Vergewaltigungsfalle an der Tankstelle

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Moderator: Mirakulix

Vergewaltigungsfalle an der Tankstelle

Beitragvon dcbnewmexico » 15.01.2014, 15:16

Hallo

heut morgen hab ich was geträumt, was mich immer noch sehr beunruhigt.

Ich war nachts an einer Tankstelle, offensichtlich gerade fertig und kurz davor einzusteigen, also links von meinem Auto. Links vorne, etwa 10m entfernt macht sich plötzlich ein Mann bemerkbar, der mir sagt, er hätte mich schon heute mittag, als ich schon mal da war, beobachtet und gesehen, dass ich mich so nett unterhalte. Deshalb wird er jetzt gleich näher kommen, weil er mich was fragen möchte. Ich hab ihm so halb vertraut und etwas gewartet, war mir dann aber sicher, dass das nicht gut war und bin schnell ins Auto eingestiegen. Irgendwie hatte ich noch die Entscheidung getroffen, meine Katze jetzt zurückzulassen, damit es schneller geht. Die Katze kam aber nicht als Bild im Traum vor, sondern es war dieser Gedanke. Im Auto hab ich mich dann hintergedreht, um das Knöpfchen an der Fahrertür gleich runter zu drücken (geht bei meinem Auto wirklich alles mechanisch), aber die Beifahrertür war noch nicht verriegelt. Bevor ich dazu kam, das zu tun, saß der Mann schon auf dem Beifahrersitz und fing an sich zu mir rüberzubeugen. (Sowas hatte ich früher schon mal, als ich per Anhalter unterwegs war. Bin damals noch ausgestiegen und konnte weg laufen). Also, hab ich meine Tür wieder entriegelt, aber bis ich draußen war, war der Mann auch schon ausgestiegen. Er stand jetzt rechts neben dem Auto und es war klar für mich: sollte ich jetzt zum Tankhäuschen laufen,das rechts vom Auto war, um Hilfe zu holen, wäre er schneller da und würde mich abfangen. Außerdem war die Tanke dunkel, es war alles schon zu und keiner mehr da. Dann hab ich noch überlegt, hätte ich es andersrum gemacht, und erst die Beifahrertür verriegelt, wäre er (da er von links kam), aber schon da gewesen, und hätte die Fahrertür öffnen können und mich so gekriegt, und wäre ich gleich zum Tankhäuschen gelaufen, hätte er mich auch gekriegt, weil da ja keiner war. Es war mir klar, dass ich zu lange gezögert hatte, mich in Sicherheit zu bringen und jetzt hatte ich verloren.
Dann bin ich aufgewacht, meine Katze schnurrend im Arm, als wolle er mich vom Alptraum trösten und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn ja gerade zurückgelassen hatte. (Ich sag immer Katze, aber es ist eigentlich ein Kater...)

Realitätscheck: Bin zig mal umgezogen, hätte NIE meine Katze zurückgelassen, hab ihn auch schon im Auto dabei gehabt etc.
Bin früher viel per Anhalter. Weiß, dass das Frühwarnzeichen immer ist, dass einer anfängt, bedeutungslos anzukündigen, dass er jetzt gleich kommt. Passiert ist (Gott sei dank!) nie was, und im Traum bin ich auch vorher aufgewacht.

Jetzt bin ich sehr beunruhigt und frag mich: Verhalte ich mich im Alltag irgendwo unbedarft und jemand schaut zu und dreht mir schon den Strick draus? Beobachtet mich wer, um mich zu bedrohen? oder bin ich (hoffentlich!) auf dem Holzweg?
Vielleicht hat jemand einen Ansatz für mich...
danke,

LG, dcb
dcbnewmexico
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Re: Vergewaltigungsfalle an der Tankstelle

Beitragvon Crank » 16.01.2014, 14:27

Hallo Dani,

den Realitätscheck solltest Du Dir in dieser Form vielleicht abgewöhnen. Es sind Träume und die Handlungen müssen nicht vor dem Realitätscheck bestehen. Wenn man träumt, man könne fliegen oder führe 5x am Tag zur Tankstelle, so hilft einem der Realitätscheck nicht wirklich bei der Traumdeutung. Auch Deinem stetigen Verdacht, Du würdest nicht gut an Deine Katzen denken, möchte ich entschieden widersprechen.

Problemzone No. 1 in Deinem Leben scheint doch das Ensemble. Von aktuellen Problemen im Beruf, der Familie, mit Freunden oder in der Liebe wüsste ich nichts. Oder fehlt Letzteres und jeder Annäherungsversuch wäre ein Angriff auf Deine Unabhängigkeit?

Was ich auch aus PN weiß, klingt so, als müsstest Du Dich zum Ensemble inzwischen zwingen. Es wird professionellem Anspruch nicht gerecht, es geht zäh voran und für Dich zu langsam und der der Spaßfaktor der Leichtigkeit scheint auch zu fehlen. Du sitzt mit den beiden Leuten in einem Boot, insbesondere mit dem Sänger und er zwingt Dich, Deine Musik in einem Rahmen zu machen, den Du so nicht willst. Eine Form der Vergewaltigung? Der Prozess des Energietankens scheint mir in diesem Hobby nicht recht zu funktionieren, es scheint mehr so das Gegenteil des Gärtnerns und der Tierliebe, aus diesen Bereichen schöpfst Du Kraft.

Der Wagen ist immer auch ein Symbol, sich auf den Weg zu machen. Um das Ensemble nicht voreilig zu zerstören, könntest Du Dich zunächst gedanklich auf die Reise machen. Wo wärest Du musikalisch lieber? Eine Hobbysolistin vor großem Sinfonieorchester wird es nicht geben. Als Solistin in einer Bar, einem Club, einem vornehmen Hotelrestaurant? Auf Beerdigungen das hat Dir doch gefallen. Das vielleicht mehr machen? Oder soll es ein anderes Ensemble sein? Vielleicht mit Streichinstrumenten oder auch Blasinstrumenten? Mehr instrumental oder rein instrumental? Dein Wunsch ist vermutlich, dass das bestende Ensemble mindestens auf Deinem Niveau singen könnte und in Deinem Tempo neue Stücke vorantreiben würde. Dieser Traum besteht den Realitätscheck aber nicht! :mrgreen:

Ich weiß nicht, wo Dein wirkliches, tiefsitzendes Problem sitzt. Irgendetwas scheint Dich unter Druck zu setzen, unter Zwang und Dich am Glücklichsein zu hindern. Das Ensemble? Deine Wohnumgebung? Dinge aus der Vergangenheit? Ich befürchte, es ist nicht (nur) das Ensemble. Eine Aufgabe oder Änderung dessen würde womöglich nichts nützen. Wir schleppen alle unsere Probleme mit, die wir mitbringen, wo immer wir hingehen.

LG,
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Re: Vergewaltigungsfalle an der Tankstelle

Beitragvon dcbnewmexico » 16.01.2014, 15:48

Hallo Almuth, Hallo crank,

danke für die Antworten.

Also, versuche mal, das zu entheddern:
diese Situation im Auto, wo ich dann weggelaufen bin, das liegt schon wirklich lange zurück, über 20Jahre. Ich glaube nicht wirklich, dass ich deshalb noch Angst hab, denn ich hab diese per-Anhalter Phase ja auch lang hinter mir. Habs nur erwähnt, weil ich diese Zeichen und Gesten aus dem Traum gut kenne, deshalb mir sicher war, der wollte zudringlich werden.

Das Ensemble, crank: da hatte ich gerade einen anderen Traum, den du mit einer Deutung bei wem anders beantwortet hast. Da schreibts du: Geld steht immer für Energie. Und in diesem anderen Traum ging es darum, dass der Sänger mir sagte, ich müsse von nun an die "Gebühr" übernehmen, das waren über 2ooEuro pro Monat, die ich im Traum zahlen sollte, und dann hab ich gefragt, ob das wirklich rechtlich so ist, zumal wir dann wieder nur 1 Konzert geben im Herbst, und das noch ein Benefiz, so dass ich dann nur draufzahle und nix rauskommt. Denke, das klärt die Frage ziemlich klar. Auf der guten Seite: hab heute in der Wirklichkeit einen Termin fürs nächste Konzert gesetzt und freu mich auch drauf. Denke, es war gut, dass ich im Ensemble Rabatz gemacht hab und mich gewehrt hab. Das was wir machen ist schon das, was ich will. Eigentlich ist's perfekt, nur liegt der Segen nicht in jeder Minute immer auf allem... manchmal glaub ich auch, ich will zu viel.... dass Tiere und Garten mehr Ausgleich sind als Musik ist ja klar. Musik ist mein Beruf und sich als Ensemble einen Ruf zu erarbeiten ist brutal anstrengend... im Grunde geht's vorwärts, aber man braucht schon echt Geduld...

Bleibt dieser Traum an der Tanke:
Also, was ich rauskriege ist: ich fühl mich bedroht, ich seh mich als Opfer statt mich aktiv zu wehren, ich schmeiss meine Weiblichkeit weg (vernachlässige sie??)

In der gleichen Nacht war noch ein Traum, da bin ich recht umständlich an einer Holztreppe hochgeklettert, die hat so einen Bogen gemacht, und irgendwie bin ich dann über das Geländer geklettert, bzw das ging nicht, dann bin ich unten und innen drin durchgeschlupft oder so, jedenfalls oben angekommen in einem Speicher. Das war bei meiner Oma/Tante im Haus (meine Tante wohnt in Omas Haus, aber da gibt es nicht so einen Speicher), jedenfalls hab ich dann da oben überraschenderweise alte Kleidung von mir gefunden. Sah so 70er mäßig aus, bunt, künstlerisch-bohemisch im Stil. Die Sachen hatte ich vergessen und hab mich gefreut sie zu finden. Dann waren da noch diese Kinderhandschuhe (Fäustlinge), die ich mal angefangen hab zu stricken oder so. Jedenfalls hingen überall unvernäht die Fäden raus und ich fands nett, wie klein die waren. Und auch so typisch für mich, dass ich's mal wieder nie ganz fertig gemacht hab.
Also, das hatte ich eigentlich nicht geposted, weil ich das selber mit der Kunst/Ensemble Geschichte und so in Verbindung bringen kann. Der Weg in das eigene Bewußtsein, der mich dann zu mir und in die Vergangenheit führt, so hab ich das verstanden. Auch zu Talenten, die zum Teil nie ganz gefördert oder genutzt wurden.

Jetzt aber meine Frage:
Dieser Traum an der Tanke, der war am gleichen Früh-morgen (also kurz vorm Aufwachen), aber muß der mit dem gleichen Thema zusammenhängen?? Hatte eher das Gefühl das war was ganz anderes. Weiß aber nicht was.

such ich unbewußt nach nem Mann und fühl mich bedroht, wenn einer kommt und schmeiß gleich meine Weiblichkeit weg??? Also, beziehungsmäßig ist grad gar kein Kontakt oder so, da plätscher ich grad ruhig vor mich hin.... Wofür steht denn der Mann?? Was für eine Bedrohung ist das??

LG, dcb
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Re: Vergewaltigungsfalle an der Tankstelle

Beitragvon Crank » 17.01.2014, 21:21

dcbnewmexico hat geschrieben: Eigentlich ist's perfekt, nur liegt der Segen nicht in jeder Minute immer auf allem...


Hi Dani,
wäre diese Erkenntnis nur allgegenwärtig und von Gelassenheit erfüllt! :wink:

Vielleicht hindert es Dich am Genießen dessen, was Du tust. Ein Hobby darfe eine Herausforderung sein, sollte aber auf Dauer Spaß machen.

dcbnewmexico hat geschrieben:Dann waren da noch diese Kinderhandschuhe (Fäustlinge), die ich mal angefangen hab zu stricken oder so. Jedenfalls hingen überall unvernäht die Fäden raus und ich fands nett, wie klein die waren. Und auch so typisch für mich, dass ich's mal wieder nie ganz fertig gemacht hab.


Ist das so? In welchen Situationen? Und was aus Deiner Kindheit mag Dich geleitet oder verbogen haben, immer so zu verfahren?

Der Traum in Omas Haus ist eine Reise ins emotionale Oberstübchen, ist klar. Und den direkten, einfachen Weg scheust Du - warum auch immer das oft so ist. Du hoffst Sachen aus Deiner Kindheit zu finden, die erklären, warum Du heute das eine andere Problem hast. Nur, Du musst auch nach Menschen suchen, was die mit Dir gemacht haben. Auch zuviel Fürsorge und vor allem Ordnung, Perfektionismus können letzlich eine "schadhafte" Erziehung bewirken. Willst Du vielleicht deshalb "immer" zuviel? Letzlich muss man aber nicht die anderen Menschen suchen, nicht deren Schuld, sondern man muss in sich sehen, eine innere Inventur machen. Was stört einen an sich selbst? Kann man die Weisen, zu handeln, zu denken und zu fühlen verbessern? Sucht man die Schuld nur in der Vergangenheit, weist man die Verantwortung von sich und die Möglichkeit der Besserung. Auch der Wunsch nach der pefekten nahen und mittleren Zukunft (Dem "morgen"), kann vieles blockieren, er mag Ängsten und Sorgen ein guter Dünger sein.

Eine perfekte Vergangenheit wird uns niemand liefern können. Die Angst, dass das Morgen nicht perfekt ist, ist berechtigt. Und zwischen diesen beiden Tagen liegt das Heute. Das - oh Wunder - auch nicht perfekt ist. Du hast im Traum nicht an alle (Katzen) gedacht, der Sänger ist nicht perfekt, der Zeitplan nicht - aber Du lernst ja dazu und es zu aktzeptieren. Nur dann kann man zufrieden sein. Überhöhte Erwartungen sind der Grund für viele Enttäuschungen.

Vielleicht stelle ich zuviel (da war das Wort wieder) auf Perfektionismus ab. Du wünscht aber eine Reise zu den Wurzeln des Übels und da muss man Hypothesen aufstellen und prüfen. In Träumen lässt sich Perfektionismus oft nicht fassen, weil ihre Natur doch chaotisch sein kann und Traumbilder fast immer verwirrende und ungeradlinige Aspekte haben.

LG,
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