zuvor, ich bin seit langem nicht mehr so ausgeschlafen aufgewacht wie heute morgen. Der Traum, den ich letzte Nacht hatte, beschäftigt mich trotzdem, da er mir glasklar in Erinnerung blieb und das kommt bei mir eher selten vor. Ich weiß auch nicht, ob es lohnt in zu deuten, allerdings ist meine Neugierde groß und ich bin sehr dankbar für jeden Kommentar.
Ich stehe auf einer völlig zerschossenen Strasse in Berlin, im Jahr 1945. Konkret, ich stehe nicht mitten auf der Strasse, sondern mit dem Rücken zu einem Hauseingang. Links von mir ist eine große Kreuzung, in die die Strasse einmündet. Fast alle Häuser sind zerstört und es herscht auf der Strasse eine unheimliche Atmosphere. Allerdings gibt es keine Kanonen oder Schüsse zu hören. Es ist eher so, wie die kurze Ruhe nach einem Sturm.
Trotzdem entschließe ich mich in den Hauseingang zu gehen und finde dort als erstes Maschinenpistolen (nagelneu). Ich sehe mir diese an und sehe, dass sie nicht geladen sind. Nebenher entdecke ich 3 Magazine und lade die MPis nach, allerdings lasse ich sie dann liegen und schieße auch nicht mit ihnen.
Ich gehe die Treppe hinauf um eine Wohnung im 2. Stock zu betreten. Auf dem Weg dorthin kommt mir ein Mann in SS Uniform entgegen. Ich selbst bin in Zivil. Ich schaue ihn an und ich sehe in seinem Gesicht eine Art Verlorenheit und frage ihn "Werden sie sich stellen?". Er antwortet nicht, sondern läuft einfach die Treppen hinunter.
Ich betrete die Wohnung (nicht zerstört) und gehe sofort ins Wohnzimmer. Die Wohnung ist mir unbekannt, zumindestens ist es nicht meine. Im Wohnzimmer sehe ich Aktenordner, die ich anfange zu sortieren. Auf einmal klingelt es an der Tür und ein Freund eines Freundes (aus meinem realen Leben) steht vor der Tür und sagt "Es ist vorbei!".
Ich lasse ihn dort ohne Reaktion stehen und gehe auf den Balkon. Von dort aus blicke ich auf die zerstörte Strasse (nach rechts) und sehe die zerschossenen Fassaden gegenüber. Auf der anderen Strassenseite laufen Kinder in dreierreihe auf dem Bürgersteig (ca.20). Sie tragen alle Pionieruniformen mit Halstuch. Ich denke dabei "Oh man"!
Ich verlasse die Wohnung und gehe die Strasse nach links auf die große Kreuzung. Dort sehe ich wie Strassenbahnschienen aus allen erdenklichen Richtungen uas dem Boden ragen. Die Strasse ist zerstört, alleridngs die Schienen sind intakt, sie ragen nur nackt aus dem weggeschossenen Asphalt sauber heraus Ich wundere mich darüber und fühle eine Hand auf meiner Schulter. Ein Unbekannter sagt zu mir "Das war eine gute Aufnahme (Film)!". Ich drehe wieder den Blick zu Kreuzung und sehe, dass 20-30 Bauarbeiter anfingen Beton zu gießen, um den Schienen wieder ein Gleisbett zu geben. Ich sehe noch wie sich ein Transporter mit Anhänger durch den frischen Beton versucht zu manövrieren und fast stecken bleibt. Ich denke dabei "Das schafft er nicht". Er schafft es doch und ich denke "Hätte ich nicht gedacht!". Ich schaue mich noch einmal um und denke erstaunt: "Und das war alles nur ein Film?"
Traum Ende.
Eine Anmerkung möchte ich dazu noch machen. Bis zu der Hand auf meine Schultern war ich mir in dem Traum selbst nicht im geringsten darüber bewusst, dass es sich um einen Film handeln könnte. Ich war also keine Schauspieler, der nur vergessen hatte, das es sich "angeblich" nur um einen Film handelt. Denn sogar jetzt noch im Wachzustand, kann ich dem keinen Glauben schenken.

Vielen, vielen Dank für jede Zeile und jeden Deutungsversuch.
liebe Grüße
Karl