Seltsamer, kleiner Mann

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Moderator: Mirakulix

Seltsamer, kleiner Mann

Beitragvon BlackSimon » 18.01.2010, 00:20

Hallo!
Erstmal was zu meiner Person, dann zum Traum.
Ich bin 17 1/2 Jahre alt, männlich, Schüler der 12. Klasse. In der Freizeit leidenschaftlicher Doom Metaller und Musikant (In der Musik geht es um Depression, Drogen, Isolation, Okkultismus, Mystik und Magie, alles Digne, die mich sehr beschäftigen).

Jetzt aber zum Traum :D
Der Traum war viel realistischer als alle die ich sonst so hatte und ich konnte mich am nächsten Tag an sehr viele Details erinnern.

Ich befinde mich auf einer sehr breiten, aber unbefahrenen Straße. Zu beiden Seiten Häuserfassaden, in manchen Fenstern brennt Licht, viele sind dunkel. Es ist nacht, aber noch nicht stockfinster, erst kurz nach der Dämmerung. Ich verspüre das Gefühl, nach Hause zu wollen, weil mir irgendetwas nicht behagt. Plötzlich erkenne ich die Straße als eine Straße aus meiner Stadt wieder, obwohl sie nicht viele Ähnlichkeiten aufweist: Sie ist viel breiter, auch der Bürgersteig ist sehr groß. (Hört sich komisch an, ist aber so).
Es wird dunkler und ich beschleunige meine Schritte. Die Straße scheint endlos zu sein. Hin und wieder kommen Menschen aus den Seitengassen und Häusereingängen, es werden immer mehr, je weiter ich laufe und je dunkler es wird. Die Menschen sind alt, krank und gebrechlich und humpeln und schlurfen an mir vorbei in die entgegengesetzte Richtung, dabei starren sie mich innig an. Die Gestalten werden immer bizarrer und sehen immer kränker aus. Ich bekomme Angst. Aus einer Seitengasse tritt ein Mann. Er ist gerade mal einen halben Meter groß, aber relativ dick und stämmig. Er trägt einen grauen Schnurrbart, der auf der linken Seite abgerissen ist. Auf dieser Gesichtsseite ist das Gesicht auch von blutigen Narben zerfurcht und entstellt. Kurz bevor er an mir vorbeiläuft, stößt er ein tiefes, lautes Grunzen aus, das meinen ganzen Körper durchdringt. Es hört sich tierisch an, wie ein Widlschwein, nur unheimlicher, wie ein tiefes Fauchen. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken und ich beschleunige meine Schritte. Nach ein paar Metern halte ich es nicht mehr aus. Ich drehe mich um und brülle dem kleinen Mann hinter: "Was soll das alles?". Ich versuche beherrscht und drohend zu klingen, merke aber selber, wie ich Tränen in den Augen habe und zittere. Der kleine Mann dreht sich um. Sein Gesicht verschwimmt, aber ich spüre eine "ultimative Bosheit", die von ihm ausgeht. Wie ein Donner durchbricht ein zweiter Grunzer die nächtliche Stille. Dieses Geräusch kann nicht nur von dem kleinen Mann kommen. Es hallt von allen Richtungen wieder, wie ein Stöhnen, oder ein Schreien. Plötzlich ergibt es Sinn, wenn es auch schwer verständlich ist: "Ich bin immer da, wo du bist, und du wirst mir nie entkommen können!", höre ich aus dem Grunzen heraus. Im selben Moment verschwindet der Mann und taucht blitzartig direkt vor mir auf. Ich schreie auf und erwache im selben Augenblick.

Was vielleicht nur nach einem gewöhnlichen Albtraum klingt, war für mich sehr viel mehr, da wirklich alles fotorealistisch war und ich mich noch sehr genau an alles erinnern kann, was sont nicht der Fall ist. Die letzte Woche habe ich versucht, den Traum irgendwie zu deuten, weil er irgendwie eine Bedeutung zu haben scheint, aber ich komme nicht dahinter.
BlackSimon
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Beitragvon catwomen » 18.01.2010, 08:25

Hallo BlackSimon

In der Freizeit leidenschaftlicher Doom Metaller und Musikant (In der Musik geht es um alles Digne, die mich sehr beschäftigen).

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Offensichtlich hast du in deiner Kindheit Verletzungen, entweder in physischer oder psychischer Art erlebt, die dich dazu veranlassen auf diesem Weg zu gehen.

In deinem Traum geht es um dein jetzt gelebtes Leben.

Wenn du so weitermachst übergibst du dich zunehmend der negativen Energie die dir aus allen Ecken u. Straßen als Grunzen u. Fauchen begegnet.
Wende dich von den Texten wie, Depression, Drogen, Isolation, Okkultismus, Mystik und Magie bewusst ab!!

Beschäftige dich mit „normalen“ und positiven Energien wie Freude, Liebevolle Begegnungen z.B. beim Sport oder anderen Gelegenheiten, positiven Liedertexten u.s.w.

Du bist auf einem „gefährlichen Weg“ das signalisiert dir deine Seele die besorgt um dich ist in diesem Traum!!!

Liebe Grüße catwomen
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Albträume

Beitragvon Anemone » 18.01.2010, 17:34

Hallole,

Ich würde den Traum nicht so schlimm bewerten, wie catwoman.
Albträume hat man doch oft und danach reinigt sich alles wieder.

Guckst du dir außer den Depressiv Themen mit der Band auch noch Grusel-Schocker abends an ?
Spielt ihr oft abends und du läufst dann beim Dunkeln nach Hause ?
Hast du öfters miese Stimmung mit deinem Vater oder einem Lehrer ?

Frag dich doch mal, was dir in der Realität Angts machen könnte ?

Außerdem wirds jetzt langsam Frühjahr, dann wirds allgemein heller.

Spielt doch auch mal sanfteres wie love songs, statt heavy Depro-Metall.

viele Grüsse,
Anemone
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Beitragvon BlackSimon » 18.01.2010, 22:04

Hallo,
Erstmal danke für die Antworten! :)

Ihr habt das jetzt alles sehr auf die Musik bezogen, aber eigentlich ist es gerade die, die mir Kraft und Stärke im Alltag gibt. Das klingt an sich absurd, da es unvorstellbar scheint, dass "depressive" Musik stärkt, doch gewinnt man gerade durch sie den Eindruck, dass man nicht der Einzige ist, der so denkt/fühlt/handelt und so baut es letztendlich doch auf.

Aber bevor hier das Bild rüberkommt, dass ich ein depressiver Außenseiter bin und keine Freunde habe: Das stimmt so nicht, ich habe durchaus viele, gute soziale Kontakte.
Darunter sind jedoch keine musikalisch Gleichgesinnten (Es scheint außer mir so gut wie keine Anhänger dieser Musik in meinem Umfeld zu geben, wenn man mal von den anderen Bandmitgliedern absieht), es handelt sich vielmehr um Leute, die zwar "normaler" und "angepasster" als ich sind, mich jedoch trotz meiner anderen Art akzeptieren. Das heißt, ich bin mit ihnen befreundet und kann mit ihnen über vieles reden:
- Alltag / "Klatsch & Tratsch"
- Schule
- Politik
- Freunde/Beziehungen
- etc...
In diesen Bereichen denke ich ganz normal, sodass ich da nicht irgendwie auffallen würde.
Die Leute die mich kennen, können mich in der Regel gut leiden. Dass ich andere Musik höre und mich vom Erscheinungsbild etwas unterscheide, stört die meisten auch nicht. Für viele habe ich somit quasi den Ruf als "netter, hilfsbereiter Typ, der ein bisschen komische Musik hört und schräg aussieht, aber eigentlich voll in Ordnung ist".
Ich kann damit eigentlich gut leben, wären da nicht Dinge, über die ich mit niemandem reden kann und die somit unverarbeitet bleiben. Und diese Dinge sind es, die ich versuche irgendwie durch die Musik auszuleben.
Um das mal etwas an Beispielen zu erläutern:
- Spiritualität / Religion
- Sehnsucht
- Fernweh (mehr oder weniger nach einer "Phantasiewelt", die jedoch nicht vollständig ausgearbeitet ist. Damit unterscheide ich mich in diesem Punkt von Leuten, die gerne in einer anderen Welt leben würden, die vollendet ist, beispielsweise Fans von irgendwelchen Fantasyromanen (Herr der Ringe, etc...)).
- Orientierungslosigkeit
- Sinn von Existenz
- etc...
Ich habe den Eindruck, dass sich meine Mitmenschen scheinbar nicht für diese Dinge interessieren. Das meine ich nicht als Kritik, ich beneide sie fast, dass sie ihr Leben so unbesorgt führen können. Sie haben scheinbar alles, was sie wollen, sei es eine/n Partner/in, ein Auto, einen tollen PC, einen Job, ein kleines Einkommen. Sie planen, was sie später einmal machen wollen, welchen Beruf sie ergreifen werden, wo sie wohnen wollen etc.
Ich kann mich mit solchen Dingen nicht zufrieden geben und irgendetwas in mir sperrt sich dagegen, so für die Zukunft zu planen. Zu groß ist meine Angst, dass ich dem nicht gewachsen bin, weil ich mir dann über viele andere Dinge Gedanken machen würde, oder zu sehr von anderen dingen eingenommen werden könnte.

Wegen der Frage nach der Angst: Eigentlich gibt es nicht so viele Dinge, die mich beängstigen würden, zumindest im Moment nicht. In der Schule habe ich gute Noten, im Dunkeln verspüre ich meistens keine Furcht (Ich fühle mich manchmal sogar geborgen), mit der Familie komme ich zurecht und Horrorfilme gucke ich selten. Angst hätte ich höchstens davor, Freunde und Verwandte zu verlieren, aber ich denke, das ist ganz natürlich und diese Angst verspürt jeder. Folglich ist es nicht ein Angstgefühl, welches mich im Alltag manchmal "herunterzieht" sondern eher das Gefühl, nicht verstanden zu werden oder nicht mit der Umwelt klarzukommen, was ich jetzt aber nicht als Angst einstufen würde, da ich keine Angst vor meinen Mitmenschen habe.
Aber die Frage war eigentlich nicht schlecht. Jetzt wo du gefragt hast, wird mir eigentlich bewusst, dass ich, vor diesem Traum (in dem ich definitiv Angst hatte) sehr lange keine mehr verspürt hatte.

Soviel dazu. Es tut manchmal gut, sich so ausreden zu können. Wollte das nur etwas näher erläutern, bevor zu sehr die Musik verteufelt wird und eventuell falsche Schlüsse auf meine Lebenseinstellung gezogen werden ;)
BlackSimon
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