geist meiner verstorbenen oma

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Moderator: Mirakulix

geist meiner verstorbenen oma

Beitragvon ira87 » 03.08.2009, 13:24

Hallo,
ich würde gerne eine deutung zu meinem traum haben. Ich hoffe es kann mir einer helfen. ich hab mir schon so ähnliche träume durchgelesen aber das bringt mich nicht so wirklich weiter.

meine oma ist vor einiger zeit verstorben und ich kann seitdem auch nicht wirklich trauern.
wir hatten immer ein sehr enges und vertrautes verhältnis zueinander,sie war auch immer wie eine freunbdin zu mir.
in dem verlauf ihrer krankheit war ich auch immer mit zu allen arztbesuchen.
und hab den ganzen verlauf mitbekommen bis zum schluß.

natürlich denke ich auch jeden tag über sie nach aber an beiden tagen vor dem traum ist nichts besonderes passiert.


so zu meinem traum:
ich kam in die küche und hörte ihre stimme, die ich auf anhieb erkannte.wusste in dem moment nicht ob ich hingehen sollte oder einfach weggehen sollte. sie sprach mit meinen eltern und meinem opa, der sich tierisch freute sie wieder zu sehen.
dann hörte ich die tür zugehen und wusste das sie kommt.
war in dem moment wie angewurzelt bin dann doch in richtung treppe gelaufen nd wieder stehen geblieben. da spührte ich sie schon im türrahmen stehen. drehte mich voller angst um und konnte sie nicht richtig ansehen, doch das was ich sah war nicht so wirklich meine oma.
ich lief schnell die treppe hoch wo mein bruder im bett lag und in meinen augen schon alles lesen konnte.
ich legte mcih dazu,so das ich sein gesicht sehen konnte. er presste das kissen auf seine ohren und machte die augen zu,weil er wusste was jetzt passierte.
ich tat das selbe und spührte schon das sie da war.obwohl meine augen zu waren konnte ich sie sehen. sie stand dort mit einem langen rotem t-shirt und ihrer perrücke (sie hang immer sehr an ihren haaren und als sie versorben ist hatte sie sie leider durch die bestrahlung verlohren),mit ein paar kleidungsstücken in den händen,genau wie früher.
ich presse die hände und augen weiter zusammen. spührte das mein bruder verkrampfter wurde und den druck auch verstärkte.
ich zitterte immer stärker am ganzen körper wollte schreien konnte aber nicht,schüttelte meinen kopf abweisend.
ich hörte ihre stimme konnte aber leider die worte nicht verstehen.

dann wachte ich tränenüberströmt auf
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Beitragvon DunklesHerz » 04.08.2009, 13:30

Menschen mit einer lange verlaufenden Krankheit verändern sich unweigerlich, und damit auch die Menschen die sie dabei begleiten.

Damit gemeint ist, dass es allen Beteiligten an die Nerven geht, und diese Belastung steigt von Tag zu Tag.

Das kann soweit gehen dass man sich sogar insgeheim wünscht, es möge endlich zu Ende gehen um einerseits einem geliebten Menschen Schmerzen zu ersparen, andererseits um selbst endlich "frei" zu sein.

Diese Gedanken erzeugen somit ein "schlechtes Gewissen" und werden schnell verdrängt....aber ein wirkliches Verdrängen (im Sinn von gänzlich löschen) gibt es nicht. In irgendeiner Form manifestiert es sich wieder.....so wie bei Dir in Deinem Traum.

Im Traum erscheint sie Dir verändert....angsteinflössend, und zwar so sehr dass Du es nicht wagst sie wirklich anzusehen und auch anzuhören.

Dennoch ist sie trotz aller Veränderungen kein anderer Mensch gewesen, und Du musst trotz aller Gedanken die Du gehegt hast kein schlechtes Gewissen haben.

Vor Menschen die wir geliebt haben, und die uns die gleiche Liebe entgegengebracht haben, müssen wir keine Angst haben.

Nur vor dem was unausgesprochen blieb hat man Angst, weil es einem beschäftigt. Sag es ihr doch einfach mal......egal wo und wie...ob im Traum.....am Grab....an dem Platz wo ihr gerne zu zweit wart......egal wo.
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Beitragvon Diobo » 05.08.2009, 01:44

hallo ira87,

ich kann mich DunklesHerz nur anschließen, es ist nicht der Geist deiner verstorbenen Großmutter, der dich heimsucht, sonder dein Gewissen.

Meine Uroma ist im Februar nach einem 2 jährigen Leidensweg, der durch einen Schlaganfall ausgelöst wurde gestorben. Sie war eine fröhliche, gütige und wohlgenährte Frau. Das hat sich nach dem Schlaganfall allerdings sehr schnell geändert. Sie war nicht mehr meine Oma, so kam es mir vor. Sie magerte so drastisch ab, konnte kaum sprechen oder jemanden verstehen. Bei Besuchen war sie im ersten Jahr noch dabei in einem Rollstuhl, aber schon damals konnte ich mir das einfach nicht ansehen. Ich wollte ihr nicht einmal mehr guten Tag sagen, geschweige denn sie überhaupt angucken, es war einfach zu schwer. Als es sich dann verschlimmerte lag sie nur noch in ihrem Bett...ich wollte nicht einmal mehr hinfahren, ich habe mich so unbehaglich gefühlt, auch weil ich bemerkt habe, dass ich mich so verhalte...

Das schlimmst war, dass man sie immer wieder sagen hörte, dass sie sterben will...niemand hat es beachtet, alle haben immer nur zu ihr gesagt, dass sie sowas nicht sagen soll...erst dann begann ich sie wieder als meine Oma zu sehen...komisch oder? Ich hatte Mitleid mit ihr, eigentlich war sie damals schon gestorben, nur ihr Körper war noch lebendig, aber irgendwie konnte ich ihr dann wenigstens wieder in die Augen sehen, auch wenn ich mich dabei immer noch sehr unwohl gefühlt habe. Als ich dann endlich die Nachricht bekam sie sei gestorben, war ich wirklich erleichtert, sie hat endlich ihre Ruhe gefunden und das hat mich gefreut. Ich habe auch nie getrauert, jedesmal wenn ich nach einem Besuch wieder gegangen bin, habe ich mich endgültig von ihr verabschiedet, weil ich immer damit rechnen musste, dass ich sie nicht wieder sehen werde. Ich hatte mich schon von ihr verabschiedet...ich fand es sogar ein wenig merkwürdig, warum so viele Leute bei ihrer Beerdigung in Tränen ausbrachen...naja jeder trauert auf seine Weise...

Der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass du dich nicht von dem Zustand deiner Oma hast abschrecken lassen, zumindest nicht bewusst. Ich denke du hast die Gefühle und Gedanken nicht zugelassen, die ich hatte als ich meine Oma gesehen habe, aber das ist nicht schlimm, vielleicht war es sogar besser. Ich habe kein schlechtes Gewissen, aber manchmal denke ich, dass ich sie öfter hätte besuchen sollen. Ich habe meine Gefühle nicht verdrängt, aber vielleicht hätte ich es für sie tun sollen. Jedenfalls hattest du diese Zeit mit deiner Großmutter, für sie war das bestimmt sehr schön und das ist es was zählt. Du hast deine eigenen Bedürfnisse hintenan gestellt und warst für sie da. Dass man dabei einige Sachen zur Seite schiebt ist ganz natürlich.

Doch jetzt da deine Großmutter gegangen ist, solltest du wieder mit dir ins Reine kommen und die Gefühle von früher anerkenn und durchleben. Lass alles zu was aufkommt, wenn du zurückdenkst, du musst da durch, sonst wirst du sie nie loslassen können und ihr "Geist" wird dich weiterhin heimsuchen. Dann wirst du auch so trauern können, dass du dich danach frei fühlst...das hätte deine Großmutter sicherlich auch so gewollt. Sie hat ihr Leben gehabt, jetzt bist du an der Reihe, so war es, so ist es und so wird es immer sein...

Und im Endeffekt gibt es nichts, das du bereuen musst, du hast alles richtig gemacht, du wirst niemals ein schlechtes Gewissen haben müssen, dass du für sie nicht da warst, als sie es gebraucht hat.

Also, wenn du deine Großmutter nocheinmal im Traum siehst und sie wirklich ansehen kannst und dabei alle Gefühle zulässt und sie dann umarmen kannst...dann wird ihr "Geist" frei sein und somit auch deiner.

mfG

Diobo
Ein ungedeuteter Traum gleicht einem ungelesenen Brief.

-Talmud-
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