wackelige Zufahrt

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Moderator: Mirakulix

wackelige Zufahrt

Beitragvon hilfehilfe » 27.11.2013, 11:54

Hallo, kann mir bitte jemand meinen Traum deuten?
Ich war mit ehemaligen Klassenkameraden an einem einsamen Bahnhof. Sah eher aus wie eine Bushaltestelle. Ich war mir unsicher, ob es der richtige Zug sei, mit dem wir fahren wollten, aber meine Kameraden versicherten mir, dass es der richtige Zug sei. Ich wollte nach hause fahren. Dann überkam mich ein Gefühl, dass ich irgendwas wichtiges vergessen habe mitzunehmen. Aber ich hatte keine zeit mehr es zu holen, weil der Zug schon kam und es war der letzte Zug nach hause. Ich hatte Angst allein zurück zu bleiben und stieg ein, ohne das wichtige, was ich holen wollte (ich weiß nicht, was es war). Meine Kameraden waren durchweg fröhlich gestimmt und so sicher. Ich aber hatte ein ungutes Gefühl, da ich auf deren Aussage, dass es der richtige Zug sei, vertrauen musste. Andernfalls wäre ich allein geblieben.
Ich stieg ein. Der Zug war leer. Nur meine ehemaligen Klassenkameraden und ich stiegen ein. Ich konnte mir nicht so recht einen Sitzplatz aussuchen. Die anderen saßen schon. Außer meine damals beste Schulfreundin und ich. Sie ging mit mir durch die Wagons und schlug immer wieder gute Sitzplätze vor, aber ich war sehr unsicher. Der Zug fuhr los und wackelte recht doll. Den anderen schien es nichts auszumachen. Ich aber legte mich auf den Boden, auf den Bauch, klammerte mich ganz fest an den Teppich, der im Zug verlegt war und hielt mich ganz fest. Der Zug wackelte die ganze Fahrt. Der Zug war alt. Die sitzmöbel waren aus Holz, alt, und mit allerlei alten Kissen und decken gepolstert. Auch der Teppich auf dem Boden, an den ich mich klammerte, war alt. Es hat so doll geschaukelt, ich konnte mich kaum halten. Aber ich wusste, dass mich meine Kameraden nicht im Stich lassen würden. Sie blieben sehr ruhig und stark, beachteten mich aber nicht besonders.

Dann klingelte mein Wecker und ich wurde wach.
Was kann das bedeuten? Ich danke euch vielmals. Kurz zu meiner Person: weiblich, 28 Jahre
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon Finja ohne N » 28.11.2013, 17:26

Bist du vlt ne misstrauische/unsichere Person die gern mal das Gefühl hat, Dinge selbst unter Kontrolle haben zu müssen, und es gab irgendwelche unschönen/unschön erlebten Situationen deswegen bevor du das geträumt hast...? Mir fällt bloß auf dass mehrmals vorkommt, dass du unsicher bist und dich auf andere verlassen musst. Bist aber auch die einzige im Zug die das Ganze so wahrnimmt. Was sich durch dne Traum zu ziehen scheint ist meiner Meinung nach ein Gefühl der Unsicherheit weil du irgendwas nicht im Griff hast... an Dinge nicht gedacht, der Zug wackelt und du kannst dich nicht gut festhalten, die Freundin schlägt dir gute Sitzplätze vor/die Kameraden sagen es ist der richtige Zug aber du kannst auf beides nicht vertrauen

hab nicht wirklich viel ahnung was sachen in träumen normalerweise bedeuten, deshalb mal meine erfahrungen, weil ich ähnliche sachen ne zeit lang auch oft geträumt hab: ich hatte das problem, dass ich alles in meinem leben immer allein geschultert hab. es wären menschen da gewesen, die mir geholfen hätten, aber ich hab sie nicht gesehen und mich alleingelassen gefühlt, weil ich mich aus zu viel misstrauen und enttäuschungen vorher dagegen gestellt hab. das führt dann dazu dass man alles selbst im griff haben will wohl... sowas wie, jemand sagt dir es ist der richtige zug, und du musst selbst nachsehen - andere leute sehen das dann vlt als kontrollsüchtig an, man selber fühlt sich nur unsicher. als ich irgendwann mal damit klargekommen bin, mich mal fallenzulassen, ein paar wichtige probleme in meinem leben beseitigt hatte sodass ich wieder mehr das gefühl hatte, herr der lage zu sein und nicht alles auf mich einstürzt, haben diese träume komplett aufgehört.
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon Liebenswert » 29.11.2013, 16:35

Hi,

die ersten Worte, die mir in den Kopf kamen, waren Verlustangst, Unsicherheit und Ungewissheit. Die Verlustangst kann sich auf mehere Dinge beziehen. Zum einen kann es auf den Verlust von Freunden hindeuten, denn die Freunde waren alle zusammen und gut gelaunt, du warst als Einzige wackelig auf den Beinen. Da kommt mir direkt das Wort Wackelkandidat in den Sinn. Der potentielle Verlust von Freunden korrelliert schließlich auch mit den Gefühlen der Unsicherheit und Ungewissheit. Reisen stehen meist für Veränderungen. Verlaufen diese Reisen unruhig, passt das auch sehr gut zu der Ungewissheit, denn man weiß nie so genau, wohin die Reise geht. Steht eventuell eine Veränderung an? Beruflicher oder privater Natur?

Es kann auch sein, dass sich etwas Eifersucht oder Neid darin wiederspiegelt. Deine Freunde sind selbstsicher und fröhlich, du nicht. Sie spüren dieses Wackeln nicht. Eventuell sind sie in ihrem Leben "in sicheren Häfen", stehen in Beziehung und Beruf mit beiden Beinen sicher im Leben. Wenn das bei dir nicht der Fall sein sollte, hast du eventuell das Gefühl, nicht gut genug für die Leute zu sein? Du weißt, dass sie dich nicht fallen lassen. Du erfährst in dem Traum keine besondere Beachtung, weißt jedoch innerlich, dass du dich in Notsituationen auf sie verlassen kannst. Eventuell manifestiert sich in dem Traum die Angst, dass dies in der Zukunft nicht mehr der Fall sein könnte.
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon hilfehilfe » 29.11.2013, 17:37

Erst mal vielen Dank für eure antworten.
Ja, das stimmt. Ich bin eine misstrauische und unsichere Persönlichkeit. Ich muss alles (oder glaube es zu müssen...) alleine bewältigen. Ich habe aber auch tatsächlich liebe Menschen um mich herum, bei denen ich sicher sein kann, dass sie mich auffangen würden. Nur will ich mich nicht fallen lassen, solange ich noch aus eigener Kraft funktioniere.
Allerdings ist es tatsächlich so, dass ich wenige Tage zuvor erfahren habe, dass eine der mich auffangenden Personen, selbst in große Not geraten ist. Ich kann aber beim besten Willen diese Person dabei nicht auffangen, so sehr ich es auch wollte. Das macht mich tatsächlich unsicher. Unsicher, weil ich plötzlich eine Schwäche an mir erkennen muss? Weil ich merke, dass ich diese Sache nicht unter Kontrolle habe? Dabei ist es gar nicht mal meine "schuld" - ich habe nicht mal direkt etwas damit zu tun - mit der not meines nächsten...vielleicht nehme nur ich es wieder so wahr, dass ICH diese Sache tragen müsste? Vielleicht ist es wirklich die Unsicherheit, weil mir plötzlich klar wurde, dass mich diese Person nun nicht mehr auffangen kann?

Und ja, es stehen auch Veränderungen in meinem Leben an. Veränderungen, die mehr oder weniger sein müssen. Vielleicht auch daher meine Unsicherheit, weil ich im Kopf weiß, dass ich vorwärts MUSS, jedoch im Herzen noch nicht bereit dazu bin, oder unsicher bin, wie es wird, was auf mich zukommt und ob ich es überhaupt (alleine) packe...richtig, ich glaube das Puzzle fügt sich hier zusammen.
Und ich habe tatsächlich oft das Gefühl, nicht gut genug zu sein. In jeder Hinsicht.

Danke euch, manchmal muss einfach mal ein außenstehender die Gedanken und Gefühle in Worte fassen, bis dass man es selbst begreift :)
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon Finja ohne N » 29.11.2013, 20:35

Du musst doch gar nicht aus eigener Kraft funktionieren... das geht jahrelang gut und irgendwann gehts einem voll dreckig. Gesteh dirn Recht auf Hilfe zu, man muss ja die andern Leute auch irgendwie beschäftigen! ^^

Bei den meisten Leuten die ich kenn, die immer alleine alles tragen, ists so dass die sich eigtl mehr um andere kümmern als um sich selber... ich weiß nicht, man kann sich ja auch für Leute verantwortlich fühlen, ohne an irgendwas Schuld zu sein. Ein bisschen so wie Mütter bei ihren Kindern ;) Vlt hast du Angst, von diesem Freund/dieser Freundin nicht mehr gebraucht zu werden, wenn du ihm/ihr nicht helfen kannst, und das löst Verlassensängste aus? Du sagst, du hast oft das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Auch nicht gut genug für andere Leute? Nur mal so wild spekuliert, könnte es sein, dass du dich selbst nicht wichtig machst (also deine Probleme für dich behältst, es alleine schulterst) sondern dich lieber um andere kümmerst, um einen größeren "Wert" für sie zu haben oder so?
Das klingt jetzt vlt blöd, aber ist nicht so böse wie es klingt, also lies das mal mit dem Gedanken im Hinterkopf dass ich einfach kein harmloseres Wort gefunden hab - wenn du aus Unsicherheit das Gefühl hast, eine Situation im Griff haben zu müssen, vlt willst du auch Leute die du nicht verlieren willst "im Griff haben" indem sie dich brauchen, weil du für sie da bist?

Das ist nur so mein Gedanke dazu, dass du schreibst "Vielleicht ist es wirklich die Unsicherheit, weil mir plötzlich klar wurde, dass mich diese Person nun nicht mehr auffangen kann?"
Kann vollkommen falsch sein und auf dich gar nicht zutreffen, weil ich das eher wegen Erfahrungen mit andern Menschen denke als wegen deinem Traum oder so (und mehr kenn ich von dir ja nicht groß), aber oft ist es so dass wenn Menschen sagen und auch denken "Ich habe Angst, dass diese Person mich nicht mehr auffangen kann" es eigentlich darum geht dass sie diese Person vlt nicht mehr auffangen können und sich dann irgendwie nicht mehr wichtig oder gebraucht fühlen und Angst haben, verlassen zu werden.

Was die Veränderung angeht: Ein Sprung ins kalte Wasser macht erst mal Angst, aber auch wenn es schrecklich wird und selbst wenn es vollkommen schief geht, hat man meistens hinterher mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten glaub ich. Allein mal zu erleben "Ich musste das allein machen und es war scheiße, aber hey, ich habs überstanden und im Nachhinein betrachtet wars weniger schlimm als ich dachte also kann ich beim nächsten mal wenn was auf mich zukommt davon ausgehen, dass auch das weniger schlimm ist als es aussieht".
Ich mein, man muss nicht alles packen... denkt man immer so, aber irgendwie... ich mein, wasn worst case szenario? Sterben wird man wohl nicht grad und alles andere lässt sich hinkriegen.

So. Roman fertig xD
Also was immer auch für ne Veränderung ansteht, Hals und Beinbruch^^ Viel Glück dabei
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon cmlinni » 30.11.2013, 02:04

Meine idee dazu: Mit dem Zug bewegst Du Dich durch Dein Leben, und Du siehst Leute, die Dir in Deinem Leben begegnet sind. Sie alle haben schon einen Sitzplatz, IHREN Platz im Leben gefunden und strahlen eine innere Ruhe aus. Du siehst Dir verschiedene Sitzplätze an, Orte, an denen Du Dich niederlassen könntest, aber keiner scheint Dir zu gefallen. Deine Unentschlossenheit verunsichert Dich, auch weil Du siehst, dass alle anderen ihren Platz schon gefunden haben, nur Du nicht. Nur für Dich fühlt sich der Boden wackelig an. Du glaubst nie DEN Platz zu finden, je länger Du wartest und gerätst so langsam in Panik.
..... Könnte passen?
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Re: wackelige Zufahrt

Beitragvon hilfehilfe » 14.12.2013, 20:08

Das könnte sogar zu meiner beruflichen Situation passen...
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