Hallo liebe Leute!
Vielleicht könnt ihr mir bei der Deutung meines heutigen Traumes helfen. Es wäre mir sehr wichtig, da ich noch nie eine derart intensive und deutliche Erinnerung an einen Traum hatte.
Zu meiner Lebenssituation:
Ich bin 27, männlich, studiere Architektur und bin soeben von meinem Auslandszivildienst nach Europa zurückgekehrt. Fühle mich jetzt entfremdet von Europa nachdem ich über ein Jahr in der Wüste im Nahen Osten zugebracht habe - hatte dort keine traumatischen Erlebnisse, sondern erfuhr viel Zuneigung, Freundschaft und Freiheit.
Hier sehe ich viel Materialismus, und den Drang der Leute edel und cool zu sein, welches Ausdruck findet in stillen, grauen Fernsehfilmen, dunklen-metallic Autos; Anschaffung allerlei edel glänzenden Zierrats fürs Haus; neuen Design-Lokalen in Wien (alle der gehoberen Preisklasse), kühlen, geometrischen Renovierungen in der Stadtlandschaft etc.
Mein Traum:
Ich bin in meinem jetzigen Lebensalter, im (gefühlten) Mitteleuropa. Ich werde als Ex-Zivildiener zum Militär eingezogen, was mich jedoch im Traum nicht wundert. Es ist Krieg - unklar wer gegen wen. Alle Szenen spielen sich in der Nacht ab - das Wetter ist kalt und feucht wie seit Wochen hier in Wien.
Ich bekomme ein rudimentäres Training in einem Feldlager einer europäischen Armee. Die kommandierenden Offiziere sind unfreundlich bis herrisch, ebenso die Kameraden. Gleich nach dem Zuweisen eines Lagers werde ich mit Gewehr ins Feld geschickt. In loser Formation schreiten wir der Infantrieschlacht entgegen. Immer wieder fallen Granaten rings um mich und ich werfe mich nieder, die Hände schützend über meinen Kopf gehalten, liegt mein Gesicht im Schlamm.
Ich stehe wieder auf ohne Furcht und gehe regelmäßig weiter zum Gefechtsfeld. Ich sehe noch aus der Ferne Soldaten gegeneinander kämpfen - schießen und aufeinander einschlagen.
Doch sobald ich selbst das Kampffeld erreicht habe ändert sich die Szene. Zwar ist es immer noch Nacht und regnerisch, aber die Soldaten hören auf zu kämpfen, als wäre es das natürlichste der Welt. Sie geben sich die Hände, klopfen sich die Schultern und beginnen miteinander spazieren zu gehen und sich Geschichten zu erzählen.
Auch ich treffe einen feindlichen Soldaten. Er ist in meinem Alter, hat aber keine Ähnlichkeit mit mir, noch mit sonst jemanden den ich kenne. Wir stellen fest, dass wir beide Deutsch sprechen und begrüßen uns wie Freunde. Wir tauschen unsere Kopfbedeckungen. Ich bekomme eine weiße Schirmmütze von ihm, wie sie früher die österreichische Polizei trug (jedoch diese ohne dem staatlichen Emblem). Dann beginnen auch wir gemeinsam zu gehen. Der Rest der Szene tritt in den Hintergrund. Wir erzählen uns übereinander, in dem Moment wache ich auf.
Erwacht spüre ich immer noch die Spannung des Krieges, jedoch kein Grauen. Bis zuletzt verstehe ich nicht welcher Krieg und um was es ging. Ich fühle mich nicht glücklich durch die Versöhnung und den Stopp der Kämpfe (im Traum war ich nicht einmal überrascht darüber), aber ich empfand innere Bestätigung dafür, dass Gewalt und Mord sinnlos und ein Greuel sind.
Wenn Dir etwas dazu einfällt, wenn's auch nur ein Stichwort (Gedankenblitz) ist, schreib mir nur das eine Wort. Natürlich freue ich mich über längere Antworten und bedanke mich herzlich für alle Zuschriften!
Liebe Grüße aus Wien,
Muschtari