Ich hatte diese Nacht einen sehr langen Traum.
Ich bin mit meinen Geschwistern in einem Heim. Es ist ein altes, fast verwunschenes und schlossähnliches Gebäude, das sich irgendwo in einem verlassenen Landstrich befindet. Es scheint recht restriktiv zuzugehen, leider kann ich mich nicht genau erinnern. Ich weiß aber noch, dass es keinen richtigen Rückzugsbereich gibt, überall kann man gehört und gefunden werden.
Nun gibt es ein Fest, bei dem jeder teilnehmen muss. Das Fest wird von anderen Jugendlichen und ihrem Leiter für uns und unseren Leiter veranstaltet. Es geht das Gerücht um, dass sie böse sind (vampir- oder zombieartig), doch keiner kann das Gerücht richtig bestätigen. Dass es diese Vampire oder Zombies gibt, ist sicher, aber ob es jetzt gerade diese sind… Es gibt allerdings Talismänner, die einen beschützen können. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, welche das sind. Und ob sie wirklich schützen, ist dann auch nicht sicher. Ich habe noch einen grünen Stein in der Hosentasche, von dem ich denke, dass er mir vielleicht hilft. Nun müssen wir alle in die Halle, wo das Fest stattfinden wird. Angst und Unsicherheit liegen in der Luft. Wir kauern alle auf den Tischen und Bänken und warten. Man bespricht sich, was man tun kann, und ein Mädchen gibt mir noch einen roten Stein, weil ich keinen der Talismänner abbekommen habe. Ich habe nun links in der Tasche einen grünen Stein und rechts einen grünen und einen roten. Ich blicke unseren Leiter an, mit einem fragenden Blick, was jetzt wohl kommen man, doch er signalisiert mir nur, dass er nichts tun kann.
Es ist noch hell, wird aber schon dämmerig. Die andere Gruppe kann erst böse werden, wenn es ganz dunkel ist. Schließlich kommen sie. Sie haben einen LKW, den sie an den Eingang der Halle fahren und öffnen. Darin befindet sich ein Orchester. Es gibt Streicher, Kontrabässe, ein Glockenspiel, an den Rest kann ich mich nicht erinnern. Jedenfalls spielen sie schöne Musik. Sie spielen auch sehr gut, in ihrem fahrbaren Konzertsaal. Die meisten von ihnen haben dunkel gefärbte Haare, und ich bilde mir ein, dass es Vampire sein könnten.
Nun gehe ich mit meinem Bruder an einen Computer in unserem Heim in einem kleinen Zimmer. Dort recherchieren wir nach dem Ensemble, um zu schauen, ob es sich um gute oder böse handelt. Leider finden wir nichts heraus.
Schließlich sage ich zu meinem Bruder, dass ich einen super Plan hätte: Wir würden unsere Mutter anrufen, damit sie uns heraushole! Er jedoch glaubt nicht daran und ist dagegen. Er möchte das nicht. Ich bin enttäuscht, dass er diesen Ausweg nicht sieht.
Dann rufe ich mit dem Handy meine Mutter an. Ich habe Probleme mit der Nummer, und mehrmals ist es die falsche Nummer, die ich wähle, und ich habe auch Angst, dass mich jemand entdeckt! Endlich schaffe ich es und rede schnell und aufgeregt, dass sie einfach nur zuhören solle. Sie solle jetzt sofort hier im Heim anrufen und sagen, dass sie einen akuten Depressionsschub habe und sofort Unterstützung brauche. Ich müsse sofort nach Hause kommen. Mir erscheint der Plan toll, weil ich denke, so der Situation entgehen zu können.
Sie solle auch sofort ins Auto sitzen und losfahren. Schon jetzt merke ich, dass ich abgehört werde, dass jemand all das, was ich bespreche, mitbekommt.
Es gibt ein Knacken und Rauschen in der Telefonleitung.
Schließlich kommt meine Mutter und wir fahren mit Vollgas durch die Landschaft. Ich rede mit ihr im Auto, und wir merken, dass wir auch hier abgehört werden. Ich habe Angst, dass sie uns so orten können. Dann kommt der Hammer: Wir müssen nämlich an dem LKW vorbei mit den Musikern. Doch dieser hat sich mitten auf der Straße in einem Mini-Dorf platziert. Keine Ahnung, wie wir daran vorbeikamen, ich glaube, wir sind umgekehrt und einen Umweg gefahren, aber schließlich rasen wir weiter wie die Gehetzten und werden auch weiter abgehört. Dann sehen wir plötzlich in der Ferne Lichter, wie von einem Lichterumzug. Es sind etwa 10 bis 20 Lichter in der Dunkelheit, und sie bewegen sich in unsere Richtung. Ich weiß intuitiv, dass es die bösen Mächte sind, die uns aufhalten wollen. Ich glaube, ich habe meiner Mutter vorgeschlagen, sie umzufahren. Doch dann erscheint mir das wenig sinnvoll, weil wir dann mit dem Bösen in Berührung kommen und weil wir vielleicht eine Panne haben.
Irgendwie kommen wir auch an denen vorbei. Irgendwann hält meine Mutter an und ich lege mich auf eine Wiese, wo plötzlich ein älterer Mann mit einem langen weißen Bart und weißen Haaren neben mir liegt. Er sagt mir, dass er in den 1950ern geboren ist und erzählt mir vom Osten Deutschlands. Wir scheinen plötzlich eine Beziehung zu haben. Ich denke noch, das geht nicht, weil meine Mutter so alt ist wie er.
Hier endet der Traum…
Ich habe einmal die wichtigsten Symbole aufgeschrieben:
Internat: Je nach Lebenssituation kann dieses Traumbild für Nestwärme und Kameradschaft oder für das Fehlen derselben stehen. Im Extremfall wird dadurch eine scheinbar ausweglose Situation oder Isolation angezeigt. Achten Sie darauf sich der Gemeinschaft nicht zu verweigern.
Talisman: Schutz gegen Schwierigkeiten und das Böse. Im Traum verweist er häufig darauf, daß die geistigen Kräfte des Träumenden nicht ausreichen, um ihn vor Angst und Zweifel zu schützen. Er ist auf Hilfe von außenstehenden Personen angewiesen.
Edelstein: Schatz, Essenz, wertvoll. Der Kern unseres Ichs, das nach außen strahlen möchte. Der Edelstein hat besondere herausragende Eigenschaften (wie Klarheit, Glanz, und ein gewisses Feuer), die auf die hohen Anlagen des Träumers im Wachleben hinweisen können.
Wenn Edelsteine im Traum eine Rolle spielen, dann stehen sie fast immer für Dinge, die der Träumende zu schätzen weiß. Dies können persönliche Eigenschaften sein, wie beispielsweise Integrität, Authentizität oder sogar der eigene Wesenskern.
Aus spiritueller Sicht können Edelsteine und ihre Deutung die persönliche Entwicklung vorantreiben.
Rot: Energie, Kraft, Leidenschaft
Grün: Wachstum, Klarheit, Heilung
Hosentasche: Wenn der Träumende etwas in seiner Tasche hat, bedeutet dies, daß er sich etwas Bestimmtes angeeignet hat. Dabei kann es sich um eine Situation im Alltag handeln oder auch um Gefühle, von denen er früher meinte, sie verbergen zu müssen.
Bzw.
Wenn ein Traum von einer Rock- oder Hosentasche handelt, beschäftigt sich der Träumende mit seinen persönlichen Geheimnissen; er ist mit jenen Dingen befaßt, die er bewußt versteckt.
Orchester: Der Mensch besteht aus verschiedensten Persönlichkeitsaspekten, die harmonisch zusammenspielen müssen, damit er auch optimal funktioniert. Wenn ein Traum von einem Orchester handelt, symbolisiert dies, wie der Träumende seine verschiedenen Charaktermerkmale zu einem geschlossenen Ganzen zusammenfügen kann. Orchester deutet also auf innere Harmonie hin, in der einander widerstrebende psychische Inhalte versöhnt wurden, sich dem großen Ganzen (Persönlichkeit) unterordnen.
Telefon: Ein kaputtes Telefon oder eine gestörte Leitung sind dagegen Anzeichen für die Kontaktarmut oder die Einsamkeit der träumenden Person. Kann im Traum allerdings die Störung in der Leitung repariert werden, versucht der Träumende bereits, in der Realität seine Kontaktschwierigkeiten zu bekämpfen.
Vampir: Energie abziehende Angst. Werden große Forderungen an den Träumenden gestellt, denen er sich nicht gewachsen fühlt, kann im Traum ein Vampir erscheinen, der ihn "aussaugt". Der blutsaugende Vampir ist ein so furchterregendes Wesen, daß er gemeinhin als Verkörperung des Bösen angesehen wird.
Dunkelheit: Vielleicht gerät der Träumende mit einem abgelehnten und daher verborgenen Persönlichkeitsanteil in Berührung, so daß man sich um mehr Selbsterkenntnis bemühen muß. Dunkelheit verdeutlicht, daß man etwas nicht versteht und deshalb unsicher ist, wie man sich richtig verhalten und entscheiden soll.
Fliehen: Wovor das Traum-Ich flieht, dem sollte sich der Träumende annähern. Mit der Flucht begibt man sich in die Opferhaltung, wenn man sich jedoch dem zuwendet, wovor man flieht, kann man selbst die Situation bestimmen.
Zu mir: Ich bin 27 Jahre alt und weiblich.
Das Grundgefühl im Traum war Angst und Ungewissheit. Als ich dann den schönen Plan ausgeheckt hatte, habe ich ganz arg Angst gehabt, dass er vorzeitig scheitert. Ständig war diese Spannung zu spüren.
Ich schätze, dass ich vor etwas Angst habe, das von den bösen Vampiren verkörpert wird. Der Traum möchte mir sagen, dass ich mich damit auseinandersetzen soll. Auch wenn ich fliehe, begegnet es mir immer wieder auf dem Weg (z.B. der Lichterumzug, der sich mir in den Weg stellt). Irgendwie scheint das Böse auch eine gute Seite zu haben (Musik, Orchester). Und obwohl es nur in der Dunkelheit böse wird, hat es selbst Licht dabei (Lichterumzug). Und auch ich habe schon den Lösungs-Schlüssel bei mir in Form der Talismänner.
Was mir noch Gedanken macht, ist, dass ich meine Brüder einfach so zurücklasse.
Kann jemand noch etwas erkennen?
Das wäre schön. War jetzt wirklich sehr viel und sehr lange
Viele Grüße,
Sanni