Auferstehung 12,50

Hier können sich Besucher untereinander Träume posten und helfen, diese zu deuten.

Moderator: Mirakulix

Auferstehung 12,50

Beitragvon Planewalker » 21.01.2010, 19:53

Hallo,

ich hatte heute einen interessanten Traum und wollte aus reinem Interesse einmal sehen, was sich da hineininterpretieren lässt.

Ich befinde mich in einer neuen Version des Lofts, in dem ich wohne, eine Version, die ich vorher noch nicht hatte. Es handelt sich um einen grossen Raum mit einer Fensterwand und einem riesigen Stockbett, das zentral steht und mit dem Kopfende zur Wand deutet. Den Raum um mich herum nehme ich nicht deutlich wahr. Rechts neben dem Bett führt eine Tür auf eine freiliegende, nicht überdachte Passage am Gebäude entlang, von der aus ich einen Blick auf das palastartige Gemäuer werfe.

Ich folge dem Weg und gelange zu einem runden Turmzimmer, dessen eine Seite am Gebäude anliegt, während die andere Seite durch Säulen nach aussen begrenzt wird. Das Zimmer wird fast vollständig durch eine Vorrichtung eingenommen, in dessen Mitte sich eine blaue Kugel befindet, umgeben von goldenen Säulen und zahllosen, mit Symbolen bedeckten Steuerelementen. Ein wenig erinnert die Maschine an ein Karussell. Ein Wesen taucht auf, ein ausgewachsener Mann mit durchscheinend blauer Haut, unter der sich glühende Adern wie Lichtstreifen hindurchziehen. Er scheint zu schweben und abgesehen von seinem kahlen, blauen Schädel kann ich seinen Körper nicht klar sehen. Der "Genie" teilt mir mit, dass ich als Nachfolger hier bin, um den Toten eine neue Chance zu geben, doch das Ritual könne nur mit seiner Hilfe durchgeführt werden. Jede Erweckung kostet 12,50 Euro, sagt er, was mich überrascht, weil der Betrag so willkürlich ausfällt und ich nicht damit gerechnet hätte, dass Geld in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen würde. Wir beginnen das Ritual. Während der "Genie" die Symbolkontrollen bedient, lese ich die Zeichen in der Reihenfolge ihrer Betätigung laut vor, obwohl sie mir nicht das Geringste mitteilen. Die Maschine brummt und arbeitet. Irgendwann ist der Vorgang ziemlich unspektakulär beendet.

Durch eine weitere Tür in dem Turmzimmer gelangen wir in durch ein enges Treppenhaus in den Keller. Am Treppenabsatz öffnet der "Genie" eine Stahltür, die in einen Kellerkorridor führt. Hier kann ich ihn genauer betrachten. In der Dunkelheit ist seine Haut kaum noch durchscheinend und die leuchtenden Linien unterhalb sind ebenfalls nicht mehr zu sehen. Ich erkenne einzelne Falten auf seiner Haut. Sein Körper ist in braun-bronzene, wolleartige Kleidung gehüllt. Das Kellergewölbe ist dunkel und grau. Mehrere Stahltüren versperren mehrere Zellen, die nebeneinander an einer Wand angeordnet liegen. Von oberhalb fällt wenig fahles Licht von aussen ein. Der "Genie" öffnet einen Kasten zu unserer Linken und betätigt einen Schalter, woraufhin sich die dritte Zellentür von links öffnet und eine unsichtbare Gestalt heraustritt. Ich kann die Gestalt lediglich anhand des rubinroten Lichts, das von ihrer Position ausstrahlt ausmachen. Es geht etwas Unheimliches von ihr aus, aber keine direkte Bedrohung. Sie verlangt Bezahlung und ich begreife, dass sie Teil des Rituals ist. Wir kaufen diesem "Dämon" einen Teil der wiederbelebten Seele ab. Ich wühle in meinem Portemonnaie und finde etwa 33 Euro, die ich dem "Dämon" gebe, für zwei Seelen und etwas dazu als eine Art Sicherheitsanlage für mich selbst. Zusammen mit dem "Genie" verlasse ich den Keller, der rote Schein bleibt vor der offenen Zellentür zurück. Das Ritual ist beendet.

Als wir wieder im Loft ankommen, weise ich dem "Genie" das untere Bett zu, während ich mich auf dem oberen Bereich schlafenlege. Mit dem Aufwachen beginnt ein neuer Traumabschnitt, in dem ich die Geschehnisse als vergangenen Traum auffasse und mich ein wenig über die "Auferstehung für 12,50" amüsiere.


Der Traum stammt von diesem Morgen und war einer von fünfen, an die ich mich aus dieser Nacht noch erinnern konnte. Tja, so ein Traumtagebuch ist ein Nützliches Werkzeug. Viel Spass beim deuteln. ;)
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Beitragvon Planewalker » 22.01.2010, 11:19

Witzige Antwort. Nein, eigentlich bereue ich meine Antwort an Missy nicht, auch nicht den Part, in dem ich sie als unreif bezeichne. Selbst ihre Signatur enthält "ich Liebeee dich Schatz <3" und unter Interessen hat sie ebenfalls nur "Schatz (:" angegeben. Ich fürchte, das sagt leider einiges aus. Ich bin nicht besonders höflich, wenn ich meine Meinung äussere, dafür aber schonungslos ehrlich.

Der Traum, den ich beschrieben habe ist genau so passiert und da ich ihn recht aussergewöhnlich fand, habe ich ihn gepostet, um zu sehen, was andere darin finden. Deine Auffassung war ja schon mal sehr... gewagt.

Ansonsten muss ich mir keine Persönlichkeit ausdenken unter der ich auftrete. Meine reicht mir völlig aus. Ich lebe tatsächlich in einem Loft, also einem grossen hohen Raum in einem ehemaligen Fabrikgebäude und der von mir beschriebene Ansatz basiert auf meinen mittlerweile einigermassen zahlreichen Erfahrungen mit luziden Träumen, stellt dabei aber - wie beschrieben - nur eine mögliche Auffassung unter vielen dar, nicht meine exklusive Sichtweise. Und um luzide Träume erleben zu können, notiere ich u.a. täglich brav ausführlich meine Träume, weshalb ich tatsächlich ein hervorragendes Traumgedächtnis habe.

Aber schön, dass Du es mir jetzt gegeben hast. Weiter so. Das hast Du bestimmt bitter nötig gehabt.
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Beitragvon Planewalker » 22.01.2010, 15:34

Ghost hat geschrieben:Welches Traumverständnis hat sich denn inzwischen dir für diesen Traum erschlossen???


Ich selbst interpretiere meine Träume nicht, sondern nehme Sie einfach als Erlebnis hin. Deshalb wäre es ja auch einmal interessant gewesen, zu lesen, was andere darüber denken.

Ghost hat geschrieben:Dein real bewohntes Loftgebäude, hat es auch einen Turm mit goldener Kugel und Kerkerzellen in den Kellerräumen, wenn nein, warum wurden im Traum diese Abweichungen nötig.


Es hat tatsächlich einen turmähnlichen Anbau. Die Wohnung, die sich darin befindet kenne ich nicht, den aktuellen Besitzer auch nicht.

Einen Keller hat der Gebäudebereich gar nicht, lediglich tieferliegende Wohnungen, die aber allesamt mit Fensterwänden und Vorgärten oder Veranden nach draussen versehen sind. Es existiert ein recht grosses Kellergewölbe unterhalb eines anderen Abschnitts, Zellen gibt es dort aber keine. Die Lagerplätze sind nur mit lückenhaften Holzgattern abgetrennt.

Warum und ob Abweichungen in Träumen nötig sind oder nicht, weiss ich nicht, obwohl ich dafür auch die eine oder andere Ansicht anbieten könnte.

Ghost hat geschrieben:Wer mag dieses rubinenlichtstrahlende dämonische Wesen sein, wie ist es in dein Leben gekommen, warum hast du es eingesperrt.


Ich habe es nicht eingesperrt und wusste auch nichts von dem "Dämon", was meinem Gefühl nach eine zutreffende Bezeichnung ist. Ich habe die Dinge so erfahren, wie sie passiert sind, obwohl mir vieles sofort vertraut vorkam.

Keller und andere verborgene Räume kommen wiederholt in meinen Träumen vor. Meist sind sie mit altem Zeug angefüllt, das ich gelegentlich auch mal durchstöbere. Etwas Wertvolles habe ich dabei aber noch nicht entdeckt und bekannt kam mir der Krempel bisher auch nicht vor. Oft wandle ich auch durch Katakomben, die unter ganzen Städten hindurchführen, eine Welt unterhalb der Welt. Es ist aber keinesfalls eine Hauptthematik meiner Träume. Ein merklich vorherrschendes Thema existiert an sich nicht, eher eine bunte Ansammlung verschiedener Abenteuer, deren Handlung sich manchmal durch verschiedene Traumperioden und Zeiten hindurchzieht. In einigen Träumen spiele ich auch völlig andere Personen (Männer, Frauen, Kinder, dick, dünn, gross, klein etc.) und manchmal stehe ich ausserhalb des Geschehens und beobachte körperlos.

Ghost hat geschrieben:Es ist nicht zu erwarten, dass dieser Traum anerkennend auf deine Schultern klopfen wollte, dass ungelöste Problem in deinem Keller, von dir einfach achtlos zurückgelassen, einfach durch ein Ritual von dir als abgeschlossen betrachtet, all dies stimmt nicht, dass zeigten ja deine Traumbilder. Geistige Symbole, Rituale, all dass brachte in deinem Traum nicht wirklich etwas an das Tageslicht, nicht wirklich konnte etwas lebendiges dein Gebäude und damit deine Persönlichkeit verlassen, jedenfall nicht einmal im Traum.


Da kann ich nichts zu sagen. Es war eigentlich ein recht lebhaftes Geschehen, vor allem als der Genie die Karussellmaschine bediente. Das geht aus meiner Schilderung wohl nicht ausreichend hervor.

Ghost hat geschrieben:Wenn es zutreffen sollte, dass Missy dieser in deinem Keller eingesperrte Dämon ist, dann zeichnet dein Unterbewußtsein ja ein völlig anderes Bild als das du im Wachzustand von ihr hast.


Den Eintrag von Missy hatte ich nach dem Traum beantwortet, nicht davor. Ich bin darauf gestossen als ich nach dem Posten meines Traumes im Forum gestöbert habe. Eine Beziehung herzustellen, halte ich für extrem abwegig.

Ghost hat geschrieben:Schön wäre es, wenn du dich nicht wegen deines hervorragenden Traumgedächtnisses rühmen könntest, das schaffen Millionen andere auch, sondern für die Fülle dir geschenkter Weisheit...


Es gibt viele Konzepte der Weisheit aber es benötigt Weisheit, um Weisheit zu erkennen. Meine Form der Weisheit erscheint anderen meist zu radikal, um als weise zu gelten.

Ghost hat geschrieben:Warum sind eigentlich Rituale für dich so von Bedeutung in deinem Leben.


Wer sagt, dass sie das sind?

Ghost hat geschrieben:Was würde es für dich bedeuten, wenn du nichts zum Leben erwecken kannst, ...


Ich hatte nicht darum gebeten, irgendetwas zum Leben zu erwecken. Das ist mir quasi mit dem Betreten des Turmzimmers aufgebürdet worden. Ausserdem bestand die Aufgabe nicht darin, etwas zum Leben zu erwecken, sondern Seelen eine neue Chance zu geben, indem sie zurückgeführt werden - in einen Körper, wie ich annahm.

Ghost hat geschrieben:... wenn all diese Versuche von dir scheitern würden, ...


Wieso gescheitert? Ich habe nicht gesagt, dass das Ritual fehlgeschlagen ist. Ich hatte angenommen, dass es erfolgreich war, nur das Ergebnis habe ich nicht gesehen.

Ghost hat geschrieben:... wenn du nicht von Dämonen umgeben wärst, ...


So eine gelegentliche Begegnung mit kleinen Tunichtguten finde ich eigentlich recht unterhaltsam. Da hatte ich schon wesentlich apokalyptischere Träume.

Ghost hat geschrieben:... wenn du ganz normalen Menschen in deinen Träumen begegnen würdest, ...


Wer sagt denn, das ich das nicht tue, wobei ich Wesen aus Träumen grundsätzlich neutral als Entität bezeichne, egal in welcher Form ich sie wahrnehme. "Normal" ist an denen selten was, das merkt man aber am ehesten, wenn man sich in bewusster Form mit ihnen unterhält.

Ghost hat geschrieben:... wenn deine Räume mehr bewohnt wären..., ...


Tatsächlich sind die Gebäude in denen ich mich in regulären und auch in luziden Träumen bewege alle miteinander verbunden, verschiedenartig bewohnt und schier endlos. Oft finde ich Besucher vor oder muss nur durch eine Tür gehen, um in den Wohnbereich eines anderen zu gelangen.

Ghost hat geschrieben:das sind so die Fragen, die sich mir aufdrängen. Du siehst, ich verstehe deinen Traum überhaupt nicht, wohl aber so viele wirre Fragen da hineinzudenken und das tollste, du hast sogar dazu aufgefordert, dazu eingeladen...


Ich habe in diesem Fall nicht einfach irgend einen Traum gepostet, sondern einen aus meiner Sicht aussergewöhnlichen. Wo wäre denn sonst der Spass dabei?
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