeit träume ich wieder komisch und real.

Ich bin bei der Arbeit. Zumindest im Traum ist es meine Arbeit. Ich stehe in einem Lager und sortiere Kleidung. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich los muss. An diesem Abend ist eine Feier in einem Schloss und dort möchte ich hin.
Szenenwechsel: ich stehe nun vor dem Schloss und gehe rein. Ich habe ein Abendkleid/Ballkleid in Gold an und gehe in den Saal. Die anderen Besucher tanzen doch das interessiert mich nicht. Ich möchte na oben. An allen Menschen vorbei laufe ich zur Wendeltreppe und gehe hoch. Nach einigen Treppem werde ich aufgehalten und nach unterm in den Keller geschickt. Erst, wenn ich im Keller die Königin um Erlaubnis bitte dürfte ich hoch; so war die Aussage der Männer. Ich ging die Treppen hinab und unten angekommen ist da eine Rezeption. Es ist immer noch alles schön, doch dunkler, wirrer und älter. Mein Kleid ist weg und ich bin normal gekleidet. Die Rezeptionisten beschreibt mir den Weg zur Königin. Ich bin schnell bei ihr. Auf einmal streiten wir uns. Sie sagt mir das Leben sei kein Wunschkonzert und kein Ponyhof. Daraufhin Schreie ich sie an, was ihr einfiele mir das zu sagen, als ob ich das nicht wüsste!
( Die letzen 5 Jahr in meinem Leben waren ziemlich heftig. In allen Ebenen, außer in der Liebe, lief alles schief. Letztes Jahr im Sommer war dann der Höhepunkt erreicht, der so aussah, dass meine ältere Schwester einen Monat nach der Geburt meines Kindes an Krebs verstarb. Ich knabbere immer noch daran, obwohl ich mittlerweile ein normales Leben führe, also im Sinne von arbeiten gehen, ausgehen etc.)
Ich war so wütend auf die Königin. Was fällt ihr ein mir das zu sagen? Gerade mir?! Als ob ich das nicht wissen würde! Als ob ich mir alles nicht anders gewünscht hätte!
Ich Stürme zurück. Durch dunkle Räume, durch Gärten und Wälder. Bei der Rezeption angekommen Schnauze ich noch die Rezepzionistin ein, was für eine blöde Sch... die Königin doch sei. Die Rezeptionisten sagte: Mag sein, aber so kommst du nicht hoch.
Die Königin sah mir in manchen Aspekten ähnlich, in anderen nicht.Sie war in Blau gekleidet und war älter und reifer als ich. Ich Haar war bedeckt, so dass ich ihre Haarfarbe nicht gesehen habe. Die Augen waren dunkelbraun, ernst und eindringlich. Meine Schwester konnte so schauen. Die Rezeptionisten war in rot gekleidet, meiner Lieblingsfarbe. Sie saß in einem roten Häuschen und war sehr ruhig.
Ach ja die Königin stand neben einem Baum im Gras und ich hörte das Meer.

Ich weis, dass der Keller eines Hauses das Unterbewusstsein symbolisiert. In meinem Unterbewusstsein ist es dunkel, wahrscheinlich weil ich noch traurig bin, aber die Gärten und Bäume sind noch da. Ist die Königin meine innere Regentin? Also mein Wegweiser?

Danke schon mal!
LG Mangal
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Re: Die Königin im Keller

Beitragvon Wolke7 » 03.06.2014, 21:11

Hallo


Du schreibst:

( Die letzen 5 Jahr in meinem Leben waren ziemlich heftig. In allen Ebenen, außer in der Liebe, lief alles schief. Letztes Jahr im Sommer war dann der Höhepunkt erreicht, der so aussah, dass meine ältere Schwester einen Monat nach der Geburt meines Kindes an Krebs verstarb. Ich knabbere immer noch daran, obwohl ich mittlerweile ein normales Leben führe, also im Sinne von arbeiten gehen, ausgehen etc.)


Wenn man davon ausgeht das ALLES DU bist; bekomme ich
den Eindruck das du zwar im alltäglichen Leben alles gut auf
die Reihe bekommst; aber dein Unterbewusstsein ist noch nicht soweit.
Und du hast von der Königin eigendlich deine eigenen Worte zu hören bekommen.

Du wirst zwar wütend, aber vielleicht nur weil SIE deine Worte ( Glaubenssätze )
spiegelt.
Bevor du aber eben Glaubenssätze dieser Art nicht verwandelst in
positive, kommst du nicht " hoch" ( gibt ja auch ein überbewusstsein)

Das ist mein Eindruck zu deinem Traum.
Mal schauen was noch an Deutungen kommt.

Liebe Grüße :)
Illusionen erhalten die Gemeinschaft
Wolke7
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Re: Die Königin im Keller

Beitragvon kyomotion » 04.06.2014, 13:15

Aloha!

Ich bin bei der Arbeit. Zumindest im Traum ist es meine Arbeit. Ich stehe in einem Lager und sortiere Kleidung.

Arbeit = Deine Aussenwelt: Kleider = die Masken/Rollen die du dort spielst. Du "sortierst dich neu". Schönes Traumbild.

Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich los muss. An diesem Abend ist eine Feier in einem Schloss und dort möchte ich hin.

Deiner Meinung nach ist wohl jetzt deine Zeit gekommen für deinen (gesellschaftlichen?) Aufstieg. In etwa Karriere oder auch das Ansehen im privaten Umfeld. Deine "grosse Zeit" halt.

Szenenwechsel: ich stehe nun vor dem Schloss und gehe rein. Ich habe ein Abendkleid/Ballkleid in Gold an und gehe in den Saal.

Das ist dein Selbstbild.

Die anderen Besucher tanzen doch das interessiert mich nicht.

Ein ehrliches und aussagekräftiges Bild: Du fühlst dich diesen Menschen überlegen, bzw sie sind unter deiner Würde.


Ich möchte na oben. An allen Menschen vorbei laufe ich zur Wendeltreppe und gehe hoch.

Die "goldene Frau erklimmt die Helix nach oben/Kreisen um sich selbst." Hier suchst du nach "Erhebung" oder Erleuchtung/Selbsterkenntnis. Man könnte auch sagen "Erlösung". Ein schöner klarer Archetyp.

Nach einigen Treppem werde ich aufgehalten und nach unterm in den Keller geschickt. Erst, wenn ich im Keller die Königin um Erlaubnis bitte dürfte ich hoch; so war die Aussage der Männer.

Das sind "Wächter". Die sagen dir letztendlich nicht viel mehr, als das du da "unten" noch eine unerledigte Aufgabe hast die du erst klären musst bevor du da "hoch" kannst. Es ist interessant das du ihren Anweisungen widerstandlos folgst. Möglicherweise ist das der Grund warum sie als Männer auftreten (Dein Autoritätsempfinden)

Ich ging die Treppen hinab und unten angekommen ist da eine Rezeption. Es ist immer noch alles schön, doch dunkler, wirrer und älter.

Man könnte auch etwas undiplomatischer sein und sagen: Unaufgeräumt.

Mein Kleid ist weg und ich bin normal gekleidet.

"Erdung". Das ist der Eintrittspreis für den "Keller"...

Die Rezeptionisten beschreibt mir den Weg zur Königin.

...anders gehts hier garnicht rein.

Ich bin schnell bei ihr. Auf einmal streiten wir uns. Sie sagt mir das Leben sei kein Wunschkonzert und kein Ponyhof. Daraufhin Schreie ich sie an, was ihr einfiele mir das zu sagen, als ob ich das nicht wüsste!

Scheinbar weisst du es aber wirklich nicht, sonst wärst du nicht so aufgebracht (schreien ist ein Zeichen von Hilflosigkeit) darüber das sie diesen Schatten von dir überhaupt hervorgebracht hat. Den Schatten den du im ersten Teil noch so heftig ausgelebt hast:
Schloss, goldenes Kleid, Überlegenheit, streben nach "oben".

( Die letzen 5 Jahr in meinem Leben waren ziemlich heftig. In allen Ebenen, außer in der Liebe, lief alles schief.

Hier ist wohl ein Beispiel davon, was diese Königin versucht dir mitzuteilen: Ich zweifele nicht daran das du 5 interessane Jahre hattest. Aber auf gleich auf "allen Ebenen" ausser der Liebe? Haben nun auch deine Probleme schon ein goldenes Kleid an? ;)

Letztes Jahr im Sommer war dann der Höhepunkt erreicht, der so aussah, dass meine ältere Schwester einen Monat nach der Geburt meines Kindes an Krebs verstarb. Ich knabbere immer noch daran, obwohl ich mittlerweile ein normales Leben führe, also im Sinne von arbeiten gehen, ausgehen etc.
Ich war so wütend auf die Königin. Was fällt ihr ein mir das zu sagen? Gerade mir?! Als ob ich das nicht wissen würde! Als ob ich mir alles nicht anders gewünscht hätte!


"Das Leben ist kein Ponyhof."

Ich Stürme zurück. Durch dunkle Räume, durch Gärten und Wälder. Bei der Rezeption angekommen Schnauze ich noch die Rezepzionistin ein, was für eine blöde Sch... die Königin doch sei.


Da muss ich nun an Bart Simpson denken der sich die Ohren zuhält und laut ein böses Kinderlied singt damit er nicht hört was die Leute von aussen an ihn herantragen.

Die Rezeptionisten sagte: Mag sein, aber so kommst du nicht hoch.
Soll heissen: So lange zu zickst an statt deine Hausaufgaben zu machen, wirst du weder weltlich noch "spirituell" wirklich weiterkommen. Ist so. Period.

Die Königin sah mir in manchen Aspekten ähnlich, in anderen nicht
Sie war in Blau gekleidet und war älter und reifer als ich. Ich Haar war bedeckt, so dass ich ihre Haarfarbe nicht gesehen habe. Die Augen waren dunkelbraun, ernst und eindringlich. Meine Schwester konnte so schauen.


Weil sie jetzt älter ist, weiser, und auf eine Weise "reicher" die du dir nichtmal vorstellen kannst. Und wenn sie so schaute sagte wohl so etwas wie "Das Leben ist kein Ponyhof", richtig?

Die Rezeptionisten war in rot gekleidet, meiner Lieblingsfarbe. Sie saß in einem roten Häuschen und war sehr ruhig.
Ach ja die Königin stand neben einem Baum im Gras und ich hörte das Meer.


Zu besuch bei den Lebenden.

Ich weis, dass der Keller eines Hauses das Unterbewusstsein symbolisiert. In meinem Unterbewusstsein ist es dunkel, wahrscheinlich weil ich noch traurig bin, aber die Gärten und Bäume sind noch da. Ist die Königin meine innere Regentin? Also mein Wegweiser?

Hmmh... Diesen "Männern da oben" unterwirfst du dich ohne zweite Frage. Das was man auch deine "Seele" nennen könnte (da unten) jedoch plärrst du an und nennst sie eine "Sch...".
Ich würde dir raten den Emotionen nach zugehen die dich da so ausrasten liessen. Ich bin mir ziemlich sicher das du von den Tiefschlägen der letzten Jahre sehr vieles "weggesteckt" aber im Grunde kaum etwas wirklich "verarbeitet" hast. Verarbeitet in dem Sinne, dass dir die Einsicht welche dir deine... ja sagen wir mal Regentin vermitteln wollte mehr ist als nur eine Phrase.

Scheinbar steht dieser Verarbeitung etwas im Weg das ich als eine Art von "Eitelkeit" (welcher Art auch immer) bezeichnen würde.

MfG
kyo
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Re: Die Königin im Keller

Beitragvon mangal » 05.06.2014, 21:00

Vielen lieben Dank euch beiden, Wolke 7 und Kyomotion.
Eure Deutungen gehen in ähnliche Richtungen, nur geht Kyomotion noch tiefer auf meinen Traum ein. Ich habe die letzten beiden Tage viel über eure Aussagen nachgedacht und ja ihr habt Recht: Ich Kriege mein Leben oberflächlich geregelt, aber innerlich habe ich nichts verarbeitet und bin immer noch sauer auf die letzten Jahre. Ich fühle mich Betrogen um die Ziele, die ich bislang erreicht haben wollte, aber nicht erreicht habe, weil es eben andere Dinge zu regeln gab. So viel zu meiner verletzen Eitelkeit bzw Stolz;)
Ich denke ich muss jetzt langsam meinen Keller aufräumen und meinen Ehrgeiz in anderen Dingen runterschrauben.
LG Mangal
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Re: Die Königin im Keller

Beitragvon kyomotion » 06.06.2014, 07:52

*kicher* schön dass du gerade runter-"schrauben" sagst. Eine Schraube ist auch nicht viel anders als eine... Wendeltreppe, nicht wahr? Also möchtest du nun das Ende dieser Treppe an einen Ort "hinschrauben" der auch erreichbar ist ohne dir dein Leben mit nicht erfüllbaren(?) Erwartungen an dich selbst zu vergiften.

Es sieht aber wirklich so aus (also sollten die beiden Deuter mit ihrem Herumgedeutele dir tatsächlich offenbahren konnten) du da schon auf einem prima weg bist. Tagelang zu reflektieren und dann etwas zu erkennen, das man vorher lieber weggeschrien hat ist doch schon ein toller erster Schritt auf dem Wege der Entwicklung und Verarbeitung =)

MfG
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Re: Die Königin im Keller

Beitragvon Wassernymphe » 06.06.2014, 08:39

Wow was für ein symbolträchtiger Traum!

mangal hat geschrieben:bin immer noch sauer auf die letzten Jahre. Ich fühle mich Betrogen um die Ziele, die ich bislang erreicht haben wollte


Da ist sie - die Wut auf die Königin. Die Wut auf das Leben selbst. Du hast es leidvoll erfahren müssen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. Aber sich einer Sache bewusst zu sein und eine Sache bedingungslos zu akzeptieren und wahrhaftig anzunehmen ist nicht das selbe. "Als ob ich es nicht weiß. Als ob ich es mir nicht anders gewünscht hätte." Du wünschst es dir immer noch es wäre anders...

Wirklich faszinierend diese Königin! Die hinter der rotgekleideten Wächterin an der Schwelle zwischen der physischen und spirituellen Welt.
Sie trägt ausgerechnet blau. Die Farbe die für Spiritualität, inneren Frieden, Transzendenz, Erleuchtung und Innenschau steht. Psychologisch gilt Blau im Traum als Farbe der Weite, Ferne und Unendlichkeit. Glaubst du, dass es sowas wie Unendlichkeit gibt oder ist alles endlich?

Es ist die Farbe der Wahrheit, der seelischen Gelöstheit und symbolisiert auch Ruhe. Blau wirft die Frage auf, was die Quelle deines inneren Friedens ist. Denk darüber nach, denn dieser fehlt dir anscheinend sehr und darum erschien dir die Königin :-)

Die Königin stand an einem Baum. Ist es vllt. dein Lebensbaum? Es ist ein archetypisches Symbol für Geburt und Tod. Dieser schafft eine Verbindung zwischen Erde und Himmel und verleitet den Träumer die Wurzeln deines Lebens mal zu ergründen. Wo kommst du her? Was gibt dir Halt und was ist dir wirklich wichtig im Leben? Adam und Eva lernten eine Lehre für das weitere Leben als sie vom Baum der Erkenntnis aßen. Die Wurzeln verankern einen Baum tief in der Erde und die Mythologie besagt, dass Bäume die Weisheit des Lebens bergen. Du bist bereit zu innerlich zu wachsen.

Und da bei ihr hörtest du das Meer...
es ist auch blau und steht für das Unergründliche, für den Ursprung allen Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen und ist ein Sinnbild des kollektiven Unbewußtseins und die Gesamtheit aller Gedanken und Gefühle.

Alles verbindet alles miteinander..das weite blaue Meer verbindet Kontinente und Länder, der Baum verbindet Himmel und Erde, Farbe blau erinnert dran in den Himmel zu schauen und die Flügel aufzuschlagen, der Baum wiederrum sich zu erden. Es bildet eine Einheit. Du siehst Anteile von dir selbst in der Königin. Und Anteile deiner Schwester. Da ist dieser Blick.

Vllt. will deine Regentin dir sagen...werd eins mit dem Leben, geb dich dem Fluß des Lebens wieder hin. Schließ Frieden mit den vergangenen 5 Jahren. Nim an was war, lass los was du bisher nicht loslassen konntest. Damit du wieder im hier und jetzt leben kannst.

Deine innere Regentin (meiner buddhistischen, spirituellen Auffassung nach bist das du selbst als Einheit mit aller Existenz im kollektiven Unterbewusstsein) gibt dir einen weisen Rat: Akzeptiere es wie es war. Wünsch dir nicht mehr Vergangenes wäre anders, nim es an...wir sind nicht zum Vergnügen hier ("kein Wunschkonzert") sondern um unsere Lebenslektionen zu lernen und uns durch sie weiter zu entwickeln.
Wassernymphe
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