Bin hilflos gegenüber 2 Albträumen

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Moderator: Mirakulix

Bin hilflos gegenüber 2 Albträumen

Beitragvon LaSwan » 30.03.2010, 22:38

Hallo allerseits! Hoffentlich könnt ihr mir weiter helfen. Ich hatte in den letzten zwei Wochen zwei Albträume, die mich sehr geängstigt haben. Gerade mein erster Traum hat mich zutiefst geschockt, wie kaum ein anderer in meinem Leben geschafft hat. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie zusammenhängen, aber mache mir wirklich Sorgen, weil ich spüre, es handelt sich um ein schwerliegendes Problem.

Der erste Traum (vor einer Woche):
Ich (in meiner eigenen weiblichen Gestalt) bin in einer Theaterschule und will Schauspielerin werden. Mein Lehrer meint, als Schauspieler müsse man viele neue Erfahrungen sammeln und verkündet uns Schülern die Aufgabe „Geht in die Welt hinaus, erlebt etwas Neues!“ Ich (in schlanker Männergestalt) nehme ihm beim Wort und gehe guten Mutes aus dem Klassenzimmer in einen leeren Gang hinein. Dort betrete ich die erste Tür links von mir. In diesem Klassenzimmer wartet ein Schwuler, der mich, den Mann, vergewaltigen will. Er hat schon ein anderes männliches Opfer gefunden, dem es zwar wiederstrebt, das sich aber fügt und allen Ernstes behauptet „Es ist gar nicht so schlimm, ich hätte zu Beginn auch nicht gedacht, dass es mir gefällt. Aber im Grunde unseres Herzens sind wir alle schwul!“. In mir regt sich tiefster Wiederwillen, ich weiß, dass das auf mich einfach nicht zutrifft. Ich bin eindeutig NICHT schwul, auch wenn das erste Opfer mir versucht, das einzureden. Also wehre ich mich völlig verängstigt gegen den Vergewaltiger und höre im Hintergrund immer wieder von Opfer 1: „Jetzt wehr dich doch nicht, du wirst sehen, es wird halb so schlimm.“ Ich bemerke leicht panisch, dass der Schwule kräftiger und muskulöser als ich gebaut ist, also ein leichtes Spiel hat. Um ihn abzuwehren spiele ich den Interessierten, der nur im Moment nicht will. Doch der Schwule ist erregt und lässt nicht locker. Kurz bevor er mich vergewaltigen will, entwische ich. Die Szene im Raum wiederholt sich mehrere Male, bis ich aufwache.

Der zweite Traum (gestern):
Ich sehe eine fette, ungewöhnlich gefärbte Spinne an einem Faden herunter krabbeln. Jemand steht neben mir vor der Hauswand und sagt zu mir, ich solle sie dort wegschlagen. Ich will ihr aus ethischen Gründen nichts Böses tun und meine zu der Person, sie werde uns schon nichts machen. Ich will weggehen, traue der Spinne aber insgeheim doch nicht so ganz. Die Person verschwindet und die Spinne verändert sich. Sie färbt sich von der ungewöhnlichen, undefinierbaren Farbe (war es lila-grün schimmernd?) in ein natürliches Schwarz, ihr hinterer Körper schwellt an und wippt hin und her. Ich ekle mich sehr und merke, wie ihre giftigen Körpersäfte durch den hinteren Körper laufen. Jetzt ist sie ein Drittel so groß wie ich geworden. Sie sieht mich an und verfolgt mich, auf einmal ist sie blitzschnell. Ich renne so schnell ich kann. Sie verfolgt mich eine Runde um das Haus bis ich immer wieder knapp von ihr eingeholt werde. Doch kurz bevor es soweit ist, entwische ich. Die Verfolgung wiederholt sich mehrere Male, bis ich aufwache.

Bisherige Deutungen, die ich zum zweiten Traum gefunden habe:
(…)Im Traum ist die Spinne aber auf jedem Fall ein ernst zu nehmendes Gefahrensymbol. Sie kann den Anfang von schwerwiegenden seelischen Störungen, von Neurosen bis zu Psychosen signalisieren. (…)Die Bedeutung der Spinne als Traumsymbol liegt oft in einer Gefahr, ohnmächtig von anderen fremdbestimmt, benutzt und missbraucht zu werden. Auf eine nicht unbedingt offensichtliche Art, eher auf verborgene, psychische Weise, die dem Träumer gänzlich unbewusst ist. Die Recherchen zu dem Symbol der Spinne machen mir etwas Angst, vor allem die Warnung vor der beginnenden schwerwiegenden seelischen Störung…:( :?

Vielleicht ist folgendes noch wichtig: Ich stehe kurz davor die Schule abzuschließen, bin mir aber nicht 100% sicher, was ich danach machen will. Den Abschluss möchte ich nur einigermaßen schaffen, weil ich die letzte Zeit völlig überfordert bin. Ich habe eingesehen, dass es ein Fehler war, das Abitur zu machen, aber ich wollte das letzte Jahr so kurz vor Schluss nicht aufgeben, sondern es wenigstens versuchen. Eigentlich wollte ich nächstes Jahr nach Australien, aber das kann ich mir nicht leisten. Zu der Theaterschule: Es war immer mein Traum, eines Tages Schauspielerin zu werden, ich habe aber vor ein paar Monaten beschlossen, diese „Spinnerei“ :) aufzugeben, weil ich Angst vor den finanziellen Konsequenzen habe und ich mich nicht für alle Klassiker, die im Theater gespielt werden, interessieren.
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Beitragvon wellenreiterin » 31.03.2010, 10:51

"Vergewaltigung kann symbolisieren, daß man Teile der eigenen Persönlichkeit massiv unterdrückt und dadurch seelischen Schaden nimmt."

Du bist aber nicht Du, Du spielst jemanden, einen jungen Mann.

Du willst Schauspielerin werden und hast doch auf die Vernunft (oder die Eltern?) gehört, weil Schauspiel ja "brotlose Kunst" ist.

Dein Inneres rebelliert aber gegen die Entscheidung. Es war Dein Traum, was ist nun Dein Ziel?

Die Spinne steht glaube ich dafür, dass Du den Traum nicht lebst. Sie ist harmlos, solange Du daran glaubst, erst, als die Zweifel wachsen, die die andere Person gesät hat, wird sie groß und giftig.

Schauspielerei ist mit Sicherheit ein harter Job, aber möglich muss es wohl sein, sonst gäbe es nicht so viele, die davon leben können. Die Frage ist, was man erreichen will. Wenn man sich darauf einstellt, dass auch magere Zeiten sein können, warum sollte man es dann nicht versuchen?
ciao, wellenreiterin

Äußerungen zu Träumen sind reine Assoziationen von mir. Sie sind nur als eine zusätzliche Sichtweise zu verstehen. Jeder ist selber dafür verantwortlich, was er davon annimmt und was nicht.
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Beitragvon LaSwan » 31.03.2010, 16:05

Ja, da könntest du Recht haben. Mein Inneres rebelliert gegen diese vernünftige Entscheidung. Ich irre im Moment noch ziemlich ziellos umher und suche nach dem, was ich statt der Schauspielerei machen soll.

Ich bin vor allem deshalb in einem Konflikt, weil ich es gewohnt bin, von sehr wenig Geld zu leben. Wenn ich mich also ausgerechnet für die Schauspielerei entscheide, könnte es sein, dass ich mir weiterhin nichts leisten kann. Aber auf der anderen Seite will ich auch mal andere Länder wie Frankreich oder Spanien kennen lernen oder ein Hobby pflegen können. Außerdem kenne ich das Gefühl, mich für meine finanzielle Lage zu schämen und das will ich eigentlich so schnell wie möglich los werden.

Woran merke ich denn jetzt, welche Seite mir wichtiger ist? Im Moment fühle ich mich hin- und hergerissen...
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Beitragvon LaSwan » 01.04.2010, 11:49

Ein großes Dankeschön für diese tollen Denkanstöße! Darauf wäre ich nicht gekommen! :D

Hm, mein Herz erwärmt sich nur bei dem Gedanken an die Schauspielerei. Die anderen Zukunftspläne sind zwar auch ganz nett, aber eben auch nur zur Absicherung da. Das Herz sollte mein Lebensführer sein, da hast du wohl Recht, dann habe ich einen Ratgeber, der mich nie verlässt (Mir fällt gerade auf, dass meine letzten wichtigen Träume immer wieder auf dieses Grundthema zurückzuführen sind. :wink: ) .

Das die Lebensschule das Forum darstellt ist ein interessanter Gedankengang, trifft aber eher nicht zu, da ich ja erst geträumt habe und mich dann hier angemeldet habe. Traumdeutung führe ich schon seit Jahren bei intensiven Träumen durch, nur bin ich diesmal nicht von alleine auf eine sinnvolle Lösung gekommen, als ich mir von Google Traumsymbole habe ausspucken lassen. :D
Angeregt hat mich zur Traumdeutung niemand, es hat mich einfach immer interessiert und dann bin ich wie zufällig darüber gestolpert, habe gemerkt, dass es dazu viele Seiten im Internet gibt…
Denn in der Regel ist da immer ein Ansatz dabei, den ich nur noch weiter verfolgen muss. Diesmal bin ich aber so nicht weitergekommen, deshalb habe ich beschlossen, hier in diesem Forum Hilfe zu suchen.

Vielleicht ist die Lebensschule also eher darauf bezogen, das meine derzeit mich prägende Lebensschule noch die Schule selbst ist, von der ich bald befreit bin um in die Welt hinauszuziehen? Den Ratschlag in meinem Traum nehme ich nicht wirklich ernst, denn ich löse mich nicht wirklich von den Vorstellungen, die mir in der Schule regelmäßig aufgeschwatzt werden („Ihr müsst studieren, werdet am besten Ingenieure oder macht etwas im naturwissenschaftlichen Bereich“). Aber so ganz kann ich mich von dem Sicherheitsdenken der Schule doch nicht befreien, weshalb ich noch in ihr selbst bleibe und den Schulgang durchstreife. Ich bemerke aber, dass ich zu einem solchen Beruf auch wieder nicht geschaffen bin (sexuelle Neigung der Männer, die ich nicht teile) und ich habe Angst, dass dieses Vernunftdenken (?) über mein restliches Leben bestimmt und mir Dinge aufzwingen will.
Ich verleugne mich selbst, weil ich nicht das mache, was mir entspricht/auf mein Herz höre.

Vielleicht ist das Haus, das mir im 2. Traum momentan nicht zugänglich ist, mein Selbstbewusstsein, da ich nicht selbstbewusst beschließen kann, dass ich jetzt Schauspielerin werde. Ich muss zu mir selbst zurückfinden (schon wieder das Herzthema).

So würden diese Träume einigermaßen Sinn machen…
Ohne Zweifel zieht es mich zu einer Schauspielereiausbildung hin. Dank eurer Anregungen bin mir ziemlich sicher, dass das der Weg meines Herzens wäre.
LaSwan
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