drei Träume mit drei Verstorbenen

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Moderator: Mirakulix

drei Träume mit drei Verstorbenen

Beitragvon libera » 17.11.2013, 12:40

Hallo liebe Forenmitglieder,

in dieser vergangenen Woche habe ich in drei verschiedenen Nächten Traum mit mir bekannten verstorbenen Menschen gehabt.
Vielleicht könnt ihr mir bei der Deutung helfen.

1. Nacht

Ich fahre zu meiner Freundin und treffe im Nebenhaus (was im Moment leer steht) auf meinen vor einem Jahr verstorbenen Partner.
Er macht die Türe auf als ich angefahren kommen. Begrüßt mich als wäre niemals gestorben. Macht mir einen Kaffee und weil ich aus dem Büro kam auch etwas zu essen.
Ich war sehr verdutzt und wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.
In meinem Kopf schwirrte immer der Gedanke:" Du kannst doch nicht einfach so wieder auftauchen! Ich habe mein Leben jetzt ohne dich weiter im Kopf."
Er nahm mich dann in den Arm und sagte zu mir:" Komm Schatz, lass uns schlafen." Wir lagen im Bett, er legte sein Arm um mich und schlief ein.
Ich hatte immer noch den Gedanken im Kopf...er kann doch nicht einfach so wieder auftauchen und wachte total verstört auf.

2. Nacht

Ich war vor dem Haus einer (noch lebenden) Tante von mir. Hatte meinen Neffen (aus der Familie meines Ex.Ehemannes) auf den Arm. Das Kind hatte einen Vollbart!
Ich ging in das Haus und traf dort auf eine große Tafelrunde. Dort saß die komplette Familie meines Ex-Ehemannes inclusive verstorbenen Ex-Schwiegervater.
Sie waren alle sehr nett zu mir und baten mich hinzuzusetzen. Ich wollte aber nur etwas aus dem Kühlschrank nehmen und wieder gehen.
Mein verstorbener Ex-Schwiegervater sprach mich an...fragte wie es mir ginge.
Ich sagte ihm, es geht mir gut und fragte nach seinem Zustand.
Er meckerte über meine Ex-Schwiegermutter, die ihm Öl in seine Weinflasche gekippt hatte.
Als ich ihm dam sagte, dass ich gehen müsse und ihm alles Gute wünsche, stand er auf, nahm mich in den Arm und sagte:"Wir sehen uns bald".

Als Anmerkung: Mein Schwiegervater ist vor 7 Jahren gestorben und ich habe sonst keinen großen Kontakt zur Ex-Familie.

3. Nacht

Ich bin in einem Wäschekeller und hänge Wäsche auf. Meine Waschmaschine läuft aus und ich fange an das Wasser vom Boden zu wischen.
Es kommen zwei Frauen in den Keller. Eine frühere Nachbarin von mir, die vor 4 Jahren an Krebs verstorben ist mit ihrer Schwiegertochter.
Die Nachbarin meckert rum, weil es so nass auf dem Boden ist. Ich beachte das Ganze jedoch nicht.
Kurz vor dem Keller war ich in einem Hotel. Dort ich an einem Samstag den Flieger nach Hause nehmen sollen...ich war irgendwo am Meer...und der Mann (dieser verstorbenen Nachbarin) sagte mir der Flug ist auf Sonntag verlegt worden.
Das hat dann dazu geführt, dass ich überhaupt in den Wäschekeller gegangen bin.

Als Anmerkung: Ich treffe all diese Menschen nie, auch nicht zufällig.

Ich bin etwas durcheinander und durchgewühlt von diesen Träumen. Weiß auch nicht was ich damit anfangen soll.
Hat von Euch jemand die eine oder andere Deutung dazu?

Lieben Dank im Voraus
Liebera
libera
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Re: drei Träume mit drei Verstorbenen

Beitragvon kyomotion » 17.11.2013, 13:43

Hallo Liberia.

Ein schönes Traumbild hast du da mitgebracht.

1. Nacht

Ich fahre zu meiner Freundin und treffe im Nebenhaus (was im Moment leer steht) auf meinen vor einem Jahr verstorbenen Partner.
Er macht die Türe auf als ich angefahren kommen. Begrüßt mich als wäre niemals gestorben. Macht mir einen Kaffee und weil ich aus dem Büro kam auch etwas zu essen.
Ich war sehr verdutzt und wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.
In meinem Kopf schwirrte immer der Gedanke:" Du kannst doch nicht einfach so wieder auftauchen! Ich habe mein Leben jetzt ohne dich weiter im Kopf."
Er nahm mich dann in den Arm und sagte zu mir:" Komm Schatz, lass uns schlafen." Wir lagen im Bett, er legte sein Arm um mich und schlief ein.
Ich hatte immer noch den Gedanken im Kopf...er kann doch nicht einfach so wieder auftauchen und wachte total verstört auf.


Etwas hat dich wohl darüber gebracht über dein Leben Rückschau zu halten (du wechselst die Perspektive <> "Freundin"). Von dort fällt dir auf, dass es einen Ort in deinem Leben gibt,der noch immer unbesetzt ist, der des Partners. Du hast ihn wohl nicht mehr im "Kopf" wohl aber noch im Herzen.
Er ist der gleiche der er schon immer war. Obwohl er ja Tod ist. Und es scheint ihn nichtmal sonderlich zu stören. Im Gegenteil, er nimmt dich in den Arm und kehrt zurück in den "Schlaf".
"Er kann doch nicht...!" Das ist ein typisches Kopf-Argument. "Das darf doch nicht wahr sein!" eine Weigerung des Verstandes die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit anzunehmen.

2. Nacht

Ich war vor dem Haus einer (noch lebenden) Tante von mir. Hatte meinen Neffen (aus der Familie meines Ex.Ehemannes) auf den Arm. Das Kind hatte einen Vollbart!
Ich ging in das Haus und traf dort auf eine große Tafelrunde. Dort saß die komplette Familie meines Ex-Ehemannes inclusive verstorbenen Ex-Schwiegervater.
Sie waren alle sehr nett zu mir und baten mich hinzuzusetzen. Ich wollte aber nur etwas aus dem Kühlschrank nehmen und wieder gehen.
Mein verstorbener Ex-Schwiegervater sprach mich an...fragte wie es mir ginge.
Ich sagte ihm, es geht mir gut und fragte nach seinem Zustand.
Er meckerte über meine Ex-Schwiegermutter, die ihm Öl in seine Weinflasche gekippt hatte.
Als ich ihm dam sagte, dass ich gehen müsse und ihm alles Gute wünsche, stand er auf, nahm mich in den Arm und sagte:"Wir sehen uns bald".


Das ist eine Rückschau auf eine andere Beziehungsepisode. Kind mit Bart (Kinderwunsch der schon einen "Bart" hat?). Die Tafelrunde, ein Ort der Gemeinschaft aber auch des Schwurs, der Verschworenheit. Da herrschte wohl eine ziemliche Hierarchie in dieser Familie von der du dich stets distanziert gehalten hast (Kühlschrank). Öl im Wein. Die letzte Ölung?
Und da ist dann auch schon wieder diese "Drohung" nur diesmal ist sie direkter. Es ist nicht nur ein "Ich lebe meinen Arm um dich" sondern ganz klar "Wir sehen uns bald."

3. Nacht

Ich bin in einem Wäschekeller und hänge Wäsche auf. Meine Waschmaschine läuft aus und ich fange an das Wasser vom Boden zu wischen.
Es kommen zwei Frauen in den Keller. Eine frühere Nachbarin von mir, die vor 4 Jahren an Krebs verstorben ist mit ihrer Schwiegertochter.
Die Nachbarin meckert rum, weil es so nass auf dem Boden ist. Ich beachte das Ganze jedoch nicht.
Kurz vor dem Keller war ich in einem Hotel. Dort ich an einem Samstag den Flieger nach Hause nehmen sollen...ich war irgendwo am Meer...und der Mann (dieser verstorbenen Nachbarin) sagte mir der Flug ist auf Sonntag verlegt worden.
Das hat dann dazu geführt, dass ich überhaupt in den Wäschekeller gegangen bin.


Wieder Rückschau. "Schmutzige Wäsche". Viele Tränen auf dem Boden. Viele unerfüllte Träume. Dann deine Nachbarin der gegenüber du dich wohl mal versuchtest zu öffnen und sie sagte dir wohl sowas "Hör auf dich dauernd über vergangenes zu beklagen!" und du hast gelernt damit umzugehen.
Und schon wieder dieses "androhende" und "Heraufziehende": Der Flieger der uns "nach Hause" bringen wird.
Der Abflug wurde verschoben, was dir nun die Gelegenheit gab noch einmal über alles nachzudenken.


Kurz:
Dieser Traum ist eine "Abrechnung" die wohl durch ein einschneidendes Erlebnis in deinem Leben (Unfall, Gesundheitlicher Notfall) ausgelöst wurde. Dieser Umstand hat dir die tatsächliche Realität des Gedankens "Auch ich bin sterblich" auf eine sehr einschneidende Weise klar gemacht.
Diese Träume sagen dir aber nicht "Du wirst bald sterben, oh grausame Welt!" sondern sie sagen dir:
"Mache Frieden mit dir selbst und jenen die dich Lieben. der Tag ist noch nicht gekommen, aber du hast ihn jetzt schon mal kurz gesehen und weißt nun, dass er da ist."

Ich finde dieser Traum hat etwas sehr warmes und menschliches, denn schau: All jene denen du begegnet bist erfreuten sich alle ihrer Existenz und sie strahlten, Ruhe, Frieden und Selbstbewusstsein aus. Sie waren nach wie vor sich selber. Es gibt nichts zu befürchten.

MfG
kyo
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Re: drei Träume mit drei Verstorbenen

Beitragvon libera » 17.11.2013, 15:00

Hallo Kyo,

ich danke dir sehr für deine detaillierte Deutung.
Ja...das kann wirklich alles so sein...endlich nach vorne schauen....erkennen, dass man sterblich ist, aber genau deswegen akzeptieren und weitermachen..."abschließen", sich nach vorn bewegen.

Danke...nach deiner Deutung macht es mir weniger "Angst".

Libera
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Re: drei Träume mit drei Verstorbenen

Beitragvon Crank » 17.11.2013, 15:37

Hallo Libera,

Angst muss man vor Träumen nicht haben. Sie zeigen einem oft vieles, dessen Bedeutung man ergründen sollte.

Traum 1 ist aus der jüngeren Vergangenheit, ein Jahr ist nicht soviel. Es ist noch nicht oder gerade eben so verarbeitet. Das ist normal und ein Schritt des Verarbeitens und Loslassens, im Traum schlief er denn auch ein und starb so erneut. Und es hat auch ein friedliches und Versöhnliches Bild.

Traum 2 ist aus der weiteren Vergangenheit. Hier ist mit dem Verstorbenen ein gutes Verhältnis, Frieden. Das man sich "bald" sieht, ist relativ vor dem Begriff der Ewigkeit oder des Alters des Universums. Aber eben doch richtig als Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit.

Traum 3 möchte ich in die Gegenwart einstufen. Du verarbeitest noch. Trauer, Tränen, ja gewiss. Die Wäsche muss erst noch sauber werden, ein Selbstreinigungsprozess, der nicht auf den verstorbenen Partner beschränkt sein muss. Der Traum ist nicht so friedlich, verständlich. Aber, ob der Flieger in die Zukunft nun Samstag oder Sonntag geht - manches braucht Zeit. Sinnigerweise ist HEUTE Sonntag! :wink:

LG,
Frank
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Re: drei Träume mit drei Verstorbenen

Beitragvon libera » 17.11.2013, 16:12

Danke Frank für deine "Erklärung".

Recht hast du, wenn du sagst, dass man keine Angst vor Träume haben soll. Manchmal fällt es mir allerdings schwer.
Wahrscheinlich durch die Trauer die noch in mir ist, die ich nach außen hin "verdecke".

Ein schöner Gedanke, dass er während er mich umarmt hat eingeschlafen ist.
Als würde er mir noch mitgeben wollen....alles ist gut.

Und ja...es ist Sonntag, das Unterbewusstsein spielt doch eine sehr große Rolle.

Liebe Grüße
Maria
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