Nachts splitternackt im leeren Ballsaal . ..

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Moderator: Mirakulix

Nachts splitternackt im leeren Ballsaal . ..

Beitragvon eine50plus » 13.06.2009, 13:17

1.Bin 50 Jahre und weiblich.
2.Befreie mich gerade aus einer leichten depressiven Phase. Gestern (12.6.09) empfand ich das Zurückkommen von Schaffenskraft (hatte intensiv Papiere geordnet, entsorgt, eingescannt und/oder abgeheftet.) Habe Hausarbeiten wie Staub saugen erledigt. Selbst aktiv werden hat mir gut getan. Ich plane, mich beruflich selbständig zu machen und bin generell in einer Umbruch-Situation. Seit Ende April bin ich ein Mittelding zwischen Alo-Geld I und Alo-Geld II (Aufstocker), was mir gar nicht in den Kram passt. Mein Lebensgrundgefühl ist Frust, nachdem ich 30 Jahre (in Worten: dreißig!!) vergeblich versucht habe, „so richtig“ beruflich auf die Füße zu kommen. Ein weiteres Hauptmerkmal ist nur wenig Selbstsicherheit und geringe Selbstwertschätzung. Außerdem mag ich Männer derzeit überhaupt nicht und die skandalösen „Machenschaften“ in der Politik und Wirtschaft gießen noch zusätzlich Öl ins Feuer. Mein Lebensgefühl ist auch der unbedingte Wunsch nach Unabhängigkeit. Jetzt in der Erwerbslosigkeit abhängig zu sein – auch von (manchmal) männlichen Entscheidungsträgern passt mir nicht! Frauen hören einfach besser zu. Ich vermute halt von männlicher Seite allumfassend für mich nichts Gutes und hege deswegen teilweise Kastrationswünsche.
3.Ich husche – splitternackt – im Dunkeln eines großen Saals (wie so ein großer barocker Ballsaal, nur ohne den Kronleuchter und ohne jegliche weitere Möbel und schmückenden Accessoires und einem Holzfußbodenparkett („knarrt“ unter meinen Füßen) von links nach rechts. Durch die zugezogenen Vorhänge vor den riesigen Fenstern dringt nur sehr wenig Licht, so dass ich das einfache „französische“ Bett (Metallgestell) auf der rechten Saalseite an der fensterlosen Wand nur schemenhaft erkenne. Wegen der Dunkelheit erscheint alles in Grautönen – Farben sind nicht wahrnehmbar. Plötzlich erschrecke ich, weil sich unerwartet eines der Fenster leicht öffnet und der Vorhang ein wenig beiseite geschoben wird. In rascher Folge betreten durch den Spalt des geöffneten Fensters hintereinander vier Männer den Saal. Ich erschrecke nochmals (diesmal so heftig, dass ich gleich aufgewacht bin), weil mir einfällt: „Huch – ich bin ja nackt!“ und: Ich befinde mich genau auf gleicher Höhe mit dem geöffneten Fenster und den eintretenden vier Männern, so dass das kalte (Mond- ?) licht direkt auf meine Gestalt fällt. Ich kann nur vier männliche Silhouetten erkennen, wegen der Kürze des Traums weiß ich keine Einzelheiten zu Körperbau und Alter. Außergewöhnliches habe ich in dem kurzen Moment bis zum Aufwachen nicht entdecken können, ich glaube, die waren alle normal schlank und nicht besonders groß gewachsen – alle in etwa gleiche Proportionen.
4.Es beginnt gerade etwas Neues in meinem Leben. Wie das genau aussehen wird, liegt noch im Dunkeln. Aber ich empfinde meine jetzige Situation auch als eine Gratwanderung und als „so ein bißchen am Abgrund stehend“, dass heißt, meine Situation, mein berufliches Vorhaben könnte auch im endgültigen Desaster enden – und in bitterster Armut bis ins Alter hinein. Die Dunkelheit könnte nämlich auch auf diesen Aspekt hinweisen. Der Ballsaal zeigt vielleicht an, dass ich es sowohl opulent und gediegen liebe und das ich die räumliche Weite brauche, die fehlende Möblierung zeigt aber den gleichzeitigen Wunsch nach einer (unbeschwerten?) minimalistischen Lebensweise. Im Grunde suche ich nach so einer selbständigen beruflichen Lösung, die gleichzeitig viel Raum lassen soll und größere Lebensmöglichkeiten eröffnen soll, gleichzeitig möchte ich das Vorhaben aber mit wenig Aufwand betreiben können. SCHON WIEDER EIN SPAGAT in meinem Leben? Oder – was auch noch sein könnte, ist, dass meine Nacktheit sagt: „Du bist blank = ohne Geld“, lebst aber im barocken Ballsaal?. Ich habe zu einem Leben mit wenig Geld kein Vertrauen – es heißt ja auch ARM-AN-MUT . . . .UND DAS WILL ICH NICHT LÄNGER SEIN! Jupiter ist eigentlich mein Verbündeter – er steht für Fülle – die habe ich zur Zeit mit 86 kg bei 1,53 m nur körperlich.

Ich lebe seit Jahren allein – ich kenne diese Lebensweise schon seit meinen Kindertagen. Auch habe ich oft keinen Zugang zu meinen Gefühlen. Meine Mitmenschen nehmen mich deshalb wohl auch desinteressiert war – meisten ziehe ich mich bei einer erheblichen Lebensstörung zurück – im Moment auch von den deprimierenden Erfahrungen im Callcenter . . .

Vielleicht fällt jemandem was dazu ein -

LG eine50plus
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Ablehnung des Männlichen . . . leben ohne Geist . .

Beitragvon eine50plus » 13.06.2009, 14:57

Hallo

ich fürchte - so fühlt es sich an - ich habe in jungen Jahren meine geistige Kraft verschlissen. Durch ungeplante Schwangerschaft und dem Zunichtemachen aller Dinge, die mir wichtig gewesen sind. Ich möchte mich nur kurz fassen: Als ich schwanger war, ich mich aber eigentlich von meinem Freund und späteren Ehemann trennen wollte, ich aber erst erkannte, dass es zu früh gewesen wäre (aber erst, nach dem ich beruflich was in Aussicht hatte!). Die Schwangerschaft (1. Tag 13. Woche entdeckt!!) sabotierte den Ausbildungsbeginn, den ich unter umschifften Schwierigkeiten erkämpft hatte. Nur 8 Wochen lagen zwischen Ausbildungsbeginn und Geburt. Das zog mir, nach dem ich ohnehin schon keinen guten Start ins Leben hatte, endgültig den Boden unter den Füßen weg, den ich mir noch gar nicht erobert hatte! Ich purzelte in meine Ehe, weil ich es nicht besser wußte und mich diese Situation wie ein Panzer überollte. Nach der Geburt fing ich an, immer wieder kleine Jobs anzunehmen und erwartete davon die Wiederherstellung wie vor der Schwangerschaft und Geburt. Nach außen zeigte ich es AUF KEINEN FALL, dass ich kreuzunglücklich war, nein! Vielmehr ging ich irgendwie in Spaltung (jetzt kommt der Geist ins Spiel) ich teilte mir im Geiste mein Leben in zwei parallele Teile. Ich stand mit dem einen Bein auf dem einen schnell fahrenden Zug des Lebens was ich eigentlich führen wollte und mit dem anderen Bein auf dem anderen Zug, die ich beide parallel fahrend und bei beiden immer die gleiche Geschwindigkeit kontrollierte - IM GEISTE! Wie Du dir vorstellen kannst, ist diese Situation hölle-anstrengend gewesen, immer häufiger Depressionen . . . hier will ich erstmal Schluss machen. Wie ich mich fühle? Ausgelaugt, wie ein ausgeleiertes und ständig überdehntes Gummiband. Und - zeitweilig wird mir bewußt, dass ich mein Leben als einen einzigen Akt von Gewalt empfinde . . . wie eine Vergewaltigung halt (die ich mir in meiner Unbewußtheit damals auch selbst angetan habe?)

Ich glaube, ich habe das auch noch nicht ganz verstanden, mit dem Männlichen. Okay - der Mann ist das strahlende Wesen (weswegen er im Beruf immer Vorschußlobeeren bekommt!!!) und sich Fehler oft sogar noch als "Orden" an die Brust heften kann! Und da soll ich nicht sauer sein auf alles Männliche? Ich habe in meiner Jugend versucht, Probleme zu lösen, zu denen es übermenschliche Kräfte bedurft hätte . . . und nun habe ich keine Lust mehr, weder auf das Männliche noch auf das Weibliche . .

LG eine50plus
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Beitragvon Hedma » 14.06.2009, 19:21

Ach, ihr wunderbaren Frauen, ich bin total begeistert, diese Seite gefunden zu haben. Allein schon, dass ihr euch so gewählt ausdrückt, gefällt mir gut, sehr gut. Und ich hoffe, dass ich hier eine ganze Menge lernen kann, denn bei dem einen oder anderen fühle auch ich mich angesprochen. :D
Hedma
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