Traum vom Morden...

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Moderator: Mirakulix

Traum vom Morden...

Beitragvon Anders » 10.06.2010, 11:53

Guten morgen alle zusammen,

mit meinen bisherigen Kenntnissen zur Traumdeutung stoße ich leider ein wenig an meine Grenzen. Eine gute Freundin von mir träumt seit einiger Zeit regelmäßig einen ziemlich "extremen" Traum.

Der Traum
In diesem Traum versucht sie ihren Partner, ihre gesamte Familie und vielmehr auch alle anderen Menschen umzubringen. Sie mordet dabei mit bloßen Händen und labt sich regelrecht an dem Blut der rausgerissenen Kehlen und Halsschlagadern. Zugleich beschreibt sie allerdings, dass sie das Gefühl hat, sie hätte im Traum keine Kontrolle über sich selbst und ihren Körper. Sie leidet in letzter Zeit ein wenig unter Einschlafstörungen, resultierend aus Angst und Panik, diesen (wie sie ihn selber bezeichnet) Alptraum wieder zu träumen.

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Kurz umrissener Hintergrund:
Es gibt eine Seite an ihr, eine Persönlichkeit, die aufgrund mir bekannter historischer Hintergründe einen extremen Hass gegen Menschen entwickelt hat ... dieser resultiert aus viel Schmerz und Leid, welche ihr in der Vergangenheit widerfahren sind.

Aktuell vorherschende Faktoren sind:
    Angst vor der Schule und den Leuten dort,
    Angst jemanden zu verlieren, von dem sie sich abhängig fühlt
    Angst vor dem Schmerz, wenn sie denjenigen verliert
    Hass gegen die restliche Menschheit, ihre Idiotie und Blindheit


Sozialer Stand:
Sie ist charakterlich sehr schwach und besitzt ein schwaches Selbstbewusstsein (resultierend aus der Historie). Sie neigt zu Aggressionsanfällen wenn sie sich angegriffen fühlt. Ihr Freund ist ihr Ruhepohl und zugleich die Person, welche ihr Kraft gibt und zusammen mit ihr versucht, auf ein stärkeres Selbstbewusstsein hin zu arbeiten. In seiner Anwesenheit kann sie lt. eigenen Aussagen besser schlafen und träumt auch keine negativen Träume.
Zu ihrer Mutter steht sie lt. eigener Aussage ebenfalls gut und liebt sie.
Zu ihrem Vater entgegen existiert eine gewisse Abneigung.
Da sie (ebenfalls aufgrund von Historie) sehr zurückgezogen lebt(e) (wodran sie ebenfalls zusammen mit ihrem Freund dran arbeitet, da sie dies selber nicht möchte), hat sie nur wenige Freunde und begegnet vielmehr allen Menschen mit einer Gewissen Furcht und Abneigung.

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Bereits entwickelte Theorien:
Soweit ich dies bislang mitbekommen habe bedeutet es, wenn man eine Person im Traum ermordet, das ein großer Wandel ins Leben tritt (welcher bereits angefangen hat) bzw. kann dies auch (soweit ich es gesehen habe) eine Warnung sein, nicht überhastet zu handeln.

In wie weit könnte es sich dabei vllt. um eine Ablösung von Personen, vllt. einen Ausdruck von Frustration oder vllt. ein Auflösen von Abhängigkeiten Handeln?... ggF. der Versuch sich gewaltsam von etwas zu lösen - z.B. Beziehung, Beruf, Freundschaft. Oder versucht die Person z.B. bestimmte Charakterzüge zu bekämpfen (gespaltene Persönlichkeit, wo die zweite Persönlichkeit in der Tat so viel Hass in sich trägt)

Oder wäre es auch möglich, dass dies seinen Ursprung in Unterdrückten Emotionen wie Angst, Schmerz (psychisch) und daraus resultierenden Hass hat?

In wie weit spielt der Faktor des Mordens mit bloßen Händen eine Rolle? Könnte man dies als eine tiefe emotionale Bindung zu den Personen (extrem starke Liebe oder extrem ausgeprägter Hass?) interpretieren oder wäre es möglich, dass dies ggF. nur eine innere animalische Seite repräsentiert?
Anders
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Beitragvon Neptun » 10.06.2010, 13:59

Hallo Anders,

du hast das ja alles sehr Fachmännisch aufgelistet.

Nach deiner Beschreibung handelt es sich um eine sehr junge Frau.

Wie die Historie auch liegt, wie die Ursachen sich auch entwickelt haben mögen, ich würde dieser jungen Frau raten, schleunigst mit einer guten Therapie zu beginnen!
Ich rede hier nicht von Medikamenten, sondern von einer Psychotherapie, die voll auf sie abgestimmt ist.

Wenn sie so labil ist, so ein geringes Selbstwertgefühl hat, könnte sie (zudem) Gefahr laufen, sich in eine Abhängigkeit zu ihrem Partner zu begeben. Wenn dieser - ich nehme an, ebenfalls noch sehr junger Mann? - es auch noch so gut mit ihr meint... Am Ende begibt sie sich selbst in diese Abhängigkeit und ich glaube nicht, dass ihr Partner das will. Es werden ja wohl alle Beteiligten daran interessiert sein, dass sie ein gesundes und selbstständiges Leben führen kann!

Ich würde in der jetzigen Situation auch keine Traumdeutung von irgendjemanden suchen! Das kann auch mal ins Auge gehen, wenn nur "herumgedeutelt" wird.

(Damit möchte ich den hier anwesenden "Traumdeutern" nicht ihre Fähigkeiten absprechen :) )
Denn, wie heißt es so schön: Manchmal ist weniger mehr..

In diesem Sinne, wünsche ich deiner Freundin alles Gute
Neptun
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Beitragvon Anders » 10.06.2010, 14:19

Hallo Neptun,

ich danke dir für deine Antwort ;-)

Ich selber beschäftige mich sehr viel mit dem Thema Psychologie und Träume sind für mich immer ein "Tor zur Seele" welche in Bildern darstellen, was in der Person vorgeht.

Problematik an dem Thema mit den Therapien: Sie hat das Vertrauen zu den Psychologen verloren. In dem Moment neigt man dazu, diese noch weniger an sich heran zu lassen, noch weniger von sich Preis zu geben. Hier würde in meinen Augen lediglich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie weiterhelfen - doch auch hier ist wieder das Problem, dass sie sich nicht die notwendigen Gedanken machen würde, da ihr fehlendes Vertrauen ihr den Blick dafür versperren würde.
Da ich derzeit einen sehr guten "Draht" zu ihr habe und sie mir meiner Einschätzung nach ein fast ebensogroßes Vertrauen in dieser Hinsicht entgegenbringt wie ihrem Partner, versuche ich sie aber auch darauf vorzubereiten, dass sie hierfür wieder offener wird - allerdings versuche ich dafür natürlich auch noch mehr zu verstehen und jede Information ist für mich in diesem Falle wichtig, um sie besser zu verstehen.

Ich denke, ein "rumdeuteln" wäre nicht einmal schlecht, da man so Übereinstummungen bzw. Widersprüchlichkeiten zw. einzelnen Deutungen entdecken kann.
Die von mir bereits aufgelisteten Überlegungen, resultieren aus eigenen Überlegungen sowie einer Reihe von jeweils autark geführten Gesprächen und repräsentieren die Aspekte, welche sich am häufigsten ähnelten bzw. überschnitten haben.

Sie ist in der Tat noch sehr jung, derzeit 17 Jahre. Ihr Partner ist 22 Jahre alt.

In der Tat sind alle Beteiligten daran interessiert, dass sie ein selbstständiges und gesundes Leben führt und auch ihr Partner versucht ihr zu Stärke zu verhelfen, ohne dass sie zu sehr von ihm abhängig wird, da dies eher kontraproduktiv wäre. Er ist sich dieser Problematik durchaus bewusst.
Anders
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Beitragvon Neptun » 10.06.2010, 15:51

Hallo,

danke für dein Feedback. Auch ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema Traum, Psychologie und mehr..

Wenn sie erst 17 ist, denke ich, müsste es doch leichter sein, noch Zugang zu etwas zu finden, das ihr helfen kann. (Bei einer 50jährigen Person könnte ich Aussagen wie: "..hat das Vertrauen verloren", eher verstehen ...)

Mit dem "herumdeuteln" meinte ich, dass Träume mit dem Träumer oder der Träumerin direkt besprochen werden sollten, weil das über Dritte nie wirklich so bearbeitet werden kann, wie es von Vorteil wäre. Aber das weißt du ja sicher auch :)

Letztendlich können wir ihr hier im Forum sicher nicht wirklich helfen, weil wir nicht einmal wissen, ob sie das überhaupt will!

lg
Neptun
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Beitragvon Anders » 11.06.2010, 12:10

Guten Morgen Neptun,

ich halte nicht viel davon, wer Traumdeutung und anderes als Magie und "Hokuspokus" abtut, denn dies zeigt in meinen Augen nur, dass die Person nicht verstanden hat, wie weit die Psyche und somit auch Psychologie geht. Leider kenne ich genug Menschen, die Traumdeutung mit was magischem verbinden insofern freut es mich um so mehr zu hören, dass du Traumdeutung ebenfalls im Kontext zur Psychologie zu betrachten scheinst.

Sicherlich ist es einfacher, Zugang zu einer Person mit 17 Jahren zu bekommen als zu einer 50 jährigen Person. Jedoch kann ich hier als weiteres Hintergrunddetail sagen: Den Mist den 4 Psychologen mitsamt ihrer widersprüchlichen Aussagen verzapft haben, bekommt man trotzdem nicht so schnell weg ;-). Ich arbeite bereits seit einiger Zeit mit ihr zusammen an dem Problem um sie wieder für eine psychologische Behandlung zu öffnen.

Du hast in gewisser Hinsicht recht. Es macht theoretisch und auch praktisch gesehen mehr Sinn, wenn die Möglichkeit bestünde mit ihr direkt zu sprechen und ich nicht als Sprachrohr dazwischen stehen würde. Frei nach dem Motto "Stille Post" geht in diesem Falle dann leider immer ein wenig verloren oder es wird falsch interpretiert. Des weiteren ist es immer ein wenig "anstrengender" wenn man nicht direkt nachfragen kann, da benötigte Informationen immer durch ein "Bottleneck" fließen müssen, dass ich in diesem Falle darstellen würde, da ich beide Wege der Kommunikation übernehmen würde.
Die Gründe, warum ich dies dennoch mache sind zweierlei:
1. Traut sich diese Person, gerade im Internet, nicht offen über soetwas zu sprechen
2. Weiß ich für meinen Teil schon genug um die passenden Fragen zu stellen und die notwendigen Informationen rauszugeben, wo es sich mit ihr in gewisser Hinsicht länger hinziehen würde da sie eben nicht weiß, was der Gegenüber wissen muss, um was mit dem ganzen bestmöglich anfangen zu können ... von daher auch meine entsprechende Aufstellung am Anfang ;-)

Bzgl. des weiterhelfens: Sie will es durchaus und ist in der Kommunikation mit mir auch sehr offen dafür, jedoch lediglich im Bezug zu mir ... daraus ergibt sich nunmal auch die Problematik, dass ich (da ich weder Gott noch allwissend bin und sein kann) selber nachfragen muss, da der von ihr beschriebene Traum über die üblichen Deutungsmöglichkeiten hinausgeht und ich nicht alleine "rumdeuteln" möchte sondern vielmehr in einer Diskussion mit anderen bestimmte Muster und Übereinstimmungen in den Theorien erkennen möchte.
Die Psyche ist nuneinmal zu Komplex und selbiges gilt auch für die Deutungsmöglichkeiten ... und es kann immer Aspekte geben (bzw. gibt sie) die man nicht bedacht hat - und da kommen für mich persönlich die Diskussionsrunden ins Spiel.

Viele Grüße,

Dominik
Anders
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