Glashaus und Tandemsprung...?!

[Sed]

Hallo und frohe Ostern!

Mir ist der Traum von heute Morgen noch in Erinnerung geblieben, zur Abwechslung mal, weil der eine so angenehm war!
Ich würde gern wissen, was die Sequenzen zu bedeuten haben und wollte euch wieder um Rat fragen!
Das ist mein Traum:

Ich flüchte vor meiner Mom in ein Zimmer mit Verglasung und ich tue so als ob ich die Tür abschließe. Sie sieht das und droht durch das Glas, dass sie schon irgendwie reinkommen wird. (Interessanterweise erinnert mich das gerade an M.… Irgendeine Erinnerung… Ich komm grad nicht drauf) und ich weiß, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gibt und hoffe das sie sie nicht findet.

[Szenenwechsel]

Ich mache mit meinem Vater einen Tandemsprung aus einem Flugzeug. Er und sein Begleiter springen voraus und mein Vater öffnet den Schirm viel zu früh, was ihn aber nicht zu kümmern scheint – sie fallen auch trotzdem schneller als ich und mein Begleiter. Mein Begleiter löst den Schirm und zeigt mir etwas, ich bin wohl ganz fasziniert und angstfrei. Dann schnallt er mich wieder fest und wir fliegen durch die leichten Wolken und ich spüre die Kühle in meinem Gesicht. Wir landen sehr sanft auf einem grünen Platz, wo einige Autos stehen. Mein Vater steht schon bei den Autos und plaudert munter mit irgendwelchen Leuten. Ich gehe zu einem dunkelroten Kombi und öffne die Hintertür. Da sitzt ein Mädchen mit langen dunkelblonden Haaren und starrt auf ihr Handy und sagt ohne aufzusehen „Natürlich kannst du mitfahren“. Ich denke mir nur „Ups, falsches Auto!“


Der erste Teil erinnert mich an den Spruch "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", aber ich seh da keinen Zusammenhang... Könnt ihr mir da weiter helfen?

Liebe Grüße Sed

[Crank]

Hallo Sed,

mich faszinierte gestern schon der symmetrische Grundriss:

1. Tür
2. Mutter
3. Sprung
4. Vater
5. Wagen

(Etwas zugebogen, ich gebe es zu.)

Ich möchte Almuths Gedanken noch eine abstraktere Deutung beistellen, ein "richtig oder falsch" sehe ich nie bei Deutungen.

Laufen als Symbol der Fortbewegung, die Flucht sein kann, aber nicht muss. Das Zimmer ist oft Symbol der eigenen Gefühlswelt. Verschlossen, und doch, es holt Dich einerseits ein (Vergangenheit, Eltern, Kindheit, M), andererseits vielleicht auch die Gegenwart und Zukunft, Gefühle und Liebe, in Sichtweite, aber noch draussen. Sie werden irgendwann hereinkommen? Davor hast Du aber (noch) Angst, weil Dir auch nicht klar ist, was dann passiert. Andererseits weißt Du, dass die Tür im Prinzip nicht auf Dauer verschließbar ist.

Nun kommt das Flugzeug, ein (momentaner?) Höhenflug. Auch ein Symbol der Fortbewegung. Du springst ab - das ist ambivalent. Es mag die Reise unterbrechen bzw. beenden. Oder das Fallenlassen ist ein guter Wunsch. Der Vater (Vernunft) ist da voraus und fällt schneller. Du bist nicht so schnell, Dein Gefühl auch nicht, denke ich, denn schon in Teil 1 bleibt es als Mutter auf der Flucht zunächst zurück. Kühle fühlst Du - eigentlich sollte einem doch heiß werden vor Aufregung beim ersten - Tandemsprung. Aber Du landest sicher und das ist gut so, genug Autos, also Fortbewegungsmittel stehen dort auch, es geht weiter. Nur wie? Ein dunkelrotes Fahrzeug? Durch die Hintertür? Es scheint nicht der richtige Weg, das Mädchen wie so viele nur am Display Smartphone festgesaugt - das bist nicht Du und das willst Du nicht sein. Dunkelrot wie die Liebe, das Blut (Symbol des Fließens, der Lebensenergie). An sich gut, aber nicht durch die Hintertür? Beiläufig war in Sachen Liebe mal die Rede von einem Plan, Erfahrungen zu sammeln...gibt es den noch? Oder wurde der verworfen?

LG,
Frank



P.S.: Das Traumsymbol PN war aus dem Traume "Bruder geht auf mich los". Es hilft in DIESEM Zusammenhang zu keinen neuen Erkenntnissen, in jedem anderen könnte es das natürlich!

[Trigital]

Hallo Sed,

Ich finde auch, daß der Traum eine sehr positive Nachricht aus deinem Inneren ist. Deine positive Wahrnehmung spricht für dein gesundes Verständnis von deinem Inneren.

Ich finde, daß die Szene mit deiner Mutter eine sehr kluge Einstellung deinerseits zu deiner Mutter beschreibt. Das, was sie dir entgegenbringt ist sehr problematisch für dich. Du willst so nicht mit ihr kommunizieren, gehst auf Abstand, wendest dich aber nicht von dir ab. Das ist so eine Schwierigkeit mit denen die wenigsten zu Recht kommen. Eine gutgewählte Nähe und Distanz Einstellung wie ich finde.

Ich glaube auch, daß dein Vater ein guter Orientierungspunkt für dich ist. Er geht seinen Weg und schließt dich trotzdem mit ein. Läßt dich aber auch so sein, wie du bist. Sehr angenehm so etwas. Und das macht dir deinen Weg auch leichter zu gehen. Er bringt dich auf den Boden. Ganz sanft und unproblematisch.
Die Autos könnten verschiedene Lebenswege darstellen, die dir nun offen stehen. Aber mehr in der Art, was deine Motivationen sein könnten, was du zu deinem Lebensinhalt machen könntest.
Du schaust dir so eine Art und Weise zu leben an. Das Kind im Auto.
Und das ist finde ich schon etwas faszinierend und interessant. Das Kind weiss einfach ohne hinschauen zu müssen. Angstfrei und völlig unproblematisch. Sie bringt dir überhaupt nichts Negatives entgegen. Eigentlich schon begehrenswert so eine Einstellung. Einfach gut zu sein, egal wer gerade vor einem steht, ist finde ich schon eine gute Einstellung. Für ein Kind, aber auch als Erwachsener eine prinzipiell gute Einstellung wie ich finde.
Finde ich es doch, als erwachsener Mensch wichtig unterscheiden zu können, zu wem man nun gut ist und wen man besser nicht mitfahren lässt.
Vielleicht ist das der Grund weshalb dies nicht der richtige Weg für dich durchs Leben zu gehen ist.
Ich kann auch schlecht sagen, ob es bei dem Mädchen um jemand anderes geht oder ob es ein Teil deines Inneren ist?
Ich finde jedoch, daß es sich immer Lohn sich ein eigenes Bild von der Welt und den Menschen zu machen.

lg

[Sed]

Guten Morgen ihr drei!
Vielen lieben Dank für eure Deutungen, das ist für mich sehr erkenntnisreich…
Zu dem Zeitpunkt habe ich mich tatsächlich mit der Beziehung zu meiner Mutter beschäftigt. Wir haben mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis zueinander und da überhäuft sie mich oft mit Klatsch und Tratsch und jammert viel über ihren Job, über ihr Leben und das will ich nicht hören, weil sie meint, dass sie sich damit erleichtern kann und ich will nicht ihr „Seelenmülleimer“ sein. Solche Situationen erkenne ich immer besser und kann da für mich mit umgehen, deswegen ist es toll zu lesen, was du, Trigital, dazu schreibst. Das Nähe-Distanz-Verhältnis ist nämlich ein großes Thema für mich.
Angst spielt da insofern mit rein, dass jemand an meiner Gefühlswelt rütteln könnte, mich ins Wanken bringen könnte – ich bin mir sicher, dass meine Gefühle und Gedanken richtig sind, doch fühl ich mich noch nicht allzu standhaft, so dass ich es mit Souveränität vor meinem Außen behaupten könnte, obwohl ich gerade in den letzten Tagen gemerkt habe, dass ich das sehr wohl schon gut kann, bzw. immer sicherer werde! So viel zu deiner Deutung, Crank
Bei dem Sprung habe ich mich im Traum ziemlich sicher gefühlt, ich habe es einfach genossen, ich wusste einfach, dass ich vollkommen sicher bin und ich glaube, das hängt damit zusammen, dass ich mich dem Fluss des Lebens hingeben will/darf. So wie ich das aus den Deutungen lese, könnte damit meine berufliche Zukunft gemeint sein. Bald ist meine Ausbildung zu Ende und ich habe viele Ideen (die Autos??) und eine ist zwar sehr reizvoll (ich denke das rote Auto, in das ich geschaut habe), aber ich weiß, dass mich das nicht auf Dauer erfüllen wird. Ich habe da einen Traum, von dem ich noch niemandem erzählt habe, weil ich bisher gefürchtet habe, dass er mir ausgeredet und kaputt gemacht wird. Wenn ich den Traum jetzt mit euren Bedeutungen betrachte, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass die Ideen, die ich bisher hatte „vernünftig“ und „nett“ sind, aber nicht mein Herzenswunsch…

Ich danke euch, ihr habt mir wieder sehr weiter geholfen, danke!!!
Liebste Grüße, Sed