Traum in drei Sequenzen

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Traum in drei Sequenzen

Beitragvon Mariezar » 27.02.2014, 12:18

Hallo liebe Traumdeuter. Ich hatte mal wieder einen Traum den ich gut behalten habe, und den ich euch vorstellen möchte. Um Deutungen wird gebeten!

1. Sequenz
Ich bin auf einer Burg, Burgterasse und schneide ein Bärenfell in kleine Stücke an dem noch eine Fettschicht/Fleischschicht ist, um die Raben zu füttern. Die Raben kommen, nehmen die Stücke und fliegen wieder weg. Irgendwann wird mir das zu viel, ich lege den Rest des Felles weg und gehe in die Burg hinein.
Plötzlich muss ich zur Toilette; sie ist auch auf dieser Terasse. Ich schaue mich um und denke: Wie soll ich hier machen, wenn mich jeder sehen kann. Aber da ich sehr muss, setze ich mich auf die Toilette. Auf einer zweiten Terrasse gehen Menschen und sehen zu mir hinüber. Ich kann so nicht machen und gehe wieder in die Burg.

2. Sequenz
Ich bin in einer Schule und unterrichte Vekehrserziehung. Das Fach ist auch für mich neu und ich weiß noch nicht wie ich den Stoff für den Unterricht vorbereiten soll. Der Lehrer, der dieses Fach vor mir unterrichtet hat schlägt vor Fussball zu spielen. Ich selbst spiele auch mit, habe ein Trikot an. Es macht mir aber keinen Spaß Fussball zu spielen, und ich denke immer noch an die Verkehrserziehung.
Das Fussballspiel ist zu Ende und ich schlage den Schülern vor, dass wir schreien lernen. Die Schüler/innen können aber nicht schreien, sie buchstabieren stattfessen das Wort "Schrei". Ich mache einen leisen Schrei vor und helfe den Schülern, aus deren Kehlen allerdings nur leise krächzende Töne heraus kommen.
Wir gehen dann zusammen in eine Familie in der es ein Kind gibt. Ich erkläre den Schülern, dass Kinder vielleicht noch einen besseren Zugang zum Schrei haben. Das Kind der Familie kommt aus der Schule, es hat nur gute Noten, sehr ordentliche Schulhefte. Und ich sage es soll doch mal schreien. Das Kind beginnt damit immer wieder "nein" zu sagen, lauter und lauter "nein, nein, nein".

3. Sequenz
Ich bin wieder auf der Burgterrasse und sehe, dass die Raben alles weg gefuttert haben. Selbst das große Stück Bärenfell ist weg, die Terrasse aufgeräumt und sauber.

Der Wecker schellt und ich werde wach; Traum zu Ende

Es wäre schön, wenn jemand von Euch eine Deutung für mich hätte. Danke!
Mariezar
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Re: Traum in drei Sequenzen

Beitragvon Mariezar » 27.02.2014, 16:24

Ich bin echt schockiert. Das ist aber eine sehr negative Deutung meines Traumes. Gibt es keine positiven Aspekte?
Mariezar
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Re: Traum in drei Sequenzen

Beitragvon kyomotion » 27.02.2014, 18:49

*stöhn* Ja, du hast schon eine "positivere" Deutung verdient: Also los... :)

Mariezar hat geschrieben:1. Sequenz
Ich bin auf einer Burg, Burgterasse und schneide ein Bärenfell in kleine Stücke an dem noch eine Fettschicht/Fleischschicht ist, um die Raben zu füttern.


Die Burg dürfte deine Lebensituation sein. Präziser: Die Burg ist die "Traumewelt" in der du lebst. Festgemauert. Unveränderlich egal welche "Angriffe" auch von aussen kommen. Du siehst alles anders. Das Fleisch/Fett in diesem Bären-Fell dürften jene Aspekte deiner Traumwelt sein die du bereit bist zu "opfern", so das die Raben ihr Werk vollbringen können.
"Bär" weckt auch noch andere Verbindungen die ich hier nicht weiter ausführen werde.

Mariezar hat geschrieben:Die Raben kommen, nehmen die Stücke und fliegen wieder weg. Irgendwann wird mir das zu viel, ich lege den Rest des Felles weg und gehe in die Burg hinein.
Plötzlich muss ich zur Toilette; sie ist auch auf dieser Terasse. Ich schaue mich um und denke: Wie soll ich hier machen, wenn mich jeder sehen kann. Aber da ich sehr muss, setze ich mich auf die Toilette. Auf einer zweiten Terrasse gehen Menschen und sehen zu mir hinüber. Ich kann so nicht machen und gehe wieder in die Burg.


Von deim dicken Fell um dein selbst (Bärenfell) hast du dich bereits zum grossteil verabschiedet. Nun kommen die Aspekte zum vorschein die eher mit Intimität zu tun haben und die du, genauso wie das Fell, loswerden musst. Der Leidensdruck ist so gross, dass du sogar dieses "Geschäft" fast in aller Öffentlichkeit verrichtest. Dann ziehst du dich jedoch in deine "Burg" zurück. Ich denke das Geschäft das du da aufgeschoben hast verrichtest du gerade hier in diesem Forum. Öffentlich und doch noch ausreichend privat.

Mariezar hat geschrieben:2. Sequenz
Ich bin in einer Schule und unterrichte Vekehrserziehung. Das Fach ist auch für mich neu und ich weiß noch nicht wie ich den Stoff für den Unterricht vorbereiten soll.


a) Verkehrserziehung in der Schule? Das war wohl die Zeit der Grundschule. Der Ur-Grund dieses Traumes dürfte etwa in dieser Zeitspanne zu suchen sein.
b) "Verkehr" weckt hier (genauso wie "Bär) auch noch andere Verbindungen. Auch diese lasse ich hier unkommentiert.

Mariezar hat geschrieben:Der Lehrer, der dieses Fach vor mir unterrichtet hat schlägt vor Fussball zu spielen. Ich selbst spiele auch mit, habe ein Trikot an. Es macht mir aber keinen Spaß Fussball zu spielen, und ich denke immer noch an die Verkehrserziehung.


Traumatisiert.

Mariezar hat geschrieben:Das Fussballspiel ist zu Ende und ich schlage den Schülern vor, dass wir schreien lernen. Die Schüler/innen können aber nicht schreien, sie buchstabieren stattfessen das Wort "Schrei". Ich mache einen leisen Schrei vor und helfe den Schülern, aus deren Kehlen allerdings nur leise krächzende Töne heraus kommen.
Wir gehen dann zusammen in eine Familie in der es ein Kind gibt. Ich erkläre den Schülern, dass Kinder vielleicht noch einen besseren Zugang zum Schrei haben. Das Kind der Familie kommt aus der Schule, es hat nur gute Noten, sehr ordentliche Schulhefte. Und ich sage es soll doch mal schreien. Das Kind beginnt damit immer wieder "nein" zu sagen, lauter und lauter "nein, nein, nein".


Du holst hier etwas nach. Ich möchte hier in diesem Rahmen nicht genauer darauf eingehen aber ich halte das für ein Kindheitserlebnis gegen das du dich nicht wehren konntest. Damals warst nicht in der Lage "Nein, nein, nein!" zu sagen. Nun hast du das wohl (auf diese Weise) nachholen können um dieses Trauma zu lösen.

Mariezar hat geschrieben:3. Sequenz
Ich bin wieder auf der Burgterrasse und sehe, dass die Raben alles weg gefuttert haben. Selbst das große Stück Bärenfell ist weg, die Terrasse aufgeräumt und sauber.


Du hast den "Bären" also verarbeitet...
Ich halte das für einen Verarbeitungstraum. Dieser Traum zeigt dir die erfolgreiche Verarbeitung eines Traumas aus deiner Kindheit. Du hast es endlich geschafft "Nein!" zu sagen. Etwas was dir wohl bisher sehr schwer gefallen ist. Möglicherweise ist dir noch nicht wirklich klar worum es hier ging und sollte das der Fall sein würde ich es auch zunächst mal in Ruhe lassen, ich denke du hast einen Weg gefunden damit abzuschliessen und loszulassen.

MfG
kyo
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Re: Traum in drei Sequenzen

Beitragvon Mariezar » 27.02.2014, 19:11

Danke, Danke, Danke für die diese andere Deutung meines Traumes, mit der ich sehr viel anfangen kann. Ich bin sehr erleichtert, doch noch positive Aspekte erkennen zu dürfen. Das "nein" sagen fällt mir selbst inzwischen leichter; habe das Gefühl sehr genau zu wissen was ich will und was ich nicht will.

Von dem Trauma, das mir bewußt ist, habe ich letztens schon mal geträumt. Da stand alles in einem Buch, und ich konnte das Buch zuklappen.

Das Bärenfell erinnert mich an das Märchen aus meiner Kindheit: Allerleirauh. Dieses Mädchen hatte ein Fellchen übergezogen.... Ich denke, ich brauche das Fell nicht mehr!

Nochmals vielen Dank!
Mariezar
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Re: Traum in drei Sequenzen

Beitragvon Mariezar » 27.02.2014, 20:38

Hallo Vater Rose,

danke für deine weiteren Ausführungen, auch sie helfen mir weiter. Nein, ich bin nicht lehrend tätig, aber ich war es mal für eine kurze Zeit in der Erwachsenenbildung.
Der Bär als Krafttier - das sagt mir was. Im Medizinrad ist der Braunbär mein Krafttier. Und ihn bzw. sein Fell habe ich jetzt den Raben zum Fraß vorgeworfen???
Dann sehe ich mich, entgegen deiner ersten Deutung, sehr schutzlos, nackt...

Mir wird nachgesagt, ich sei eine Frau, die sehr viel weibliche Anteile hat, und nur sehr wenig männliche. Vielleicht aber habe ich mich in den letzten Jahren auch verändert, bin härter geworden... anderen und mir selbst gegenüber? Ich selbst erlebe mich aber nicht härter, sondern viel klarer!

Bewegungsfreiraum verloren... ja, das stimmt tatsächlich. Ich nehme das wahr, bin traurig darüber, sehe aber nicht die Möglichkeit es zu ändern... Es würde sooo viel Kraft kosten, und genau die meine ich nicht (mehr) zu haben....

Danke!
Mariezar
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