ich hatte heute einen interessanten Traum und wollte aus reinem Interesse einmal sehen, was sich da hineininterpretieren lässt.
Ich befinde mich in einer neuen Version des Lofts, in dem ich wohne, eine Version, die ich vorher noch nicht hatte. Es handelt sich um einen grossen Raum mit einer Fensterwand und einem riesigen Stockbett, das zentral steht und mit dem Kopfende zur Wand deutet. Den Raum um mich herum nehme ich nicht deutlich wahr. Rechts neben dem Bett führt eine Tür auf eine freiliegende, nicht überdachte Passage am Gebäude entlang, von der aus ich einen Blick auf das palastartige Gemäuer werfe.
Ich folge dem Weg und gelange zu einem runden Turmzimmer, dessen eine Seite am Gebäude anliegt, während die andere Seite durch Säulen nach aussen begrenzt wird. Das Zimmer wird fast vollständig durch eine Vorrichtung eingenommen, in dessen Mitte sich eine blaue Kugel befindet, umgeben von goldenen Säulen und zahllosen, mit Symbolen bedeckten Steuerelementen. Ein wenig erinnert die Maschine an ein Karussell. Ein Wesen taucht auf, ein ausgewachsener Mann mit durchscheinend blauer Haut, unter der sich glühende Adern wie Lichtstreifen hindurchziehen. Er scheint zu schweben und abgesehen von seinem kahlen, blauen Schädel kann ich seinen Körper nicht klar sehen. Der "Genie" teilt mir mit, dass ich als Nachfolger hier bin, um den Toten eine neue Chance zu geben, doch das Ritual könne nur mit seiner Hilfe durchgeführt werden. Jede Erweckung kostet 12,50 Euro, sagt er, was mich überrascht, weil der Betrag so willkürlich ausfällt und ich nicht damit gerechnet hätte, dass Geld in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen würde. Wir beginnen das Ritual. Während der "Genie" die Symbolkontrollen bedient, lese ich die Zeichen in der Reihenfolge ihrer Betätigung laut vor, obwohl sie mir nicht das Geringste mitteilen. Die Maschine brummt und arbeitet. Irgendwann ist der Vorgang ziemlich unspektakulär beendet.
Durch eine weitere Tür in dem Turmzimmer gelangen wir in durch ein enges Treppenhaus in den Keller. Am Treppenabsatz öffnet der "Genie" eine Stahltür, die in einen Kellerkorridor führt. Hier kann ich ihn genauer betrachten. In der Dunkelheit ist seine Haut kaum noch durchscheinend und die leuchtenden Linien unterhalb sind ebenfalls nicht mehr zu sehen. Ich erkenne einzelne Falten auf seiner Haut. Sein Körper ist in braun-bronzene, wolleartige Kleidung gehüllt. Das Kellergewölbe ist dunkel und grau. Mehrere Stahltüren versperren mehrere Zellen, die nebeneinander an einer Wand angeordnet liegen. Von oberhalb fällt wenig fahles Licht von aussen ein. Der "Genie" öffnet einen Kasten zu unserer Linken und betätigt einen Schalter, woraufhin sich die dritte Zellentür von links öffnet und eine unsichtbare Gestalt heraustritt. Ich kann die Gestalt lediglich anhand des rubinroten Lichts, das von ihrer Position ausstrahlt ausmachen. Es geht etwas Unheimliches von ihr aus, aber keine direkte Bedrohung. Sie verlangt Bezahlung und ich begreife, dass sie Teil des Rituals ist. Wir kaufen diesem "Dämon" einen Teil der wiederbelebten Seele ab. Ich wühle in meinem Portemonnaie und finde etwa 33 Euro, die ich dem "Dämon" gebe, für zwei Seelen und etwas dazu als eine Art Sicherheitsanlage für mich selbst. Zusammen mit dem "Genie" verlasse ich den Keller, der rote Schein bleibt vor der offenen Zellentür zurück. Das Ritual ist beendet.
Als wir wieder im Loft ankommen, weise ich dem "Genie" das untere Bett zu, während ich mich auf dem oberen Bereich schlafenlege. Mit dem Aufwachen beginnt ein neuer Traumabschnitt, in dem ich die Geschehnisse als vergangenen Traum auffasse und mich ein wenig über die "Auferstehung für 12,50" amüsiere.
Der Traum stammt von diesem Morgen und war einer von fünfen, an die ich mich aus dieser Nacht noch erinnern konnte. Tja, so ein Traumtagebuch ist ein Nützliches Werkzeug. Viel Spass beim deuteln.
